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Veröffentlicht am 18.09.2016

Endlich mal wieder ein schönes Buch, nicht nur, aber auch für Jungen

Die Finstersteins (Bd. 1)
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Mir haben Fred und die Finstersteins sehr gut gefallen. Das Buch punktet mit einer Mischung aus spannender Geschichte und zwischen gestreuten Bildern, die es dem Leser ermöglichen, sich ein sehr genaues ...

Mir haben Fred und die Finstersteins sehr gut gefallen. Das Buch punktet mit einer Mischung aus spannender Geschichte und zwischen gestreuten Bildern, die es dem Leser ermöglichen, sich ein sehr genaues Bild der Protagonisten und Handlungsorte zu machen. Die Zeichnungen gefallen mir sehr gut.

Fred ist eigentlich ein ganz normaler Junge… würde er nicht auf einem Friedhof leben. Fred ist in dieser Geschichte die ausführende Gewalt. Was zu tun ist sagt ihm sein Freund Franz, der allerdings nur eine große Klappe hat und nichts dahinter. Franz war mir persönlich eher unsympathisch und ich hätte ihm an Stelle von Fred den Laufpass gegeben. Fred hat mir gut gefallen. Er ist nicht zu mutig, so dass man ihm sein Verhalten abkauft, aber er ist beileibe auch kein Feigling.

Die Geschichte ist spannend erzählt und es kommt an keiner Stelle eine Länge auf. Die Figuren sind alle sehr gut ausgearbeitet und es macht Spaß, die Geschichte um die Finstersteins mit Fred und Franz zusammen aufzudecken. Die Gewalt, die in diesem Buch beschrieben wird, hat mir nicht so gut gefallen. In der Schule wird Fred von den „Orks“ gemobbt und in der Gruft kommt es zu einem sehr unschönen Zusammenstoß zwischen den Erwachsenen und den Kindern. Ich kann schwer sagen warum mich diese Szenen so sehr abgestoßen haben, denn in anderen Kinderbüchern kommt auch Keilerei vor, aber irgendwie empfand ich die Bedrohung hier als sehr massiv.

Von mir gibt es 4 Sterne für ein Buch für Jungen und Mädchen, dass viel Spaß macht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Halbwegs befriedigender Abschluss

Selection [5]
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Es endet, wie es angefangen hat. Eine Reihe, die ein bisschen wie ein Unfall daher kommt. Fremdschämen ist an der Tagesordnung, aber man kann nicht wegschauen. Ich muss gestehen, dass es mir sehr schwer ...

Es endet, wie es angefangen hat. Eine Reihe, die ein bisschen wie ein Unfall daher kommt. Fremdschämen ist an der Tagesordnung, aber man kann nicht wegschauen. Ich muss gestehen, dass es mir sehr schwer fällt zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. Ich musste immer weiter hören, weil mich die Geschichte in ihren Bann gezogen hat und ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte enden wird, aber sie hat mir insgesamt dennoch leider nicht wirklich gefallen. Es wirkte, als müsste die Autorin die Geschichte krampfhaft zum Ende bringen und versuchen, einen halbwegs runden Abschluss zu finden. Das Casting und die letzten Bewerber rücken leider stark in den Hintergrund. Fast schon sang- und klanglos treten die meisten der Bewerber ab und bleiben leider in ihrem Handeln sehr blass. Einzig Hale bringt für mich etwas Würze in die Geschichte und hat sich mir wirklich ins Herz geschlichen.

Eadlyn hat sich leider so gar nicht weiterentwickelt. Sie handelt oft wie ein kleines Mädchen und ich muss sagen, dass ihr kindisches Verhalten durch die Stimme und Art der Sprecherin noch verstärkt wurde. Viele Sätzen werden mit einem Hang zum leidenden gesprochen. Ich fand das sehr schade. Geplant war durch die Autorin, denke ich, Eadlyn weiter zu entwickeln, und sie nun als selbstlos, beschützend, liebevoll darzustellen. Leider ist ihr das, in meinen Augen, nicht gelungen. Die Übernahme der Krone wirkt auf mich weniger unterstützend, als mehr fordernd. Eadlyns Verhalten macht sie dabei eher noch unsympathischer und mir geht das auch alles viel zu schnell. Mit einem Fingerschnippen wird die Macht im Land übergeben und in diesen Zeiten, in denen sowieso große Probleme bestehen, wandeln wir auch nochmal alles schnell um, ohne, dass es negative Konsequenzen hat.

