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Veröffentlicht am 11.03.2024

Zurück in die Heimat

Nordseesterne
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Marianne ist in Greetsiel aufgewachsen und hat sich später als Alleinerziehende mit Kind eine Kosmetikfirma aufgebaut.
Ihr Tochter Luisa arbeitet dort mit und ist mit ihrem Kollegen liiert.
Eigentlich ...

Marianne ist in Greetsiel aufgewachsen und hat sich später als Alleinerziehende mit Kind eine Kosmetikfirma aufgebaut.
Ihr Tochter Luisa arbeitet dort mit und ist mit ihrem Kollegen liiert.
Eigentlich brennt sie für das Kochen, doch ganz brave Tochter stellt sie diesen Traum hinten an.
Als ihre Mutter, aufgrund eines Schicksalsschlags, mit ihrer Vergangenheit aufräumen will, gerät dieses lange aufrecht erhaltene Folgsamkeitsgerüst bei Luisa gehörig ins Schwanken.

Ich kenne schon einige Bücher von der Autorin und freute mich auf diese neue Gegend, die Nordsee.
Die Geschichte ist wieder toll geschrieben und ließ beim Lesen einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen.
Die kurzen Passagen über Ostfriesland kamen, meines Erachtens nach jedoch ,wie kurze Einblendungen aus einem Reiseführer rüber. Das war für mich nicht so ganz gelungen. Ist aber jammern auf hohem Niveau.

Die Charaktere sind gut herausgestellt.
Die unzufriedene Marianne, die ihre Firma fast noch vor ihre Tochter zu stellen scheint.

Luisa, die nicht wirklich ehrlich zu sich selbst ist und auch bei anderen mit der Wahrheit nicht immer gleich rausrückt.

Holger, der über seine Liebe zum Kochen ganz neue Gefühle in Luisa weckt.

Dann die Verwandtschaft in Greetsiel, die unterschiedlicher nicht sein könnte

und natürlich Luisas Scheinverlobter, der so von sich überzeugt ist, das kein anderer ihm das Wasser reichen kann.

Ich konnte mich herrlich über Mariannes Machenschaften und Intrigen aufregen.

Luisas Cousin Björn hätte ich klatschen können, als er immer von Erbschleicherei anfing.

Holger hätte ich in den Hintern treten können, als er einfach nicht in die Pötte kam.

Aber genau so habe ich auch mit allen mitgefiebert, ob es noch rechtzeitig zu einer Einigung kommen könnte und mitgelitten, als sich zwei so verrannten, dass es aussah als kämen sie nie wieder zusammen.

Der Epilog am Ende hat mich mit allem wieder versöhnt und die Geschichte so richtig rund gemacht.

Mir hat das Buch Lesevergnügen bereitet und ich ziehe auch nur einen Stern ab, weil die touristischen Ziele in der Umgebung von Greetsiel , so wie sie präsentiert wurden, irgendwie besser in einen Reiseführer gepasst hätten.


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  • Handlung
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Veröffentlicht am 10.03.2024

Die Erfindung der Hallorenkugel

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 1)
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1950. Ein Unternehmen in der jungen DDR geht seinen Weg.Irene, die Tochter des Schokoladenfabrikanten Mendel in Halle wird flügge und verliebt sich in Paul, einen Jungen Halloren, wie die Männer, die dort ...

1950. Ein Unternehmen in der jungen DDR geht seinen Weg.Irene, die Tochter des Schokoladenfabrikanten Mendel in Halle wird flügge und verliebt sich in Paul, einen Jungen Halloren, wie die Männer, die dort unter Tage Salz abbauen, genannt werden. Das erscheint den Eltern nicht standesgemäß. Ein Schwiegersohn für die Firma soll her. Als die SED immer weiter ihre Machtspiele betreibt und auch vor der Firma Mendel nicht halt macht beschließt Irene ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen.



Ich liebe historische Romane mit starker Frauenfigur. Da kam mir Irene Mendel natürlich gerade recht. Sie hat das Herz am rechten Fleck und weiß genau was sie will und was nicht. Familie und Gesellschaft schränken diese Freiheit indes stark ein und es fordert schon ihre ganze Kraft sich damit abzufinden. Doch Irene wäre nicht Irene, wenn sie sich nicht bis zuletzt ein Fünkchen Hoffnung bewährt, das auch für sie wieder bessere Zeiten kommen.

Mit Erschrecken musste ich erkennen, das es den Menschen damals in der DDR eigentlich nicht besser ging als mit der SS vor Kriegsbeginn. Alles wurde genau beobachtet, man konnte niemandem trauen und Eigentümer wurden grundlos enteignet. Alles zum Wohle des deutschen Volkes. Entsetzlich.

Hallorenkugeln habe ich schon gegessen und ich fand es schön nun zu erfahren, wie es zu deren Entstehung und Namen kam.

Das Hörbuch ließ sich angenehm hören und ich konnte gedanklich gut in die Geschichte eintauchen.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Die Revolution der Kinder aus Böllersum

Bella und die Böllersum-Bande
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Eine Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und eine Revolution, aber auch über Trennungen, Abschiede und Eifersucht.
Man erfährt viel über Böllersum und seine Bewohner. Den Bürgermeister, die Lehrerin, ...

