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Veröffentlicht am 01.03.2020

Zurückkehrende Erinnerungen

Das Rätsel des Pferdeamuletts
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Solange Godje zurückdenken kann, hat sie Angst vor Pferden, die sich wiederum magisch von ihr angezogen fühlen. Umso überraschter ist sie als sie zu ihrem Geburtstag ein Pferdeamulett geschenkt bekommt. ...

Solange Godje zurückdenken kann, hat sie Angst vor Pferden, die sich wiederum magisch von ihr angezogen fühlen. Umso überraschter ist sie als sie zu ihrem Geburtstag ein Pferdeamulett geschenkt bekommt. Ein Erbstück ihrer verstorbenen Eltern? Doch sobald sie das Amulett trägt stürzen Erinnerungen auf sie ein: ihre eigenen, die der Pferde, zu denen sie langsam eine Beziehung aufbaut und die einer weit zurückliegenden Vergangenheit, als die Göttin Epona noch unter den Menschen wandelte. Was hat Godjes Großmutter ihr bloß verschwiegen? Um der Zukunft gewachsen zu sein, muss Godje sich der Vergangenheit stellen und schwerwiegende Entscheidungen treffen.

Ein Mystery-Pferderoman, der mit verschiedenen Motiven spielt und sie zu einem fesselnden Abenteuer verwebt. Althergebracht mag das wunderschöne, zutiefst traumatisierte Pferd bester Abstammung sein, das nur zu der Protagonistin Vertrauen fasst. Das Pferdeflüsterelement wird allerdings um das tatsächliche Gedankenlesen erweitert und schließlich zu einer magischen Geschichte gestaltet, in der noch eine Menge Potential steckt.

Toll geschrieben mit einer Protagonistin, die eine gewaltige Entwicklung durchmacht. Ich bin gespannt wie es weitergeht, denn die Geschichte von Epona ist noch lange nicht vollständig erzählt und ich habe zwar meine Vermutungen, wohin es sich entwickelt, doch der zweite Band dürfte hier noch einige Überraschungen bereit halten.

Mystery, Pferde, Teenager - ein Pferdebuch, das sich lohnt! Mitreißend, spannend und geheimnisvoll.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Ein Schritt zurück ins Leben

Die Liebe gibt Pfötchen
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Martina hat ihr Leben fest im Griff: ihren beiden Kinder geht es gut, sie ist im Stadtrat, im Touristikverband und ihre Ideen sind gefragt, das Schwimmbad, das ihr gehört, läuft hervorragend und sie hat ...

Martina hat ihr Leben fest im Griff: ihren beiden Kinder geht es gut, sie ist im Stadtrat, im Touristikverband und ihre Ideen sind gefragt, das Schwimmbad, das ihr gehört, läuft hervorragend und sie hat sogar Expansionspläne. Doch trotz allem hat der viel zu frühe Tod ihres Mannes tiefe Narben hinterlassen. Niemals wird sie bereit sein, ihr Herz erneut zu verschenken, doch dann tritt Thorsten in ihr Leben. Plötzlich steht ihre Welt Kopf und verzweifelt fragt sie sich, ob sie das Recht auf eine zweite Liebe hat.

Eine neue Geschichte aus Lichterhaven! Man schmeckt den Nordseewind und erwartet Strandsand aus den Seiten rieseln zu sehen. Dieses Buch ersetzt einen ganzen Urlaub! Das Aufschlagen der Seiten ist wie ein Nachhausekommen. Tolle Charaktere, eine großartige Geschichte mit viel Herzenswärme, Witz und Können erzählt und eine Atmosphäre, die noch lange nachklingt und einen bei dem Blick auf das zugeschlagene Buch erneut überflutet. Einmal lesen reicht hier nicht!

Neben den gelungenen menschlichen Charakteren verleiht der Hund Capone der ganzen Sache den richtigen Pfiff. Witzige und scharfsichtige Kommentare aus Hundesicht steigern den Lesespaß und man möchte augenblicklich Hundeohren streicheln!

Eine rundum gelungene Liebesgeschichte, die keine Wünsche offen lässt!

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Veröffentlicht am 23.02.2020

So hätte Karl May Fantasy geschrieben

Das magische Tor im Kaukasus
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Statt sich bei den Haddedihn vom Abenteuer mit Kapitän Nemo erholen zu können, wird Kara Ben Nemsi von Mara Durimeh nach Georgien geschickt – und Halef lässt es sich natürlich nicht nehmen seinen Sihdi ...

Statt sich bei den Haddedihn vom Abenteuer mit Kapitän Nemo erholen zu können, wird Kara Ben Nemsi von Mara Durimeh nach Georgien geschickt – und Halef lässt es sich natürlich nicht nehmen seinen Sihdi zu begleiten. Ein geheimnisvoller, reicher Amerikaner hat im Kaukasus ein Tor zur Geisterwelt geöffnet – und deren Schicksal steht jetzt auf dem Spiel, da die Magie aus diesem Riss blutet. Die beiden Freunde sollen den Amerikaner aufhalten. Dabei werden sie von alten Freunden unterstützt und es ist nur eine Frage der Zeit bis Kara Ben Nemsi wieder zu Old Shatterhand werden muss.

