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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

Poirot in die Irre geführt

Dreizehn bei Tisch
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Hercule Poirot kann es nicht glauben als Lady Edgware mit dem Ansinnen an ihn herantritt, dass er ihren Mann beseitigen soll. Nur einen Tag später ist Lord Edgware wirklich tot und Hercule Poirots Scharfsinn ...

Hercule Poirot kann es nicht glauben als Lady Edgware mit dem Ansinnen an ihn herantritt, dass er ihren Mann beseitigen soll. Nur einen Tag später ist Lord Edgware wirklich tot und Hercule Poirots Scharfsinn ist gefragt, denn die Lady hat dreizehn Zeugen, die beschwören, dass sie bei einem Dinner war, während ein anderer Augenzeuge beschwört, sie bei der Tat gesehen zu haben.

Ein sehr gewitzter Poirot-Krimi, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und in die Irre führt. Eine intelligente Geschichte mit überzeugendem Täter, Motiv und großartig gezeichneten Charakteren. Besonders faszinierte mich, dass der Leser genau wie Poirot bis zur letzten Seite ratlos bleibt und schließlich von der Auflösung völlig umgeworfen wird.

Hercule Poirot in Bestform. Ein genialer Agatha Christie-Roman, der beste Unterhaltung bietet.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Ein Geisterhaus

Ruhe unsanft
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Es sollte für das junge Ehepaar Reed das erste gemütliche Heim werden, doch die alte Villa entpuppt sich als ein Spukhaus. Nichts ist da, wo es sein soll, auf geheimnisvolle Art scheint Gwenda Reed das ...

Es sollte für das junge Ehepaar Reed das erste gemütliche Heim werden, doch die alte Villa entpuppt sich als ein Spukhaus. Nichts ist da, wo es sein soll, auf geheimnisvolle Art scheint Gwenda Reed das Haus aus früheren Zeiten zu kennen und nicht zuletzt überschattet ein alter Mordfall die glückliche Zukunft des Pärchens. Neugierig geworden beginnen die beiden zu ermitteln, unterstützt von einer besorgten Miss Marple.

Ein faszinierender letzter Fall für Miss Marple. Eine absolut gelungene Mischung aus Spannung, Beschaulichkeit und Geistergeschichte. Ein Cold Case, der langsam wieder warm wird bekommt durch die Spukelemente eine ganz besondere Note. Das Buch war nicht aus der Hand zu legen und hat von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt. Großartig! Auch wenn mir Miss Marple-Geschichten oft zu betulich sind, hat mich diese hier restlos begeistert!

Eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Showdown

Heliosphere 2265 - Der Helix-Zyklus 4 - Der genetische Schlüssel (Bände 22-24)
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Jayden Cross und seine Crew haben es geschafft: sie sind zurück aus der Zukunft des 24. Jahrhunderts und haben das Volk der Aaril gerettet. Imperator Sjöberg, Angelo de Santo und auch Präsidentin Jessica ...

Jayden Cross und seine Crew haben es geschafft: sie sind zurück aus der Zukunft des 24. Jahrhunderts und haben das Volk der Aaril gerettet. Imperator Sjöberg, Angelo de Santo und auch Präsidentin Jessica Shaw halten sich nicht mit großen Feierlichkeiten auf, denn Richard Meridian läutet die letzte Phase seines Jahrhundertplans ein.

Ein atemberaubendes Finale, das sich nicht aus der Hand legen lässt! Rasante Wendungen, phantastische Überraschungen, spektakuläre Enthüllungen und unerwartete Abgründe – Andreas Suchanek hat mit diesem Band einen grandiosen Abschluss des zweiten Heliosphere-Zyklusses vorgelegt, der selbstverständlich gleichzeitig das Tor zu neuen Abenteuern öffnet. Nichts anderes war vom Meister der Cliffhanger zu erwarten.

Ein bisschen schade fand ich, dass die Aaril hier zu kurz gekommen sind. Dafür, dass ein ganzes Volk aus der Zukunft mal eben transferiert wurde und es fraglich blieb, wie sie überhaupt von den Menschen aufgenommen werden, ist es viel zu schnell in den Hintergrund getreten. Ich denke, dass da in Zukunft noch was kommt, aber in diesem Band hätte ich mir für sie mehr gewünscht, selbst wenn der Fokus auf dem Jahrhundertplan liegt.

Wieder einmal 5 Sterne, trotz des kleinen Kritikpunkts – bei dem ich mir nicht mal sicher bin, ob mir nicht im Eifer des Gefechts etwas entgangen ist. Ich bin weiterhin gespannt, wohin die Reise der HYPERION geht und hoffe, dass möglichst viele meiner Lieblingscharaktere das nächste Abenteuer glücklich überstehen.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Was habe ich verpasst?

