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Veröffentlicht am 30.11.2021

Okay, aber nichts Besonderes

Crave
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Typischer Teenager-Vampir-Liebes-Roman

Ich habe mir das Buch eigentlich nur deswegen besorgt, weil ich so viele sehr unterschiedliche Kritiken gelesen habe, die den Roman entweder absolut schrecklich ...

Typischer Teenager-Vampir-Liebes-Roman

Ich habe mir das Buch eigentlich nur deswegen besorgt, weil ich so viele sehr unterschiedliche Kritiken gelesen habe, die den Roman entweder absolut schrecklich finden oder als besonders spannend und originell loben. Da ich Vampirbücher sehr gerne mag und von Dracula bis Twilight immer verschlungen habe, kam also als Nächstes „Crave“ an die Reihe.

Das Werk hat meiner Ansicht nach weder die absolut schlechten noch die absolut guten Kritiken verdient.

Das Cover ist ansprechend, passt hervorragend zum Thema und weckt sicherlich viele Erwartungen bei den Leser*innen. Die weiße Blume vor pechschwarzem Hintergrund, beträufelt mit Tropfen von Blut, macht sofort klar, was uns erwarten wird. Eine Geschichte über Liebe, Vampire und Tod. Auch der „Untertitel“ „Liebe mich, wenn du dich traust“, deutet darauf hin, dass der Roman sich wohl an eingefleischte Fans romantischer Mensch-Vampir-Beziehungen richtet.
Und genau die in diesem Bereich bekannten Themen bietet der Roman, nicht mehr und nicht weniger.

Es ist eine recht „klassische“ moderne Vampirgeschichte, wie man sie in den letzten Jahren immer wieder in unterschiedlicher Form präsentiert bekommen hat. Der Inhalt ist schnell beschrieben:
Nach dem Tod ihrer Eltern kommt die 17-jährige Grace zu ihrem Onkel und ihrer Cousine an die Katmere Academy im unwirtlichen Alaska. Dort schlägt ihr eine Welle des Misstrauens entgegen und sie lernt den beeindruckenden Schüler Jaxon kennen, den alle zu fürchten scheinen und bemerkt recht schnell, dass sie mit ihm etwas Geheimnisvolles verbindet. Bald schon gerät sie in Lebensgefahr und muss sich die Frage stellen, wer eigentlich Freund und wer Feind ist.

Die Geschichte ist flüssig erzählt und es passiert ständig irgendetwas, dennoch habe ich mich stellenweise gelangweilt, da ich das Gefühl hatte, dass sich die Handlung besonders im Mittelteil immer wieder im Kreis dreht. Den Anfang fand ich interessant, auch wenn die Story natürlich absolut bekannt ist und Elemente aus Twilight und Vampire Diaries bunt durcheinander würfelt. Wirklich neu kommt einem also nichts vor, aber das scheint auch von der Autorin gar nicht gewünscht zu sein. Die männliche Hauptfigur Jaxon ist - wie sollte es auch anders sein - unfassbar faszinierend und von einer unerklärlichen erotischen Ausstrahlung, was ich beim Lesen als etwas anstrengend empfand, da es immer und immer wieder betont wurde.
Grace dagegen ist eine Kombination aus naivem Mädchen und Powerfrau, die über sich selbst hinauswachsen kann, wenn sie oder ihre große Liebe oder die Welt in Gefahr geraten. Auch das kennen wir bereits.

