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Veröffentlicht am 22.05.2019

Sehr schöner, interessanter Roman

Erinnerungen an uns
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Eigentlich wollte ich nur mal kurz in das Buch reinlesen und bin dann hängen geblieben. Das Intro endet mit so einem fiesen Cliffhanger, dass ich sofort neugierig war, was zwischen Sophie und Kostja vorgefallen ...

Eigentlich wollte ich nur mal kurz in das Buch reinlesen und bin dann hängen geblieben. Das Intro endet mit so einem fiesen Cliffhanger, dass ich sofort neugierig war, was zwischen Sophie und Kostja vorgefallen ist. Also muss ich weiterlesen, ob ich wollte, oder nicht.

Sowohl Kostja, als auch Sophie sind unglaublich interessante Figuren. Zuerst hatte ich Probleme nachzuvollziehen, warum Sophie sofort wieder für Kostja da ist. Der Leser erfährt, dass Kostja sie vor einigen Jahren ohne ein Wort des Abschieds verlassen hat, er erfährt zunächst aber nicht, warum Kostja dies getan hat. So richtig Verständnis hatte ich nicht für Sophie, denn auch sie weiß nicht mehr, als der Leser. Andererseits imponieren mir solche Menschen, die bedingungslos für andere da sein können. Ich empfand sie als sehr starke Persönlichkeit. Sie muss im Laufe der Geschichte so Einiges erleiden. Die Autorin geht nicht gerade behutsam mit ihr um, aber letzten Endes wächst sie an jedem Problem, dass ihr in den Weg gelegt wird.

Um mit Kostja warm zu werden brauchte ich ein bisschen Anlauf. Er ist eine sehr interessante Persönlichkeit, die immer tiefgründiger und vielschichtiger wird, je länger und näher man ihn kennenlernt. Ich muss gestehen, dass ich ihn nach und nach immer mehr mochte und Verständnis für ihn und seine Art aufbringen konnte.

Jarno mochte ich gar nicht. Ich empfand ihn als sehr berechnend und kalt. Er hat auf jeden Fall seine Berechtigung in der Geschichte und man muss als Leder ja auch nicht jede Figur mögen.

Die Nebencharaktere, wie Andrej, Yema oder auch Mia waren gut ausgearbeitet. Nicht extrem tiefgründig, aber tief genug, dass man ihr Verhalten nachvollziehen konnte. Ich muss gestehen, dass ich mich ein kleines bisschen in Andrej verguckt habe. Seine Geschichte würde ich auch sehr gerne lesen.

Die Geschichte ging mir sehr ans Herz. Es geht in erster Linie um Freundschaft, um Zusammenhalt, darum, dem anderen eine zweite Chance zu geben, auch wenn man nicht so genau weiß, was die Hintergründe für die eine oder andere Verhaltensweise sind. Die Figuren sind wie du und ich. Jede hat ihr Paket mit sich herum zu schleppen, jeder versucht auf seine eigene Weise damit klar zu kommen. Letzten Endes macht diese Geschichte aber klar, dass es einfacher wird, wenn man sich Freunden gegenüber öffnet, ihnen erlaubt, das eigene Päckchen ein Stück weit mitzutragen.

Der Schreibstil von Stefanie Mühlsteph hat mir gefallen. Er ist nicht besonders aufgeregt, zieht den Leser aber trotzdem mit jedem Satz vorwärts. Ich kann mir aber durchaus auch vorstellen, dass er für den einen oder anderen Leser zu ruhig ist und damit manchmal langatmig wirken kann.

Von mir gibt es 4 Sterne. Wenn ihr Bücher mögt, die eher etwas ruhiger daher kommen, dann seid ihr hier richtig.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Ich bin nicht so ganz überzeugt

Mit dem Jenseits kommunizieren
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In der ersten Hälfte des Buchers beschäftigt sich die Autorin mit den theoretischen Grundlagen. Das Meiste war für mich nachvollziehbar und ist für denjenigen, der sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt ...

In der ersten Hälfte des Buchers beschäftigt sich die Autorin mit den theoretischen Grundlagen. Das Meiste war für mich nachvollziehbar und ist für denjenigen, der sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat leicht zu lesen und gut geschrieben.