Auch das Verhalten von Maxon und America, die mir bisher wirklich gut gefallen haben, konnte ich nicht mehr ganz nachvollziehen. Sie übergebe die Krone an ihre Tochter, soweit, so gut, und als es dann massive Probleme gibt, da sind sie scheinbar nicht mehr da. Wie kann das sein? In solchen Zeiten müsste man doch meinen, dass der ehemalige König und Vater sofort an Eadlyns Seite eilt und sie mit Rat und Tat unterstützt. Tja… hier nicht. Erst zum Ende des Buches hin, als es um die Wahl des richtigen Ehemannes geht, wird Maxon wieder präsent und zeigt sich als liebevoller, unterstützender Vater.

Von mir gibt es 3 Sterne für den Abschluss der Selection-Reihe, der leider etwas lieblos daher kam, aber die Reihe immerhin zu einem halbwegs befriedigenden Abschluss gebracht hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Niveauvolle Erotik

Leon und Mick: 24/ 7
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Ich habe mir das Buch gekauft, es angefangen zu lesen und nach einem Tag war ich mit der Geschichte durch. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Simon Rhys Beck hat einen unglaublich berührenden, ...

Ich habe mir das Buch gekauft, es angefangen zu lesen und nach einem Tag war ich mit der Geschichte durch. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Simon Rhys Beck hat einen unglaublich berührenden, sehr bildhaften, jederzeit niveauvollen Schreibstil, den ich von der ersten Seite an zu schätzen wusste.

Mick ist ein wunderbarer Mensch. Immer für seinen Freund Mo da, sehr liebevoll, fürsorglich und beschützend. Seine Entwicklung über die Geschichte hätte noch etwas deutlicher von statten gehen dürfen. Er erschien mir manchmal einen Tick zu unsicher, zu devot Leon gegenüber. Das ist es auch, warum ich am Ende einen Stern abgezogen habe. Manchmal erschien mir die Beziehung von Mike und Leon nicht wie eine Beziehung auf Augenhöhe. Ein paar Mal zu oft hat Mick Leon fragend, bittend, hilfesuchend angeschaut und ein paar Mal zu oft hat Leon Mick durch die Haare gewuschelt. Dadurch wurde in mir mehrmals der Eindruck erweckt, dass Leon extrem viel reifer ist, als Mick (ist er auch, er ist auch 13 Jahre älter) und ich hatte Probleme mir eine erwachsene Beziehung zwischen den beiden vorzustellen.

Leon ist der reife, selbstbewusste Geschäftsmann in dieser Geschichte. Er weiß, wo er im Leben steht und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen wirbelt Mick sein Leben durcheinander. Leon hat mir gut gefallen. Bei aller Exklusivität, die er in seinem Leben gewohnt ist, ist er sich nicht zu schade, sich die Hände schmutzig zu machen, wenn es Not tut. Dies tut er aber schon mit einem gewissen angewiderten Gesichtsausdruck, was die ganze Sache nur noch glaubwürdiger macht.

Die Geschichte ist wunderschön geschrieben. Natürlich geht es um viel Sex, es handelt sich ja auch um einen erotischen Roman, der aber in eine wirklich schöne Rahmengeschichte eingebettet ist. Schreibstil, Story und Charaktere haben mir wirklich sehr gut gefallen.

Tja, und nun muss ich noch etwas gestehen. Die (für mich) wohl erotischste Szene in diesem Roman hat nichts mit Sex zu tun. Auch wenn die Sex-Szenen extrem ansprechend und niveauvoll geschrieben sind, so muss ich gestehen, dass mich eine Szene ungefähr bei 40% des Buches am meisten angesprochen hat. Mick hat sich die Hand verletzt und den Arm in einem Verband. Leon beobachtet seine hilflosen Versuche eine Weile, zieht ihn an sich heran und knöpft ihm die Hose zu. Es ist schwer in Worte zu fassen und es ist vielleicht auch schwer nachzuvollziehen, wenn man das Buch nicht gelesen hat, aber diese Geste hat mich an dieser Stelle des Romans schier überwältigt. Sie strahlte so viel Zuneigung, soviel Vertrauen, Intimität und Liebe aus, dass ich total berührt wurde.

Von mir gibt es 4 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lässt sich gut lesen

Vancouver Hope
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Ich bin von diesem Buch nicht ganz überzeugt. Die Geschichte ist nett, aber die Figuren lagen mir nicht so ganz. Weder Oliver noch Ethan handelten meiner Ansicht nach völlig überzeugend.

Oliver ist extrem ...

Ich bin von diesem Buch nicht ganz überzeugt. Die Geschichte ist nett, aber die Figuren lagen mir nicht so ganz. Weder Oliver noch Ethan handelten meiner Ansicht nach völlig überzeugend.

