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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2024

Ein garstiges Talent

After School Etude 1
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Chihiro ist vom ersten Augenblick an verliebt als er den talentierten, aber arroganten Ichinomiya trifft. Als eher durchschnittlicher Schüler kämpft Chihiro an der Kunstoberschule mit mehr Enthusiasmus ...

Chihiro ist vom ersten Augenblick an verliebt als er den talentierten, aber arroganten Ichinomiya trifft. Als eher durchschnittlicher Schüler kämpft Chihiro an der Kunstoberschule mit mehr Enthusiasmus und Fleiß als mit Talent in der Ballettklasse um jeden Fortschritt. Da scheint es ihm wie ein Wink des Schicksals als das Los ihm ausgerechnet Ichinomiya zu seinem Trainingspartner erwählt. Doch es gibt ein Problem: Ichinomiya eilt nicht nur ein schlechter Ruf voraus, er hat sich auch trotz seines außerordentlichen Talents vom Ballett abgewandt.

Ich stehe den Hayabusa-Veröffentlichungen eigentlich eher skeptisch gegenüber, da weder detaillierte Gewaltbilder noch Erotikszenen in mein Beuteschema fallen, aber dieser Reihe konnte ich nicht widerstehen. Das Ballett-Thema und die tollen Zeichnungen haben mich sofort interessiert. Sobald ich reingelesen hatte, war ich der Reihe verfallen. Die Charaktere und die Geschichte sind um einiges vielschichtiger als erwartet. Gerade Ichinomiyas Geschichte ist erschütternd je mehr man über ihn erfährt. Chihiro scheint zwar der naive Sunnyboy vom Dienst zu sein, der sein mangelndes Talent durch Enthusiasmus und ein grinsen ausgleicht, aber auch hinter seiner Fassade steckt einiges mehr.

Ein vielversprechender erster Band, der mich auf ganzer Linie überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Eine gnadenlose Familie

Die 39 Zeichen Band 1: Das Labyrinth der Knochen
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Dan und Amy sind zutiefst erschüttert als ihre Großtante Grace Cahill stirbt. Geradezu fassungslos sind sie als ihr Testament verlesen wird. Die gesamte Familie ist anwesend, von asiatischen bis zu russischen ...

Dan und Amy sind zutiefst erschüttert als ihre Großtante Grace Cahill stirbt. Geradezu fassungslos sind sie als ihr Testament verlesen wird. Die gesamte Familie ist anwesend, von asiatischen bis zu russischen Ablegern und alle werden vor eine einzigartige Herausforderung gestellt: das lang vergessene Familiengeheimnis zu lüften und sich damit einer unbekannten alles verändernden Verantwortung zu stellen. Sieben Teams finden sich, die gnadenlos ihren Weg nach Reichtum und Macht verfolgen – mitten drin Dan und Amy, die eigentlich nur der Fuchtel ihrer aggressiv-strengen Tante entkommen wollten und sich jetzt einer brutalen Hetzjagd rund um die Welt wiederfinden. Das eigentliche Ziel ist unbekannt, das einzige Ziel, das sie verfolgen können: Überleben!

Ich gebe zu, ich habe nur zu diesem Buch gegriffen, weil Rick Riordan draufsteht. Die Geschichte selbst hat mich erstmal gar nicht gereizt. Sehr viele unsympathische Charaktere auf einem Haufe, die mir die Lektüre nicht gerade vereinfachten. Man muss aber nicht lange warten bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Schon kurz nach Verlesung des Testaments geht es rund und man kommt erst auf der letzten Seite zur Ruhe – und das auch nur, weil das Buch zu Ende ist, nicht weil die Geschichte einen Ruhepunkt erreicht hätte. Das ist im Prinzip nicht Schlechtes, aber selbst für einen ersten Band werden mir hier viel zu wenige Informationen geliefert. Das gesamte Warum und Wieso bleibt im Dunkeln, dafür gibt es eine Todesfalle nach der anderen. Immerhin gibt es die eine oder andere Szene, die einen zum Lachen bringt, einige Charaktere söhnen mit den miesen Gestalten aus, sodass ich auf gute 4 Sterne für diesen Auftakt komme. Ob ich weiterlese, werde ich spontan entscheiden.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Ein Krimi mit Stil

Morphium
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Es ist ungewöhnlich, dass Hercule Poirots detektivische Dienste angefragt werden, wenn der Mörder schon vor Gericht steht, doch Dr. Lord ist sich so sicher, dass Eleanor unschuldig ist, dass der den Detektiv ...

