Lesenswerter Krimi mit traurigem Hintergrund
London: an einem eisigen Wintermorgen wird ein herrenloser LKW geöffnet, und der Inhalt ist entsetzlich. Im LKW werden 12 Frauen gefunden, davon sind bereits 11 Frauen erfroren, die 12. Frau verstirbt ...
London: an einem eisigen Wintermorgen wird ein herrenloser LKW geöffnet, und der Inhalt ist entsetzlich. Im LKW werden 12 Frauen gefunden, davon sind bereits 11 Frauen erfroren, die 12. Frau verstirbt wenige Stunden später im Krankenhaus. Kommisar Max Wolfe muss nun im grausamen Schleuseillieu ermitteln, wie und mit welchem Hintergrund die Frauen nach England gekommen sind. Die Hintermänner machen ihm die Ermittlungen nicht leicht, und Wolfe legt sich mit einem mächtigen Gegner an, der alles versucht, dass Wolfe nicht zu sehr in die Hintergründe einmischt.
Tony Parsons versteht es, verschiedene heikle Themen in einigen Erzählsträngen einzufädeln und diese logisch zusammen führen. Zum einen beschreibt er den Bandenkrieg der alten Schule, bei der mindestens drei Generationen eingebunden werden. Zum anderen geht es um die Seniorenpflege, die mangels Pflegekräfte billige Arbeitskräfte aus dem Ausland anheuern. Leider sind dies illegale Immigranten, die unter grausigen Bedingungen aus den Balkanstaaten und Afrika nach Europa gekarrt werden. Tony Parsons beschreibt hier auch die Auffanglager, in denen die Flüchtlinge gesammelt auf ihre Weitereise warten. Leider landen nicht alle Flüchtlinge als Krankenschwestern in Pflegeeinrichtungen, sondern werden unter Drogen gesetzt und als Prostituierte in Bordellen eingesetzt.
Und so verbindet Parsons gekonnt die Themen des modernen Sklavenhandels, Prostitution, Kranken- und Seniorenpflege sowie illegale Einwanderung zu einem sehr spannenden Krimi.
Wer sich diesen Themen stellen will, für den ist dieses Buch wärmstens empfohlen.