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Veröffentlicht am 11.02.2021

Unglaublich beeindruckend

Die verstummte Liebe
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Wenn ich könnte, dann würde ich 10 Sterne vergeben. Das Buch habe ich an einem Tag gelesen. Ich habe Nachts, ganz entgegen meiner Gewohnheit, bis 23 Uhr gelesen, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. ...

Wenn ich könnte, dann würde ich 10 Sterne vergeben. Das Buch habe ich an einem Tag gelesen. Ich habe Nachts, ganz entgegen meiner Gewohnheit, bis 23 Uhr gelesen, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. So unglaublich gut!

Es handelt sich zwar um den dritten Band einer Reihe, das merkt man aber nicht. Ich habe es erst erfahren, als ich das Nachwort gelesen habe und mir Band 1 und 2 sofort bestellt. Ich muss unbedingt die Geschichte von Helenes Sohn Fritz lesen. Band 3 ist nämlich eigentlich die Vorgeschichte zu Band 1 und 2.

Der Einstieg fiel mir tatsächlich ein bisschen schwer. Der Prolog macht zwar extrem neugierig auf die Geschichte und die ersten knapp 50 Seiten gefielen mir gut, aber ich hatte das Gefühl mit der Geschichte nicht vorwärts zu kommen. Kennt ihr das, dass ihr gefühlt eine Ewigkeit lest und dann gerade mal 3 Seiten weiter seid? So erging es mir. Dann plötzlich, genau ab S. 48, zog mich die Geschichte nur noch in ihren Bann. Ich musste weiter und weiter lesen. Plötzlich war ich drin, ich fieberte mit Helen mit und ich war absolut an die Geschichte gefesselt.

Helen, Leni, war mir zuerst total sympathisch. Gefangen in den englischen Konventionen, will sie sich mit einem Leben an der Seite eines ungeliebten Mannes nicht zufrieden geben. Sie bricht aus ihrem aus diesen aus und befreit sich. Dabei nimmt sie ihr neues, weitaus weniger feudales Leben freudig an und findet sich schnell in das neue Leben ein. Von Ludwig und seiner Familie wird sie außerordentlich herzlich aufgenommen.

Nicht mehr verstehen konnte ich sie nach ihrer Rückkehr nach England. Ich kann hier nicht zu sehr ins Detail gehen, ohne zu spoilern, aber ich denke, dass es für beide Seiten Mittel und Wege gegeben hätte, um sich zu finden und wieder anzunähern. Ich habe nicht verstehen können, warum Ludwig keinen Kontakt zu Lenis Familie aufnimmt. oder tut er es vielleicht, und wir erfahren es nur nicht? Diese Frage wird sich ja eventuell in einem der anderen beiden Bände klären.

Obwohl vielleicht konnte ich sie doch verstehen, aber trotzdem hätte ich sie ein ums andere mal gerne geschüttelt. Wo ist die starke junge Frau geblieben? Wie kann es zu einer solch depressiven Phase kommen, dass sie ihren Sohn so behandelt, wie sie es tut? Wo ist die liebevolle Frau und Mutter aus Deutschland hin? Fragen über Fragen, mit denen Helene uns allein lässt. Helen ist nach ihrer Rückkehr nach England, die sie durch den Beginn des ersten Weltkrieges nicht beenden kann, und die sich daran anschließenden Ereignisse unglaublich verbittert. Sie ist durchaus eine Person, die einem leid tun kann.

Ludwig war über weite Strecken ein Traum von einem Mann. Ein schwerer Schicksalsschlag macht ihm dann jedoch schwer zu schaffen. Auch diese Situation wurde von Melanie Metzenthin eindrücklich geschildert und ich habe wirklich mit Leni und Ludwig gebangt, ob sie diesen Schicksalsschlag werden verkraften und zu alter Stärke zurück finden können.

James habe ich einfach nur gehasst. Unglaublich zu was dieser Mann fähig ist. Er täuscht nicht nur Helene, sondern auch den Leser über weite Strecken, bevor er sein wahres Gesicht zeigt. James ist für mich der Wolf im Schafspelz in dieser Geschichte. Er tut, als wolle er Helen unterstützen, aber letzten Endes ist er einfach nur selbstsüchtig.