Zwischen viel Gewalt (besonders gegen Ende des Werks) und Gesprächen zwischen den Cousinen und SchülerInnen der Akademie gibt es eine Menge Liebe zwischen einer Teenagerin und einem angeblich hochgefährlichen Mann, der durch sein Verhalten aber natürlich nur für die anderen gefährlich ist. Die Liebesschwüre empfand ich persönlich als zu häufig wiederholt und ich hatte das Gefühl, dass sich alles immer wieder recht stark im Kreis drehe. „Wir lieben uns - das darf nicht sein - wir müssen uns trennen - aber wir lieben uns - das darf aber nicht sein…“

Insgesamt finde ich das Werk okay und recht typisch für Fans von Teenager-Vampirgeschichten. Der Roman enthält keine herausragenden neuen Ideen, man hätte einige Passagen stark kürzen und andere Elemente ausbauen können, um mehr aus der Thematik herauszuholen, aber ich denke, dass er vor allem Jugendlichen gut gefallen könnte.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Toll geschrieben und spannend bis zur letzten Seite

Auf fremden Beinen
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Über medizinische Moral, Selbstwahrnehmung, Triebe und Kafka
Der Roman „Auf fremden Beinen“ des Autors Conrad de Buer besticht durch seine gelungene Sprache und seinen irrwitzigen Inhalt.

Konrad ist ...

Über medizinische Moral, Selbstwahrnehmung, Triebe und Kafka
Der Roman „Auf fremden Beinen“ des Autors Conrad de Buer besticht durch seine gelungene Sprache und seinen irrwitzigen Inhalt.

Konrad ist jung und führt eine Beziehung mit gleich zwei Frauen, hat einen guten Job und ist auch ansonsten zufrieden mit sich und der Welt, bis ihn eines Tages ein so ungewöhnlicher Unfall ereilt, dass die Wahrscheinlichkeit, mehrmals hintereinander im Lotto 6 Richtige zu haben, deutlich höher gewesen wäre. Er verliert dabei seine Beine und wäre auf ein Leben im Rollstuhl angewiesen, wenn nicht ein renommierter Professor eine ungewöhnliche Idee hätte, die das Leben des Mannes auf irritierende Weise verändern wird.



Der vorliegende Roman ist außergewöhnlich, schon das Cover wirkt auf den ersten Blick irritierend, was absolut passend ist, denn der Inhalt wird nicht nur Konrad, sondern auch die Leser*innen in ungewöhnliche gedankliche Welten führen.

Conrad de Buer schreibt sprachlich anspruchsvoll und originell, man findet humorvolle Passagen, die zum Schmunzeln anregen und ernste Stellen, die sich mit Fragen nach Moral, Menschlichkeit und Sinnsuche beschäftigen. Die Gedankengänge des Erzählers sind von einer Detailgenauigkeit, Originalität und Tiefe, die absolut nicht selbstverständlich für moderne Autoren und Autorinnen sind. Conrad de Buer kennt sich aus in der Literatur und spickt sein Werk mit Bezügen zu anderen literarischen Werken, seine skrupellosen Mediziner erinnern an Dr. Frankenstein und Dr. Moreau, die Hauptfigur erinnert in nicht nur einer Hinsicht an eine der berühmtesten Figuren Franz Kafkas und auch ein bekannten Horrorfilmklassiker drängt sich dem Leser am Ende des Werks ins Bewusstsein. Dies alles ergibt einen hochinteressanten, ungewöhnlichen Mix, der von der ersten bis zur letzten Seite für Spannung sorgt und darüber hinaus auch noch zum Denken anregt. Der Autor spielt hierbei mit den Grenzen zwischen Realität und Realitätsverlust und stellt sich zusätzlich auch noch wichtige Fragen der Medizinethik. Sollten wir alles dürfen, was möglich ist, um einen Menschen am Leben bzw. „gesund“ zu erhalten oder gibt es eine Linie, die nicht überschritten werden darf, weil neben der körperlichen Unversehrtheit auch die psychische berücksichtigt werden muss? Diesen Fragen muss sich auch Conny auf seiner Reise in ein neues Ich stellen und wir dürfen ihn begleiten und mitfiebern.

Der Roman ist gespickt mit detailliert ausgearbeiteten, teilweise skurrilen Figuren und einigen Frauengestalten, die ich persönlich zum Fürchten finde.



