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Veröffentlicht am 17.05.2024

Die Indianerbegeisterung – Ein deutsches Phänomen

Deutsche Indianer
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Keine andere Nation der Welt hat sich auf diese unvergleichliche Art die Indianerbegeisterung zu einem Teil ihrer Kultur gemacht wie gerade Deutschland. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich die Autorin ...

Keine andere Nation der Welt hat sich auf diese unvergleichliche Art die Indianerbegeisterung zu einem Teil ihrer Kultur gemacht wie gerade Deutschland. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich die Autorin auf Spurensuche begibt, wo diese ganz besondere Beziehung zu den Indianern herkommt. Die stilisierte Wahrnehmung des Indianers, den Begriff verwendet die Autorin hier bewusst als Kunstbegriff, unter dem sie dezidiert nicht die Native Americans versteht, beginnt lange vor Karl May und zwar Ende des 17. Jahrhunderts. Hier beginnt Denise Wheeler und entwickelt von aus ein weitgefächertes Bild vom Indianer, der als Sinnbild für Aufklärung, Demokratie und ungekünstelte Natur, einem Menschen in reinster, unschuldigster Form, gezeichnet wurde, Gedankengut der französischen Revolution transportierte und schließlich über Abenteuerliteratur, Kinderspiele, Verfilmungen und Kritik zu einem deutschen Gedankengut wurde, das sich so nirgendwo finden lässt. Nicht zuletzt geht es auch darum, wie die Native Americans zu dieser Mythologisierung und Begeisterung standen und stehen.

Eine großartige Darstellung eines deutsch gewordenen Phänomens, das eine viel europäischere Geschichte hat als man glaubt. Ich habe viele weitere Lesetipps gefunden. Wer glaubt, dass dieses deutsche Phänomen ausschließlich auf Karl May fußt wird hier sehr überrascht werden.

Alle, die die Begeisterung belächeln, für kindisch und dubios halten, erfährt hier, dass sehr viel mehr dahintersteckt. „Der Indianer“ wurde mystifiziert, stilisiert, instrumentalisiert und nicht zuletzt globalisiert. Heutzutage hat sich die Begeisterung auf wenige Fan-Kreise zurückgezogen, doch wer sich die Geschichte anschaut weiß: Das kann ein vorübergehendes Phänomen sein. Wie Europa, Deutschland und nicht zuletzt die Native Americans von der Indianerbegeisterung profitiert haben, ist ein hochinteressanter Teil der europäischen Kulturgeschichte, in der Indianer Freiheit und Naturverbundenheit symbolisierten, in Zeiten, in denen diese Wörter verpönt waren.

Jeder, der sich näher mit dem Phänomen der Indianerbegeisterung beschäftigen möchte und einen wichtigen Part europäischer Geistesgeschichte verstehen will, sollte dieses Buch zur Hand nehmen. Es liest sich ausgezeichnet, ist toll recherchiert und enthält viele weitere Lektüretipps für Primär- und Sekundärliteratur. Absolut großartig!

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Ein Neuanfang

Kuschelglück und Gummistiefel
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Das Leben des erfolgreichen berliner Großstadtanwalts Maik Zengler hat sich innerhalb weniger Monate von Grund auf verändert. Die Diagnose Burn-out hat sein Leben auf der Überholspur abrupt beendet und ...

Das Leben des erfolgreichen berliner Großstadtanwalts Maik Zengler hat sich innerhalb weniger Monate von Grund auf verändert. Die Diagnose Burn-out hat sein Leben auf der Überholspur abrupt beendet und mit dem Tod seiner älteren Schwester hat plötzlich zwei Kinder, für die er sorgen muss. So macht er etwas, was er vor einem Jahr noch für undenkbar gehalten hat: Er bricht alle Zelte in Berlin ab und zieht mit Kind, Hund und Kegel ins beschauliche Lichterhaven. Der Ortswechsel stellt sein Leben noch mal richtig auf den Kopf, denn die Teenagerin Michelle ist alles andere als begeistert bei den Dorftrampeln zu versauern und Maiks unzureichende Kochkünste lassen beide Kinder die Nase rümpfen. Da kommt die hübsche begnadete Köchin Hannah genau richtig, doch dass sie Maik gar nicht mehr aus dem Kopf geht, kann er nun überhaupt nicht gebrauchen.

Ich liebe die Lichterhaven-Bände und dieses Buch zählt zu einem meiner Lieblingsteile. Ich mag die Geschichte von Hannah und Maik, ich mag die Geschichte der beiden Kinder, ich liebe es wie die Geschichte aller anderen im Küstenstädtchen hier weitererzählt wird. Ein rundum gelungene Wohlfühlgeschichte, die einen Urlaub an der Nordsee ersetzt. Die Charaktere sind unvergesslich gezeichnet und auf eine unvergleichliche locker-leichte Art werden hier auch schwierige Themen brillant erzählt.

Ein bisschen ging mir Hannah allerdings auf den Geist, die ein geradezu manisches Problem damit hat, zu jung auszusehen und jedem, der ein falsches Wort dazu sagt ins Gesicht springt. Diese Art nervte mich schon in den beiden vorhergehenden Bänden, da die Reaktion oft überzogen rüberkommt und nicht unbedingt in die Situation passt.
Mein Kritikpunkt ändert nichts daran, dass ich das Buch liebe und jederzeit wieder zur Hand nehmen werde.

