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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2017

Zu gut, um wahr zu sein

Food Wars - Shokugeki No Soma 1
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Somas großer Traum ist es, im Restaurant seines Vaters als Koch zu arbeiten und ihn endlich am Herd zu übertrumpfen – so fällt er aus allen Wolken als er plötzlich vor verschlossenen Türen steht. Sein ...

Somas großer Traum ist es, im Restaurant seines Vaters als Koch zu arbeiten und ihn endlich am Herd zu übertrumpfen – so fällt er aus allen Wolken als er plötzlich vor verschlossenen Türen steht. Sein Vater hat spontan beschlossen, für drei Jahre in der Welt herumzuziehen, Soma soll in der Zwischenzeit auf der Totsuki-Akademie das Handwerk der Haute-Cuisine zu erlernen. Soma ist talentiert und selbstbewusst, doch nur 10% bestehen die Aufnahmeprüfung – den Abschluss schaffen noch viel weniger. Und seine Frechheit beschert ihm eine böse Feindin: Erina, die Enkelin des Schulleiters, die über die Aufnahme entscheidet…

Eine witzige Idee toll umgesetzt! Starke Charaktere und eine rasante Story haben mich gleich überzeugt. Von den Zeichnungen her eigentlich nicht unbedingt meins, aber die Geschichte macht es wieder wett. Was mich allerdings genervt hat, waren die Nacktszenen. Ja, Essen hat auch mit Sinnlichkeit zu tun und das ist eine Möglichkeit Somas Kochkünste zu symbolisieren. Ich bevorzuge allerdings andere Darstellungen. Trotzdem schaffen es die Charaktere und die Idee mich von dem Manga zu überzeugen. Insofern: eine klare Leseempfehlung für alle, die auch schon Yakitate Japan mochten und witzige, skurrile Geschichten mögen.

Veröffentlicht am 10.09.2017

Familie ist alles

Die Wellington-Saga - Verführung
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Sebastien del Campo liebt seine Rolle als Lebemann und Ausnahmetalent. Minimaler Einsatz beim Polo, maximale Fanbetreuung – das ist sein Leben und der ewige Streitpunkt mit seinem Bruder Alejandro. Ein ...

Sebastien del Campo liebt seine Rolle als Lebemann und Ausnahmetalent. Minimaler Einsatz beim Polo, maximale Fanbetreuung – das ist sein Leben und der ewige Streitpunkt mit seinem Bruder Alejandro. Ein Zwischenfall bei dem er sich verletzt, bringt ihn dazu über sein Leben nachzudenken. Die Begegnung mit Kat, der Tochter der Haushälterin des Del Campo-Anwesens, trifft ihn wie ein Blitzstrahl. Sollte er in ihr finden, was er gesucht hat? Kat dagegen steht vor den Trümmern ihres Traums als das Schicksal sie zurück zu ihrer Familie nach Wellington führt. Ihre Karriere in Hollywood stagniert, sie droht alles zu verlieren – das letzte, was sie gebrauchen kann ist das Spiel eines Playboys.
Der zweite Band um die Del Campo-Geschwisterlädt wieder zum Träumen in der Luxusgesellschaft ein. Polospiel und Ponys, Familie und Lebensträume entführen einen aus der Realität. Die sympathischen Charaktere und der locker-leichte Schreibstil machen das Buch zu einer unterhaltsamen Lektüre und doch fehlt mir der letzte Schliff. Zu behaupten, die Bettszenen würden alles ruinieren, würde hier zu kurz greifen. Sie tragen zwar nichts zur Geschichte bei und steigern auch nicht den Unterhaltungswert, blockieren aber auch weder die Charakterentwicklung noch den Erzählfluss. Trotzdem bleibt bei mir das –Gefühl, das die Geschichte seicht dahinplätschert während darunter das Potential für mitreißende 5 Sterne liegt. Schade, dass die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft werden. Es bleibt ein netter Unterhaltungsroman, zum Träumen. Der erste Band war allerdings um einiges besser!

Veröffentlicht am 10.09.2017

Pferde und Romantik

Die Wellington-Saga - Versuchung
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Die Tierärztin Georgia ist skeptisch als ihr Freund Billy sie ins luxuriöse Wellington einlädt – zu Polospielen, Partys und Pferden. Doch schon bald vergisst sie im sommerlichen Flair die schwierigen Verhältnisse ...

Die Tierärztin Georgia ist skeptisch als ihr Freund Billy sie ins luxuriöse Wellington einlädt – zu Polospielen, Partys und Pferden. Doch schon bald vergisst sie im sommerlichen Flair die schwierigen Verhältnisse zu Hause und genießt den ungewohnten Umgang mit der High Society. Durch Zufall lernt sie den gutaussehenden Alejandro del Campo kennen und die prickelnde Anziehung zwischen ihnen kann keiner leugnen. Sind sie aber bereit dem nachzugeben?