Die Geschichte an sich ist sehr stark erzählt. Wir erleben mit Helene den ersten und den zweiten Weltkrieg und die geschilderten Ereignisse erschienen mir sehr authentisch. Ich konnte mir zur jeder Zeit vorstellen, dass diese Geschichte so oder ähnlich passiert ist. Ich habe während des Lesens angefangen, mir viele Gedanken zu machen. Eine falsche Entscheidung und das ganze Leben kann vorbei sein. Aber muss es das? Wie wäre es gewesen, wenn sie sich Ludwig offenbart hätte? Hätte er Verständnis gehabt? Wäre ihr gemeinsames Leben zu retten gewesen? Mit jeder Entscheidung, die wir treffen, stellen wir die Weichen, wie unser Leben weiter geht. Mal sind es weitreichende Ereignisse, mal Kleinigkeiten, aber alles, was wir tun und sagen hat Einfluss.

Der Schreibstil von Melanie Metzenthin ist mitreißend, aber nicht reißerisch. Sie erzählt sehr unaufgeregt Helenes Geschichte und hat es zumindest bei mir geschafft, mich total in den Bann der Geschichte zu ziehen. Nebenbei bekommt der Leser noch einen Einblick in das Leben des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Groß Britannien und in Deutschland.

Ob es zum Happy End kommt, das müsst ihr selbst lesen.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Langatmig und langweilig

Der Pfau
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Tja… ich weiß gar nicht so genau, was ich sagen soll. Hätte ich das Buch nicht für die SUB-Leichen-Abbau-Challenge gelesen, dann hätte ich es abgebrochen. Ich hatte viele gute Rezensionen zu dem Buch gelesen ...

Tja… ich weiß gar nicht so genau, was ich sagen soll. Hätte ich das Buch nicht für die SUB-Leichen-Abbau-Challenge gelesen, dann hätte ich es abgebrochen. Ich hatte viele gute Rezensionen zu dem Buch gelesen und habe mich auf “Der Pfau” wirklich gefreut. Un nun sitze ich hier und weiß nicht, was ich schreiben soll, denn das Buch ist leider wenig aussagekräftig.

Die Geschichte plätschert die gesamte Zeit über vor sich hin. Das Klischee des emotionslosen Bankers wird über das gesamte Buch sehr gut bedient. Nur leider reicht das nicht für eine interessante Geschichte. Niemand der Herren und Damen kommt auch nur ein Mal aus sich heraus und sorgt dafür, dass etwas Spannendes passiert. Es gibt gute Ansätze, wie z. B. den Hüttenbau im Wald, aber auch dort. Spannende Handlung? Tiefgründige oder vielleicht auch witzige Dialoge? Fehlanzeige!

Bis zum Ende gelang es mir nicht wirklich, die Figuren auseinander zu halten, denn sie sind einfach nur gleich. Ja, der eine oder andere hat eine Eigenheit, die sie oder ihn von den Kollegen und der Chefin unterscheidet, aber dennoch bringen sie nicht so viel Tiefe und Eigenständigkeit mit, dass ich jetzt alle Figuren mit ihren Charakterzügen aufzählen könnte. Ich habe übrigens ewig gebraucht, bis ich verstanden habe, dass die Chefin und Liz ein und dieselbe Person sind. Das war manchmal nicht ganz klar, wenn in einem Satz noch von der Chefin geredet wird, im nächsten Satz von Liz.

Interessant ist der Schreibstil, der ebenso emotionslos ist, wie die Figuren. Das gesamte Buch kommt ohne wörtliche Rede aus. Vielleicht ist das auch etwas, was mich gestört hat. Die Figuren sprechen nicht selber, sondern es wird die komplette Geschichte über die indirekte Rede verwendet. Dann sagte die Chefin dies, Jim antwortete das. Nun ja. Kann man so machen, sorgt aber nicht dafür, dass die Figuren irgendwie nahbarer werden. Direkte Rede bringt aus meiner Sicht Dynamik in eine Geschichte, vor allem dann, wenn es, wie hier, darum geht, dass Figuren miteinander interagieren sollen.

