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Veröffentlicht am 23.05.2024

Zu wenig Escape Room Elemente

Stadt des Zorns
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Hier handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, was mir beim Kauf nicht bewusst war. Ich kann nach der Lektüre aber auch sagen, dass man das Vorwissen aus Band 1 scheinbar nicht benötigt. Ich hatte ...

Hier handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, was mir beim Kauf nicht bewusst war. Ich kann nach der Lektüre aber auch sagen, dass man das Vorwissen aus Band 1 scheinbar nicht benötigt. Ich hatte zumindest keine Probleme, der Geschichte zu folgen.

Protagonistin ist Hannah, die bereits in Band 1 von Janus in den Escape-Room geschickt wurde und nun wieder auf seiner Spielwiese tummeln muss. Dieses Mal ist im Gegensatz zum ersten Band der Escape-Room eine ganze Stadt. Hannah hat mir überwiegend ganz gut gefallen. Sie weiß, durch ihren Hintergrund, natürlich von Anfang an, dass das hier ein Spiel auf Leben und Tod wird. Von daher nimmt sie die Dinge anders in die Hand, als es die anderen Figuren tun. Ab und an kommt sie dabei sehr bestimmend und vielleicht auch ein bisschen zu forsch rüber, aber ich konnte das gut nachvollziehen.

Wichtigste Nebenfiguren ist der LKA Kommissar Bernd Keppler, der mir schnell gut gefallen hat. Er weiß, dass es wichtig ist, sich nicht an alle Vorschriften zu halten, wenn man Janus verhaften will und reizt seine Spielräume durchaus aus. Wobei man dem Autor hier vorwerfen darf, dass Keppler genau an der Stelle, an der Meller es benötigt, sein Köpfchen ausschaltet. Das war schon sehr konstruiert, da Keppler vorher doch als recht pfiffig dargestellt wurde und solch eine unüberlegte Aktion nicht so richtig zu ihm passte.

Die Mitstreiter von Hannah, eine Gruppe junger Umweltaktivisten kommt recht kurz. Ich muss gestehen, dass ich niemanden aus der Gruppe wirklich kennenlernen konnte. Am meisten imponiert hat mir Luis. Allerdings auch erst sehr zum Ende hin. Mehr kann ich an dieser Stelle nicht sagen, um nicht zu spoilern.

Der Schreibstil von Marc Meller hat mir gut gefallen. Er ist leicht zu lesen und actionreich. Der Schreibstil hat mich durchaus in den Bann der Geschichte gezogen und mich dort auch gehalten. Durch den Schreibstil schaffte der Autor es, dass mir die Geschichte sehr rasant vor kam und ich tatsächlich erst ganz zum Schluss gemerkt habe, dass irgendwie etwas fehlt. Was? Die Rätsel, die es in einem Escape-Room zu lösen gilt.

Der Escape-Room an sich kommt eigentlich erst zum Tragen, als es wirklich auch in einen Raum in einem Rohbau geht. Während die Protagonisten in der Stadt unterwegs sind, passieren ihnen Dinge, schreckliche Dinge, aber so richtig Rätsel zu lösen gilt es nicht. Alles, was passiert, das ist eher fremdgesteuert, würde ich jetzt im Nachhinein sagen. Das finde ich sehr schade, denn so ist es innerhalb der Stadt war es eigentlich nur Action ohne, dass die Figuren ihren Kopf viel anstrengen mussten. Und gerade das machte für mich den Reiz aus. Eine Stadt als Escape-Room, wie auf dem Klappentext angekündigt, das wäre mal was anderes gewesen. Für mich hörte sich der Klappentext „Eine ganze Stadt als Todesfalle.“ auch so an, als wären alle Einwohner mit in dieser Todesfalle gefangen. So ist es aber nicht. Die Todesfallen sind sehr punktuell für Hannah und ihre Mitspieler aufgebaut und es könnte auch keinem Bürger etwas passieren deswegen.

Mir persönlich war die Auflösung dessen, warum Janus das Spiel veranstaltet hat, nicht ganz schlüssig. Aber vielleicht sollte das auch gerade so sein. Er ist ein Psychopath, den man vermutlich nicht verstehen kann.

