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Veröffentlicht am 14.10.2022

Eine spannungsvolle Weihnachtsromanze

Auf tapsigen Pfoten ins Glück
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Um was es geht:
Jana wird Opfer eines Einbruchs und um sich wieder sicher fühlen zu können, engagiert sie einen Privatdetektiv. Dieser soll Licht in all die ungeklärten Vorfälle rund um den Einbruch bringen, ...

Um was es geht:
Jana wird Opfer eines Einbruchs und um sich wieder sicher fühlen zu können, engagiert sie einen Privatdetektiv. Dieser soll Licht in all die ungeklärten Vorfälle rund um den Einbruch bringen, aber er sorgt für weitaus mehr als das.

Zu den Figuren:
Jana Weißmüller ist 31 Jahre alt und arbeitet als Glaskünstlerin. Sie ist spirituell angehaucht und gerne mit bunten Klamotten unterwegs. Jana liebt Einhörner und glaubt an die Macht der Elfen. Romantik ist ihr wichtig und so wartet sie immer noch vergebens auf den richtigen Mann an ihrer Seite, den ihr das Universum doch irgendwann vorbeischicken muss.

Privatdetektiv Oliver Jones steht mit den Beinen fest im Leben. Als ehemaliger Polizist ist ihm nichts Menschliches fremd und so weiß er genau, was er will, nämlich keine Beziehung. Er ist ein absoluter Kopfmensch und verabscheut rosafarbene Bettwäsche, Tütü und romantische Schnulzen. Fisch darf nie auf einen Burger und an den Weihnachtsmann glaubt er schon einige Jahrzehnte nicht mehr. Die junge Bordeauxdogge Scottie bringt reichlich Schwung in seinen Alltag.

Zur Umsetzung:
Noch eben gut gelaunt stürzt Jana emotional tief, als sie den Einbruch in ihrem kleinen Laden bemerkt. Sie empfindet ihn wie einen Angriff auf sich selbst und das kann ich ihr so gut nachfühlen. Und auch beim Weihnachtsmann und seiner Frau wird es turbulent und so gerät etliches durcheinander, was zu einigen Turbulenzen im Leben von Jana führt. Auch in dieser Story erhalten Hunde, Elfen, Rentiere, die Weihnachtsfrau sowie der Weihnachtsmann eine Stimme, was für mich den Reiz dieser Serie ausmacht. Der Aufbau und die Entwicklung nehmen mich sofort für sich ein.

Unterschiedlicher können Figuren kaum angelegt sein und dennoch haben die beiden sofort eine Basis. Es kribbelt zwischen Oliver und Jana und mit zunehmender Seitenzahl wird ein wahrer Funkenregen daraus. Für Außenstehende ist längst ersichtlich, was beiden eine Weile nicht klar ist. Die unterschwellige Gefahr, die permanent in den Seiten lauert, hält den Spannungsbogen ebenso hoch, wie die Entwicklung der Gefühle von Jana und Oliver. Die entzückende Bordeauxdogge unterhält zusätzlich. Ich liebe es, wenn Tiere eine wichtige Rolle in Geschichten zugeschrieben bekommen und Scotties Gedankenwelt und seine Taten haben mich öfters schmunzeln lassen.

Der flüssige und leicht lesbare Schreibstil bieten mir von Beginn an ein gelungenes Setting, das mich alles spüren lässt. Mir bleibt keine Emotion verborgen und ehe ich bis drei zählen kann, finde ich mich zusammen mit Jana und einigen aus der Sternbachfamilie am Weihnachtsmarkt ein. Dort, wo es das nostalgische Karussell für verliebte Pärchen gibt, leckeren Glühwein und Schnee im Haar. Die Stimmung nimmt mich gefangen und in meinem Kopf höre ich die Weihnachtslieder, die unaufhörlich auf sie einprasseln. Die Geschichte wird aus Sicht der 3. Person erzählt, was hier sehr gut passt.