Für die Gestaltung der Interaktionen war eigentlich Rachel zuständig. Sie ist als Coach mitgekommen und soll den Wochenende-Team-Building-Workshop gestalten. Dies gelingt ihr leider mehr schlecht, als recht. Sie ist, obwohl ausgebildete Fachkraft, nicht in der Lage, den Bankern deutlich zu machen, was der Sinn hinter den gestellten Aufgaben ist.

Ganz vorsichtig wird in einer Abendrunde ein bisschen die Tagesaufgabe und was diese für die einzelnen Personen bedeutet hat, reflektiert, aber auch nicht so wirklich. Die Autorin schafft es, sich aus dieser Situation heraus zu schreiben, indem sie betont, dass ein solcher Workshop in Anwesenheit der Chefin nicht sinnvoll ist, sondern nur unter gleichgestellten Kollegen sinnvoll wäre. Gut, so muss man sich dann natürlich nicht tiefer mit den Entwicklungen und Gedanken der Figuren auseinander setzen. Nicht schlecht gelöst, aber leider auch hier für mich: Ziel verfehlt.

Vielleicht bin ich einfach zu blöd, um die Geschichte zu verstehen, aber ich weiß nicht, was Isabel Bogdan uns mit diesem Buch vermitteln möchte. Was ist die Quintessenz der Geschichte? Mir hat sich das leider nicht erschlossen. Ich kann nur einen Stern vergeben. Das war für mich leider nichts.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Ganz süße Katzengeschichte

Hexe gesucht - Familie gefunden
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Der Einstieg gelang mir leicht. Wir werden mitten hinein geworfen in das Leben der kleinen Katzen. Hauptfigur dieses Romans ist das Kätzchen Minou. Ab und an hatte ich ein paar Probleme, weil die Geschichte ...

Der Einstieg gelang mir leicht. Wir werden mitten hinein geworfen in das Leben der kleinen Katzen. Hauptfigur dieses Romans ist das Kätzchen Minou. Ab und an hatte ich ein paar Probleme, weil die Geschichte aus Sicht von Minou erzählt wird und Katzenkinder erleben die Welt nunmal an der einen oder anderen Stelle anders, als wir Menschen es tun würden. Nach und nach gewöhnte ich mich aber daran und fand es nicht mehr so befremdlich.

Minou ist ein wirklich süßes Katzenkind, die erstmal lernen muss, wie die Welt funktioniert. gar nicht so einfach, wenn man so klein ist und ganz allein von ihrem Zuhause weg in die weite Welt muss. Aber, Minou wäre nicht Minou, wenn sie nicht Großes vor hätte, sie will zu einer Hexe in die Lehre gehen. Sie ist nämlich das 7. Katzenkind aus einem 7. Wurf und sie ist ganz schwarz. Ganz? Nun ja… fast. Ein kleines weißes Haar macht ihr zu schaffen, aber da kann man doch drüber hinweg sehen, oder?

Der Schreibstil von Elisabeth Marienhagen ist flüssig und humorvoll. Wir begleiten Minou auf ihre Leben bei ihrer neuen Familie, die sie zuerst mal gar nicht so toll findet. Achtung, Spoiler zum lesen markieren Das freche Kleinkind der Familie benutzt doch tatsächlich ihr Katzenklo. Hallo? Ich musste so lachen. Was Minou alles auf der Suche nach einer Hexe erlebt ist sehr goldig und auch ein bisschen rührend. Ich habe ihr die Daumen gedrückt, dass sich alles in dem kleinen Katzenleben so zurecht läuft, wie sie es sich wünscht. Die Autorin schaffte es, dass man das Gefühl hatte, wirklich mit der kleinen Katze Minou durch ihr Leben zu gehen.

Am Anfang aber hat mich das Verhalten von Viola und ihrer Familie so unglaublich böse gemacht. Wie kann man so mit einer kleinen Katze umgehen? Puh… ich hatte echt große Probleme und hätte Minou da am liebsten raus geholt. Kein liebevolles Zuhause, dass sie da gefunden hat. Das kam mir wirklich zu kurz, der Umgang mit einer kleinen Katze, die gerade ihre Familie verloren hat und sich in einem neuen Zuhause zurecht finden muss. Wie gut, dass sie da im Nachbarstaaten gute Freunde, wie Bruno und Roko gefunden hat. Nach und nach hatte man aber dann doch das Gefühl, dass die Familie Minou liebt. Zum Glück, denn sonst hätte ich das Buch nicht so genießen können.

