Ist nicht das ganze Leben eine einzige Herzscheiße? - Wichtige Thematik, gelungen umgesetzt
Immer diese HerzscheißeIch habe schon ein Buch mit sehr ähnlicher Thematik gelesen, das mir sehr gut gefallen hat, deshalb war ich auf die Umsetzung sehr gespannt.
Es geht um die 15-jährige Sarah, die im Stuttgarter Hallschlag ...
Ich habe schon ein Buch mit sehr ähnlicher Thematik gelesen, das mir sehr gut gefallen hat, deshalb war ich auf die Umsetzung sehr gespannt.
Es geht um die 15-jährige Sarah, die im Stuttgarter Hallschlag lebt. Da wo niemand sein möchte und niemand rauskommt. Ihre Hobbys sind klauen, trinken und Spaß haben. Ihre Zukunft ist ihr völlig egal und ihr Berufswunsch ist Hartz IV. Denn wenn man auch ohne Arbeit Geld bekommt, wieso sollte sie dann arbeiten? Doch dann wird sie von ihrem Deutschlehrer beim Dealen erwischt und er stellt ihr ein Ultimatum: Entweder sie macht bei einem Theaterprojekt mit oder sie fliegt von der Schule. Widerwillig beschließt sie beim Theaterprojekt teilzunehmen und wagt sich in eine, ihr völlig fremde Welt. Dort lernt sie auch Paul kennen und ihr wird klar, dass es vielleicht doch ein paar Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt....
Der Schreibstil der Autorin Nana Rademacher hat mich sofort gefesselt, sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen habe.
Die Geschichte wird aus der Sicht der 15-jährigen Sarah erzählt und ist somit auch in der Umgangssprache sowie im Ghettoslang geschrieben.
Durch diesen Schreibstil wird die Protagonistin sehr authentisch und realistisch dargestellt.
Sarah war mir sofort sympathisch. Ich habe mit ihr mitgefiebert und konnte mich gut mit ihr identifizieren. Manche ihrer Entscheidungen fand ich zwar etwas übereilt, aber wer weiß wie ich in einer solchen Situation reagiert hätte.
Den Kontrast zu Sarah's direkten und rauen Art, bildet der schüchterne Paul, den sie beim Theaterprojekt kennenlernt. Auch er war mir sofort sympathisch.
Die Handlung spiegelt perfekt das Leben im Ghetto wieder. Mutter abgehauen, Vater Alkoholiker, Kinder dealen. Mich hat es sehr beeindruckt wie die Autorin es geschafft hat, diese aktuelle und traurige Thematik ins Buch zu integrieren.
„[…] jeder kann ja eigentlich alles sein. Nur bei uns im Viertel eben nicht.“
( Zitat von Seite 89 )
Die Handlung hat mir gut gefallen, denn sie enthält außerdem die Themen Freundschaft und Liebe. Gut gefallen hat mir, dass das Buch richtig realistisch und von "mittendrin" geschrieben ist und nicht bloß aus der Beobachterperspektive.
Fazit: Ein gelungenes Jugendbuch mit toller Thematik, die richtig gut umgesetzt wurde.
Von mir gibt es daher auch volle 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!