Ein durchaus spannender Thriller, den ich innerhalb weniger Tage durchgelesen hatte, von dem ich mir aber ein bisschen mehr Köpfchen gewünscht hätte. Es ist schwierig zu beschreiben. Ich hatte bei einem Escape-Room-Thriller erwartet, dass die Protagonisten ein bisschen schlau sind und dies auch beweisen müssen. Das ist nicht zwingend der Fall. Ich vergebe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Solide Unterhaltung

R/N/A
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Insgesamt ist das Thema interessant und die Gesamtgeschichte konnte mich packen.

Protagonisten des Buches sind Laura Delille, eine Ärztin der WHO und Hugh Stevens, ein Reporter. Ihre Gegenspieler sind ...

Insgesamt ist das Thema interessant und die Gesamtgeschichte konnte mich packen.

Protagonisten des Buches sind Laura Delille, eine Ärztin der WHO und Hugh Stevens, ein Reporter. Ihre Gegenspieler sind Christian Keller, Pharmaunternehmer und sein Handlanger, Kruger. Die Charaktere bleiben leider alle die gesamte Zeit über ein bisschen farblos. Sie haben wenig Tiefgang und man hat es schwer, sie wirklich zu verstehen. Vor allem über den Hintergrund Christian Kellers hätte ich mir ein paar mehr Informationen gewünscht. Seine Motive werden erst sehr spät aufgedeckt, was einerseits den Spannungsbogen hält, es aber schwierig macht, zu verstehen, was eigentlich sein Ziel ist.

Die Geschichte folgt einem roten Faden und ist durchaus sehr spannend, da es mehr als ein Mal unsicher ist, ob die uns lieb gewordenen Figuren überleben werden. Der Autor lässt sich serhr viel Zeit damit aufzudecken, was eigentlich vor sich geht. Obwohl wir neben Laura und Hugh auch Christian Keller begleiten, bleibt lange unklar, was er da nun eigentlich entwickelt. Das machte die Sache spannend, weil der Leser eigentlich immer nur so viel wusste, wie Laura und Hugh.

Was der Thriller sehr gut aufzeigt, sind die Schattenseiten der Pharmaindustrie, und wie einfach es grundsätzlich ist, uns irgendwas über Medikamente zu verabreichen. Wer weiß denn, was wirklich in seiner Kopfschmerztablette, in der nächsten Impfung an Inhaltsstoffen enthalten ist? Niemand von uns auf jeden Fall. Wir können nur darauf vertrauen, dass unseren Medikamenten und Impfungen nichts beigemischt wird. In diesem Zusammenhang ist der Thriller schon ein bisschen gruselig.

Insgesamt fand ich aber, dass zu wenig von dem Drumherum erzählt wurde. Wir begleiten unsere Hauptfiguren sehr eng, so dass es für den Autor auch kaum eine Möglichkeit gab, mehr davon zu erzählen, was in der Welt gerade vor sich geht. Die ganze Zeit über habe ich mich gefragt: Die gesamte Welt ist von einer Pandemie bedroht, bei der Menschen unfruchtbar werden, Fehlgeburten erleiden, selbst ins Koma fallen und sterben und es kommt keine Panik auf? Gereicht hätte mir schon, wenn eine der Figuren vielleicht mal den Fernseher oder das Radio eingeschaltet und Nachrichten geschaut hätte. Ein bisschen mehr von der Bevölkerung wäre einfach schön gewesen, um die Geschichte komplett rund zu machen.

Ebenso fragte ich mich, warum niemand die Polizei einschaltet, wenn z. B. Laura plötzlich von der Bildfläche verschwindet. Hat sie keine Familie, keine Freunde, die sie vermissen? Und auch Hugh kommt gar nicht auf die Idee, mal zur Polizei zu gehen, als sich die Ereignisse überschlagen. Ist das Gelände auf dem Keller agiert wirklich so weit außerhalb von allem, dass selbst nach einer Explosion keine Polizei, keine Feuerwehr, anrückt? Auf Island erschien mir das ja noch logisch. Mitten in Deutschland, unweit von Berlin, schon weitaus weniger.

