Profilbild von Buchfresserchen

Buchfresserchen

Lesejury Star
offline

Buchfresserchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchfresserchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2019

Jeder kann malen

Der Punkt
0

Ina kann nicht malen. Ihr Blatt ist leer. Da kommt die Lehrerin und spornt sie an einfach irgendwas zu malen. Sie ist wütend und haut mit dem Stift mitten auf das weiße Blatt. Ein Punkt entsteht. Nun soll ...

Ina kann nicht malen. Ihr Blatt ist leer. Da kommt die Lehrerin und spornt sie an einfach irgendwas zu malen. Sie ist wütend und haut mit dem Stift mitten auf das weiße Blatt. Ein Punkt entsteht. Nun soll sie ihren Namen noch drunter schreiben. Am nächsten Tag hat die Lehrerin das Bild in einen schönen goldenen Rahmen gesteckt. Inas Ehrgeiz ist geweckt,denn sie denkt sie bekommt sicherlich noch einen besseren Punkt hin. Was sich daraus entwickelt kann man dann im Buch sehen.

Wie bringt man ein Kind dazu, dass es malt und sich darstellt, wenn es für sich verinnerlicht hat das es das nicht kann? Man sollte es mit aleatorischen Techniken versuchen. Das sind solche Bilder, die bei Erwachsenen genau so aussehen wie bei Kindern ( Murmeltechnik, Spritz- und Wasserlaufbilder,…) Inas Lehrerin greift zu einer anderen Technik. Sie macht Gold aus Nichts.
Zuerst sieht sie das weiße Blatt an und meint: Oh, ein Eisbär im Schneesturm. Das Interesse etwas in ein Bild hinein zu interpretieren ist geweckt. In diesem Fall entwickelt sich eine Wut bei Ina und sie haut mit dem Stift auf das Blatt und ein Punkt entsteht. Die Lehrerin wertet ihn auf, indem sie ihn in einen tollen Rahmen direkt hinter ihr Pult hängt. Er wird zu etwas Besonderem. Alle können ihn sehen. Da ist Ina´s Ehrgeiz erwacht und sie denkt sich. Das kann ich noch viel besser. Sie malt Punkte in allen Größen und allen Farben und sie wirkt fröhlich beim Schaffen. Sie fängt an zu experimientieren und kann plötzlich auch einen Punkt malen, der eigentlich gar nicht da ist. Bei der Kunstausstellung bekommt sie soviel Wertschätzung, das ein kleiner Junge, der erfurchtsvoll die Bilder betrachtet dann auch auf die Art von ihr geholfen bekommt, wie sie vor Wochen von der Lehrerin.
Die Bilder im Buch drücken sehr gut die Stimmung Ina´s aus. Erst sind sie grau und trüb und nachher sprühen sie voll Farbe und sind fröhlich.

Ein tolles Buch für alle, die denken sie könnten sowieso nicht malen.
Ich empfehle es für Menschenkinder ab 4 Jahren.

Veröffentlicht am 07.10.2019

die einfach viel zu hungrig war

Die Riesenschlange Sansibar
0

Die Riesenschlange hatte immer Hunger. Da reichte es ihr auch nicht, dass sie, mit Maus und Frosch zu verspeisen, klein anfing, nein. Am Ende musste es gar ein Elefant sein, den sie mit Ohr und Rüssel ...

Die Riesenschlange hatte immer Hunger. Da reichte es ihr auch nicht, dass sie, mit Maus und Frosch zu verspeisen, klein anfing, nein. Am Ende musste es gar ein Elefant sein, den sie mit Ohr und Rüssel im Ganzen verspeiste. Danach hatte sie dann allerdings, durch die ganzen Tier, die sie gefressen hatte, enormes Bauchkneifen. Und so spuckte sie sie wieder aus und war natürlich hungrig wie zuvor. Da kam ihr etwas ins Blickfeld, das sie sofort schnappen musste. Ob sie dann wohl endlich satt war?

So etwas verfressenes. Das kann doch nicht gut ausgehen, wenn man so ein Nimmersatt ist. Das geht doch auf keine Schlangenhaut was sie da alles fraß. Klein angefangen, wurden die Tiere immer größer. 10 Tiere, darunter ein Büffel und ein Elefant, die alleine ja schon viel zu groß für solch eine Riesenschlange sind. Kein Wunder für die Kinder, dass sie dann Bauchschmerzen bekommt und alles wieder raus muss.
Die Geschichte besteht aus vierzeiligen Reimen und ist mit der typischen Collagentechnik von Eric Carle bebildert. Hier trifft man auch wieder auf viele Tiere aus seinen anderen Büchern.
Die Sonne schaut ganz traurig, als die nimmersatte Schlange letztendlich gar ihren eigenen Schwanz ins Visier nimmt und zuschnappt. Da war es dann mit ihr vorbei und sie hatte endlich keinen Hunger mehr. Im Gegensatz zur Raupe Nimmersatt, die auch von Eric Carle ist, hat es hier leider kein gutes Ende gefunden. Das macht den Kindern aber nichts, denn das ist dann einfach so.

