Ein Trauma aufarbeiten, von dem man gar nicht wusste das man es hatte
Die längste NachtEin Mädchen. Ein Traum. Dann kommt der Sommer ihres Lebens und in der Nacht bevor sie auf große Tour gehen will liest sie den Namen eines Ortes und andere Worte eines Skripts, das ihren Vater hat so furchtbar ...
Ein Mädchen. Ein Traum. Dann kommt der Sommer ihres Lebens und in der Nacht bevor sie auf große Tour gehen will liest sie den Namen eines Ortes und andere Worte eines Skripts, das ihren Vater hat so furchtbar wütend werden lassen.
Auf der Tour durch Europa, die sie mit ihren beiden Freunden geplant hatte fällt ihr in Italien der Name des Ortes ins Auge und sie beschließen spontan einen Abstecher dorthin zu machen.
Dieser Abstecher wird ihr Leben und das Leben zweier weiterer Familien total auf den Kopf stellen.
Das Cover hat mich total angezogen. Ein Mädchenkopf wie eine Flamme leuchtend im Dunkel der Nacht.
Die Geschichte um Vita, die sich von ihrer Mutter ungeliebt fühlt und deren Vater, der mit seinem kleinen Verlag oft zu beschäftigt ist, um sie wahrzunehmen, beginnt mit ihrem Abitur, nachdem sie mit Freunden auf eine Tour durch Europa aufbrechen wird.
Vita hat 13 Jahre zuvor ihre Schwester durch einen Autounfall verloren. Sie selbst erinnert sich aber nicht mehr daran und auch nicht an ihre Schwester. Die Eltern erzählen nie über sie und es gibt auch keine Bilder von ihr.
Dann erscheint ein Manuskript, das ihren Vater aus der Bahn zu werfen scheint und sie wirft einen kurzen Blick darauf und kann den Namen eines Ortes lesen.
Als sie mit ihren Freunden in Italien ist sieht sie diesen Namen zufällig wieder und sie kann ihre Freunde überreden einen Abstecher dorthin zu machen. An manchen Stellen scheint sie ein Dejavue zu haben. Sie sieht Bilder, die sie sich nicht erklären kann.
Und schon steckt sie mitten in ihrer eigenen Geschichte und es wird megaspannend was da ans Tageslicht kommt.
Vita hat mir gut gefallen.Sie hat einen immer wiederkehrenden Albtraum in dem sie in einen Brunnen sieht und ihr ein kleines Mädchen entgegen blickt. Sie kann sich den Traum nicht erklären und hat ihn aber auch immer weniger geträumt je älter sie wurde. In Italien scheint dieser Traum aber wieder häufiger zu sein.
Schön fand ich ,das sie mit Danillo und Trixi wirklich gute Freunde hatte die ihr auch in Notsituationen zur Seite standen.
Der Schreibstil der Autorin war für mich ungewohnt. Es gab immer wieder Phasen in denen aus der Vergangenheit erzählt wurde, aber sie kamen genau so plötzlich manchmal wie die Dejavues die Vita zu haben schien.
Auch nutzte sie das spoilern sehr geschickt und setzte immer mal wieder ein paar Anmerkungen aus der Zukunft, die sich auf die Gegenwart bezogen und es mir einfach noch spannender machten für das was da demnächst auf Vita und ihre Freunde zukommen sollte.
So hatte ich immer das Gefühl zu wissen was sich in dieser Nacht vor vielen Jahren in dem kleinen italienischen Dorf zugetragen hatte, aber am Ende kam es dann doch ganz anders als von mir erwartet.
Ein tolles Buch über ein Mädchen mit einem Trauma, das gar nicht selbst wusste das es traumatisiert war.