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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2018

Die große Suche

Fortunas Tochter
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Eliza wurde als Baby in einem Waschpulverkarton ausgesetzt. Sie wächst im großen Haus von Miss Rose und deren Bruder Jeremy auf und bekommt eine hervorragende englische Erziehung. Alles endet an dem Tag, ...

Eliza wurde als Baby in einem Waschpulverkarton ausgesetzt. Sie wächst im großen Haus von Miss Rose und deren Bruder Jeremy auf und bekommt eine hervorragende englische Erziehung. Alles endet an dem Tag, an dem Eliza feststellen muss, dass sie vom Angestellten ihres Ziehonkels schwanger ist – eine unauslöschliche Schande. Heimlich macht sie sich auf Joaquín zu suchen, der dem Ruf des Goldes nach Kalifornien gefolgt ist. Wenn er sie heiratet, wird alles gut. Doch die Suche dauert lange, Kalifornien ist groß und für eine alleinstehende, junge Frau gefährlich.

Allendes Sprache ist überwältigend. Farbig, bildgewaltig und voller Poesie lässt sie das Chile und Kalifornien des 19. Jahrhunderts vor einem auferstehen. Brillant schildert sie längst vergangene Zeiten, lebendig und echt, dass man sich in ihr zu bewegen meint.
Leider konnte ich mich mit der Geschichte selbst überhaupt nicht anfreunden. Sie hat in mir gar nichts berührt. Der magische Sog fehlte. Auch nach 480 Seiten konnte das Buch kein Interesse in mir wecken. Sehr schade, doch für mich nicht das richtige.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ein hartes Erbe

Blutsbande
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Der junge Offizier Seran ist mit seinem Leben sehr zufrieden. Als Ziehsohn eines thebanischen Adligen genießt er alle Privilegien. Jetzt gibt ihm der Kaiser sogar einen hohen militärischen Posten, um im ...

Der junge Offizier Seran ist mit seinem Leben sehr zufrieden. Als Ziehsohn eines thebanischen Adligen genießt er alle Privilegien. Jetzt gibt ihm der Kaiser sogar einen hohen militärischen Posten, um im bevorstehenden Krieg gegen die Barbaren entscheidende Schlachten zu entscheiden. Doch Seran gehört selbst zum barbarischen Volk des Nordens und die Vergangenheit holt ihn ein.

Ein episches Fantasywerk mit großen Schlachten, unvergesslichen Charakteren und vielversprechenden Entwicklungen. Man muss aufpassen, an welche Charaktere man sein Herz hängt, denn der Autor ist nicht zimperlich vermeintliche Hauptfiguren über die Klinge springen zu lassen. Schonungslos zeichnet er den Alltag von Sklavenhaltern und Kriegslagern, Hass auf beiden Seiten der verfeindeten Völker, persönliche Streitigkeiten und politische Intrigen.

Das Buch packt den Leser von der ersten Seite an. Mal grausam, mal wunderschön und immer wieder magisch zieht es einen in die Welt der nordischen Krieger. Ein großartiger erster Band, den man nicht aus der Hand legen kann. Verdiente 5 Sterne für exzellente Fantasy!

Veröffentlicht am 04.02.2018

Spannende Episoden der chinesischen Geschichte

Helden der östlichen Zhou-Zeit - Band 2
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In detaillierten, wunderschönen Tuschezeichnungen lässt Chen Uen auch im zweiten Band seiner Comic-Trilogie die chinesische Geschichte lebendig werden. Tapfere Helden, hinterhältige Staatsmänner und siegreiche ...

In detaillierten, wunderschönen Tuschezeichnungen lässt Chen Uen auch im zweiten Band seiner Comic-Trilogie die chinesische Geschichte lebendig werden. Tapfere Helden, hinterhältige Staatsmänner und siegreiche Schlachten fesseln den Leser.

Chinabooks hat auch mit dem zweiten Band eine geniale Comic-Ausgabe vorgelegt. Wunderschöne, exquisite Farbseiten zeigen das ganze Können von Uen Chen und beeindrucken genauso wie die schwungvollen, detaillierten schwarzweißen Tuschezeichnungen. Das Besondere an der Ausgabe ist ihre Zweisprachigkeit. Die deutsche Übersetzung nimmt die Hälfte des Buches ein, in der zweiten Hälfte ist das chinesische Original abgedruckt. Ergänzt wird die Geschichte um eine Vokabelliste, eine Zeittafel, ein ausführliches Vorwort und eine Karte. Für jeden, der sich mit der Sprache oder geschichtlichen Hintergründen auseinandersetzen will, gibt es also eine Menge zu entdecken. Die Comic-Episoden selbst sind spannend, informativ und fesselnd. Ein absolut gelungener Comicband, der beste Unterhaltung bietet. Die detaillierten blutigen Schlachten sind allerdings nichts für empfindliche Gemüter. Eine klare Leseempfehlung für alle Comicfans!

