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Veröffentlicht am 04.03.2018

Spannender erster Teil

Das Vermächtnis des Künstlers
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Eine mysteriöse Folge von seltsamen Toden hängt irgendwie mit Bragolin Gemälden zusammen. Ist etwas dämonisches in den Bildern? Dr. George Mallory, Dozent für Psychologie, genauer Parapsychologie, an der ...

Eine mysteriöse Folge von seltsamen Toden hängt irgendwie mit Bragolin Gemälden zusammen. Ist etwas dämonisches in den Bildern? Dr. George Mallory, Dozent für Psychologie, genauer Parapsychologie, an der Universität von Virginia, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, übernatürlichen Geschichten nachzuspüren und ihre natürlichen Ursachen herauszufinden. Ist dieses Mal tatsächlich eine dämonische Macht am Werk oder findet Dr. Mallory wieder einen natürlichen Grund?
In „Das Vermächtnis des Künstlers“ passiert auf 376 Seiten tatsächlich genau so viel, wie anderswo im ersten Drittel eines ganzen Buches. Es ist also keine Trilogie, sondern ein Krimi, welcher in drei Teile zerstückelt wurde. Ob das jetzt so sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten. Denn „Das Vermächtnis des Künstlers“ist teilweise so extrem ausführlich, dass man schon das Interesse verlieren kann. Jedoch sind die Charaktere so interessant, die Idee so spannend und der Schreibstil so gut zu lesen, dass man weiter liest.
Schnell hab ich einen Lieblingscharakter gefunden, denn Amanda, die Adoptivtochter Dr. Josephine Caninos, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin am privaten venezianischen Kunstmuseum, welches eine Bragolin- Sammlung beherbergt, ist trotz ihrer Pubertät sehr sympathisch, weil sie quirlig und frech ist. Besonders gefällt sie mir im Umgang mit Dr. George Mallory. Der wiederum ist sehr interessant, weil man durch ihn und seinen Beruf Ideen zur Erklärung von übernatürlich erscheinenden Phänomenen erfährt. Dr. Josephine Canino ist ebenfalls ein sehr ansprechender Charakter, da man durch ihre Augen die gruselige Seite des Thrillers sieht, denn sie erinnert sich, weil sie von alptraumhaften Erscheinungen verfolgt wird, an ihre Vergangenheit.
Den Künstler Bragolin gibt es wirklich. Es ist interessant sich seine Bilder im Internet anzuschauen und sich zu fragen, über welches seiner Gemälde gerade gesprochen wird. Der Künstler und seine Geschichte werden dadurch sehr attraktiv. Wieso hat er zum Beispiel so viele weinende Kinder gemalt?
Insgesamt ist „Das Vermächtnis des Künstlers“ ein gut zu lesender, spannender erster Teil. Zwei Sterne in der Bewertung ziehe ich ab, weil ich nicht finde, dass man ein Buch so zerstückeln darf und dadurch einige Teile der Geschichte künstlich lang gezogen wirken. Jedoch möchte ich „Das Vermächtnis des Künstlers“ trotzdem gerne weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Nur zusammen

Nur zusammen ist man nicht allein
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Meine Liebe für Mike Gayle Bücher fing mit „Dinner for Two“ an. Ich habe das Buch vor Jahren verschlungen und wollte sofort mehr von ihm lesen. Leider war meine Suche nach weiteren Büchern des Autors aus ...

Meine Liebe für Mike Gayle Bücher fing mit „Dinner for Two“ an. Ich habe das Buch vor Jahren verschlungen und wollte sofort mehr von ihm lesen. Leider war meine Suche nach weiteren Büchern des Autors aus irgendeinem Grund damals nicht erfolgreich. Dann geriet der Autor für mich in Vergessenheit. Deswegen habe ich mich umso mehr gefreut, als ich dieses Buch auf lovelybooks in einer Leserunde entdeckt habe.

In „Nur zusammen ist man nicht allein“ geht es um die Hope Familie. Anfangs scheint diese Familie perfekt zu sein. Tom und Laura haben zwei tolle Kinder und die haben eine nette Großmutter. Doch dann stirbt Laura. Tom und seine Schwiegermutter Linda stehen vor einem Scherbenhaufen und beide gehen anders mit ihrer Trauer um. Tom stürzt sich in Arbeit und ist nicht mehr für seine Töchter da, Linda stürzt sich in die Rolle einer Ersatzmutter. Schließlich entscheidet Linda, dass es genug ist, Tom soll sich endlich auch um seine Töchter kümmern. „Nur zusammen ist man nicht allein“ handelt von Trauer, Verlust, dem Umgang mit Beidem und dem Neuanfang als Familie nach einem furchtbaren Schicksalsschlag.

