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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2017

Ein Stück Literatur, welches man einfach gelesen haben muss

Das Parfum
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Jean-Baptiste Grenouille wird im 18. Jahrhundert in Paris auf einem Fischmarkt geboren. Seine Kindheit ist hart, doch Grenouille ist mit einer einzigartigen Gabe ausgestattet: einem unglaublich gutem Geruchssinn. ...

Jean-Baptiste Grenouille wird im 18. Jahrhundert in Paris auf einem Fischmarkt geboren. Seine Kindheit ist hart, doch Grenouille ist mit einer einzigartigen Gabe ausgestattet: einem unglaublich gutem Geruchssinn. Grenouille kann Gerüche erkennen, die niemand sonst auch nur wahrnimmt. Doch sein Geruchssinn ist ihm nicht genug, er strebt nach dem besten Parfum der Welt und scheut dafür nicht einmal vor einem Mord.

„Das Parfum“ von Patrick Süßkind musste auch ich, wie viele andere, im Schulunterricht lesen. Doch im Gegensatz zu allen anderen Schullektüren vorher konnte mich das Parfum von sich überzeugen :)

Süßkinds Schreibstil und vor allem Wortgewandtheit gefiel mir äußerst gut. Aber er scheint das Wort „olfaktorisch“ sehr zu mögen (und ich musste erst einmal nachgucken, was das denn bedeutet :D)

Die Beschreibungen empfand ich meist als extrem eklig, aber gleichzeitig unglaublich faszinierend. Ich glaube, ohne sie wäre das Buch nicht das geworden, was es ist.

Die Handlung beginnt sehr interessant und mitreißend mit der Geburt und Jugend von Grenouille. Doch im Laufe des Buches nimmt die Spannung leider etwas ab (Grenouilles Wanderung durch die Berge…). Zum Ende zu wird es dann aber doch wieder interessanter.

Insgesamt gefiel mir das Buch recht gut und ich denke, wer das Buch nicht sowieso schon gelesen hat, sollte dies auf jeden Fall einmal tun. Es gehört schließlich nicht einfach so zu den wohl bedeutendsten deutschen Romanen des letzten Jahrhunderts :)

Veröffentlicht am 16.08.2017

Eine Protagonistin zum Verrückwerden...

Britt-Marie war hier
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Nach der Trennung von ihrem Mann Kent beschließt Britt-Marie nach über 40 Jahren wieder einen richtigen Job anzunehmen. Doch wo soll sie so ganz ohne Ausbildung und Erfahrung arbeiten? Kurzfristig wird ...

Nach der Trennung von ihrem Mann Kent beschließt Britt-Marie nach über 40 Jahren wieder einen richtigen Job anzunehmen. Doch wo soll sie so ganz ohne Ausbildung und Erfahrung arbeiten? Kurzfristig wird ein Job als Hausmeister in dem Jugendzentrum von Borg - einem Durchgangsdorf, von dem noch nie jemand gehört hat - frei.
Wird Britt-Marie diesen Job annehmen und nach Borg umziehen? Wer oder was wird sie dort erwarten?

"Britt-Marie war hier" von Fredrick Backman ist ein Buch, welches ich mir ehrlich gesagt nie im Leben gekauft hätte. Fußball, Putzmittel und eine Frau mit Zwangsneurosen? Bitte nicht!
Da ich das Buch nun aber geschenkt bekommen habe, wollte ich es doch einmal damit versuchen. Und wurde nicht enttäuscht.

Zuerst einmal finde ich es toll, dass das Taschenbuch-Cover mit dem Bild der englischen Ausgabe bedruckt wurde. Das Cover vom Hardcover gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Zu bunt, zu schräg, zu aufgedreht. Das ist einfach nicht Britt-Marie. Die gerade Schrift und die eher blasse Optik auf der Taschenbuchausgabe passen viel besser zu einer Person, bei der alles einfach "perfekt" sein muss.

Denn so ist Britt-Marie - perfekt und gleichzeitig auch nicht. Das Abendessen muss pünktlich um 6 Uhr aufgetischt werden und in der Besteckschublade gibt es nur eine richtige Ordnung: Messer-Gabel-Löffel.
Zu Beginn fand ich all diese "Zwangsneurosen" unglaublich nervig, doch mit der Zeit wurde es Normalität und auch ich habe Britt-Marie irgendwann doch ziemlich in mein Herz geschlossen.

Wie Britt-Marie sind auch all die anderen Personen stark überzeichnet, was aber jeden auf seine Weise einzigartig macht. Trotz vieler Personen ist es relativ leicht, den Überblick zu behalten, da einfach keiner so ist, wie der andere.