Ich empfehle des Werk Liebhabern anspruchsvoller, ungewöhnlicher Literatur und Menschen, die gerne nachdenken und vergebe 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Interessante Paarbetrachtung

Das Geschenk
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Alina Bronskys "Geschenk" ist eine Erzählung, die als kleines, gebundenes Büchlein erscheint. Das blaue Cover ist weihnachtlich ansprechend gestaltet und präsentiert uns eine junge Frau, die verträumt ...

Alina Bronskys "Geschenk" ist eine Erzählung, die als kleines, gebundenes Büchlein erscheint. Das blaue Cover ist weihnachtlich ansprechend gestaltet und präsentiert uns eine junge Frau, die verträumt mit Christbaumschmuck und edlem, rotem Kleid in der Nacht und im Schnee zu stehen scheint.

Mir hat das Büchlein sehr gut gefallen und ich habe es an einem Stück durchgelesen.

Worum es geht:

Kathrin und Peter haben sich eigentlich auf ihr erstes Weihnachtsfest ohne die inzwischen erwachsenen Kinder gefreut, als sie ihr verwittweter Freund Klaus, zu dem sie bereits länger den Kontakt verloren haben, in eine einsame Berghütte einlädt. Die als besinnlich geplanten Feiertage entwickeln sich schnell ganz anders, als Klaus seine neue Freundin präsentiert, die Kathrins Geschmack ganz und gar nicht trifft. Nach und nach kommen Dinge ans Licht, die lieber unausgesprochen geblieben wären.

Fazit:

Die Autorin zeigt auf 120 Seiten sehr einfühlsam, wie sich Paarbeziehungen in der Regel nach vielen Jahren verändern, ohne dabei auf spektakuläre Mittel zurückzugreifen. Dadurch wirkt die Geschichte sehr realistisch und das ein oder andere Langzeitehepaar wird sich in Peter und Kathrin wiedererkennen. Der Heilige Abend, an dem die Erzählung spielt, wird zum Abend der Offenbarungen, man weiß ja, wie emotional besetzt diese Zeit ist und wie sehr gerade da verborgene Wahrheiten und Probleme nach außen dringen. Die Zeichnung der Figuren ist Alina Bronsky sehr gut gelungen. Letztendlich regt das Buch eher zum Nachdenken als zum Schmunzeln an, was den Klappentext nicht so ganz passend erscheinen lässt, der eher auf eine witzige Geschichte schließen lässt.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Spannend, aber mit Schwächen

Elsewhere - Der Universalschlüssel
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Das Hörbuch ist insgesamt wirklich spannend, unterhaltsam und actiongeladen, dagegen kann man absolut nichts sagen, trotzdem konnte es mich nicht völlig überzeugen. Der Inhalt ist schnell erzählt: Jeffy ...

Das Hörbuch ist insgesamt wirklich spannend, unterhaltsam und actiongeladen, dagegen kann man absolut nichts sagen, trotzdem konnte es mich nicht völlig überzeugen. Der Inhalt ist schnell erzählt: Jeffy Coltrane ist alleinerziehender Vater der elfjährigen Amity, nachdem seine Frau ihn verlassen hat, die er aber noch immer liebt. Unfreiwillig gerät er mit seiner Tochter in ein unglaubliches Abenteuer, nachdem er von einem Obdachlosen einen Schlüssel erhalten hat, der es ihm ermöglicht, in Parallelwelten zu reisen, die teilweise durch grauenhaften Strukturen geprägt sind. Für die beiden beginnt eine unglaubliche Odysee zwischen den Welten und es ist fast unmöglich, einen sicheren Ort zu finden, wenn auf der Heimatwelt vielleicht sogar noch größere Bedrohungen lauern.