Ein witziges Reimbuch, das so übertreibt, das selbst schon die Kleinsten erkennen das es das in echt nicht geben kann.
Ich kann das Buch für Kinder ab 4 Jahren empfehlen.

Veröffentlicht am 05.10.2019

Wer lebt so alles im tiefen Meer?

Guck mal tief ins Meer
0

Wen trifft man an und im Meer? Da sind ganz oben erst mal der Strandfloh und der Wattwurm. Tiefer im Wasser entdeckt man Quallen, Schnecken, den Knurrhahn und die Makrelen, den Schweinswal und den Seehund, ...

Wen trifft man an und im Meer? Da sind ganz oben erst mal der Strandfloh und der Wattwurm. Tiefer im Wasser entdeckt man Quallen, Schnecken, den Knurrhahn und die Makrelen, den Schweinswal und den Seehund, Seestern und Krebs und ganz unten auf dem Boden?

Die Kinder können hier buchstäblich in die Tiefe eintauchen. Hier wird schön in Reimform beschrieben welche Tiere ihnen auf dem Weg in die Tiefe des Meeres begegnen.
Auch optisch geht es immer tiefer runter im Buch ,denn es hat schon im Deckel ein Guckloch das sich immer weiter verjüngt und am Boden einen Schatz der besonderen Art offenbart.
Dieses Pappbilderbuch ist schon für die Kleinsten geeignet und eignet sich wunderbar um einen Urlaub am Meer in Erinnerung zu behalten.
Ich kann das Buch für Kinder ab 2 Jahren empfehlen.

Veröffentlicht am 05.10.2019

So viel Pech darf ein einzelner Mensch doch wirklich gar nicht haben

Hart aber Hilde
0

Pia ist alleinerziehende Mutter eines 17 jährigen Sohnes. Sie hat drei Jobs, damit sie überleben können. Niklas ist noch in der Berufsfindungsphase, sucht aber nicht wirklich heftig. Pia hat es nicht leicht. ...

Pia ist alleinerziehende Mutter eines 17 jährigen Sohnes. Sie hat drei Jobs, damit sie überleben können. Niklas ist noch in der Berufsfindungsphase, sucht aber nicht wirklich heftig. Pia hat es nicht leicht. Als sie dann noch mit einem geliehenen Auto die Rentnerin Hilde umfährt scheint alles über ihr zusammen zu brechen. Aber dann kommt es dank Hilde doch alles anders als vorher gedacht.

Man könnte sich die Haare raufen, wenn man so liest was Pia alles verbockt. Wie kann man sich denn ein Auto leihen, wenn man momentan noch nicht mal einen gültigen Führerschein hat. Und dann übersieht sie auch noch beim Rückwärts fahren Hilde mit ihrem Rollator.
Und das geliebte Auto eines ihrer Chefs hat nun auch noch einen Schaden. Da schwinden die Chancen dort weiter beschäftigt zu werden natürlich gewaltig. Und bei dem Streß kommt ihr auch noch der Chef ihres Hauptjobs mit den Fingern zu nah, so dass sie gar nicht anders kann als auszurasten und auch diesen Job hinzuschmeißen. Als dann ihr Freund ihrem Sohn auch noch von seinem Haschisch anbietet ist aber nun wirklich Schluss. Soviel kann ein Mensch alleine doch gar nicht ertragen und der Leser auch fast nicht. Allerdings musste ich oft sehr schmunzeln und dachte nur bei mir, wie gut das es mir nicht so geht. Das ist ja zum Mäusemelken.

Wie gut das dann Hilde in ihr Leben tritt, oder gefahren wird. Somit hat sie wenigstens, wenn es ganz arg ist immer jemanden zum reden. Wo ihre Freundin doch ausgerechnet jetzt in dieser verzwickten Situation auch noch mit ihrem Freund Frank auf die Kapverden muss.
Ich liebe Hilde, denn sie strahlt immer so eine Ruhe aus. Sie sieht es auch nicht immer gleich so schwarz und kann Pia immer wieder runter bringen. In allem und jedem sieht sie zuerst das Gute und scheinbar scheint es auch auf Pia abzufärben, denn so nach und nach wendet sich ihr chaotisches Leben zum Guten.
Interessant welche Wendungen es so erfährt und der Alltag ist plötzlich gar nicht mehr so grau sondern mitunter himmelblau.
Man gönnt Pia dieses Glück dann auch wirklich von Herzen.