Mein Fazit:
„Auf tapsigen Pfoten ins Glück“ ist ein romantischer Liebesroman, der wenige Monate vor Weihnachten mit seiner spannungsvollen Handlung einsetzt und mich auf den aufregenden Weg von Jana und Oliver mitnimmt. Dabei treffe ich auf lieb gewonnene Figuren und darf jede Menge Prickeln, Herzschmerz, Humor und Romantik genießen. Logischerweise bleibt es nicht lockerleicht und unkompliziert, denn es wird regelrecht gefährlich. Bei Jana wird eingebrochen und sie wird immer wieder bedroht. Dieser Handlungsstrang gefällt mir ausgezeichnet und ich genieße die Spannungsmomente, die lange anhalten. Es ist ein Buch, das definitiv die Lust auf die Vorweihnachtszeit weckt. Mit diesem Buch sind angenehme Lesestunden und Herzklopfmomente garantiert.

Von mir erhält „Auf tapsigen Pfoten ins Glück“ 5 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Gewaltig wie ein Sturm

When the Night Falls
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Um was es geht:
Liv folgt ihren Träumen, auch wenn sie dafür ihren Freund Will verletzt. Nach vier Jahren trifft sie erneut auf ihn und ihr Herz droht ihr aus der Brust zu springen. Kann Liv dort wieder ...

Um was es geht:
Liv folgt ihren Träumen, auch wenn sie dafür ihren Freund Will verletzt. Nach vier Jahren trifft sie erneut auf ihn und ihr Herz droht ihr aus der Brust zu springen. Kann Liv dort wieder anknüpfen, wo sie Will vor Jahren zurückgelassen hat?

Figuren fürs Herz:
Olivia Wright, von allen Liv genannt, hat in Europa studiert und ist zurück nach St. Andrews gekommen. Liebevoll kümmert sie sich um ihre Oma und versucht Anschluss an ihre alte Clique zu bekommen. Liv hat es echt nicht leicht und das geht mir so nahe.

Will Fisher ist ein Planer und ruhiger Charakter, der sich sofort in mein Herz schleicht. Mit ihm habe ich Spaß und seine ehrlichen Gedanken regen meine Augen oft zur Tränenbildung an. Dieser Mann ist ein Traum und die Lesestunden mit ihm bleiben mir nachhaltig in Erinnerung.

Die Umsetzung:
Es ist so gut, Wahnsinn. Hatte ich beim 1. Band noch kleine Kritikpunkte, gibt es hier keinen einzigen. Die Geschichte trifft mich von Beginn an mit einer Wucht, die ich so nicht erwartet habe. Liv und Will sind herzerwärmende Charaktere, die mich in ungeahnte Tiefen ziehen. Beide verstecken nichts und ich erlebe ihren Herzschmerz voll mit, der für eine Weile zu meinem wird. Der geniale Schreibstil schafft ein Kopfkino, das seines gleichen sucht, wunderbar.

Der 2. Band beginnt mit einem Prolog von vor 4 Jahren und setzt dann etwas zeitversetzt zum 1. Teil ein. Das liebe ich total und so treffe ich erneut jede Menge lieb gewonnene Figuren: Jack und Marly, Ellie und Fiona, Blake und den süßen Retriever Reggie. Das ist wie heimkommen für mich, denn in St. Andrews fühle ich mich so wohl.

Wenn zwei füreinander bestimmt sind:
Sobald Will und Liv aufeinandertreffen, flirrt die Luft. Zwischen ihnen hängt so viel Unausgesprochenes, so viel Schmerz und immer noch unendlich viel Liebe. Ihre Geschichte nimmt mich mit. Wenn ich in Wills Perspektive bin, möchte ich ihn in den Arm nehmen und vor jedem beschützen. Ich möchte wütend auf Liv sein, weil sie ihm das angetan hat, doch sobald ich bei Liv bin, werde ich weich und habe das große Bedürfnis, ihr zu sagen, das alles wieder gut sein wird. Dass sie okay ist, so wie sie ist. Jeder hat das Recht, Fehler zu machen und dazu gehören immer zwei und je weiter ich ins Buch vordringe, umso mehr verweben sich die Fäden vor meinen Augen.

