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Veröffentlicht am 22.10.2019

Manchmal muss man sich einfach mit der Situation abfinden

Bauer sucht Hahn
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Die zehn Hennen von Bauer Klein sind eine echte Landplage. Sie legen Eier wie und wann sie wollen,räumen nichts auf, kochen nicht und sind einfach nur liderlich. Da beschließt der Bauer das da nur eine ...

Die zehn Hennen von Bauer Klein sind eine echte Landplage. Sie legen Eier wie und wann sie wollen,räumen nichts auf, kochen nicht und sind einfach nur liderlich. Da beschließt der Bauer das da nur eine Hahn helfen kann. Er kauft einen nach dem anderen, aber jeder für sich ist eine Enttäuschung und wird entweder von den Hennen oder aber vom Bauer selbst auf den Misthaufen geworfen.

Es kann schon anstrengend sein, wenn man so seine Vorstellungen hat und die einfach nicht erfüllt werden, warum auch immer. Dann nimmt der Bauer sogar Geld in die Hand um Abhilfe zu schaffen und trotzdem ändert sich nichts. Doch wenn sich an der Situation nichts ändert ist es manchmal auch möglich einfach etwas an seiner Einstellung zu ändern. Dann kann Gemeinschaft gelingen.
So ergeht es auch hier Bauer Klein, der zu guter Letzt einfach seine Einstellung ändert, so das es ihn nicht mehr so sonderlich erzürnt, wenn die Hühner machen was sie wollen.
Die Bilder dieses Bilderbuchs sind schön gemalt .Nicht so kräftige Farben, aber ausdrucksstark.
Die Moral der Geschichte hat mich allerdings nicht überzeugt, denn letztendlich hat der Bauer einfach kapituliert. Da hätte ich mir ein anderes Ende erhofft. Aber das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert.
Ich gebe aber wenigstens noch drei einhalb Sterne für die witzigen Bilder.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Drei sind einer zuviel

Zwei für mich, einer für dich
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Der Bär bringt drei Pilze mit nach Hause. Einen für sich, einen für das Wiesel und den letzten wieder für sich, denn er hat ihn ja schließlich gefunden und er ist auch viel größer und viel hungriger.Das ...

Der Bär bringt drei Pilze mit nach Hause. Einen für sich, einen für das Wiesel und den letzten wieder für sich, denn er hat ihn ja schließlich gefunden und er ist auch viel größer und viel hungriger.Das Wiesel hält dagegen, dass es schließlich gekocht hat und noch kleiner ist und deshalb wachsen muss. Wie kann man hier eine gerechte Lösung finden?

Das ist schwierig, für alles eine gerechte Lösung zu finden. Verdient hätten den dritten Pilz beide, denn ihre Argumentationen sind schlüssig. Wie gut das sich dann das Problem von selbst löst. Aber nicht desto trotz taucht schon mit dem Nachtisch das nächste Problem auf. Denn da haben sie wieder drei Stück für zwei Leute.

Ein Bilderbuch das ordentlich Gesprächsstoff über eine bekannte Konfliksituation bietet. Es ist herrlich in Comicstil gemalt und hat ausreichend wenig Text. Durch die unterschiedliche Schriftgröße wird schon erkennbar das sich das Gespräch der beiden zum Streitgespräch entwickelt und man denkt sich, werdet einig, denn sonst sind beide Pilze kalt und man hat gar keinen Genuss mehr. Und nicht immer kann man zu einer gerechten Einigung kommen, ohne das jemand von außen ins Geschehen eingreift.

Ich kann das Buch für Menschenkinder ab 4 Jahren empfehlen

Veröffentlicht am 21.10.2019

Manchmal ist man schon größer als man denkt

Bravo, kleines Huhn!
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Der Hase braucht ein Ei und fragt beim kleinen Huhn ob es ihm ein Ei legen kann. Dafür ist es aber noch viel zu klein. So gehen sie nach und nach zu den Tieren des Bauernhofs, aber keines kann ihnen weiterhelfen. ...