Das Buch ist sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Es tauchen immer mal wieder neue Mitstreiter auf, oder nach langer Zeit alte Mitstreiter wieder auf, die dem Ganzen dann wieder einen Drall in eine neue Richtung geben, die man vorher nicht so erkannt hat.
Klar ist wie sich die Liebesgeschichte entwickeln wird, aber mit wem nun genau ist nicht sofort klar. Da spielen ja mehrere um die Gunst von Pia.

Ein Lesevergnügen erster Sahne. Sehr humorvoll, unterhaltsam und kurzweilig.
Nur was das Cover mit der Geschichte nun genau zu tun hatte konntesich mir nicht erschließen. Die beiden Touristen mit dem Ruderboot in der Badewanne haben für mich keinen wirklichen Bezug, außer das alles anders kommt als man zuerst denkt, vielleicht.

Ich kann das Buch auf jeden Fall sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Eine Freundschaft entsteht

Emi und Luna. Eine Freundschaft mit Kawumm
0

Emi und Luna wohnen nun schon drei Jahre nebeneinander, aber sie hatten noch nie was miteinander zu tun. Dabei sind sie sogar gleich alt. Frau Katzenhammer, Emi´s Mutter, wollte aber schon gleich zu Anfang ...

Emi und Luna wohnen nun schon drei Jahre nebeneinander, aber sie hatten noch nie was miteinander zu tun. Dabei sind sie sogar gleich alt. Frau Katzenhammer, Emi´s Mutter, wollte aber schon gleich zu Anfang keinen Kontakt mit den verrückten Osterbergs von nebenan und hat dafür gesorgt, das die Mädchen in unterschiedliche Klassen kommen.
Nun spielte Emi aber eines Nachmittags mit Kawumm,ihrem spitzgedackelten Pudelwelpen, im Garten und der entwischte durch die Hecke in den Garten der Osterbergs.
Da musste Emi doch hinterher, und was sich ihr da bot hatte sie noch nie zuvor gesehen.

Eine herrlich verrückte Geschichte die eigentlich ganz anders anfängt, nämlich mit einer Stubenfliege die total verrückt nach Süßkram ist, statt auf Hundehaufen abzufahren.
Und eben diese Stubenfliege macht sich auf den Weg zu einer neuen Heimat, nachdem der Zuckerbäcker seinen Laden für immer schließen musste. So kam sie auch bei Katzenhammers vorbei und man erfährt von ihnen und zu Osterbergs und man kann erleben was dort alles zu Gange ist.
Eine verrückte Welt in der sie erst mit Fliegenspray gejagt und dann von Sahnetorte verwöhnt wird. Dazu noch ein Pudelwelpe und ein Metallhuhn, zwei Mädels die Freundinnen werden, sehr zum Leidwesen der doch so ganz akuraten und penibel genauen Frau Katzenhammer.
Einem Erfinderonkel der Wunschbrunnenwasser mit Jungbrunnenwasser verwechselt und dazu ein ganz schönes Chaos anstellt.
Herrlich wie dieses Buch voll chaotischer Zustände ist, die sich aber nach einer gewissen Zeit, zum Glück, wieder in Rauch auflösen.
Da wird das sonst so eintönige Leben von Emi und ihrer Mutter gehörig auf den Kopf gestellt und es ist einfach nur lustig und spannend und anders als alles was die beiden bisher erlebt haben. Ein bisschen Chaos macht einfach Laune.

Und Laune macht es auch dieses Buch zu lesen. Illustriert ist es nur mit schwarz-weiß Bildern, die noch einen Farbklecks in rot erhalten. Jede Seite ist mit mindestens einem kleinen Bild oder Schnörkel versehen, der es auflockert.
Das Buch ist recht dick, aber auch recht groß geschrieben und in 14 kleiner Kapitel unterteilt. Der Schreibstil ist kindgerecht und auch für erwachsene Vorleser sehr unterhaltsam.
Die Bilder sind im Comicstil und zeigen die Protagonisten gut auf, so dass sich der Leser ein Bild von ihnen machen kann.
Es ist schön zu erkennen, das trotz der Ränkeschmiede der Frau Katzenhammer letztendlich doch eine Freundschaft zwischen diesen beiden , sehr unterschiedlichen Mädchen, zu Stande kommt.

Ich kann dieses Buch für Selbstleser ab 10 Jahren empfehlen. Zum Vorlesen oder Gemeinsamlesen ist es auch schon früher geeignet.