Was die ganzen Personen miteinander verbindet ist ihre Entwicklung, denn nicht nur Britt-Marie vollzieht während des Buches einen kompletten Wandel, sondern auch das ganze Dorf. Auch wenn Borg am Ende noch immer "nur" ein Durchgangsdorf ist - vieles ist anders als vorher.

Bisher habe ich noch keines von Fredrick Backmans Büchern gelesen (obwohl alle in meinem Regal stehen), und daher war mir auch sein Schreibstil noch nicht bekannt. Oft wird er wegen seines einzigartigen Humors gelobt - diesen konnte ich in "Britt-Marie war hier" leider nicht erkennen, für mich war das Buch an keiner Stelle wirklich lustig.
Trotzdem konnte mich der Schreibstil überzeugen, Fredrick Backman schreibt äußerst einfühlsam und mit viel Herz.
Zu Beginn lief die Geschichte etwas schleppend an, aber nach ca 100 Seiten konnte sie mich völlig packen.

Zusammengefasst ist "Britt-Marie war hier" ein Buch, welches mich wirklich überrascht hat. Ich hatte keine großen Erwartungen an das Buch, wurde aber sehr positiv davon beeindruckt, sodass ich die weiteren Bücher des Autors wohl ebenfalls zeitnah lesen werde.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Tolles Kinderbuch mit viel Witz :)

The BFG
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Das 8-jährige Weisenmädchen Sophie sieht eines nachts den BFG (Big Friendly Giant - Großer freundlicher Riese) auf seinem Streifzug durch die Stadt. Da eigentlich niemand den Riesen sehen darf, nimmt er ...

Das 8-jährige Weisenmädchen Sophie sieht eines nachts den BFG (Big Friendly Giant - Großer freundlicher Riese) auf seinem Streifzug durch die Stadt. Da eigentlich niemand den Riesen sehen darf, nimmt er Sophie kurzerhand mit nach "Giant Country". Dort treffen sie auf 9 andere Riesen, die aber alle nicht so lieb und nett wie der BFG sind, denn sie ernähren sich von Menschen. Sophie will das nicht länger dulden und denkt sich gemeinsam mit dem BFG einen Plan aus, wie sie die Menschheit vor den bösen Riesen schützen können.

"The BFG" von Roald Dahl ist ein Kinderbuch, welches ich im englischen Original gelesen habe.
Roald Dahls Bücher sind wohl vor allem durch ihre Verfilmungen ("Charlie und die Schokoladenfabrik", "Matila") bekannt. Auch "The BFG" wurde verfilmt und läuft am 21.07.16 in den deutschen Kinos an.

Besonders gut gefielen mir die vielen Charakteristika der beiden Protagonisten Sophie und dem BFG, in einem Kinderbuch findet man eher selten so gut beschriebene Figuren. Besonders der BFG wächst einem beim Lesen ans Herz mit seiner wunderschönen Geschichte und vor allem der Sprache. Denn da er nie in einer Schule war, neigt er zu einigen Fehlern, die oft unglaublich lustig und niedlich sind :)

Generell findet man in dem Buch sehr viele Wortwitze, die einfach lustig sind. Ich glaube aber, dass es, auch wenn das Buch ansonsten ziemlich einfach geschrieben ist, für Englisch-Anfänger schwer sein könnte, die ganzen Wortwitze zu verstehen. Außerdem könnte ein Anfänger eventuell auch von manchen Fehlern verwirrt sein.

Die Geschichte ist sehr kindgerecht formuliert, auch wenn man an manchen Stellen denken könnte, dass es doch etwas gruselig ist, denn die anderen Riesen zB sind gar nicht freundlich ;)

Was mir außerdem sehr gut gefiel, waren die vielen Zeichnungen innerhalb des Buches, falls man einmal einen Abschnitt nicht so gut verstanden hat, verdeutlichen die Zeichnungen das Geschriebene sehr gut. Außerdem ist der Zeichenstil einfach absolut einzigartig und passend zum Buch.

Die letzten etwa 20 Seiten sind unter anderem mit einem Quiz und einer Zeichenanleitung für den BFG gefüllt. Das finde ich besonders für Kinder sehr schön und ich denke, dass diese daran auch viel Spaß haben werden.

Insgesamt kann ich das Buch nur jedem weiterempfehlen, es ist einfach unglaublich schön :) Ich würde das Buch durchaus auch einem deutschen Kind empfehlen, da sollte man aber ggf die (gewollten) Fehler bedenken und das Buch vielleicht gemeinsam mit dem Kind lesen :)

Veröffentlicht am 16.08.2017

Ich habe mehr erwartet...

