Das Marschmädchen
Der Gesang der FlusskrebseKaya lebt in der Marsch. So nach und nach hat ihre gesamte Familie sie verlassen. Mit 10 Jahren ist sie auf sich alleine gestellt und kämpft ums Überleben. Nicht viele sind ihr wohlgesonnen. Sie wird gemobbt ...
Kaya lebt in der Marsch. So nach und nach hat ihre gesamte Familie sie verlassen. Mit 10 Jahren ist sie auf sich alleine gestellt und kämpft ums Überleben. Nicht viele sind ihr wohlgesonnen. Sie wird gemobbt und zieht es daher vor für sich zu bleiben. Einzig zwei Jungs scheinen sich für sie zu interessieren, doch Kaya weiß nichts von der Liebe.
Als einer der beiden tot aufgefunden wird gerät sie in Verdacht daran Schuld zu sein.
Das Cover zeigt Kaya in ihrem Boot auf der Fahrt durch das Marschland. Sehr eindrucksvoll, diese Weite und Einsamkeit.
Kaya ist eine beeindruckende Protagonistin. Sie leidet unter dem frühen Verlust der Mutter und unter einem alkoholkranken Vater. Dem ist sie in frühester Jugend ganz alleine ausgeliefert. Jeder Tag ein Kampf ums Überleben.
Einzig Justin und seine Frau Mabel halten zu ihr und unterstützen sie,als sie mit 10 Jahren gänzlich auf sich alleine gestellt ist.
Ich war ja sofort in Tate verliebt, der Früh entdeckte welch ein Juwel in Kaya versteckt ist. Sie lernt schnell und er ist ein guter Lehrmeister. Leider ist Kayas Glück nicht von Dauer. Neue Verluste, die noch mehr schmerzen. Es ist schon beim Zuhören fast nicht auszuhalten.
Dann eine neue Liebe? Oder ist es einfach nur die Einsamkeit die sie zu dem anderen hin zieht?
Gerade als es scheint als würde sich für sie alles zum Guten wenden kommt der Zusammenbruch, ein erneuter Vertrauensverlust. Ihre Welt stürzt erneut in sich zusammen. Es scheint mehr als ein Mensch alleine aushalten kann.
Die Geschichte springt immer zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Dem zu folgen fiel mir nicht immer leicht.
Dramatisch war es und erschütternd zugleich.
Wie schlimm kann es kommen, wenn ein ganzes Dorf sich gegen einen stellt. Außenseiter zu sein kann sogar sehr gefährlich werden. Leider halten sich Gerüchte beharrlich und breiten sich wie ein Lauffeuer aus. Da kann die Wahrheit noch so überzeugend gebracht werden.
Während des gesamten letzten Viertels der Geschichte, als Kaya in arge Bedrängnis geriet, ahnte ich das Ende bereits. Aber der Spannung tat es keinen Abbruch, den die Argumentationen die dafür und dagegen sprachen , waren gut gewählt und trieben die Spannung immer weiter an.
Eine Liebesgeschichte an das Leben, aber doch auch ein Krimi, mit einer faszinierenden Argumentationskette. Eine Geschichte, die mich schockierte,fesselte,trauern und freuen ließ. So wie eine gute Geschichte eben sein sollte.