Was die Story mit mir macht:
Für mich passt hier alles. Das Tempo der Charaktere, der Spannungsbogen, der im Grunde nie abreißt. Ich habe nicht gezählt, wie oft mein Herzschlag in die Höhe schnellt und wie häufig ich vergesse zu atmen. Dass ich überhaupt noch Fingernägel mein eigen nennen kann, ist reines Glück. Mir geht die Story total an die Nieren und so sehr ich auch mitleide, möchte ich keine Sekunde davon missen. Für mich stellt sich nicht die Frage, wo ich das Buch einordne, denn es gibt nur eine Antwort dafür: Es wandert umgehend auf meine Highlightliste für dieses Jahr.

Mein Fazit:
„When The Night Falls“ ist ein romantischer Liebesroman, der tief reingeht, mich aufwühlt und komplett mitreißt. Wie ein Strudel zieht es mich immer tiefer in die Seiten und jede Unterbrechung bereitet mir fast körperliche Schmerzen. Die Emotionen, die mich ergreifen, berühren mich und es ist eine Weile her, das ich derart mit den Protagonisten in dieser Weise mitgegangen bin. Obendrein verwöhnt mich die Autorin mit einem überzeugenden Setting, das keine Wünsche offenlässt. Der großartige Schreibstil ist eine Klasse für sich. Schnell hat mit diesem Band die Messlatte für den 3. Teil irre hochgelegt und ich kann es kaum erwarten, ihn zu lesen.

Von mir erhält „When The Night Falls“ 5 stürmische Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Ein Lese-Highlight!

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Eine tolle Rockstar-Romance

From Tokyo with Love
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Um was es geht:
Die unbekannte Hailee erhält die Chance, als Warmup-Act für den megaerfolgreichen Finn Wolfcraft aufzutreten und macht sich sofort bei ihm unbeliebt. Die beiden verstehen es, einige negative ...

Um was es geht:
Die unbekannte Hailee erhält die Chance, als Warmup-Act für den megaerfolgreichen Finn Wolfcraft aufzutreten und macht sich sofort bei ihm unbeliebt. Die beiden verstehen es, einige negative Seiten im anderen wach zu kitzeln, aber zum Glück stimmt die Grundchemie und so stehen sie ihren Gefühlen füreinander recht hilflos gegenüber.

Was für eine entzückende Rockstar-Romance:
Mit diesem Buch tauche ich in eine für mich völlig fremde Welt ein. Tokio zur Weihnachtszeit weckt sofort mein Interesse. Die Autorin verwöhnt mich mit einem bildhaften und authentischem Setting, das mich von der ersten Seite an begeistert. Ich werde an einige japanische Gepflogenheiten herangeführt, über die ich mir in Deutschland nicht eine Sekunde Gedanken machen würde. Ich merke, dass Stein mit Liebe zum Detail recherchiert hat oder sogar selbst schon in Japan war.

Sympathische Charaktere:
Hailee ist durch New York Lärm und Egoismus gewohnt, und so wirkt das leise Japan äußerst befremdlich auf sie. Die Menschen, die sich ständig entschuldigen, auch wenn der Fehler bei ihr liegt, lassen sie staunen und mich mit. Sie ist ein wenig flippig, aber auch ein anpassungsfähiger Charakter und ich fühle mich total wohl mit ihr.

Finn hat in seiner Vergangenheit unschöne Erfahrungen gemacht, die ihn prägen und misstrauisch sein lassen. Doch was das Herz begehrt, kann der Kopf nicht auf Dauer ignorieren. Ich liege ihm ebenso zu Füßen wie seine Fans und klebe an seinen Lippen, sobald er einen Song anstimmt.

Die Umsetzung:
Der flüssige und lebhafte Schreibstil nimmt mich mit und so stürze ich in die aufregende Welt eines Rockstars, ehe mich Ruhe umfängt und ich magische Bühnenmomente erlebe, die mir eine Gänsehaut über den Körper schicken. Diese Story hat alles, was ich mir wünsche: liebenswerte Figuren mit Ecken und Kanten, die genau richtige Portion an Drama und jede Menge Gefühl in den Seiten.

