Wer Furcht sät
Wer Furcht sät„Mir schauderte. Ich hatte eine Gänsehaut von der Gegenwart des uralten Schreckens, und der Wind in den Bäumen des Hyde Parks klang, als stöhnten alle Gespenster von Tyburn auf einmal.“
(S. 83)
Dies ...
„Mir schauderte. Ich hatte eine Gänsehaut von der Gegenwart des uralten Schreckens, und der Wind in den Bäumen des Hyde Parks klang, als stöhnten alle Gespenster von Tyburn auf einmal.“
(S. 83)
Dies ist mein erster Tony Parsons Thriller, aber der dritte Teil der Max Wolfe Reihe. Dennoch ist mir der Einstieg sehr leicht gefallen. Und nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, wollte ich unbedingt weitere Bücher des Autors lesen. Tony Parsons hat in mir einen neuen Fan gewonnen. Ich denke, das spricht für sich.
Nicht nur, dass der Schreibstil von Anfang an schön flüssig zu lesen ist. Der Autor versteht es auch auf intelligente Weise Spannung und Emotionen miteinander zu verknüpfen. Und er webt geschickt darin faszinierende Fakten über London ein.
Die Charaktere sind sehr realistisch geschrieben und man kann sich in jeden einzelnen gut hineinversetzen. Selbst das Verhalten der Antagonisten ist sehr verständlich. Dies spiegelt sich dann auch in der Gedankenwelt Max Wolfes wieder, der zerrissen zwischen Verständnis für die Täter und dem Recht, dass er als Detective schützen und durchsetzen muss, den Leser zu einer eigenen Stellungnahme drängt, ihm diese aber nicht aufzwingt.
Max Wolfe ist aber auch deswegen interessant, weil er ein alleinerziehender Vater ist. Die kleinen Ausschnitte seines Lebens mit seiner Tochter sind sehr emotional. Wolfe hat auch einen Hund und einen sehr interessanten Freund namens Jackson. Diese Stellen über Wolfes Privatleben lockern den Thriller auf.
Ich empfehle dieses Buch gerne weiter, denn es hat mir ein paar schöne Lese- Stunden beschert. Auch hat es mich zum Nachdenken gebracht. Zwar habe ich schon eine feste Meinung über Selbstjustiz vor dem Lesen des Buches gehabt, aber es hat mir andere Facetten dieses Themas gezeigt. Wie ist es zum Beispiel für Leute, die im Justizsystem arbeiten, die mitansehen müssen, wie Straftäter mit, subjektiv gesehen, zu geringen Strafen davon kommen oder diese sogar verhängen zu müssen? Vor dem Lesen dieses Buches habe ich nie wirklich darüber nachgedacht. Außerdem hat es mir andere Seiten Londons gezeigt. Deswegen gebe ich diesem wirklich guten Buch gerne 5Sterne.