Der Hase braucht ein Ei und fragt beim kleinen Huhn ob es ihm ein Ei legen kann. Dafür ist es aber noch viel zu klein. So gehen sie nach und nach zu den Tieren des Bauernhofs, aber keines kann ihnen weiterhelfen. Am Ende müssen sie sogar noch vor dem Wolf flüchten und das kleine Huhn flüchtet sich in den Hühnerstall. Vielleicht kann ihm da geholfen werden?

In diesem niedlich gestalteten Bilderbuch lernen schon die Kleinsten die Tiere auf dem Bauernhof kennen. Auch erfahren sie, was sie uns Menschen schenken, wenn sie schon keine Eier legen können. Aufregend wird es dann auch noch als Hase und Huhn auf den Wolf treffen und dann kommt es doch noch zu einem guten Ende.
Alles was kleine Kinderherzen brauchen ist in diesem Buch geschrieben. Es vermittelt erstes Wissen und ist trotzdem am Ende mit viel Spannung versehen und sie lernen, das man manchmal gar nicht mehr so klein ist, wie man vielleicht gedacht hat.
Klare Bilder und freundliche Farben tun ihr übriges um die Kleinen gut zu unterhalten
Ich kann dieses Buch für Kinder ab 3 Jahren empfehlen.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Starke Frau im Mittelalter

Die Ketzerbraut
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Genoveva, Anfang 20 , soll in Innsbruck den Sohn eines Kaufmanns heiraten. Auf dem Weg dorthin wird ihre Reisegruppe überfallen und ihr Zwillingsbruder wird ermordet.
Veva wird gefangen genommen, aber ...

Genoveva, Anfang 20 , soll in Innsbruck den Sohn eines Kaufmanns heiraten. Auf dem Weg dorthin wird ihre Reisegruppe überfallen und ihr Zwillingsbruder wird ermordet.
Veva wird gefangen genommen, aber ihr wird kein weiteres Leid angetan.
Benedikt Haseleger findet sie in einer Höhle und bringt sie heim zu ihrem Vater. Dieser ist vor Gram über den Tod des Erben ganz krank. Seine Tochter scheint ihm egal. Sie wird an den Sohn eines Freundes verheiratet, der sie auch nimmt obwohl alle annehmen, das sie von den Räubern geschändet wurde.
Ein Ränkespiel um Macht und Liebe in einer Zeit in der Frauen nicht viel wert waren, aber doch oft im Hintergrund die Fäden zogen.
Das Cover des Hörspiels hat mich schon angesprochen. Man sieht klar, das es sich wieder um eine starke Frau handeln wird. Von Iny Lorentz kannte ich bereits die Bücher der Wanderhure.
Da mir der Schreibstil da schon gut gefiel wählte ich erneut ein Werk der Autorin.
Ich muss gleich zu Beginn anmerken, dass ich nicht enttäuscht wurde. Ich fand Veva ist eine tolle Frau in ihrer Zeit. Nicht nur, das sie sich so taff schlägt und auch mit den Schicksalsschlägen fertig wird, sondern auch wie sie in der männerbeherrschten Kaufmannswelt Wege findet um mit zu arbeiten und während der Abwesenheit ihres Mannes die Geschäfte zu leiten. Ernst ist ein angenehmer Zeitgenosse und ich bin froh, dass Veva ihm angetraut wird, auch wenn er so gar nichts dagegen setzt verheiratet zu werden. Sein Vater und Veva´s Vater spiegeln die Patrone solcher Zeiten wieder. Es wird getan was der Herr sagt und Widerspruch wird nicht geduldet. Spannend fand ich auch, dass Veva nicht nachließ in der Aufklärung des Mordes an ihrem Bruder. Was mir ein bisschen zu kurz kam war der Bezug zur Ketzerei. Zwar treffen die beiden auch auf Martin Luther und Ernst ist auch schon
vorher in die Verteilung von Pamphleten verstrickt, aber das wird nur ganz am Rande angesprochen. Hier hatte ich mir aufgrund des Titels mehr versprochen.
Es tat aber der Geschichte keinen Abbruch. Gut fand ich auch, dass man immer schon gleich im Glauben war zu wissen, wie und wem man auf die Sprünge kommen musste. So war schon gleich zu Beginn klar, das der Haseleger kein Guter war und er auch in irgendeiner Weise in den Überfall auf die Reisegruppe verstrickt war. Auch das Veva auf seinen Wunsch hin nicht angerührt wurde. So nahm das Leben der Veva immer wieder einen spannenden und dann wieder einen eher ruhigen, dahinplätschernden Rahmen ein. Wenn man nicht noch darauf gewartet hätte, das sich der Mord klärt hätte man die Geschichte auch schon an früheren Stellen abbrechen können, weil es dann für Veva wie abgeschlossen wirkte. In Augsburg war sie glücklich, da hätte es rum sein können, aber nein, dann folgte die nächste Aufregung. So ging es mir mit dem ganzen Hörbuch.