Es ist ungewöhnlich, dass Hercule Poirots detektivische Dienste angefragt werden, wenn der Mörder schon vor Gericht steht, doch Dr. Lord ist sich so sicher, dass Eleanor unschuldig ist, dass der den Detektiv geradezu bekniet sich der Sache anzunehmen. Poirots Neugier ist geweckt und auch wenn er nicht garantieren kann, die Unschuld Eleanors zu beweisen, geht er dem Fall doch noch mal detailliert nach.

Mit dem Gerichtsdrama ist das Setting dieses Poirot-Krimis mal etwas ungewöhnlicher, aber nicht weniger spannend, überraschend und fesselnd. Schnell vergisst man, dass Eleanor bereits als Angeklagte vor Gericht steht und lässt sich in die geheimnisvollen Ereignisse rund um das düstere, imposante Herrenhaus, das reiche Erbe und die zwischenmenschlichen Verwicklungen reinziehen. Und wen man schon nicht mehr weiß, was man glauben soll, jeder so verdächtig wie unverdächtig ist und das Gericht kurz vor dem Urteil steht – zieht Hercule Poirot die Wahrheit aus dem Hut – und man hält mit Dr. Lord die Luft an: Ist Eleanor schuldig?

Ein toller Hercule Poirot-Roman, der beste Krimi-Unterhaltung bietet.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Ein verwickelter Fall

Das Geheimnis der Schnallenschuhe
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Auch ein Hercule Poirot muss mal zum Zahnarzt und wenn man Hercule Poirot ist, kann man das scharfe Beobachten nicht lassen. Wenn dann auch noch kurze Zeit später der Zahnarzt auf verdächtig unverdächtige ...

Auch ein Hercule Poirot muss mal zum Zahnarzt und wenn man Hercule Poirot ist, kann man das scharfe Beobachten nicht lassen. Wenn dann auch noch kurze Zeit später der Zahnarzt auf verdächtig unverdächtige Weise stirbt, kommt man als Detektiv auf die eine oder andere Idee. Als dann auch noch weitere Patienten sterben nimmt sich Hercule Poirot der Sache an.

Ich mag die Krimis mit Hercule Poirot sehr und hier wird der kleine Belgier eher von seiner intelligenten und spaßhaften Seite gezeigt, als von seiner überheblich besserwisserischen, sodass die Lektüre sehr viel Spaß macht. Dazu kommt, dass der Fall äußerst rätselhaft ist und immer verwickelter wird je weiter man liest. Mit großem Vergnügen habe ich mich immer wieder in die Irre führen lassen, um schließlich den genialen Schlusspunkt zu erleben.

Ein sehr lesenswerter Krimi als der Feder der Queen of Crime.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Ein unruhiger Ruhesitz

Alter schützt vor Scharfsinn nicht
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Tommy und Tuppence sind endlich in den wohlverdienten Ruhestand getreten und haben sich von der Welt der Geheimdienste verabschiedet. In Beresford wollen sich die beiden zur Ruhe setzen, doch schon beim ...

Tommy und Tuppence sind endlich in den wohlverdienten Ruhestand getreten und haben sich von der Welt der Geheimdienste verabschiedet. In Beresford wollen sich die beiden zur Ruhe setzen, doch schon beim Einzug findet Tuppence in einem alten Buch eine merkwürdige Botschaft, die auf einen Mord hinweist. Als alte Secret Service-Hasen können die beiden es nicht lassen und nehmen die Spur auf, die weit in die Vergangenheit zurückreicht. Ein Cold Case, der unverhofft wieder „heiß“ wird.

Der 5. und letzte Band von Tommy und Tuppence und Agatha Christies letztes Werk. Ein doppelter Grund zur Wehmut, in die sich ein bisschen Bedauern mischt, da sich die so vielversprechend beginnende Geschichte immer mehr verläuft und sich in Schleifen, Rückblicken und Wiederholungen verliert. Agatha Christie scheint für Spionagegeschichten wenig Talent gehabt zu haben, obwohl mir ihre Tommy und Tuppence-Bände sonst immer außergewöhnlich gut gefielen.

Die Atmosphäre der Geschichte ist toll, der Fall sehr vielversprechend und auch die Charaktere gefielen mir sehr gut – so gut, dass ich dem Buch trotz der geradezu verheerenden Art wie die Kriminalhandlung auf der Strecke bleibt, noch mal 4 Sterne gebe. Allerdings ein Tipp für alle, die gerne noch mehr von Tommy und Tuppence lesen möchten: Das Buch „N oder M?“ sollte unbedingt als erstes gelesen werden. In diesem Band gibt es viel zu viele und viel zu detaillierte Rückblicke darauf, sodass man gut gespoilert wird.

Ich liebe die Tommy und Tuppence-Bände, aber dieses Buch weist erhebliche Schwächen im Story-Aufbau aus. Sehr schade, weil einem damit eine an sich sehr schöne Lektüre etwas verdorben wird.

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