Eine Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und eine Revolution, aber auch über Trennungen, Abschiede und Eifersucht.
Man erfährt viel über Böllersum und seine Bewohner. Den Bürgermeister, die Lehrerin, den Wirt, den Bestatter, die alte Frau Blö, die immer an der Bushaltestelle steht, Mona und Bellas Eltern und natürlich über die Mitglieder der Böllersum Bande.

Bella ist vielseitig interessiert und der Kopf der Böllersum Bande . Sie bestimmt schon sehr über die anderen der Gruppe. Was sie sagt gilt.
So erleben sie auch die Revolution zur Rettung ihrer Schule nur durch Bellas Ansagen. Manches ist wirklich schon arg radikal.

Die Geschichte selbst fand ich jetzt für mein Klientel ( Kinder im letzten Kindergartenjahr) , als Vorlesebuch zu schwer. Aufgrund des Covers hatte ich da anderes erwartet. Mehr so wie die Kinder aus Bullerbü.

Vom Stil her erinnerte es mich an die Ella Bücher von Timo Pavela. Da ist es keine Bande sondern eine ganze Schulklasse, die die verschiedenen Sachen erlebt, aber auch deren Probleme passen schon mehr in die Erwachsenenwelt, als in die Welt der Kinder.

Ich befürchte das Grundschulkinder mit diesem Buch noch überfordert sind und den tieferen Sinn, sowie die Situationskomik an manchen Stellen nicht verstehen.
Aufgrund des Covers hätte ich es für Kinder ab 8 Jahren eingeschätzt, aber vom Inhalt her würde ich es erst ab 12 Jahren empfehlen.
Allerdings weiß ich nicht, ob sich zwölfjährige auf ein Buch mit so kindlich angehauchtem Cover einlassen würden.

Schwer einzuordnen, aber gut geschrieben, meines Erachtens nur eben nicht für Kinder, die das Cover begeistern würde.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Wo die Liebe hinführt

Inselherzen
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Doro ist Hebamme. Leider wurde die Geburtsstation in ihrem Krankenhaus aufgelöst. Nachdem sie den Oberarzt deswegen ordentlich angefahren hat, scheint sich kein anderes Krankenhaus für sie zu interessieren.
Durch ...

Doro ist Hebamme. Leider wurde die Geburtsstation in ihrem Krankenhaus aufgelöst. Nachdem sie den Oberarzt deswegen ordentlich angefahren hat, scheint sich kein anderes Krankenhaus für sie zu interessieren.
Durch Zufall entdeckt sie in einer Galerie Bilder ihrer Freundin aus Kindertagen. Sie nimmt Kontakt zu ihr auf und Janna lädt sie nach Sylt ein, wo sie nun mit ihrem Freund Mo wohnt.
Schnell lebt sich Doro auf Sylt ein und kann Janna und ihrer Großmutter helfend unter die Arme greifen.

Das Cover mit dem Friesenhaus lockt ans Meer. Idyllisch und friedlich, ein Sommerroman ganz nach meinem Geschmack.
Locker und leicht geschrieben von Marlies Folkens.

Die Charaktere sind mir alle sympathisch gewesen.
Gerade Doro und Janna zeigen, das man als beste Freundinnen auch jahrelang keinen Kontakt haben muss, um beim ersten Treffen danach genau da anknüpfen zu können, wo man aufgehört hat.

Die Liebesgeschichte die sich anbahnt ist leise und sanft. Genau nach meinem Geschmack.
Bei Waltraud und Enno musste ich sogar ein paar Tränchen weg drücken, so sehr war ich in der Geschichte drin.

Und dann natürlich ein Happy End. So muss das bei einem solchen Roman einfach sein.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Ein Haus wird gebaut

Das Dach muss vor dem Winter drauf. Die Online-Omi baut ein Haus
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Ich kenne schon mehrere Hörbücher und ein Buch der Online- Omi Renate Bergmann.

Ich liebe die Sprecherin . Sie verkörpert für mich die rüstige Rentnerin auf geniale Weise. Selbst beim Lesen des einen ...

Ich kenne schon mehrere Hörbücher und ein Buch der Online- Omi Renate Bergmann.

Ich liebe die Sprecherin . Sie verkörpert für mich die rüstige Rentnerin auf geniale Weise. Selbst beim Lesen des einen Buches der Serie hörte ich sie vor meinem inneren Ohr.

Renate Bergmann hat das Herz auf dem rechten Fleck und nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie spricht viele Sachen laut aus, wie sie sicherlich auch meine Oma gesagt hätte. Ich finde sie und ihre Anekdoten herzerfrischend.

In diesem Hörbuch nun liegt der Schwerpunkt darauf, das sie für ihren Neffen Stefan und seine Frau ein Domizil für dessen junge Familie baut.

Nachdem deren Berliner Wohnung für den Familienzuwachs zu klein wurde, fiel Renate ein, das sie noch ein Grundstück von einem ihrer verstorbenen Ehemänner geerbt hat. Sie beschließt kurzerhand, das dort ein neues Refugium für ihre Verwandtschaft entstehen soll.

So ist man als Hörer bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Häuserbaus dabei. Natürlich erfährt man auch immer noch viel Klatsch und Tratsch nebenbei und natürlich auch witzige Begebenheiten aus Renates bisher 82 jährigen Leben.

Ich mag die Geschichten mit der mehrfachen Witwe, ihrem Neffen und ihren Freunden sehr gerne und am liebsten als Hörbuch.

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