Einige lose Enden, wie z. B. was mit den Nekrosen ist, die z. B. Melinda befallen haben und ob sie wieder ganz gesund geworden ist, bleiben am Ende einfach offen. Das ist ein bisschen schade. Das mag bei Nebenfiguren okay sein, die keine große Rolle gespielt haben, aber bei Nebenfiguren, die einen großen Teil beitragen, finde ich schon, dass auch sie ein richtiges Ende verdient haben.

Insgesamt handelt es sich um einen Thriller, der mir gefallen hat und den ich gerne von Anfang bis Ende gelesen habe. An der einen oder anderen Stelle wäre aber, aus meiner Sicht, noch mehr aus den Figuren heraus zu holen gewesen. Ich vergebe 3 Sterne für ein solides Buch, mit dem ihr nichts falsch macht, wenn ihr ein paar Stunden spannende Unterhaltung braucht.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Spannende Geschichte, ein bisschen anstrengender Schreibstil

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Protagonistin dieses Buches ist Maeander Elking, genannt Mae. Mae hat mir von der ersten Seite an sehr gut gefallen. Sie ist eine unglaublich starke Persönlichkeit, die mit ihrem Schicksal umzugehen weiß. ...

Protagonistin dieses Buches ist Maeander Elking, genannt Mae. Mae hat mir von der ersten Seite an sehr gut gefallen. Sie ist eine unglaublich starke Persönlichkeit, die mit ihrem Schicksal umzugehen weiß. Ihr Leben ist sehr gefährlich, denn ein falsches Wort, eine falsche Regung, kann sie das Leben kosten. Im Laufe der Geschichte macht Mae eine schöne Entwicklung durch, die der Figur und der Entwicklung der Geschichte angemessen ist.

Die Welt, die Franzi Kopka gestrickt hat ist nicht besonders schön. Wir befinden uns nach einer großen Pandemie und einem Krieg und Deutschland gibt es so nicht mehr. Das Land heißt jetzt Sestiby und ist in 8 Ringe eingeteilt. Je weiter von Center entfernt ein Ring liegt, umso schlechter geht es der Bevölkerung. Erinnert ein bisschen an die Tribute von Panem und die Distrikte. Die Bevölkerung wird durch die Gabe von Tabletten gefügig gehalten. Lügen und große Gefühle, wie Wut, Trauer, Angst, gibt es nicht mehr. Spannend fand ich, dass weder Mae, noch der Leser weiß, wem nun eigentlich zu trauen ist. Wer ist ein Liar und wer ist durch die Tablette gezwungen, die Wahrheit zu sagen?

Auch die Nebenfiguren, wie Maes Bruder Nick, dessen Freund Jamar und der Aufsehende Grayson, der bald zu einem Verbündeten für Mae wird, sind toll gezeichnet. Sie alle haben ihre Eigenheiten und man kommt ihnen als Leser sehr nahe. Problematisch ist, dass jeder irgendwie seine eigene Suppe kocht und auch der Leser total im Unklaren gelassen wird, wer nun eigentlich auf der Seite der Guten und wer auf der Seite der Bösen ist. Letzten Endes muss man sogar sagen, dass nach dem Ende des ersten Bandes für mich noch nicht einmal richtig feststeht, wer hier die Guten und wer die Bösen sind. Ich hoffe, dass wir in Band 2 ein bisschen mehr darüber aufgeklärt werden, wer hier eigentlich was will.

Die Geschichte an sich fand ich von Beginn an extrem spannend. Die Welt, die die Autorin uns hier vor Augen führt, ist grausam und als Leser hofft man einfach nur, dass das System irgendwann gestürzt wird. Niemand möchte so leben, wie es die Menschen aus Sestiby müssen. Sehr gut aufgebaut fand ich den Handlungsstrang um Mae, bei dem sie nach und nach die Hintergründe von Sestiby und dem System erfährt. Ein bisschen kurz kam das Partnerschaftsprogramm, an dem Mae und Nick verpflichtet sind, teilzunehmen. Er erinnert ein bisschen an eine Mischung aus „Hochzeit auf den ersten Blick“ und einer Dating Show bei der die Kandidaten in einem Haus wohnen. Ich hätte mir gewünscht, dass ein bisschen mehr ausgeführt wird, wie das System die perfekten Kandidaten ermittelt bzw. ob es innerhalb der ersten Wochen schon zu Matches kommt.