Hailee und Finn passen wunderbar zueinander, auch wenn sie anderer Meinung sind. Der Weg von Feinden zu Liebenden lässt mich schmunzeln, mitfiebern und unterhält mich bis zum Schluss bestens. Ich erlebe alles aus den wechselnden Ich-Perspektiven im Präsens, was mir eine ungeheure Nähe zu ihnen verschafft. Die Kapitel sind liebevoll gestaltet und immer mit Songzeilen versehen. Am Ende erwarten mich zwei Rezepte, die mich neugierig machen.

Mein Fazit:
„From Tokyo with Love“ liest sich fesselnd, unterhaltsam und schenkt mir ein paar Weihnachtsvibes, die völlig neu für mich sind. Die japanische Kultur nimmt mich ebenso gefangen wie Hailee und Finns Bühnenpräsenz. Ich genieße ihre Auftritte, die geniale Stimmung, in die ich zu hundert Prozent eintauche, tolle Ausflüge in Tokio und freue mich über den Blick hinter die Kulissen. Überhaupt komme ich den beiden irre nahe, was ich total auskoste. Das Buch lege ich allen jungen und jung gebliebenen Rockstar-Romance-Lesern ans Herz. Es macht absolut Spaß.

Von mir erhält „From Tokyo with Love“ 5 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Das Buch begeistert mich

Wenn es Liebe regnet, braucht man keinen Schirm
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Liebe braucht Mut und die Kraft, die Vergangenheit loszulassen.

Um was es geht:
Stine freut sich, einen großen Auftrag als Malerin erhalten zu haben, doch leider kommt alles anders und ausgerechnet Rasmus ...

Liebe braucht Mut und die Kraft, die Vergangenheit loszulassen.

Um was es geht:
Stine freut sich, einen großen Auftrag als Malerin erhalten zu haben, doch leider kommt alles anders und ausgerechnet Rasmus muss ihr beispringen, was er nicht ohne Gegenleistung macht. Damit ist der Ring für beide eröffnet und es heißt nur noch: zurücklehnen und genießen.

Die Umsetzung:
Mit diesem Buch entführt mich die Autorin nach Dänemark und ich tauche tief in dieses tolle Land ein. Mit Stine habe ich den puren Sonnenschein an meiner Seite, denn wo sie ist, ist gute Laune garantiert. Stine kleidet sich bunt und hipp und knüpft spielend leicht Kontakte, nur mit Rasmus hat sie erhebliche Kommunikationsprobleme. Obendrein schätzt sie ihn häufig falsch ein, was mich oft schmunzeln lässt. Überhaupt gefällt mir die Spannung, die zwischen ihnen schwelt, außerordentlich gut. Die Stimmung im Buch ist süß, das Tempo flott und die Figuren verstehen zu unterhalten.

Der flüssige Schreibstil liegt total auf meiner Welle und so fliege ich nur so durch die Seiten. Mads, der Opa von Rasmus, bereitet mir ebenso viel Vergnügen wie Stine. Mit ihm erlebt sie entspannte Ausflüge und erhält dabei jede Menge Lebensweisheiten, die sie zum Nachdenken bringen. Den Ort Tideborg sehe ich lebhaft vor mir und gerne würde ich dort durch die Straßen flanieren, bei Marlies reinschauen und mir Danske Kanelsnegle schmecken lassen.

Mein Fazit:
Mit „Wenn es Liebe regnet, braucht man keinen Schirm“ habe ich tolle Lesestunden. In den Seiten knistert es wie Kluntje im heißen Tee. Mit Charme, Humor und Spannung zieht mich die Autorin in eine Welt, die ich nur ungern wieder verlasse. Lesen und wohlfühlen lautet das Motto in diesem Buch.

Von mir erhält „Wenn es Liebe regnet, braucht man keinen Schirm“ 5 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Die Lavendeljahre bewegen mich tief

Die Lavendeljahre
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Unsere Vergangenheit ist generationsübergreifend.

Um was es geht:
Isabelle ist todkrank und hegt einen letzten großen Wunsch, für den sie dringend Hilfe benötigt. Der auf Bewährung entlassene Ben kommt ...