Dann werden die fünf Hellsinne vorgestellt. Leider muss ich sagen, dass mich Sue Dhaibi in diesem Bereich nicht überzeugen konnte. Zu jedem der Hellsinne gibt es eine kleine Box mit einer Übung, einem Schnelltest zum jeweiligen Sinn. Die Autorin sagt, dass wenn einer der aufgeführten Punkte ausgeprägt ist, ein schneller Zugang zu diesem Hellsinn entwickelt werden kann. Unter anderem wird die Frage gestellt, ob man sich in einem schlecht eingerichteten Zimmer unwohl fühlt. Hm… wenn man diese Frage also mit “ja” beantwortet, dann hat man einen schnellen Zugang zum Hellsinn “Hellsehen”. Der Zusammenhang erschließt sich mit leider nicht und wird auch nicht erläutert.

Der zweite Teil hält Übungen zur Entwicklung der Medialität bereit. Die Übungen bauen aufeinander auf und sind klar und verständlich erläutert. Aber auch hier setzt die Autorin, meines Erachtens nach, zu viel voraus. Gleich die erste Übung ist bereits relativ komplex und ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass man damit so schnell Erfolge erzielt, dass man nicht frustriert wieder aufgibt.

Von mir gibt es für “Mit dem Jenseits kommunizieren” von Sue Dhaibi 3 Sterne.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Wunderschöne Geschichte zum nachdenken

Im Himmel gibt es einen Bahnhof
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Wieder ein so schönes Buch aus der Feder von Jando. Ich kann ja immer wieder nur schwärmen, weil seine Geschichten so unglaublich tiefgründig sind und jede Menge Stoff geben, um sich Gedanken über das ...

Wieder ein so schönes Buch aus der Feder von Jando. Ich kann ja immer wieder nur schwärmen, weil seine Geschichten so unglaublich tiefgründig sind und jede Menge Stoff geben, um sich Gedanken über das Leben zu machen.

Der Klappentext verrät in diesem Fall bereits sehr viel, denn eigentlich ist die gesamte Geschichte in wenigen Sätzen zusammengefasst. Was der Klappentext aber nicht wiedergeben kann ist die Tiefgründigkeit der Geschichte. Es geht um Vertrauen, vor allem um Vertrauen darin, dass alles im Leben seinen Sinn hat, auch wenn wir ihn nicht immer sofort verstehen und dass alles kommt, wie es kommen muss.

Ich persönlich finde die Vorstellung der Wartehalle im Himmel ein wunderschönes Bild. Ich habe lange Jahre immer wieder geschwankt, ob ich an ein Leben nach dem Tod glaube oder nicht. Inzwischen bin ich mir sicher, dass es für uns weiter geht. Ich weiß noch nicht in welcher Form das sein wird, aber das Bild, welches Jando hier zeichnet gefällt mir sehr. Entweder wird man in der Wartehalle auf die weitere Reise vorbereitet, oder die Zeit ist noch nicht gekommen und man wird auf die Erde zurück geholt.

Ein Zitat, das mir sehr gefällt ist:
“Wenn du Angst und Hoffnungslosigkeit spürst, versuche deine Seele zu öffnen, denn die Liebe ist das Ziel der Seele.”
S. 56

Ich kann euch alle Bücher von Jando empfehlen und lege euch auch “Im Himmel gibt es einen Bahnhof” ans Herz. 5 Sterne für ein wunderschönes Buch.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Rosamunde Pilcher lässt grüßen....

Annies Frühling in Salt Bay
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Zusammenfassend kann man sagen: Die Geschichte ist nett, nicht besonders aufregend und spielt in Cornwall.

Zuerst hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch doch sehr hinziehen wird. Annie ist als Figur ...

Zusammenfassend kann man sagen: Die Geschichte ist nett, nicht besonders aufregend und spielt in Cornwall.

Zuerst hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch doch sehr hinziehen wird. Annie ist als Figur nicht besonders aufregend und auch nicht sehr nahbar. Ich hatte Probleme mit ihr warm zu werden. Je länger ich aber las, umso mehr nahm mich das kleine Dorf an der Küste Englands gefangen. Annie öffnete sich den Dorfbewohnern nach und nach immer mehr und so auch dem Leser. Annie, zunächst hin und her gerissen, zwischen dem verschlafenen Salt Bay und ihrem eigentlichen Zuhause, der Großstadt London, lernt nach und nach die Dorfbewohner und ihre Vorzüge kennen.

Josh bringt als Gegenpart zu Annie etwas Würze in die Geschichte. Er ist zunächst ebenso undurchschaubar, wie Annie selbst. Bei seiner Familie liebevoll und fürsorglich, Annie gegenüber mürrisch und fast schon grob. Auch seine Hintergrundgeschichte wird im Laufe des Buches aufgedeckt, so dass man ein bisschen mehr Verständnis für ihn entwickelt.