Der Schreibstil von Franzi Kopka ist mitreißend. Sie schafft es, die Figuren vor meinen Augen lebendig werden zu lassen. Mir gefällt an ihrem Schreibstil nicht, dass sie unglaublich übertrieben gendert. Was ich sehr verblüffend fand war, dass ich aufgrund der extrem spannenden Geschichte irgendwann aber halbwegs über das nervige Gegendere hinweglesen konnte. Es hat mich gestört, aber nicht so extrem, dass es mich aus dem Lesefluss gerissen hätte. Von daher, die Geschichte ist wirklich spannend.

Die Geschichte endet mit einem gewaltigen Cliffhanger, der den Leser ein bisschen ratlos zurücklässt. Wem kann Mae trauen? Wer spielt hier eigentlich wirklich ehrlich, und wer falsch?

Ich vergebe gerne 5 Sterne und bin sehr gespannt auf Band 2.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Chemiefrei putzen - gefällt mir gut

Natürlich sauber
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Herkömmliche Putzmittel halten häufig Chemie, die unsere Gesundheit negativ beeinflussen und schädlich für die Umwelt sind. Wir kommen immer weiter davon weg, natürliche Mittel zu benutzen, wie es noch ...

Herkömmliche Putzmittel halten häufig Chemie, die unsere Gesundheit negativ beeinflussen und schädlich für die Umwelt sind. Wir kommen immer weiter davon weg, natürliche Mittel zu benutzen, wie es noch unsere Großeltern getan haben. Schon lang versuche ich für uns zumindest das Mittagessen frisch zu kochen. Knorr-, Magie – oder wie sie alle heißen-Tüten habe ich schon seit Jahren nicht mehr benutzt. Immer öfter kommt mir der Gedanke, dass ich auch im Bereich des Haushalts von den industriell gefertigten Putzmitteln weg möchte, die Inhaltsstoffe enthalten, von denen ich nicht wirklich weiß, wie sie sich auf unsere Gesundheit auswirken. Geht es euch auch so? Dann schafft dieser Ratgeber Abhilfe.

Doris Kern beschäftigt sich schon lange mit Naturkosmetik, nun hat sie auch einen Ratgeber für natürliche Putzmittel auf den Markt gebracht.

Los geht es mir einem Überblick über die Grundstoffe, die man benötigt. Sie führt aus, welche Vorteile es hat, seine Putzmittel selbst herzustellen und stellt uns die Inhaltsstoffe von herkömmlichen Putzmitteln und natürlichen Putzmitteln vor. Wichtigste Zutaten für die meisten Mittel sind z. B. Natron, Essig und Soda. Mittel, die man einfach in jedem Supermarkt findet. Schon schwieriger wird es mit Kastilienseife oder Schlämmkreide. Hatte ich vorher noch nie gehört und scheint es auch nur über das Internet zu kaufen zu geben.

Sehr spannend finde ich die Anregung, Kastanien zum Reinigen zu verwenden. Einfach frische Kastanien sammeln, direkt in den Mixer geben und zerkleinern und trocknen lassen. Danach wird das Granulat in Gläsern aufbewahrt, bis es benötigt wird. Einfach und vor allem extrem kostengünstig. Kastanien finden wir im Herbst ja wirklich genug.

Da ich selbst viel mit ätherischen Ölen von Young Living und Primavera arbeite, war das Kapitel zur Verwendung ätherischer Öle ganz besonders interessant für mich. Dass ätherische Öle auch antibakteriell bzw. antiviral wirken, wusste ich. Hier kommt nun nochmal eine Auflistung, welche man davon gut in Reinigungsmitteln verwenden kann.

Auf insgesamt 100 Seiten finden sich die Rezepte zu den verschiedenen Reinigern. Wir finden Allzweck- und Glasreiniger eben so, wie Mittel für Küche, Bad oder WC und für die Waschküche. Hier kommen dann ab Herbst auch meine gesammelten Kastanien ins Spiel.

Was ich schon ausprobiert habe, ist der Duftstein für Kühlschrank und Mülleimer. Das gefällt mir gut. Was ich jetzt ausprobieren werde, sind der Klarspüler und die Reinigungstabs für den Geschirrspüler. Schließlich essen wir anschließend von dem Geschirr, welches da mit chemischen Reinigern in Berührung kommt und von dem sicher auch Rückstände erhalten bleiben.