Unsere Vergangenheit ist generationsübergreifend.

Um was es geht:
Isabelle ist todkrank und hegt einen letzten großen Wunsch, für den sie dringend Hilfe benötigt. Der auf Bewährung entlassene Ben kommt ihr da gerade recht, um sie auf die Reise zu ihren Wurzeln zu begleiten, doch auch ihre Tochter Carole hat noch ein Wörtchen mitzureden und so nehmen die Turbulenzen ihren Lauf.

Ergreifende Figuren:
Isabelle Steinmann ist 77 Jahre alt und eine bunte Persönlichkeit. Ich liebe ihre Art zu denken und kann mich problemlos mit ihr identifizieren.

Carole Steinmann ist 34 Jahre alt und urteilt allzu oberflächlich. Sie kommt eingebildet und unfreundlich rüber, doch unter ihrem Panzer steckt so viel mehr, wofür es sich zu kämpfen lohnt.

Ben Bäcker ist 38 Jahre alt und auf Bewährung entlassen. Ihm sitzt der Schalk im Nacken und ich genieße seine schlagfertige Seite. Über seine Vergangenheit bleibe ich lange Zeit im Dunkeln, was ich sehr gelungen finde.

Die Umsetzung:
Es ist bereits das zweite Buch von Sonja Roos für mich und entsprechend erwartungsvoll starte ich in die Geschichte, die mich mit einem Prolog ins Jahr 1942 zieht und sofort fesselt. Der flüssige und bildhafte Schreibstil überschwemmt mich mit Emotionen und an einigen Stellen herrscht eine melancholische Grundstimmung, die der Story geschuldet ist. Es ist keine lockere, leichte Liebesgeschichte im klassischen Sinn, sondern eine tief bewegende. Ich erlebe eine teilweise tragische Entwicklung über Generationen hinweg, aber die Liebe findet immer ihren Weg darin.

Neugierig verfolge ich die Verknüpfungen von Isabelles Leben in der Vergangenheit und zu deren Tochter Carole ins Heute, wobei mich sanfte Klänge begleiten. Diese können jedoch nicht verhindern, dass mich die volle Härte des jeweiligen Jahrzehnts trifft und Roos zeigt mir ungeschönt die oft hässlichen Fratzen, die sich in den Zeiten nach dem Krieg nicht verstecken. Dabei überläuft mich eine Gänsehaut. Die Kapitel der Gegenwart bringen mich häufig zum Lachen, beschleunigen meinen Herzschlag und lassen mich die aufkeimende Traurigkeit empfinden.

Ben und Carole sind großartig in ihren Rollen. Zwei, die sich nichts und alles zu sagen haben. Die einander nicht widerstehen können und dabei blank ziehen müssen, was keinem von ihnen leicht fällt. Reichlich seelische Narben auf beiden Seiten sind vorhanden. Am Anfang vermitteln sie das Gefühl von Sprengstoff in den Zeilen, aber die grobe Schärfe verschwindet und macht anderen Emotionen Platz. Ich erfahre alles aus Sicht des personalen Erzählers, was genial passt.

Mein Fazit:
„Die Lavendeljahre“ sind packend aufgebaut und so fliege ich durchs Buch, bei dem es zu keiner Zeit zu einem Spannungsabbruch kommt. Schon mit „Der Windhof“ hat mich Roos vom Fleck weg mitgerissen und mit „Die Lavendeljahre“ ist es ihr erneut gelungen. Ein realistisches Setting, das sich nie aufdrängt, der Duft von Lavendel in den Seiten, eine durchdachte Storyline und Charaktere, die mir unter die Haut gehen, sind die Grundzutaten, die mich komplett gefangen nehmen. Isabelle ist todkrank, das macht schon der Klappentext deutlich und doch trifft mich die Endlichkeit unvorbereitet. Ich will sie noch nicht gehenlassen, aber das Leben zieht weiter und ich beende mit einem tröstlichen Gefühl in der Brust ihre aufwühlende Geschichte, weil eine neue bereits begonnen hat. Was für ein Buch.

Von mir bekommen „Die Lavendeljahre“ 5 berührende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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