Oliver ist extrem mißtrauisch und in seiner Trauer um seinen toten Freund gefangen. Er tut sich schwer, sich Ethan zu öffnen, schafft es aber nach und nach, Vertrauen aufzubauen. Trotzdem blieb der mir irgendwie unsympathisch. Er hält Ethan und auch den Leser auf Distanz. Man hat das Gefühl, dass man ihn gar nicht wirklich kennenlernt.

Ethan war mir ein bisschen zu sehr auf Sex aus. Er schwankt zwischen liebevollem Freund und gefühllosem Trampel. Und genau das machte es mir so schwer, ihn zu verstehen. Immer wieder agiert er wie die Axt im Walde und dieses trampelige passte so gar nicht zu dem Charakter, den die Autorin eigentlich aufgebaut hatte. Mit seinen Brüdern allerdings, vor allem seinem Bruder Zac, geht Ethan sehr beschützend um. Er ist schwer zu durchschauen.

Die beiden reagieren oft etwas über, ohne das es für den Leser wirklich nachvollziehbar ist (z. B. die Szene recht am Anfang, in der Oliver Ethan schubst und anpöbelt, als dieser sich nur einen Schraubenzieher leihen will; sie prügeln sich und Ethan fragt am Ende trotzdem noch nach dem Schraubenschlüssel – irgendwie surreal). Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich dann aber nachvollziehbar und einigermaßen emotional. Die erotischen Szenen waren ansprechend geschrieben und wirklich schön.

Gut gefallen hat mir auch die kurze Liaison zwischen Peter und Oliver. Diese hat deutlich mehr Herz als die zwischen Ethan und Oliver, auch wenn sie kurz und ungeplant ist.

Die Geschichte insgesamt hat mir ganz gut gefallen. Sie ist spannend, weil man vor allem wissen will, was es mit Olivers Panikattacken und seinen unterdrückten Erinnerungen auf sich hat. Diese Geschichte wird nach und nach aufgelöst und fügt sich, in meinen Augen, auch logisch zusammen.

Von mir gibt es 3 Sterne für einen netten Roman aus dem Genre Gay Romance, der für mehr Sterne aber mit Protagonisten hätte aufwarten müssen, die etwas weniger sprunghaft handeln. Lässt sich gut lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wundervolles Buch für Kinder und Erwachsene

Giesbert in der Regentonne
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Allein die Zeichnungen hätten schon 5 Sterne verdient. Mit viel Liebe zum Detail gezeichnet erwecken die Zeichnungen die Geschichte um Giesbert und seine Freunde so richtig zum Leben.

Und genau darum ...

Allein die Zeichnungen hätten schon 5 Sterne verdient. Mit viel Liebe zum Detail gezeichnet erwecken die Zeichnungen die Geschichte um Giesbert und seine Freunde so richtig zum Leben.

Und genau darum geht es hier in diesem Buch. Um die Freundschaft. Giesbert zieht in die Regentonne im Garten ein und findet schnell gute Freunde. Sei es der Kater Munz, den Giesbert zunächst ärgert, ihm dann aber zur Seite steht, als Munz in Not ist. Die Weinbergschnecke Rosalie, die ein Rennen bestreiten soll, aber viel langsamer ist, als alle anderen Schnecken wird von ihren Freunden wieder aufgebaut. Die Mäusemutter, deren Heim Giesbert aus Versehen zerstört, die ihm aber mit ihrem kleinen, großen Mäuseherz verzeiht, hat mir am besten gefallen.

Beeindruckt hat mich, dass Giesbert, bei allem, was er so anstellt, dazu steht. Er beichtet seinem menschlichen Freund immer was ihm so passiert ist. Ohne erhobenen Zeigefinger kann man Kindern so sehr gut beibringen, dass man durchaus Unsinn machen darf, aber, dass man dann auch dazu stehen muss, was man getan hat.

Die Geschichten sind alle super zum Vorlesen, denn sie sind mit rund 5-6 Seiten, deren Text auch noch von den Zeichnungen unterbrochen ist, relativ kurz. Auch wenn jede Geschichte in sich abgeschlossen ist, so gehören doch alle Geschichten zusammen und bilden nur zusammen ein großes, rundes Ganzes. Ich denke, dass Giesbert auch den Kindern ans Herz wachsen wird, denn er ist wie sie. Er entdeckt die Welt, kann seine Gefühle manchmal nicht so recht einordnen und lernt jeden Tag etwas dazu.

Von mir gibt es 5 Sterne für dieses wundervolle Kinderbuch. Ich kann es euch nur wärmstens ans Herz legen. Giesbert und seine Freunde sind einfach wunderbar.