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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2019

Zu konstruiert und immer einen Tick zu viel

Just One Night: Gute Mädchen gibt es schon zu viele ...
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Hm… ich habe bisher nur mega begeisterte Stimmen gehört, die auf den zweiten Teil richtig hin fiebern. Ich muss gestehen, dass ich mich diesen begeisterten Leserinnen nicht anschließen kann.

Ich hatte ...

Hm… ich habe bisher nur mega begeisterte Stimmen gehört, die auf den zweiten Teil richtig hin fiebern. Ich muss gestehen, dass ich mich diesen begeisterten Leserinnen nicht anschließen kann.

Ich hatte ein Buch erwartet, dass mich wirklich vor Lachen vom Hocker haut. Eine junge Frau, die einen (ihre ersten) One-Night-Stand plant, der schief geht. Hörte sich nach guter Unterhaltung an. Zunächst einmal: ich fand das Buch nicht schlecht, es liest sich nett für zwischendurch und ist mit 260 Seiten ja auch recht fix zu schaffen.

Dadurch, dass die Kapitel abwechseln die Sichtweise von Violet und von Jennings erzählen, bleiben wir an beiden Protagonisten sehr dicht dran. Wir sind dadurch Jennings gegenüber natürlich im Vorteil, weil wir wissen, wer Violet wirklich ist und ebenso umgekehrt. Das nahm dem Ganzen aber auch ein klein wenig die Spannung, denn der Leser wusste natürlich um die ganze Lügen, die sie sich gegenseitig auftischen. Dadurch wurde die Geschichte sehr vorhersehbar. Ich fand, dass sie sich dann am Ende zu schnell verziehen haben. Hier wäre durchaus ein klein wenig Drama drin gewesen.

Leider wurde ich weder aus Violet, noch aus Jennings so richtig schlau. Woher kam diese magische Anziehung zwischen den beiden Protagonisten? Ich weiß es nicht… Die Autorin hat es nicht geschafft, mir dieses Gefühl zu vermitteln. Was ist noch zu sagen? Es findet sich in diesem Buch deutlich mehr Sex, als ich erwartet habe. Mich hat es nicht gestört, aber so richtig anziehend fand ich es auch nicht. Es prickelte nicht so richtig. Dafür, dass Violet zuerst total zurückhaltend rüberkommt, entwickelt sie sich quasi zu einem Sexjunkie. Ich habe ihr das nicht abgekauft.

Genau das war mein Problem mit dieser Geschichte. Mir war irgendwie alles in dem Buch ein Tick zu viel, zu übertrieben, zu gewollt. Ich weiß nicht, ob ich euch so richtig begreiflich machen kann, was ich meine. Es wirkte alles so mega konstruiert. Weder Violet, noch Jennings wirkten auf mich wie echte Menschen, sondern eben wie Romanfiguren.

Die Geschichte an sich lässt sich zügig lesen. Sie wird die gesamte Zeit über vorwärts getrieben und hat keine Längen. Die Geschichte um die Reisegruppe und Violets Leben ist interessant und man fiebert schon irgendwie auch mit Violet mit, was ihren weiteren Lebensweg angeht.

Von mir gibt es 3 Sterne für einen netten New Adult Roman mit jeder Menge Sex. Kann man lesen, muss man aber nicht zwingend. Ich werde den zweiten Band eher nicht lesen.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Inspirierend

Wie uns Reisen glücklich macht
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Der Untertitel des Buches ist “Vom Aufbrechen, Loslassen und Ankommen” und genau diese Geschichte erzählt die Autorin an ihrem eigenen Leben. Julia Lassner hat es verstanden, ihre Herzensangelegenheit, ...

Der Untertitel des Buches ist “Vom Aufbrechen, Loslassen und Ankommen” und genau diese Geschichte erzählt die Autorin an ihrem eigenen Leben. Julia Lassner hat es verstanden, ihre Herzensangelegenheit, das Reisen, auch zum Beruf zu machen. Ich finde das sehr mutig und habe ihre Entwicklung mit viel Interesse verfolgt. Die Autorin schreibt sehr lebhaft und man hat das Gefühl, direkt dabei zu sein.

Ergänzt wird ihre eigene Geschichte von Interviews mit Menschen, die das Reisen ebenso zu ihrem Beruf gemacht haben. Besonders beeindruckt hat mich dabei das Interview mit Gesa Neitzel, die ihre Ängste über Bord geworfen und sich zur Rangerin hat ausbilden lassen. Mir persönlich ein bisschen zu viel ist das, was Martin Druschel und Tom Schinker zu ihrer Lebensaufgabe erkoren haben. Reisen mit dem besonders abenteuerlichen Charakter. Aber, auch wenn das nicht mein Ding wäre, ist es bestimmt sehr spannend.

Neben Julias Bucket List findet sich auch eine Doppelseite, auf der Platz für die eigene Bucket List ist. Ich glaube, dass es ganz gut ist, sich ab und an mal hinzusetzen und sich zu überlegen, was eigentlich die eigenen Ziele und Träume im Leben sind. Diese nicht aufzuschieben, bis es zu spät ist, ist wohl einfacher gesagt, als getan. Aber letzten Endes sieht man genau an Menschen, wie Julia Lassner, dass es geht. Man muss natürlich eine Portion Mut mitbringen und an der einen oder anderen Stelle auch einfach mal aus den gesellschaftlichen Normen ausbrechen.