Von Anfang an sah ich Tom und Linda, die beide die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen, auf einer Couch sitzen, einander anlächeln, ab und zu bei bestimmten Erinnerungen den Kopf über ihr damaliges Verhalten schütteln und im Allgemeinen beim Erzählen ihrer Geschichte richtig aufgehen. Als würden sie bei einem großen Familientreffen von letztem Jahr erzählen. Obwohl die Ausgangslage denkbar traurig ist, gibt es auch Szenen, in denen man schmunzeln muss. Locker und gut zu lesen regt das Buch zum Nachdenken darüber an, wie das Leben nach dem Tod eines geliebten Menschen weitergeht.

Mike Gayle hat einen großartigen Schreibstil. Er schreibt so, dass man sich selbst beim Lesen schnell als Teil der Familie Hope empfindet. Realitätsnah beschreibt er das Leben der Hopes und schreibt von Charakteren, die man gerne kennenlernen würde, oder die Personen ähnlich sind, die man bereits kennt. Sie sind nicht perfekt , sondern haben Fehler und Schwächen. Es gibt große Geheimnisse und Selbsterkenntnis. Die Emotionen der Protagonisten werden zu den eigenen und kreieren so die Atmosphäre einer familiären Zugehörigkeit.

Mike Gayle schreibt auch poetische, wunderschöne Sätze. Etwas, das einen Roman in meinen Augen aufwertet, ist, wenn dem Leser keine Emotionen oder philosophischen Gedanken aufgezwungen werden, sondern diese im Buch ihren Platz haben, weil sie eingebunden werden und so nicht mehr wegzudenken sind. Einer dieser poetischen Sätze in „Nur zusammen ist man nicht allein“ ist dieser:

"Die Vergangenheit mag vergangen und nicht zu ändern sein, doch die Zukunft kann alles sein, was wir uns wünschen, solange wir nur die Hoffnung nicht aufgeben." (Seite 378)

So endet das Buch. Besonders schön ist hier die Verbindung zum Familiennamen. Es zeigt, wie gut das Buch durchdacht ist.

Normalerweise bin ich kein großer Romanleser, auch wenn ich das gerne wäre. Ich lese lieber Psychothriller und Fantasy. Deswegen muss ein Roman wirklich gut sein, damit ich ihn lese und liebe. Mike Gayle schafft dies mit „Nur zusammen ist man nicht allein“. Es gelingt ihm erneut mich zu überzeugen. Nicht nur mit einem wunderschönen Schreibstil, sondern auch mit sympathischen Protagonisten. Deswegen möchte ich diesen Roman sehr gerne weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Eisige Nacht

In eisiger Nacht
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Ich habe die „Max Wolfe“- Reihe mit dem Buch davor, also dem dritten Teil, begonnen. In „Wer Furcht sät“ begeisterte mich die Balance zwischen Privatleben des Ermittlers, zum Nachdenken anregendem Krimi ...

Ich habe die „Max Wolfe“- Reihe mit dem Buch davor, also dem dritten Teil, begonnen. In „Wer Furcht sät“ begeisterte mich die Balance zwischen Privatleben des Ermittlers, zum Nachdenken anregendem Krimi und poetischem Schreibstil. Man könnte sagen, dass Tony Parsons mit diesem Band mein Leserherz im Sturm erobert hat. Ich wollte diese große Leseliebe ein zweites Mal erleben, habe jedoch leider kein „Wer Furcht sät 2.0“ erhalten. Obwohl mich „In eisiger Nacht“ enttäuscht hat, hat es dennoch vier Sterne verdient, weil dieser Krimi zu gut geschrieben für drei Sterne ist. „In eisiger Nacht“ liest sich zwar gut, kommt aber einfach nicht an seinen Vorgänger ran.

Der Krimi fängt mit der Schilderung der Erfrierung der Frauen an. Einfühlsam erzählt Tony Parsons, wie die Frauen erst miteinander lachen, dann verzweifelt versuchen einander Wärme zu spenden und schließlich furchtbar grausam sterben. Max Wolfe und sein Team müssen ermitteln.