Die Buchspringer
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Amy und ihre Mutter Alexis flüchten aus ihrem Leben in Deutschland zu Amys Großmutter nach Stormsay in Großbritannien. Dort erfährt Amy von der Fähigkeit ihrer Familie, in Bücher reisen zu können. Schnell ...

Amy und ihre Mutter Alexis flüchten aus ihrem Leben in Deutschland zu Amys Großmutter nach Stormsay in Großbritannien. Dort erfährt Amy von der Fähigkeit ihrer Familie, in Bücher reisen zu können. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt, besonders mit dem jungen Werther versteht sie sich sehr gut.
Doch jemand möchten den Frieden in der Buchwelt brechen und klaut die Ideen aus den Büchern. Für Amy ist klar, sie muss ihren Buchfreunden helfen und den Frieden wiederherstellen.

"Die Buchspringer" von Mechthild Gläser beinhaltet die nicht ganz neue Idee des in-Bücher-springens.
Der Klappentext interessierte mich, die Umsetzung konnte mich dann leider nicht ganz überzeugen.

Der Roman liest sich nett, ist aber insgesamt eher einfach gestrickt. Ich habe auch den ein oder anderen Logikfehler entdeckt, die die Handlung aber nicht weiter beeinflussen.

Die Charaktere mochte ich alle sehr gern, besonders Amy und der junge Werther sind mir ans Herz gewachsen :) Jedoch bleiben die Charaktere auch eher blass ohne viele besondere Eigenschaften.

Die Handlung an sich gefiel mir gut, jedoch konnte ich mit dem Märchen als Ramenhandlung gar nichts anfangen. Das fand ich unglaublich langweilig und für den Lesefluss eher störend.

Was ich ebenfalls etwas merkwürding fand, war die Auswahl der Bücher, in die Amy gesprungen ist. "Dschungelbuch" und "Alice im Wunderland" finde ich ja sehr passend, aber "Stolz und Vorurteil", "Die Leiden des jungen Werther" und "Macbeth" kennt wohl kaum eine 12-jährige (und ca 12-14-jährige sind meines Erachtens etwa die Zielgruppe des Buches)

Insgesamt fand ich das Buch nett für Zwischendurch, aber man muss es auch nicht unbedingt gelesen haben. Für jüngere Jugendliche finde ich es aber sehr passend :)

Veröffentlicht am 11.08.2017

Gelungene Fortsetzung

Spiegelstaub (Die Spiegel-Saga 2)
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Cat und Finn dachten, sie hätten die bösen Mächte mit der Zerstörung der Spiegel nach Scathan besiegt. Doch scheinbar konnte der Magier Seth entkommen…
„Spiegelstaub“ ist der zweite Band der Spiegelsaga ...

Cat und Finn dachten, sie hätten die bösen Mächte mit der Zerstörung der Spiegel nach Scathan besiegt. Doch scheinbar konnte der Magier Seth entkommen…
„Spiegelstaub“ ist der zweite Band der Spiegelsaga von Ava Reed. Schon „Spiegelsplitter“ gefiel mir sehr gut, konnte mich an einigen Stellen jedoch nicht vollständig von sich überzeugen.
Das Cover passt perfekt zum Vorgänger, kann mich optisch aber trotzdem leider nicht überzeugen. Es wirkt einfach total langweilig und unauffällig. Ich würde es zwischen vielen anderen Büchern überhaupt nicht wahrnehmen.
In „Spiegelstaub“ wurden viele meiner Kritikpunkte aus dem vorherigen Band deutlich verbessert. Während es bei Band eins noch teilweise doppelte Dialoge gab, wurde nun die Geschichte wirklich fortlaufend aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Es gibt keine Überlagerungen mehr.
Die Story selbst finde ich diesmal auch viel spannender, wobei die ersten ca. 100 Seiten aber leider eine kleine Durststrecke für mich waren. Dort passiert wenig Interessantes. Danach geht es dafür aber Schlag auf Schlag :)
Besonders toll finde ich, dass der Fuchs Kohana diesmal eine der Hauptrollen übernimmt. Er gefiel mir schon in Band einsam besten und nun kann man noch mehr über ihn erfahren.
Auch über Cat und Finn, besonders aber über Cat, erfährt man in diesem Band deutlich mehr. Im erste Teil blieben ja beide doch recht blass. Zwar hätte ich mir hier und da doch etwas mehr Informationen über Finns Vergangenheit gewünscht, im Großen und Ganzen konnte ich mir aber nun ein gutes Bild der beiden machen.
Alles in Allem ist „Spiegelstaub“ ein toller zweiter Band. Die Autorin hat sich gegenüber dem ersten deutlich verbessert. Wer den „Spiegelsplitter“ schon gut fand, dem wird „Spiegelstaub“ sicherlich auch gefallen.