Der Sprecher hat zwar eine sehr angenehme Stimme, liest mir persönlich aber viel zu langsam und überbetont, sodass ich zunächst den Eindruck hatte, hier würde ein Kinder- oder Jugendbuch vorgelesen. Schnell wird jedoch klar, dass das absolut nicht der Fall ist, denn es folgen einige sehr grausame Szenen, die sich deutlich an ein erwachsenes nicht sonderlich sensibles Publikum richten. Die Handlung nimmt nach einem etwas ruhigeren Einstieg sehr schnell an Fahrt auf und es beginnt eine temporeiche Jagd durch die Welten, die stets spannend, aber nicht immer logisch ist. Die Charaktere sind schwarz/weiß gezeichnet, der Bösewicht ist so böse, dass Darth Vader dagegen wie ein Kuscheltier wirkt, aber viel uncharismatischer. Die Guten sind gut und hilfsbereit, Amity, das Mädchen, ist der stärkste Charakter des Buches und könnte sicherlich Gleichaltrigen gut gefallen, für die das Buch aber völlig ungeeignet ist.

Die Ausdrücke (auch die einzelnen Elemente der Handlung), die der Autor verwendet, wiederholen sich für meinen Geschmack zu häufig und seine Metaphorik ist auch nicht immer ganz passend, aber der Erzählfluss bleibt am laufen und vielen gilt Koontz Art zu erzählen sogar als besonders kunstvoll. Ich persönlich finde sie stellenweise zu konstruiert.

Ich empfehle das Buch für Freunde von actiongeladener Science Fiction, die nicht so viel Wert auf Tiefgang legen.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Das Jenseits mal ganz anders

Khendra - Eine Erzählung zwischen Himmel und Hölle
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Es ist schwer zu beschreiben, was der „Roman“ des Autors Pete Snyder eigentlich ist, denn er ist schwer in irgendeine Kategorie einzuordnen. Nicht nur dieser Umstand macht das Werk zu einem sehr ungewöhnlichen ...

Es ist schwer zu beschreiben, was der „Roman“ des Autors Pete Snyder eigentlich ist, denn er ist schwer in irgendeine Kategorie einzuordnen. Nicht nur dieser Umstand macht das Werk zu einem sehr ungewöhnlichen Buch.

Der Inhalt ist dabei schnell erzählt: Peter, ein alternder Herr, verstirbt ganz plötzlich und findet sich nach seinem Ableben in einer sehr merkwürdigen jenseitigen Welt wieder, die ihn an seine Grenzen bringt. Nach und nach lernt er aber mit der Hilfe Khendras, einer Frau, die förmlich aus dem Nichts erscheint, was er im vergangenen Leben und im Leben nach dem Tod falsch gemacht hat bzw. verbessern kann.

Der Autor erzählt sprachlich gewitzt und mit viel Humor davon, wie das Leben nach dem Tod aussehen könnte. Dabei betrachten die Hauptprotagonisten für die Leser und Leserinnen sehr gut verständlich Fragen nach dem Sinn des Lebens und wir begleiten den verstorbenen Peter auf seiner Suche nach dem, was Zufriedenheit und Glück wirklich ausmacht. Die Figuren sind ansprechend gezeichnet, in Peters Lebensart und seinen Sprüchen wird sich manch einer gut wiedererkennen, das macht diesen Charakter so nahbar und seine Erlebnisse so gut nachvollziehbar.

Khendra wirkt dabei wie sein guter Geist, die Stimme der Weisheit und der Wahrheit und Helferin in größter Not.

Das Buch gibt beim Lesen viele Denkanstöße (Was wollen wir überhaupt erreichen? Wie wollen wir leben? Welche Kraft steckt in uns selbst?), befasst sich mit ernsten und wichtigen Themen, behandelt aber all diese Aspekte immer mit einer gehörigen Portion Humor, sodass beim Lesen keine trübsinnige Stimmung aufkommt.

Am Ende bleiben wir versöhnt zurück und haben auf jeden Fall Tips bekommen, wie wir unser Leben auch VOR dem Tod besser führen können.

Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung.

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