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ein besonderes Bilderbuch

Die Sternennacht
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Das war damals eine besondere Zeit. Ich würde nicht sagen, dass ich einsam war, aber doch allein. Meine Träume waren alles, was ich hatte. Eines Tages fand ich einen Freund, der die Welt genauso sah wie ...

Das war damals eine besondere Zeit. Ich würde nicht sagen, dass ich einsam war, aber doch allein. Meine Träume waren alles, was ich hatte. Eines Tages fand ich einen Freund, der die Welt genauso sah wie ich. Eine Zeit der geteilten Träume.

Ein poetisches Bilderbuch über die besondere Zeit der Kindheit mit den ersten Erlebnissen von Verlust. Verlust der Menschen, die einen verstehen, Verlust der Beziehungen und gleichzeitig der Gewinn von Träumen, die einem den Weg in die Zukunft weisen. Traumhafte, großformatige, bunte Bilder, die so viel mehr sagen als das bisschen Text, der scheinbar durch di Geschichte führt. Die wunderschönen Illustrationen sprudeln über vor Phantasie. Je länger man sie betrachtet desto mehr entdeckt man in ihnen. Die Geschichte weckt auch bei Erwachsenen viele Erinnerungen an die Kinderzeit.

Ein Bilderbuch für Groß und Klein. Jeder entdeckt in ihm eine andere Geschichte und so ist es für jeden ein einzigartiges Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ein neues Leben – ein neuer Weg

Das Lied des ewigen Nebels
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Tabira wuchs wie eine Tochter im Hause des Präfekten auf – so vergaß sie nur kurz, dass sie eigentlich nichts weiter als eine Finyan, ein versklavter Katzenmensch, ist, doch der Moment genügte, um sie ...

Tabira wuchs wie eine Tochter im Hause des Präfekten auf – so vergaß sie nur kurz, dass sie eigentlich nichts weiter als eine Finyan, ein versklavter Katzenmensch, ist, doch der Moment genügte, um sie in große Schwierigkeiten zu bringen. Um ihren Vater zu retten, widerspricht sie dem Kronprinzen und findet sich zum Tode verurteilt in einen winzigen Käfig gesperrt wieder. Aber der Prinz scheint ein besonderes Interesse an ihr zu haben und dann zieht der Nebel auf – als Kommandantin der Wolkenkrieger ist Tabira plötzlich unentbehrlich. Die Zeiten sind im Wandel und Tabira ist der Schlüssel.

Ein Fantasyauftakt, der eine äußerst vielversprechend ist. Mit Tabira und dem Prinzen treten hier Charaktere auf, mit denen ich mitfiebern kann. Die Nebelwelt ist originell und geheimnisvoll – ich bin sehr neugierig wie es weitergeht. Auch der Schreibstil ist wunderbar. Er erweckt die Lieder des Nebels zum Leben, zeichnet komplexe Charaktere und entführt den Leser in ein Fantasyabenteuer. Mit den ausführlichen Sexszenen konnte ich mich allerding nicht anfreunden. Auch nach der letzten Seite des Buches erschloss sich mir nicht, welchen Sinn und Zweck sie verfolgten. Sie fügten sich nicht in die Handlung ein und spielten (bisher) keine Rolle für die Entwicklung der Geschichte. Sie sind zwar kein Fremdkörper, der den Lesefluss hemmt, aber die Handlung gewinnt durch sie auch nichts.

Der erste Teil des Sammelbands stellt erstmal viele Erzählstränge und Charaktere nebeneinander. Geheimnisse werden angedeutet, die Welt gewinnt Gestalt durch Ereignisse und nicht durch Beschreibungen, was den Leser immer tiefer in die Geschichte eintauchen lässt. Mit dem letzten Drittel überzeugt das Buch dann noch mal richtig. Die Ereignisse überschlagen sich, Charaktere finden zusammen und alles endet in einem fulminanten Finale, das – wie es sich für einen ersten Band gehört – wieder mehr verspricht als Antworten liefert.

Fazit: Ein erster Band mit ein paar Schwächen, doch vielversprechenden Entwicklungen, die neugirig machen. Eine originelle Fantasywelt, die ich jedem Fantasyfreund ans Herz legen. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt!