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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2020

Allein im All

Astra Lost in Space 01
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Es sollte ein spaßiges Weltraumcamp werden. Zehn zufällig ausgewählte Highschool-Schüler wollen sich dieser Herausforderung stellen, doch bei ihrer Ankunft werden sie von einer merkwürdigen Kugel verschluckt, ...

Es sollte ein spaßiges Weltraumcamp werden. Zehn zufällig ausgewählte Highschool-Schüler wollen sich dieser Herausforderung stellen, doch bei ihrer Ankunft werden sie von einer merkwürdigen Kugel verschluckt, die sie mehr als 5000 Lichtjahre von ihrem Ausgangspunkt entfernt ins All katapultiert. Ein verlassenes Raumschiff wird zu ihrer Rettung – vorerst. Wie sollen sie zurück zur Erde kommen?

Nach den ersten Seiten war ich erst etwas skeptisch. Ein bisschen albern, ein paar Klischees – konnte die Geschichte wirklich halten, was ich mir von ihr versprach? Sie konnte! Auch wenn die Gruppe immer noch etwas groß wirkt, manche Szene typischer Slapstick ist, den man mögen kann oder nicht, hat mich die Geschichte gepackt – denn hinter jedem Charakter steckt mehr als ein flacher Abklatsch eines bekannten Motivs. Gänsehautszenen, Action und Humor wechseln sich hier ab und weben eine tolle Space Opera, die weiterhin unterhaltsame Lesestunden verspricht.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Nicht mein Buch

Der Bär und die Nachtigall
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Dunkel und kalt sind die Winter in Rus. Die düsteren Märchen am warmen Ofen sind die einzige Unterhaltung. Aber Wasja weiß, dass es viel mehr als Märchen sind. Sie spricht mit den Hausgeistern, freundet ...

Dunkel und kalt sind die Winter in Rus. Die düsteren Märchen am warmen Ofen sind die einzige Unterhaltung. Aber Wasja weiß, dass es viel mehr als Märchen sind. Sie spricht mit den Hausgeistern, freundet sich mit den grausamen Waldgeistern an und wird vom Frostdämon auserwählt. Alles endet als Wasjas Vater eine neue Frau nach Hause bringt. Mit ihr hält das dogmatische Christentum Einzug. Die Geister verhungern, die alten Legenden werden geleugnet – und das Böse kann ungehindert erwachen.

Ich war so gespannt auf das Buch, da düstere Märchenfantasy genau mein Fall ist. Leider wurde mir die Freude sehr schnell durch Charaktere verdorben, die mir so unsympathisch waren, dass es eine Qual war weiterzulesen. Mit engstirnigen Glaubensfanatikern, die im Namen ihres Gottes Hexen verbrennen, Mitmenschen zu Tode hetzen und nichts außer ihrer bigotten Auffassung gelten lassen, kann ich nichts anfangen. Sie machen mich so wütend, dass ich das entsprechende Buch am liebsten in Stücke reißen würde. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein reales Glaubenssystem handelt oder um ein Fantasy-Konstrukt. Genau solchen abstoßenden Fanatikern bin hier begegnet. Die Stiefmutter und der ach so hübsche Priester haben mir jegliche Lesefreude vergällt, dabei ist die Grundidee der Geschichte so spannend, dass ich mir eigentlich hervorragende Unterhaltung versprochen habe. Diese Szenen sind auch toll umgesetzt.

Schade, dass mir zwei Charaktere das gesamte Buch ruiniert haben.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Empfang im Palast

In tiefen Wäldern Träumen lauschen - Band 2
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Der maskierte Wanderer setzt seine Erzählung der der Prinzessin und A Jiu fort. Diese sind mittlerweile im Palast des Kaisers eingetroffen und es wird eine große Feier für das junge Paar ausgerichtet. ...

Der maskierte Wanderer setzt seine Erzählung der der Prinzessin und A Jiu fort. Diese sind mittlerweile im Palast des Kaisers eingetroffen und es wird eine große Feier für das junge Paar ausgerichtet. Die unzähligen Brüder und Verwandten der Prinzessin bringen dem Paar ihre Segenswünsche dar und auch die eine oder andere versteckte Drohung im Kampf um die Macht. A Jiu bleibt stumm und scheint noch viele Geheimnisse zu haben.