Ich kann euch dieses Buch sehr empfehlen. Einfache Rezepte (auch wenn man nicht alle Zutaten im Supermarkt um die Ecke bekommt, zumindest bei uns auf dem Land). Ich vergebe gerne 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Spannende Geschichte

Vienna 1: Blinding Lights
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Was für ein Pageturner… Ich hatte Vienna – Blinding lights innerhalb von wenigen Tagen durchgelesen, weil mich die Geschichte so sehr gefesselt hat.

Livia, die Protagonistin der Geschichte, ist eigentlich ...

Was für ein Pageturner… Ich hatte Vienna – Blinding lights innerhalb von wenigen Tagen durchgelesen, weil mich die Geschichte so sehr gefesselt hat.

Livia, die Protagonistin der Geschichte, ist eigentlich als Mensch gar nicht so falsch, aber sie hat wahrlich kein schönes Leben, auch wenn man das nicht meinen sollte. Drogen, Alkohol und sich aus diesem Leben wegschießen bestimmen es. Im Alltag hat sie zu funktionieren, Gefühle sind nicht erwünscht. Livia handelt nicht immer ganz nachvollziehbar, aber irgendwie hat das noch interessanter für mich gemacht. An diesem sprunghaften und oft irrationalen Verhalten merkt man als Leser auch, dass sie eben nicht das tolle Glamourleben führt, dass sie nach außen zeigt. Ab und an ging mir ihr Selbstmitleid auf die Nerven, aber man muss auch ehrlich zugeben, dass sie wenig Möglichkeiten hat, aus ihrem Leben auszubrechen. Trotzdem muss ich sagen, dass sie mich als Protagonistin fasziniert hat und eben genau das, dass ich wissen wollte, wie es mit ihr weiter geht, das Buch für mich zu so einem Pageturner gemacht hat.

Und ja, an Livia sieht man, dass nicht alles Gold ist ,was glänzt. Sie trinkt unglaublich viel und nimmt Drogen und das wird von ihrer Familie und ihren Freunden einfach so hingenommen. Das kann man sicherlich kritisieren (wie ich in einigen Rezensionen gelesen habe), aber ehrlich gesagt: that´s it. So sieht das wahre Leben nun mal aus. Da kommt oft kein Ritter mit dem weißen Pferd, der denjenigen, der so weit unten ist, auf den richtigen Pfad führt. Ich vermute sogar, dass es in einigen Gesellschaftsschichten sogar dazu gehört. Party ohne Alkohol und Drogen vermutlich undenkbar.

Nick war mir eigentlich ganz sympathisch. Er scheint sich für die richtigen Dinge einzusetzen. Sowohl bei ihm, als auch bei seiner Mutter bleibt aber die ganze Zeit über ein leiser Zweifel, ob ihre Motive die Richtigen sind, oder wo sich das Ganze hinentwickeln wird. Wir erfahren wenig über Nick selbst, so dass wir nicht ganz genau wissen, was in ihm vorgeht. Am Ende fragt man sich als Leser allerdings, ob man die gesamte Zeit über von ihm getäuscht wurde? Wir werden sehen.

Insgesamt ist die Story super geschrieben. Es war amüsant zu beobachten, was Livia alles tut, um Nick und seine Mutter wieder loszuwerden. Sie will die beiden nicht in der Familie haben und strahlt das auch mit jeder Faser ihres Seins aus. Die Liebesgeschichte zwischen Livia und Nick war okay. So ganz kommt nicht an, woher die Gefühle der beiden füreinander kommen. Es geht übrigens an einigen Stellen für ein Jugendbuch ganz schön heiß her. Ich weiß nicht, ob das sein muss.

Das Ende ist gelinde gesagt ziemlich gemein. Man ahnt ja, dass noch etwas kommen wird, aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und da lässt die Autorin uns mit einem großen Cliffhanger zurück. Ich bin gespannt, wie es in Band 2 weiter gehen wird.

Ich vergebe gerne 5 Sterne für ein heißes Jugendbuch, das mich süchtig an seinen Seiten hat kleben lassen.

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