Liebenswerte Protagonistin
Der Titel
Also da sage ich doch wirklich „Ha, ha!“! Wenn das mal nicht passt… Ich meine, was bleibt Flora denn anderes übrig, als jeden Tag zum Schönsten ihres Lebens zu machen?! Da sie immer alles vergisst, ...
Der Titel
Also da sage ich doch wirklich „Ha, ha!“! Wenn das mal nicht passt… Ich meine, was bleibt Flora denn anderes übrig, als jeden Tag zum Schönsten ihres Lebens zu machen?! Da sie immer alles vergisst, können ihr wohl auch die schriftlich festgehaltenen Erinnerungen wirklich helfen.
Das Cover
Zum Cover kann man nun wirklich nicht so viel sagen. Mir gefällt, dass außer dem Titel, der schön in Szene gesetzt ist, nur noch ein Flugzeug und ein Rentier abgebildet sind. Diese beiden kleinen Zeichnungen zeigen, dass es sich um eine Reise im Norden dreht, mehr weiß man nicht – es geht einem im ersten Moment wie Flora.
Die Protagonisten
Flora ist anders als alle anderen: Sie hat ihr Kurzzeitgedächtnis im Alter von 11 Jahren bei einer Gehirntumor-OP verloren. Nun, mit 17 Jahren, lebt sie zusammen mit ihren Eltern, die sie umsorgen und immer bei ihr sind. Doch plötzlich ist alles anders: Flora küsst einen Jungen und kann sich noch Tage später daran erinnern. Und ihre Eltern müssen nach Paris aufbrechen, wo Floras Bruder Jacob krank im Krankenhaus liegt. Flora ist nun auf sich alleine gestellt und beschließt, nach dem Jungen aus ihrer Erinnerung zu suchen.
Es ist wirklich wahnsinnig mutig von Flora, einfach in ein fremdes Land aufzubrechen und dort nach Drake zu suchen. Sie hat kaum Anhaltspunkte, nur ein Foto von ihm und die Erinnerung an ihr Gespräch und den Kuss am Meer. Es ist zwar wirklich etwas nervig, dass man immer und immer wieder das Gleiche liest. Aber für Flora sind alle ihre Notizen, die sie liest, immer wieder etwas Neues und Aufregendes. Es ist unglaublich sich vorzustellen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die, wie Flora, Probleme haben, ihren Alltag zu meistern, da sie z.B. plötzlich die Orientierung verlieren oder nicht mehr wissen, an was für einem Ort sie sich befinden. Deshalb bewundere ich Flora, der es ja bewusst ist, dass ihre Reise schwierig wird, dass sie trotz ihres Handicaps den Schritt ins Ungewisse wagt. Zum Glück stehen ihr jede Menge Freunde zur Seite und sie ist nicht allein, auch wenn ihre beste Freundin Paige sie im Stich lässt.
Die Story
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es ist berührend, wie sehr sich ihre Freunde um Flora kümmern und wie sie es doch schafft, alle Situationen irgendwie zu meistern. Ich habe die ganze Zeit über vermutet, dass sie noch irgendwie böse auf die Nase fällt…
Die Tatsache, dass Drake am Nordpol lebt, finde ich faszinierend. Flora wird durch diesen Umstand komplett aus ihrer alten Umgebung gerissen und weiß oft gar nicht, was sie dort eigentlich will. Diese Situationen waren immer etwas amüsant, weiß man doch als Leser, wo man sich gerade befindet. Gleichzeit hat Emily Barr jedoch auch verwirrende Szenen für den Leser geschaffen, was ich toll fand, denn das hat es ein bisschen leichter gemacht, mich in Flora hineinzuversetzen.
Ich denke, dieses Buch ist ein typisches Beispiel für einen Menschen mit Handicap: Trotz ihrer Schwierigkeiten möchten diese Menschen ganz normal behandelt werden und wie alle anderen leben können. Flora hat das Glück, von den Menschen aus ihrem Umfeld akzeptiert und unterstützt zu werden und wir als Leser werden durch sie dazu aufgefordert, das Gleiche zu tun. Eine sehr schöne Botschaft, finde ich.
Mein Fazit
Also ich muss ehrlich sagen, ich fand dieses Buch sehr anstrengend. Es ist teilweise so verwirrend, man hat wie Flora oft überhaupt keine Ahnung, was gerade passiert und wird darüber auch nicht aufgeklärt.
Auch gab es ein, zwei Stellen, die in meinen Augen nicht ganz logisch waren oder Sätze, die nicht so schön formuliert waren. Auch hatte Flora in einigen wenigen Stellen mehr Ahnung, als sie eigentlich hätte haben dürfen.
Die Geschichte und die Botschaft, die das Buch vermittelt, finde ich sehr schön und auf jeden Fall gut gelungen.
Ich wünsche mir wirklich sehr für Flora, dass es ihr gelingt, aus ihrem Käfig auszubrechen und das Leben zu leben, dass sie sich für sich selbst wünscht.