Neben den Schilderungen der Ermittlungsarbeit geht es auch wieder um Wolfes Familienleben. Wolfe ist so sympathisch wie eh und je. Er ist die Art Mensch, die man schnell ins Herz schließen kann. Deswegen und weil die Krimireihe aus seiner Sicht geschrieben wurde, fühlt man schnell mit. Verachtet die einen Protagonisten und gewinnt die anderen lieb. Und das, nur weil man von den Emotionen des Hauptprotagonisten mitgerissen wird. Alle Protagonisten sind dreidimensional und sehr realistisch geschrieben, obwohl die abscheuliche Grausamkeit einiger Charaktere sehr stark hervorsticht. Max Wolfes Herzlichkeit ist dazu ein guter Kontrast. Dies macht die Geschichte sehr spannend. Tony Parsons schreibt über realistische Emotionen und diese Emotionen entwickeln sich auch im Leser, der gebannt von Seite zu Seite fliegt. Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr anschaulich.

Die Charaktere stehen im Vordergrund. Er schreibt die Charaktere nicht so, dass sie zum Krimi passen, sondern schreibt Charaktere, die auch ohne den Krimianteil funktionieren würden. Jedoch scheinen diesmal einige Protagonisten, allen voran Whitestone, fragwürdige Entscheidungen zu treffen, weil Tony Parsons noch ein paar Themen, die ihm am Herzen liegen, unterzubringen versucht. Da er diese auch noch auf zu wenigen Seiten abzuhandeln versucht, leidet darunter leider öfters der Tiefgang. Das Rätsel, wer die Täter sind, lässt sich deswegen auch schnell lösen und deswegen wirkt der Fall eher skizzenhaft.

Jedoch machen die angerissenen Themen auch nachdenklich und sind wirklich wichtig. Die Frage ist eher, ob es zu viel des Guten ist oder ob der Kriminalfall nicht komplex genug angelegt wurde, um so viele verschiedene Themen unterzubringen. Meiner Meinung nach ist es ein bisschen von Beidem.

Dennoch kann ich „In eisiger Nacht“ nur empfehlen. Denn dies ist ein atmosphärischer, emotionsgeladener, spannender Krimi mit einem sympathischen Hauptprotagonisten. Auch wenn die Spannung eher an den Hauptprotagonisten und nicht an den Fall geknüpft ist. Man kann die Buchreihe um Max Wolfe gut mit diesem Fall starten, da immer wieder Informationen über die vorangegangenen Bände gut integriert in die Geschichte eingestreut werden. Ich empfehle jedoch mit dem dritten Band zu starten, da ich den sehr viel besser fand.






  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 18.12.2017

Empfehlenswert

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ handelt von Aza, deren Zwangsstörung ihr das Leben zur Hölle macht. Überall sieht sie die Gefahr sich eine tödliche Krankheit zu holen und wird dadurch daran gehindert ...

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ handelt von Aza, deren Zwangsstörung ihr das Leben zur Hölle macht. Überall sieht sie die Gefahr sich eine tödliche Krankheit zu holen und wird dadurch daran gehindert ein normales Leben zu leben. Und dieses Buch handelt von Davis, dessen Vater verschwunden ist und der sich furchtbar einsam fühlt. Es handelt von Daisy, Azas bester Freundin, die sich in Starwars Fanfiction flüchtet. Und von Noah, Davis‘ kleinem Bruder. Es handelt von Verlust und Ohnmacht. Es handelt von realistisch geschriebenen Charakteren, die mit dem Leben kämpfen.

Doch das Hauptthema ist der Umgang mit psychischen Krankheiten. Wie frustrierend diese für Freunde, Familie und die Person selbst sein können. Azas Charakter prägt das Buch, da John Green die Geschichte aus ihrer Sicht schreibt. Sie ist humorvoll, tiefsinnig und sehr sympathisch. Von außen betrachtet scheint Aza ein normaler Teenager zu sein, der alles hat, was er sich wünschen kann. Doch dieser Eindruck täuscht. Sie ist gefangen in ihren Gedankenspiralen (eine der vielen Metaphern John Greens).

Schon ab der ersten Seite merkt man dass Aza anders ist und der Leser leidet mit ihr mit. In John Greens leicht zu lesendem Schreibstil werden Emotionen greifbar und man hat das Gefühl nach dem Lesen zu verstehen wie Zwangsstörungen den Menschen fühlen lassen. Besonders der häufige Gebrauch von Metaphern verstärkt das Verständnis. Aber auch, dass Aza und die anderen Charaktere so realistisch geschrieben wurden, tut sein Übriges.