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Das erste große Spiel

SLAM DUNK 3
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Mit dem ersten Auswärtsspiel muss die neu zusammengestellte Basketballmannschaft der Shohoku-Oberschule zeigen was kann. Hanamichi ist bitter enttäuscht, dass er nicht in der Startaufstellung dabei ist ...

Mit dem ersten Auswärtsspiel muss die neu zusammengestellte Basketballmannschaft der Shohoku-Oberschule zeigen was kann. Hanamichi ist bitter enttäuscht, dass er nicht in der Startaufstellung dabei ist und lässt sich nur widerwillig als vermeintliche „Geheimwaffen“ auf die Bank verbannen, während sein Rivale Rukawa zeigen darf, was er kann. Das es den temperamentvollen und unbeherrschten Rowdy nicht lange auf der Bank hält, verursacht nicht nur dem Spielfeld Chaos.

Im dritten Band geht es endlich um ein ernsthaftes Basketballspiel und die Seiten fliegen nur so dahin. Hanamichi geht mir mit seinen kindischen und auch geschmacklosen Aktionen ziemlich auf den Keks. Ich hoffe, dass sich der Charakter noch weiterentwickeln wird – Potential dazu hat er. Das Spiel selbst ist rasant und spannend gezeichnet und es durchaus nicht abzusehen, wer es gewinnen wird.

Die Zeichnungen entsprechen eigentlich nicht meinem Geschmack, aber sie setzen das Thema ausgezeichnet um. Wenn jetzt noch Hanamichi aufgewertet werden würde, wäre ich mehr als begeistert.

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Geständnisse und Geheimnisse

Blue Box 6
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Hinas Liebesgeständnis hat Taiki völlig aus der Bahn geworfen. An seinen Gefühlen für Chinatsu kann es nichts ändern, aber jetzt droht er Hinas Freundschaft zu verlieren. Währenddessen naht das Ende der ...

Hinas Liebesgeständnis hat Taiki völlig aus der Bahn geworfen. An seinen Gefühlen für Chinatsu kann es nichts ändern, aber jetzt droht er Hinas Freundschaft zu verlieren. Währenddessen naht das Ende der Sommerferien und damit Chinatsus Geburtstag. Spontan fahren sie ans Meer. Damit kann Chinatsu zwar dem Druck entkommen, den ihre neue Rolle als Vizekapitänin der Basketballmannschaft auf sie ausübt, aber sie muss sich anderen Gefühlen stellen.

Der sechste Band hat es in sich. Die Protagonisten müssen sich auf vielerlei Arten sich selbst stellen und einen Schritt in eine neue Richtung machen. Besonders schön finde ich, dass hier Chinatsu im Mittelpunkt steht, denn von ihrer Gefühlswelt konnte man bisher nicht so viel lesen. Wie kommt sie damit klar, dass ihre Eltern im Ausland arbeiten und sie alleine zurückbleiben musste? Wie kommt sie mit den Ansprüchen zurecht, die sie an ihre eigene Leistung stellt und die andere an sie stellen? Nicht zuletzt bleibt die große Frage wie sie nun eigentlich zu Taiki steht. Hier ist noch einiges zu erwarten.

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Jagd auf Androiden

Blade Runner
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Auf einer von einem Atomkrieg verwüsteten Welt ist Rick Deckard ein Androidenjäger im Polizeidienst. Mit Empathietests versuchen die Menschen abtrünnige Androiden, die sich der menschlichen Kontrolle entziehen, ...

Auf einer von einem Atomkrieg verwüsteten Welt ist Rick Deckard ein Androidenjäger im Polizeidienst. Mit Empathietests versuchen die Menschen abtrünnige Androiden, die sich der menschlichen Kontrolle entziehen, zu beseitigen – ein Job, den Rick nie in Frage gestellt hat. Mit den exorbitanten Bezahlungen können er und seine Frau sich die Statussymbole, lebendige Tiere, leisten, die gleichzeitig der Beweis für Menschlichkeit sind. Doch von Androiden-Generation zu Androiden-Generation wird es schwieriger die Andys zu identifizieren und schließlich stellt Rick nicht nur seine eigene Existenz in Frage.

Ein Science Fiction-Klassiker, der so vielschichtig ist, dass eine Lektüre und eine Analyse nicht reichen werden. Was macht den Menschen zum Menschen, wenn Empathietests kaum noch Aussagekraft haben, Stimmungsorgeln die Gefühle manipulieren und eine wahnsinnige Fernsehreligion die restlichen Fragen für sich beansprucht? Was ist dann noch Wahrheit, was das Ziel?

Absolut genial, tiefsinnig und obwohl es eine Dystopie ist nicht deprimierend, sondern eher philosophisch und nachdenklich machend. Bitter schneidet einem die Rolle der Tiere ins Herz. Echte und künstliche, kaum noch voneinander zu unterscheiden und doch so wichtig, um sich seiner selbst zu vergewissern. Dass echte Tiere dabei so gut wie ausgestorben sind, ist ein weiteres nicht zu unterschätzendes Motiv, das vielerlei Interpretation zulässt. Ein Buch, das einem auf viele Ebenen etwas gibt: von guter Unterhaltung bis zu einer Menge Stoff zum Nachdenken. So viel mehr als Science Fiction.

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