Aber wie schön, dass Minou quasi eine kleine schwarze Glückskatze ist, die alles zum Guten wendet. Ich denke, dass es in dieser Geschichte um Freundschaft, Familie und das Glück geht. Auch für eine kleine Katze ist es nicht immer einfach, zu wissen, wo das Glück für sie zuhause ist. Manchmal fällt das, was man sich wünscht und das, was man braucht eben auch zusammen. Wollt ihr mehr wissen? Dann lest selbst!

Von mir gibt es 4 Sterne. Lernt Minou, ihre Familie und ihre Freunde kennen. Es lohnt sich. Ihr bekommt hier eine sehr süße Katzengeschichte, die sich gut zwischendurch wegschlüpfen lässt.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Spannender Auftakt

Die Dorfärztin - Ein neuer Anfang
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Eigentlich las ich gerade zwei andere Bücher, als ich “Die Dorfärztin” zur Hand nahm und “nur mal kurz” reinlesen wollte. 186 Seiten später merkte ich, dass es mit “nur mal kurz” wohl nichts war. Die Geschichte ...

Eigentlich las ich gerade zwei andere Bücher, als ich “Die Dorfärztin” zur Hand nahm und “nur mal kurz” reinlesen wollte. 186 Seiten später merkte ich, dass es mit “nur mal kurz” wohl nichts war. Die Geschichte um Leni konnte mich von der ersten Seite an fesseln.

Julie Peters lässt uns Leni als erwachsene Frau im Jahr 1928 und als Kind und Teenager ab 1910 bzw. zwischen 1914 und 1918 begleiten. Dadurch erhalten wir einen guten Einblick in ihr Erwachsen werden. Das Kind, dass nur auf seinen Klumpfuß reduziert wurde, entwickelt sich zu einer Ärztin, die ihr Leben und das Leben ihres Kindes in die eigenen Hände nimmt.

An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir noch etwas mehr Eigenverantwortung und mehr Tiefe für Leni gewünscht. Wir erfahren leider sehr bisher nichts über ihre Zeit als Medizinstudentin, die sicher nicht einfach war. Gerne hätte ich auch mehr darüber erfahren, wie sie die Menschen im Dorf behandelt, diese weigern sich jedoch überwiegend, zu ihr in die Praxis zu kommen. Leider erfahren wir aber auch hier die Hintergründe nicht so wirklich. Ich hoffe sehr, dass vor allem die Zeit des Abiturs und im Medizinstudium im zweiten Band beleuchtet werden. Wenn die Autorin in den Zeitsprüngen so fortfährt, wie bisher, dann müssten diese Abschnitte aus Lenis Leben demnächst eine Rolle spielen.

Sehr präsent war hingegen Lenis Sehnsucht nach ihrem Jugendfreund und Vater ihrer Tochter, Matthias. Diese Sehnsucht nimmt einen großen Teil des Buches ein und ging mehr teilweise ein bisschen auf die Nerven. Ja, ich konnte durchaus nachvollziehen, warum sie ihn wieder in ihrem Leben haben möchte. Allerdings macht Matthias mit dem Wenigen, was wir über ihn als erwachsenem Mann erfahren, nicht gerade einen sympathischen Eindruck. Ich muss gestehen, dass ich mehrmals dachte, dass sie ohne ihn sicher besser dran ist. Ich habe ehrlich Angst davor, wie es den beiden im zweiten Band ergehen wird.

Ich hätte mir gewünscht, dass Leni ihre Leben als Dorfärztin stärker in die eigene Hand nimmt, dass sie fokussierter darauf ist, die Dorfbewohner von sich zu überzeugen. Hier hatte ich das Gefühl, dass sie das Leben einfach so über sich ergehen lässt. Das fand ich ihrer nicht würdig. Ich fand es schade, dass bei diesem Titel ihr Beruf eine solch geringe Rolle spielt.

Der Schreibstil von Julie Peters ist flüssig und liest sich sehr gut. Sie erzählt Lenis Geschichte unaufgeregt und bringt die Geschichte stetig vorwärts. Mich konnte Lenis Werdegang von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Er ist interessant erzählt und macht Leni wirklich sehr sympathisch.