Nach dem Lesen wollte ich die Figuren deswegen noch nicht verlassen. Lieber hätte ich erfahren, wie es mit ihnen weitergeht. Doch ich war auch froh, dass ich Aza dort verlassen habe und ich könnte mir kein anderes Ende vorstellen, weil dieses „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ vielleicht unrealistisch gemacht hätte. John Green hat ein sehr authentisches Werk geschrieben, welches zum Nachdenken anregt, aber auch durch Humor begeistert. Er versucht nicht den Leser zum Weinen zu bringen, wie es manche Autoren bei solchen ernsten Themen zu tun scheinen. Es ist eher, als würde man mitgenommen werden auf eine Reise und am Schluss siegt die Hoffnung. Nicht auf Heilung, aber auf Momente des Glücks. Auch die philosophischen Teile des Buches drängen eher zum träumerischen Nachdenken und schlagen nicht mit der Philosophiekeule um sich. Das Buch liest sich eher leicht und kurzweilig, selbst in seinen traurigen oder philosophischen Stellen. Ich kann „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ nur empfehlen.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Origin

Origin
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Professor Langdon wird zu einer großen Veranstaltung im Guggenheim Museum in Bilbao eingeladen. Dort hat sein Schüler, Visionär, Milliardär und Technikgenie Edmond Kirsch angekündigt, seine Forschungsergebnisse ...

Professor Langdon wird zu einer großen Veranstaltung im Guggenheim Museum in Bilbao eingeladen. Dort hat sein Schüler, Visionär, Milliardär und Technikgenie Edmond Kirsch angekündigt, seine Forschungsergebnisse zu enthüllen. Reißerisch gibt er an, dass seine Erkenntnisse Religionen überflüssig machen werden. Die Präsentation steht unter dem Thema „Woher kommen wir? Wohin gehen wir?“ Während dieser Präsentation wird Edmond Kirsch erschossen. Wer hat diesen Mord in Auftrag gegeben? Und welche Erkenntnisse wollte Kirsch veröffentlichen? Im üblichen Dan Brown Stil macht sich Langdon auf die Suche nach der verloren gegangenen Präsentation und bekommt dabei Hilfe von der gut aussehenden Ambra und der künstlichen Intelligenz Winston.

Auf 670 Seiten wird hier erzählt, was alles innerhalb der ereignisreichen Nacht des Verbrechens stattfindet. Der Leser reist von Bilbao nach Barcelona, währenddessen gibt es kurze Abstecher nach Madrid ins Königshaus. Dabei wird es von Seite zu Seite spannender. Auch durch interessante Hintergrundinformationen. Das Buch ist gut und flüssig zu lesen. Jedoch wird zu viel vorgegeben und der Weg zum Freischalten der Präsentation ist zu offensichtlich. Zusätzlich gibt es zu wenig Symbole und Rätsel, weswegen der Hauptprotagonist Langdon wenig glänzen kann und eher im Fahrwasser der Geschichte mittreibt.

Faszinierend ist hingegen Winston, eine K.I. Dan Browns Vorstellung einer künstlichen Intelligenz ist interessant und regt zum Nachdenken an. Könnte er doch auch ein sehr intelligenter Mensch sein, da er einen dreidimensionellen Charakter hat. Er ist eine Anspielung auf den deus ex machina und in dieser Funktion eine weitere Kritik Dan Browns an den Religionen.

Meinung meines Mannes: Insgesamt ist dieses Buch für einen Kenner der Reihe ganz gut zu lesen aber definitiv nicht das beste Buch der Reihe um Professor Langdon. Es ist zwar in seinem Aufbau ein typischer Dan Brown, leidet aber unter den fehlenden Rätseln. Auch, dass überhaupt nicht auf den vorherigen Band eingegangen wird , ist enttäuschend.

Meine Meinung: Anfänger der Buchserie sollten lieber mit dem ersten Buch beginnen. „Origin“ lässt sich zwar auch so lesen, enttäuscht dann aber eher. Vermutlich auch durch die fehlende Vorkenntnis des Hauptprotagonisten. Ich habe mehr Spannung und philosophischen Diskurs erwartet. Begeistert haben mich hingegen die architektonischen Beschreibungen und die atmosphärischen Beschreibungen von Spanien.



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