Mit meinen Reisen mit der Hurtigrute habe ich mir bereits zwei Mal einen großen Traum erfüllt, damit kann auch ich den ersten Haken auf meiner Bucket List setzen. Ich hoffe, dass ich noch viele Punkte auf der Liste abhaken kann. Was die Autorin auch vermittelt ist, dass man nicht gleich sein ganzes Leben umkrempeln muss. Aber… man muss anfangen seine Träume zu verwirklichen, sonst wird das nichts…

Um für einen Traum meinen Job und mein ganzes Leben hinter mir zu lassen, wäre ich wohl zu sicherheitsbewusst. Meine Lebenszeitstellung als Beamtin aufgeben… das wohl definitiv nicht. Aber, was bei mir persönlich immer mehr reift, ist der Wunsch nach einem Sabbatjahr (oder -halbjahr). Genug Geld zusammensparen und dann ab durch Europa, das wäre schon echt schön. Das Buch macht auf jeden Fall Mut, sich wenigstens mal hinzusetzen und sich zu überlegen, was man dafür alles vorbereiten und regeln müsste.

Mir hat “Wie uns Reisen glücklich macht” gut gefallen und es hat in mir die immer vorhandene Sehnsucht nach fernen Orten definitiv wieder ein Stück verstärkt. Wie sagt die Autorin so schön? Raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer!

Ich vergebe gerne 4 Sterne für den Inhalt. Ich muss allerdings sagen, dass ich 14 Euro für gerade mal 141 Seiten recht teuer finde. Es ist schön aufgemacht, aber enthält auch viele Seiten mit Fotos und Sprüchen. Das Preis-/ Leistungsverhältnis stimmt für mich leider nicht ganz.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Ein wichtiges Zeitdokument, dass seine Inhalte kindgerecht vermittelt

Kinder mit Stern
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Dieses Buch wurde von der Autorin Martine Letterie in Zusammenarbeit mit dem Erinnerungszentrum Westerbork in den Niederlanden geschrieben. Im Nachwort berichtet die Autorin, dass im Lager Westerbrok auch ...

Dieses Buch wurde von der Autorin Martine Letterie in Zusammenarbeit mit dem Erinnerungszentrum Westerbork in den Niederlanden geschrieben. Im Nachwort berichtet die Autorin, dass im Lager Westerbrok auch sehr kleine Kinder lebten und genau deren Geschichte erzählt sie hier. Alles, was man in diesem Buch liest beruht auf wahren Geschichten und genau das macht das Buch noch berührender.

Sehr gefallen hat mir, dass Martine Letterie hier ein Werk für jüngere Kinder geschaffen hat. Sie beschört die Welt und das Leben der Kinder zu Beginn und während des zweiten Weltkrieges herauf, ohne in die brutalen Details zu gehen. Wir begleiten Bennie, Klaartje, Rosa, Jules und Leo auf ihrem Weg aus dem alltäglichen Leben in ihrem jeweiligen Zuhause in das Lager Westerbork und auch von dort wieder zurück in den Frieden. Das Buch ist in diese drei Teile aufgeteilt, “So fing es an”, “Im Lager” und “Frieden”.

Wir erfahren, wie die jüdischen Mitmenschen nach und nach vom alltäglichen Leben ausgeschlossen werden, als Jules nicht mehr mit seinem Freund auf den Spielplatz darf oder Bennie nicht mehr mit den anderen Kindern zusammen unterrichtet wird, weil er Jude ist. Dies alles vermittelt die Autorin sehr kindgerecht. Als Erwachsener ist man zunächst verwundert, dass Rosa sich freut, dass sie an ihrem 6. Geburtstag endlich den gelben Stern tragen darf. Man fragt sich unwillkürlich, wie man soch darüber freuen kann. Aber natürlich freut sie sich darüber. Sie erfasst die Gesamtsituation natürlich noch gar nicht und geht mit kindlicher Naivität an die Sache heran. Sie gehört jetzt zu den Großen. Das geht schon ganz schön an die Nieren.

Die eher kindlichen Zeichnungen nachempfundenen Illustrationen unterstreichen, dass es sich hier um ein Buch für Jüngere handelt. Man hat fast den Eindruck, als könnten diese Zeichnungen wirklich von Bennie, Jules oder einem der anderen Kinder stammen, die ihr Leben in Bildern festhalten.

Ich denke, dass die Autorin hier ein Buch geschaffen hat, dass sich gut zum vorlesen eignet, da Eltern so mit ihren Kindern über diese Zeit ins Gespräch kommen können. Gerade jetzt und heute wird es leider täglich wichtiger, dass man die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht aus den Augen verliert, dass wir unseren Kindern klar machen, wo es hinführen kann (und wird), wenn wir blindlings irgendwelchen Anführern hinterher laufen. Keinem Menschen und schon gar keinem Kind darf jemals wieder das passieren, was in diesem ergreifenden Buch geschildert wird.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte (Vor-)Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Schöne Geschichte mit einer Botschaft

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
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Fjelle und Emil sind monstermäßig beste Freunde und gehen in die 4. Klasse einer Grundschule. Fjelle ist eigentlich ein ganz liebes Monster und trotz seiner Gefühlsausbrüche gut in die Klasse integriert. ...