Sehr erfrischend fand ich Kayla. Die Australierin wird schnell zu Annies bester Freundin und ist ein sehr lebenslustiger Mensch, der das Herz am rechten Fleck hat, aber auch nicht vor Übertreibungen zurückschreckt, wenn es ihrer Sache dient.

Insgesamt sind alle Dorfbewohner sehr nett dargestellt. Es kommt zu keinen großen Krisen, lediglich hier und da zu etwas Unmut. Man verliebt sich irgendwie in das Dorf, da man das Gefühl bekommt, dass man, wenn man erstmal dazu gehört, sich in Salt Bay bis an sein Lebensende wohlfühlen kann. Die Geschichte ist dann, wie gesagt, auch nicht besonders aufregend. Man schlürft sie weg, wie man sich einen Rosamunde Pilcher Film ansehen würde. Dabei schafft Liz Eeles es aber auf jeden Fall auch diese schönen Bilder, wie man sie aus Filmen kennt, vor dem inneren Auge herauf zu beschwören. Natürlich kommt es auch noch zu einigen Verwicklungen und ein Familiengeheimnis wird aufgedeckt. Alles stimmig und schön zu lesen.

Von mir gibt es 3 Sterne für einen Cornwall-Roman zu wohlfühlen.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Wunderschöne Liebesgeschichte

Outback Kiss. Wohin das Herz sich sehnt
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Auch der zweite Band der Outback Sisters hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Nachdem ich zuletzt ein bisschen in eine Leseflaute gerutscht war, weil ich Bücher ...

Auch der zweite Band der Outback Sisters hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Nachdem ich zuletzt ein bisschen in eine Leseflaute gerutscht war, weil ich Bücher angefangen habe, die mir so gar nicht zusagen wollten, hat mich dieses Buch wieder heraus gerissen.

Free fand ich schon im ersten Band sehr faszinierend. Eine Künstlerin durch und durch, leider nicht allzu selbstbewusst. Ich war gespannt, wie sie sich entwickelt. Eine Entwicklung hat sie definitiv durchgemacht. Zu Beginn des Buches war sie eher scheu und nicht in der Lage, für sich einzutreten. Sie wird nicht zu einem Menschen, der sie nicht ist, tritt nicht laut auf und fordert ihr Recht, aber sie schafft es, an den wichtigen Stellen den Mund aufzumachen und in ihrer eigenen, eher zurückhaltenden Art, für sich einzustehen. Mir hat diese Entwicklung gut gefallen, denn sie wirkte echt.

Auch Finn hat mir gut gefallen. Ein sehr integerer Mann, der das Herz auf dem rechten Fleck hat und auch gegen Widerstände, seinen Prinzipien treu bleibt.Die Autorin hat es mit ihrer Art zu schreiben tatsächlich geschafft, dass ich das Gefühl hatte, Finn in seiner Haushälfte singen zu hören. So tief steckte ich in der Geschichte drin.

Beth, die älteste der Schwestern wird mir leider mit jedem Band eher unsympathischer. Sie bevormundet Free wo sie nur kann. Man erfährt in diesem Band ein bisschen von ihrer Hintergrundgeschichte, was Einiges erklärt. Trotzdem habe ich so meine Probleme mit ihr. Ich bin gespannt, ob ich mit ihr im dritten Band, der dann ja ihre eigene Geschichte erzählt, warm werde.

Es kam natürlich, wie es kommen musste. Durch mangelnde Kommunikation kommt es zu jeder Menge Missverständnissen und ich muss gestehen, dass ich ab und an etwas genervt war, wenn wieder nicht ausgesprochen wurde, was eigentlich zu sagen gewesen wäre. Warum verdammt reden die Protagonisten in Liebesromanen nie miteinander, sondern denken sich immer nur ihren Teil und meistens denken sie das Falsche. Puh… Dennoch habe ich die Geschichte genossen, denn ich habe selbstverständlich auf das große Happy End hingefiebert.

Der Schreibstil von Sasah Wasley ist bildgewaltig und super zu lesen. Gerade hier, bei der Künstlerin Free, konnte sie noch deutlicher beweisen, dass sie in der lage ist, dem leser Bilder zu zeigen. Ich sah Free, die Farm, ihre Familie und die Jugendlichen, die sie unterrichtet, sowie den Herne River wirklich sehr deutlich vor mir. In warmen Farben malt Sasha Wasley eine Liebesgeschichte, die unter die Haut geht.

Von mir gibt es gerne 5 Sterne. Die Outback Sisters ist eine Liebesromanreihe, die ich bisher nur empfehlen kann.