Der atemberaubende, hyperrealistische und dabei traumhafte Zeichenstil lässt mich nicht los. Er tröstet mich auch über die eine oder andere Unbequemlichkeit der Geschichte hinweg, denn sympathisch ist mir bisher nur A Jiu – und das nicht wegen seines Aussehens – und seine Familie. Mein Interesse hat sich sehr schnell auf die Rahmengeschichte verlagert, denn so großartig und ausufernd-farbig die Erzählung um die Prinzessin auch ist, wirklich spannend bleibt die Frage, wer der maskierte Erzähler ist und was er mit dieser Geschichte zu tun hat.

A Jiu tut mir mit jeder weiteren Szene mehr in der Seele weh. Er scheint alles nur zu erdulden, in der Hoffnung, dass der Albtraum bald vorbei ist. Gefühle, gar Liebe für die resolute Prinzessin, scheint er nicht zu haben. Eher wartet er auf etwas. Ich werde weiterlesen müssen, um herauszufinden, was das wohl ist.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Eine Insel im Meer des Vergessens

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
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Flora leidet an Anterograder Amnesie. Das bedeutet, dass ihr Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniert. Erinnerungen kann sie nichtmehr bilden, so muss sie in unregelmäßigen Abständen die Gegenwart immer ...

Flora leidet an Anterograder Amnesie. Das bedeutet, dass ihr Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniert. Erinnerungen kann sie nichtmehr bilden, so muss sie in unregelmäßigen Abständen die Gegenwart immer wieder neu kennenlernen und einordnen. Doch plötzlich hat sie eine neue Erinnerung: der Kuss von Drake. Das setzt eine Kette unvorhergesehener Ereignisse in Gang. Floras beste Freundin Page kündigt ihr die Freundschaft, Drake zieht nach Norwegen und plötzlich findet sich Flora auf einer Reise ins ewige Eis wieder, einzig begleitet von dieser einen Erinnerung.

Ich habe mir von diesem Buch viel versprochen. Es klang nach einer wunderbaren und herzergreifenden Geschichte. Leider bin ich mit dem Stil und den Charakteren nicht warm geworden. Irgendwann nervte mich die ewige Wiederholung, auch wenn ich weiß, dass es wesentlicher Teil der Geschichte ist. Ausufernd plätscherte die kreisende Erinnerung um Drake und die ach so große Liebe vor sich hin. Bis alles in einem schließlich doch vorhersehbaren Schluss endete.

Sehr schade, dass mir dieses vielversprechende Buch nicht zusagte. Es bietet so viel, doch mich verstand es nicht zu fesseln.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Von erwachenden Träumen und schlafenden Rächern

Seelentraum - Das schlafende Wolkenvolk
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Aya Teufelsbraut hat ihren wohl kühnsten und verheerendsten Streich ausgeführt: sie tötete einen Festungsdrachen und erweckte damit den letzten Krieger des Wolkenvolks. Damit setzt sie eine unvorhersehbare ...

Aya Teufelsbraut hat ihren wohl kühnsten und verheerendsten Streich ausgeführt: sie tötete einen Festungsdrachen und erweckte damit den letzten Krieger des Wolkenvolks. Damit setzt sie eine unvorhersehbare Kette von Ereignissen in Gang, bei der die Menschen von ihrer dunklen Vergangenheit eingeholt werden. Tod und Rache für Tod und Rache. Kann ausgerechnet Aya diesen Teufelskreis durchbrechen?

Wie üblich hat mich das bildschöne Layout des Drachenmondverlags zu diesem Buch gelockt und der Inhalt hielt, was das Äußere versprach! Eine originelle Geschichte entrollt sich vor dem Leser und fesselt ihn augenblicklich. Die Wolkenschafe und Festungsbestien, die Festungen der Wolkenwelt und die magische Schafswolle – ich habe nie einen ähnlichen Weltentwurf gelesen und jeder einzelne Charakter ist mir ans Herz gewachsen. Mehrfach macht die Geschichte eine unerwartete Wendung, stellt alle Vermutungen auf den Kopf und manch liebenswertes Klischee erdet den Leser wieder.

Toll geschrieben, ein origineller Weltentwurf, sympathische Charaktere und knuddelige Goodies wie die Wolkenschafe machen dieses Fantasy-Buch zu einem einzigartigen Erlebnis. Ich hoffe sehr, dass es einen zweiten Band geben wird.

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