Es hat mich gut unterhalten. War seichte Kost, bei der man nicht viel denken musste, aber die Charaktere kann es sicherlich damals so gegeben haben. Alles war schlüssig und rund als es zu seinem Abschluss kam und ich war mit der Geschichte ausgesöhnt.
Ich ziehe einen halben Stern ab, da es nicht das supertolle Hörbuch war, sondern einfach nur gut.
Wer Iny Lorentz und ihren Schreibstil mag ist auf jeden Fall davon sicherlich begeistert.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Was kann ein Meerschweinchen besser als ein Hund?

King-Kong, das Schulschwein
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Jan-Arne hat ein Meerschweinmädchen. Ihr Name ist King-Kong. Er liebt sein Meerschweinchen, aber noch doller würde er einen Hund lieben. Als Michi mit einem Hund unten vor dem Haus spielt und Meerschweinchen ...

Jan-Arne hat ein Meerschweinmädchen. Ihr Name ist King-Kong. Er liebt sein Meerschweinchen, aber noch doller würde er einen Hund lieben. Als Michi mit einem Hund unten vor dem Haus spielt und Meerschweinchen für doof erklärt, macht sich Jan-Arne so seine Gedanken. Gerade als er schon fast eingschlafen ist kommt ihm eine Idee, was Meerschweinchen besser können als Hunde. Er meint man kann sie mit in die Schule nehmen, ohne das es bemerkt wird. Das will er dann am folgenden Tag ausprobieren. Ob es wohl stimmt?

Diese Geschichte von Jan-Arne könnte jedem Drittklässer so passiert sein. Er will vor anderen nicht zurück stehen. Er wünscht sich sehnlichst einen Hund. Sein Freund Michi hat immer eine große Klappe, nimmt es aber mit der Wahrheit nicht ganz so genau. Seine Klassenkameraden halten trotz aller Widrigkeiten die der Besuch des Meerschweinchens mit sich bringt zusammen. Jeder hilft jedem und keiner verrät etwas.
Zum Ende hin gibt es sogar noch eine Belohnung, die keiner so erwartet hätte. Selbst der Leser nicht. So wendet sich schließlich doch alles noch zum Guten.
Das Buch hat viel Text und ein 2 Klässer ist damit sicherlich noch überfordert, so fern er Leseanfänger ist.
Die Bilder sind in Comicmanier gezeichnet und King- Kong das Meerschweinchen sieht echt niedlich aus. Das Wort cool wird hier als guhl verwendet. Ich habe keine Ahnung ob das nun mode ist, oder ob es nur in diesem Buch so gehandhabt wird.

Ein bisschen sonderbar erscheint mir auch, dass die Lehrerin nicht gleich drauf kommt, das da was in Jan-Arnes Ranzen steckt, aber sonst finde ich die Geschichte gelungen und kann sie empfehlen. Im Anhang findet man Luna Leseprofi, die dem Leser noch Textverständnisfragen stellt, die bei richtiger Beantwortung ein Lösungswort ergeben.