Angesprochen hat mich das Buch mit seiner Pferdethematik. Ich war misstrauisch wie viel Raum die Romantik und Erotik einnehmen wird, doch die Geschichte hat mich angenehm überrascht. Der Schwerpunkt liegt tatsächlich auf dem Polosport, der Familiengeschichte und der Charakterzeichnung. Dazu ist es so mitreißend geschrieben, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Eine tolle Mischung, die mich gleich faszinierte. Den fünften Stern konnte ich leider nicht vergeben, weil mir doch die streckenweisen „Soll ich oder soll ich nicht, aber ich will doch“-Szenen auf den Keks gingen. Statt des ewigen Hin und Hers hätte ich gerne noch mehr über die Charaktere erfahren.

Fazit: ein toller Auftakt zu einer neuen fesselnden Familiensaga. Romantik und Erotik mit einer Prise Kitsch verpackt in eine wunderbare Geschichte. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.09.2017

Ein Ende und ein Anfang

Das Relikt der Fladrea
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Larima ist ein Findelkind, doch die Familie des Haron zieht sie auf wie ihr eigen Fleisch und Blut – bis zu dem Tag, an dem sie heiraten soll. Larima verabscheut den Herre Eschenstab, der um ihre Hand ...

Larima ist ein Findelkind, doch die Familie des Haron zieht sie auf wie ihr eigen Fleisch und Blut – bis zu dem Tag, an dem sie heiraten soll. Larima verabscheut den Herre Eschenstab, der um ihre Hand wirbt und bringt sich damit in große Schwierigkeiten. Auf der Suche nach einem Ausweg findet sie eine Spur zu ihrer Herkunft. Zusammen mit ihrem Ziehbruder Semi macht sie sich auf, das verschollene Volk der Fladrea zu finden, doch auch Eschenstab gibt nicht so schnell auf. So beginnt eine Reise, eine Verfolgungsjagd und eine Suche, die für jeden Überraschungen bereithält.
Ein bildgewaltiger Auftakt zu einem phantastischen High-Fantasy-Epos. Bekannte Elemente verweben sich mit neuen, originellen Ideen zu einer Geschichte, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Die Sprache der Welt erinnert an altnordisch, altenglisch und mittelhochdeutsch, doch ist sie ein gelungenes Detail und nichts, was den Lesefluss hemmt. Sie rundet den Weltentwurf perfekt ab. Die Charaktere sind ausgefeilt, die Geschichte hat Tiefe und Komplexität, die immer mehr verspricht und zeigt, dass man sich durch eine ausgearbeitete Welt bewegt, bei der sich hinter jedem Baum eine Geschichte verbirgt, die hier aber keine Rolle spielt. Das Buch gewinnt damit eine Dreidimensionalität, die einen ergreift und mitnimmt.
Eine klare Leseempfehlung für alle Fantasyfans! Ich kann den nächsten Band nicht erwarten!

Veröffentlicht am 10.09.2017

Teatime-Crime

Miss Daisy und der Tote auf dem Eis
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Der Krieg hat alles verändert. Daisy hat ihren Verlobten verloren und ihre Familie hat sich von ihr abgewandt als sie beschloss ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Als Journalistin macht sie sich ...

Der Krieg hat alles verändert. Daisy hat ihren Verlobten verloren und ihre Familie hat sich von ihr abgewandt als sie beschloss ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Als Journalistin macht sie sich auf den Weg zum Landsitz Wentwater Court, um über die dortige Familie zu schreiben. Doch die winterliche Idylle zerbricht als am nächsten Morgen Lord Stephen tot aus dem See geborgen wird. War es ein Unfall oder Mord? Der charmante Inspector Alec Fletcher von Scotland Yard beginnt zu ermitteln und Daisy stellt im inneren Kreis der Familie eigene Nachforschungen an.
Ein Krimi, mit dem man es sich mit einer Tasse Tee an einem Regennachmittag gemütlich machen kann. Es geht hier nicht um spektakuläre Enthüllungen, grausame Details oderatemlose Verfolgungen, sondern um klassische Befragungsermittlung. Das Gesellschaftspanorama, das Flair der 20er Jahre und das Einfühlen in die einzelnen, sorgfältig gestalteten Charaktere, ist hier genauso wichtig wie die Ermittlung selbst. Wer Action oder geheimnisvolle Verwicklungen sucht, ist hier falsch. Ich wurde bestens unterhalten. Man spürt die Nachwehen des Krieges, der alles veränderte und immer noch verändert. Das Bröckeln der althergebrachten Gesellschaftsregeln, das Schwinden bekannter Strukturen, nicht gewaltsam aber unaufhaltsam – das spürt man in jeder Zeile und doch bleibt der Traum der heilen Welt bestehen, in den man sich noch für eine Weile zurückziehen kann. Genau da bot mir auch das Buch: einen Rückzugsort in eine Welt, die die Illusion eines Traums aufrechterhält. Ich mag die Charaktere, den Schreibstil und die ganze Geschichte. Ich freue mich jetzt schon auf den nächste Band!