Ich kenne die Vorgängerbände und hatte auch bei diesem achten Band befürchtet, dass ich die sprachlichen Schwächen wiederfinde, die die Lektüre der anderen etwas anstrengend gemacht haben. Das Gegenteil habe ich gefunden! Ich bin mitgerissen worden, von der ersten Seite an. Karl Mays Stil wurde exakt getroffen. Die Diskurse sind brillant, „Sachinformationen“ absolut genial eingebaut. Die Sprache trägt den Leser auf Händen. Die Motive aus Karl May sind unaufdringlich, mit Wiedererkennungswert und doch neu eingebaut. Alles ist vorhanden! Der Überfall auf eine „Hazienda“ – in diesem Fall ein kaukasischer Hof –, Anschleichen und „Dummheiten“ von Reisekameraden, die in bester Karl May-Manier den Helden glänzen lassen.

Das Buch erzählt ein eigenständiges Abenteuer, das sich unabhängig lesen lässt, aber ein paar Motive und Elemente aus den vorangegangenen Abenteuern aufnimmt. Diese werden allerdings erklärt soweit sie erklärungsbedürftig sind.

Der Magische Orient wartet immer wieder mit kleinen Überraschungsgästen auf, die mal mehr, mal weniger in das Abenteuer verwickelt sind. So kann man sich hier unter anderem auf Bertha von Suttner und die Pinkerton-Detektive freuen – ohne, dass ich damit schon zu viel verraten hätte.

So hätte Karl May Fantasy geschrieben! Ich ziehe meinen Hut vor Friedhelm Schneidewind und hoffe, dass er noch viele Bücher für den Magischen Orient schreiben wird. Ich vermisse ihn schon jetzt! Alle Schwächen seiner Vorgänger hat er vom Tisch gefegt. Die Charaktere sind lebendig, die Geschichte überzeugend und sprachlich ist das Abenteuer einfach ein Genuss! Originalität, Fantasy und technisches Geschick treffen auf Karl May und seine bunte, aufregende Abenteuerwelt. Eine würdige Hommage!

Für Fantasy- und Karl May-Fans ein absolutes Muss!

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Das 13. Haus

Die 12 Häuser der Magie
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Für Jen, Nic und Matt beginnt mit der Erwählung durch eines der 12 Häuser der Magie ein neuer Lebensabschnitt. Sie können es nicht erwarten der Enge der Schule zu entkommen, doch fragen sich auch, ob ihre ...

Für Jen, Nic und Matt beginnt mit der Erwählung durch eines der 12 Häuser der Magie ein neuer Lebensabschnitt. Sie können es nicht erwarten der Enge der Schule zu entkommen, doch fragen sich auch, ob ihre Freundschaft stark genug sein wird, um die Trennung zu überstehen. Doch der Initiationsritus wird zu einer Überraschung für alle: Nic wird vom vergessenen dreizehnten Haus erwählt – den Schicksalswächtern. Diese stellen sein Weltbild völlig auf den Kopf, denn hier blickt er zum ersten Mal hinter die Kulissen der magischen Welt – und dort ist es dunkel und gefährlich. Noch während Nic versucht seinen Platz zu finden bricht die Hölle los.

Der Auftakt zu einer neuen Trilogie ist rundum gelungen! Andreas Suchanek in Bestform! Andeutungen, Cliffhanger, unerwartete und bitterböse Wendungen nehmen dem Leser den Atem und jagt ihn von Seite zu Seite. Brillant geschrieben, tolle Charaktere und eine Geschichte, die an Originalität, Witz und Twists nicht zu überbieten ist.

Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen! Alles, was ich an Suchaneks Geschichten kenne und liebe, habe ich hier wieder versammelt. Die Wermutstropfen sind Jammern auf hohem Niveau: Wieso muss ich auf die Fortsetzung warten und warum sollen es nur drei Bücher werden? Wie ich Andreas Suchanek kenne ist er auch hier noch für die eine und andere Überraschung gut.

Der Drachenmond-Verlag hat auch sein Bestes gegeben und das Buch in ein würdiges Gewand gehüllt. Ein bildschönes Cover und traumhaft gestaltete Seiten steigern das Lesevergnügen noch.

Ein genialer Fantasyroman, der einen mitreißt!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Ein problematisches Dornröschen

Ewig - Wenn Liebe erwacht
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Wie prophezeit erweckt der Kuss des Prinzen Aurora aus ihrem hundertjährigen Schlaf und mit ihrer Hochzeit erfüllt sich die wahre Liebe, die das Königreich vor dem Untergang bewahren soll. So das Märchen. ...

Wie prophezeit erweckt der Kuss des Prinzen Aurora aus ihrem hundertjährigen Schlaf und mit ihrer Hochzeit erfüllt sich die wahre Liebe, die das Königreich vor dem Untergang bewahren soll. So das Märchen. Doch Aurora kann für den etwas unbeholfenen Prinzen Roderic nichts empfinden, sieht der Vermählung im Grauen entgegen und klettert lieber aus dem Fenster, um sich mit dem Rebellen Tristan zu treffen. Nach und nach stellt sie fest, wie nah der Krieg, der das Land zerreißen wird, wirklich ist und dass die Hexe, die ihr alles genommen hatte, noch viel größere Pläne hat.

Ich mag Fairy-Tale-Fantasy eigentlich und die originelle Idee hat mich fasziniert, umso enttäuschter war ich, dass mich das Buch so gar nicht fesseln konnte. Die Charaktere, gerade Aurora, ließen mich kalt. Der intrigante Prinz Finnegan und der gutmütige Prinz Roderic sowie Roderics kleine Schwester Isabella waren zwar ganz sympathisch, es reichte aber nicht, um die Geschichte zu retten. Dazu kommen diverse Klischees aus Fantasy und Dystopie, wenig einfallsreich mit einem unsympathischen und altbekannten Plot verrührt.

Alles in allem einfach nicht mein Buch. Schöne Grundidee, aber das allein reicht nicht.

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