Fjelle und Emil sind monstermäßig beste Freunde und gehen in die 4. Klasse einer Grundschule. Fjelle ist eigentlich ein ganz liebes Monster und trotz seiner Gefühlsausbrüche gut in die Klasse integriert. Die Freundschaft zwischen Fjelle und Emil ist unglaublich berührend und zeigt, dass man befreundet sein kann, auch wenn man völlig unterschiedlich ist.

Leider passiert dann etwas, was die Freundschaft von Fjelle und Emil auf eine harte Probe stellt. Ich konnte dabei Emil sehr gut verstehen, denn er ist ein Kind und konnte gar nicht anders reagieren, als er es getan hat. Ohne erhobenen Zeigefinger bringt die Autorin Emil dann allerdings zum umdenken. Sie schildert sehr nachvollziehbar Emils Gedanken und Gefühle zu der gesamten Situation.

Schuld an der verfahrenen Situation ist Herr Unterberg, der neue Schuldirektor. Ein bisschen schade fand ich, dass sich auch die Erwachsenen nicht auf Fjelles Seite schlagen und sich dem Direktor in den Weg stellen. Ich finde, dass ein wenig mehr Einsatz von Seiten der Eltern angebracht gewesen wäre. Man hätte den jungen Lesern so noch vermitteln können, dass die Erwachsenen auf ihrer Seite stehen und sie sich mit ihren Problemen an die Eltern wenden können. Emils Eltern sind mir da ein bisschen zu schwach geraten.

Die Illustrationen von Nina Dulleck sind so wunderschön, dass man sie am liebsten die ganze Zeit weiter betrachten würde. Sie fügen sich wunderbar in die Geschichte ein, unterstreichen diese und machen Fjelle und Emil noch greifbarer für den Leser. Sie hat einen unglaublich weichen Stil, der mich gefangen genommen hat.

Das Buch ist ab 8 Jahren und ich denke, dass das auch genau das richtige Alter für dieses Buch ist. Eventuell kann man es auch schon etwas früher vorlesen. Fjelle ist so ein sympathisches Monster, dass auch ängstlichere Kinder ihren Spaß an dem Buch haben werden.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung. Ich gebe mein Buch nie wieder her und freue mich auf die nächste Geschichte von Fjelle und Emil.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Einfache Rituale zum "hineinschnuppern"

Die Geistige Welt hilft uns
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In diesem Buch geht es nun einmal mehr um den Kontakt zur geistigen Welt, sprich zu Engeln, Geistführer, Verstorbenen und anderen Wesenheiten. Teilweise verweist er, um nähere Informationen zu erhalten, ...

In diesem Buch geht es nun einmal mehr um den Kontakt zur geistigen Welt, sprich zu Engeln, Geistführer, Verstorbenen und anderen Wesenheiten. Teilweise verweist er, um nähere Informationen zu erhalten, auf seine anderen Bücher. Das könnte dem einen oder anderen Leser sauer aufstoßen. Ich fand es ganz gut. Mich nervt es eher, wenn ich in jedem Buch eines Autors immer wieder dieselben Dinge lese. Ich bekomme dann so ein bisschen das Gefühl davon, dass ich mein Geld verschwendet habe. Hier ist das nicht der Fall. Es geht in erster Linie darum, einfache Instrumente und Übungen an die Hand zu bekommen.

Es geht vor allem darum, wie man mit der geistigen Welt in Kontakt kommen kann und wie die geistige Welt und auf unserem Lebensweg Hilfe und Unterstützung geben kann. Dazu stellt Pascal Voggehuber wirklich einfache Übungen vor, die jeder mit- und nachmachen kann. Sie sind wirklich sehr einfach gehalten, denn das ist das, was er vermitteln möchte. Jeder kann Kontakt zur geistigen Welt aufnehmen, dies ist nicht irgendwelchen Medien vorbehalten. Letzten Endes heißt es dann aber: üben, üben, üben… Ohne üben wird es dann eben doch nichts.

Was man gestehen muss ist, dass das Buch mit deutlich weniger Tiefe bezüglich der Zusammenhänge der geistigen Welt auskommt, als man es sonst von Pascal Voggenhuber gewohnt ist. Letzten Endes muss man aber sagen, dass diese Zusammenhänge eben in seinen anderen Büchern sehr gut und ausführlich erklärt werden. Von daher muss das hier auch nicht unbedingt sein.

Aus meiner Sicht ist dieses Buch vor allem etwas für Menschen, die mal in die geistige Welt und ihre Wesenheiten “hineinschnuppern” wollen. Wer sich tiefer mit der Materie auseinandersetzen will, den empfehle ich die anderen Bücher von Pascal Voggenhuber.

Von mir gibt es 4 Sterne.