Die Erziehung des Herzens
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Als Frédéric zum Studium nach Paris kommt, hat er hochfliegende Träume und viele Pläne, doch alles verpufft als er Frau Arnoux trifft und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Da sie als verheirate tugendhafte ...

Als Frédéric zum Studium nach Paris kommt, hat er hochfliegende Träume und viele Pläne, doch alles verpufft als er Frau Arnoux trifft und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Da sie als verheirate tugendhafte Frau für den unbeholfenen, völlig realitätsfremden Jungen unerreichbar bleibt, freundet er sich mit ihrem Mann an. Die nächsten Jahrzehnte lähmt diese Liebe ihn in all seinen Unternehmungen, macht ihn blind für den Egoismus und das Schmarotzertum seiner Freunde und sorgt dafür, dass er nur um ihr alles zu erhalten sich fast völlig ruiniert.

Flaubert ist niemals eine einfache Lektüre. Melancholie, düstere Realität und unsympathische Charaktere sind Bestandteil seiner detaillierten Gesellschaftspanoramen. Hier hatte ich allerdings den Eindruck etwas Wesentliches verpasst zu haben. Zäh schleppte sich die Geschichte von Seite zu Seite. Frau Arnoux wurde für mich als Leser niemals zu dem hohen Ideal, das Frédéric in ihr sah, sondern ging mir schließlich gehörig auf den Geist. Den apathischen Protagonisten wollte man wahlweise treten oder ohrfeigen, um ihn endlich zur Besinnung und zum Leben zu bringen. Was Flaubert mit der Geschichte transportieren wollte, ist mir völlig entgangen. Weder mit Inhalt noch mit Drama konnte er mich packen. Um diese Geschichte zu würdigen, muss ich nach einem anständigen Kommentar mit Interpretationsansätzen suchen.

Das Nachwort des Übersetzers E.A. Reinhardt hat mir hier nicht weiterhelfen können. Er verliert sich zu sehr in seiner Flaubert-Begeisterung und beschränkt sich schließlich auf nebulöse Andeutungen, dass man schon wüsste, was der Roman bedeuten soll – und wenn nicht, dass ist man halt so ein Ignorant wie Flauberts Zeitgenossen.

Das Buch selbst konnte mich nur mäßig begeistern und ich bleibe mit dem dumpfen Gefühl zurück, etwas Wesentliches in ihm übersehen zu haben.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Eine schöne Idee zu wenig ausgeschöpft

Blackwood
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Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter zieht Ge zu ihrer Tante Wanda nach Irland. Alles dort ist ihr fremd – von dem seltsamen Aberglauben bis zum Klatsch und Tratsch, der durch Radio Blackwood in Windeseile ...

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter zieht Ge zu ihrer Tante Wanda nach Irland. Alles dort ist ihr fremd – von dem seltsamen Aberglauben bis zum Klatsch und Tratsch, der durch Radio Blackwood in Windeseile durchs Dorf getragen wird. Als sie dem Charme des gutaussehenden Arian verfällt, muss sie feststellen, dass selbst er einem vorgezeichneten Weg zu folgen scheint und das Schicksal ihr hier von vornherein keine Chance gibt. Da findet Ge in ihrem antiken Schreibtisch einen Brief von ihrem zukünftigen Ich und plötzlich scheint alles ganz einfach zu sein.

Das Buch setzt eine äußerst originelle Idee sehr mäßig um. Schade, denn man spürt das verschenkte Potential förmlich pulsieren. Der Aufbau bleibt dem typischen Romantasy-Muster verpflichtet: Mädchen kommt an einen neuen Ort – trifft umwerfenden wahlweise vergebenen oder düsteren Jungen, bei dem sie keine Chance hat – Fantasyelement spielt herein bis es zum Höhepunkt der Geschichte kommt und alles wird gut. Bis zum letzten Drittel des Buches ist es eine unterhaltsame Lektüre, bei der mir allerdings die ewigen Schnitzelland- und [KUSS]-Wiederholungen ziemlich auf den Geist gingen. Als dann jedoch die Magie in den Mittelpunkt rückte wurde es banal. Es gibt im Prinzip keinen dramatischen Höhepunkt. Die ganze Spannung verpuffte und es dümpelte zum vorhersehbaren Ende. Wirklich schade, denn Geschichte wie Charaktere hätten eine Menge mehr hergegeben.

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