Alles in allem hat mir der Auftaktband der Reihe um die Dorfärztin Leni gut gefallen und ich vergebe gerne 4 Sterne.

Weiter geht es zum Glück schon in diesem Jahr. Das Buch wird auf jeden Fall bei mir einziehen.Ich bin gespannt darauf, welche weiteren Wendungen das Leben von Leni und Matthias nimmt.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Toller Abschluss einer großartigen Trilogie

When We Hope
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Insgesamt startet der dritte Band der Reihe eher langsam. Ella und Jae-yong müssen ihre Liebe nach wie vor vor der Öffentlichkeit und vor allem vor Jaes Management verstecken. In unendlich vielen Nachrichten ...

Insgesamt startet der dritte Band der Reihe eher langsam. Ella und Jae-yong müssen ihre Liebe nach wie vor vor der Öffentlichkeit und vor allem vor Jaes Management verstecken. In unendlich vielen Nachrichten schreiben sie miteinander und man spürt aus jeder Zeile die Fürsorge füreinander und das Interesse aneinander.

Ella entwickelt sich in diesem Band deutlich weiter. Sie schafft es nach und nach, ihr Leben in die Hand zu nehmen, für sich einzustehen und wichtige Entscheidungen zu treffen. Sie agiert in diesem Band unheimlich erwachsen und das steht ihr gut zu Gesicht.

Jae-yong macht ebenso eine Entwicklung durch und ich fand seine Entscheidung richtig, gut und sehr mutig. Er hat mir wirklich imponiert. Die Zerrissenheit, zwischen seiner Liebe zu Ella und seiner Liebe zur Musik zu stehen, die sich bereits im zweiten Band angekündigt hat wird ausgebaut. Man kann sie förmlich fühlen. Mich persönlich hat das allerdings auch sehr ärgerlich gemacht, denn so sollte es nicht sein. Man sollte sich nicht zwischen zwei Lieben entscheiden müssen, zumindest nicht in diesem Fall, in dem die eine Liebe die andere ja eigentlich gar nicht ausschließt. Anne Pätzold hat es geschafft, mir diese Zerrissenheit so nahe zu bringen, als wäre es meine Eigene.

Die Figur, die von Band 1 bis 3 die größte Entwicklung durchgemacht hat ist, auch wenn sie nur eine Nebenfigur ist, in meinen Augen Melanie. Mel ist ein unglaublich toller Mensch, was ich in Band 1 niemals gedacht hätte. Sie unterstützt Liv und Ella wo sie nur kann, schafft es dabei aber auch, nach dem Erlebnis in Band 2 endlich zu sich selbst zu finden.

Liv, Erin und Min-ho sind, neben Mel, die wichtigsten Nebenfiguren und auch sie bekommen ihren Raum. Alle drei sind wichtig für die Geschichte und deren Fortgang. Liv ist so unglaublich Zucker. Ich habe sie direkt ins Herz geschlossen. Sie ist die perfekte kleine Schwester. Ein bisschen schade fand ich, dass ihre Freundin Charlie plötzlich anscheinend keine Rolle mehr spielte. Von Min-ho würde ich gerne eine eigene Geschichte lesen. Er hat Potential für etwas Eigenes.

Der Schreibstil von Anne Pätzold ist irgendwie zuckersüß, ohne dabei klebrig oder kitschig zu sein. Sie gibt den Figuren unendlich viel Zeit und Raum, um sich zu entwickeln und ich habe es einfach nur geliebt. Es gibt keine überstürzten Liebesbezeugungen, sondern ein sachtes aneinander heran tasten.

Die Geschichte entwickelt sich vorwärts und es kommt, wie es kommen musste. Eine ganz große Überraschung war es am Ende nicht, aber dennoch habe ich jede einzelne Zeile genossen. Ich habe mit Jan-yong und Ella ebenso mitgefiebert, wie auch mit Jaes bestem Freund Min-ho.

Mit “When we Hope” legt die Autorin Anne Pätzold einen absolut würdigen Abschlussband der Love NXT Trilogie vor. Ich habe mich in die Figuren, den Schreibstil, die gesamte Geschichte wirklich verliebt und kann euch die zuckersüße Trilogie nur ans Herz legen.

Von mir gibt es 5 Sterne.

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