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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2024

Enemies-to-Lovers am Meer

Wellentanz und Liebesglück
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Ein neuer erfrischender Urlaubsroman von Jane Hell! Ich war schon Fan von der Fischbrötchen-Reihe und habe ich nun sehr auf die neuen Dänemark-Geschichten gefreut.
In Wellentanz und Liebesglück geht es ...

Ein neuer erfrischender Urlaubsroman von Jane Hell! Ich war schon Fan von der Fischbrötchen-Reihe und habe ich nun sehr auf die neuen Dänemark-Geschichten gefreut.
In Wellentanz und Liebesglück geht es um Simon, der sich mit dem Ende seiner Ehe auseinandersetzen muss und sich in seiner Enttäuschung zu seiner Oma flüchtet. Doch Oma hat seit einiger Zeit eine Mitbewohnerin in seinem Alter, Lerke, die Simon ständig auf die Nerven geht. Doch ein von Oma verordneter Ausflug mit seinem Töchterchen und mit Lerke ändert das Verhältnis zwischen Simon und Lerke. Es beginnt zu knistern, doch sowohl sie als auch er haben einen Schutzpanzer um sich errichtet aus Angst verletzt zu werden, und damit beginnen die Herausforderungen.
Wie immer habe ich auch in diesem Buch den Schreibstil von Jane Hell sehr genossen. Sie schafft es mit ihrem einfachen, aber sehr bildreichen Schreibstil, einen Leseurlaub im Kopf des Lesers zu erzeugen und ihn direkt an die Küste Dänemarks zu katapultieren. Aufgefallen ist mir direkt, dass die abwechselnden Kapitel aus Lerkes und Simons Sicht aus anderen Perspektiven erzählt werden: Lerke in der Ich-Perspektive, Simon in der Er-Perspektive. Das fand ich auf den ersten Seiten zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber macht es im Verlauf sehr leicht zu unterscheiden, wessen Gedanken man gerade folgt. Mir hat es den Lesefluss sehr leicht gemacht. Schön fand ich es auch, die Figuren aus dem ersten Dänemarkband wiederzutreffen, das schafft für mich ein Gefühl, als würde man Geschichten von alten Freunden hören.
Auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mir gut gefallen und ich konnte die Anziehung und das Knistern förmlich spüren. Lediglich den Übergang und den abrupten Richtungswechsel nach dem Legoland-Besuch fand ich etwas abrupt und hier hätte ich mir zunächst etwas mehr hin und her gewünscht. Da hätte man die Enemies-to-Lovers Geschichte für meinen Geschmack etwas mehr auskosten können, aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Denn nach diesem abrupten Richtungswechsel war ich großer Fan der Romanze und ich konnte die Emotionen richtig genießen.
Alles in allem eine schöne Liebesgeschichte mit schöner Umgebung, die zwar nicht gänzlich neu war, mir aber schöne Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Ich habe mitgerätselt und lag doch immer falsch, wirklich spannend bis zum letzten Satz

Das Mörderarchiv
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Meine Liebe zu Krimis habe ich gerade neu entdeckt dank Miss Merkel. Es darf nicht zu blutig sein oder zu viele Thriller-Elemente enthalten und das macht es doch nicht ganz leicht den richtigen Lesestoff ...

Meine Liebe zu Krimis habe ich gerade neu entdeckt dank Miss Merkel. Es darf nicht zu blutig sein oder zu viele Thriller-Elemente enthalten und das macht es doch nicht ganz leicht den richtigen Lesestoff auszuwählen. Schließlich sind das keine offiziellen Klassifikationskriterien für Krimis. Umso mehr habe ich mich gefreut, als dieser Krimi meine Erwartungen voll erfüllt hat.
„Das Mörderarchiv – Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht.“ beginnt mit Annie, die im Haus ihrer Mutter mit ihrer Freundin Jenny den Keller ausräumt und die alten Gegenstände an ihre Tante Frances zurückschickt, der das Haus gehört. Als Annie dann zur Testamentsverlesung ihrer Tante eingeladen wird und diese kurz vorher ermordet wird, steht Annies Welt Kopf. Denn Tante Frances möchte demjenigen ihr beachtliches Hab und Gut vererben, der ihren wahren Mörder findet. Sie ist seit ihrer Jugend nach einer Weissagung einer Wahrsagerin davon überzeugt, dass sie eines Tages umgebracht wird. Dabei spielt nicht nur die Gegenwart eine Rolle, sondern auch ein Vermisstenfall aus der Teenagerzeit von Frances. Und hierin sehe ich schon die erste Besonderheit dieses Krimis: Er spielt in zwei Zeitschienen, einmal in der Gegenwart zur Aufklärung von Tante Frances Mord und einmal in der Vergangenheit, als Frances jung ist und eine ihrer Freundinnen spurlos verschwindet. Diese zwei Zeitebenen finde ich total gut gelungen, weil es die Spannung in die Höhe treibt und meine Neugier steigert, wie das alles zusammenhängt.
Zusätzlich mochte ich es auch, dass nicht aus der Perspektive der Polizei ermittelt wird, sondern durch Laien – in diesem Falle Annie. So ist es zwischendurch durchaus humorvoll und gleichzeitig viel unbeholfener, weil Annie eben kein Profi ist. Sehr spannend fand ich es auch, dass Annie nicht weiß, wem sie trauen kann und sich trotzdem auf ihren Instinkt verlässt, da es ganz ohne Verbündete für sie nicht funktioniert. Das macht sie sehr nahbar und menschlich und ich mag ihre Art, die Dinge anzupacken.
Insbesondere das Ende hat mich total gepackt und ich konnte meine Neugier kaum bremsen, denn es gibt nicht einfach nur eine Auflösung, sondern eine fulminante Endszene. Annie begibt sich wirklich in Gefahr, um die Wahrheit nicht nur herauszufinden, sondern zu beweisen, und gibt dem Leser gerade so viele Hinweise, dass man mitraten kann. Ich habe das Hörbuch gehört, was es gefühlt nochmal spannender gemacht hat, da die Sprecherin wirklich Spannung aufbaut.
Auch mit dem Ende hatte ich überhaupt nicht gerechnet und ich habe meine Theorie, wer der Mörder sein könnte und wie der Vermisstenfall und Frances Mord zusammenhängen im Verlauf der Erzählung mehrfach geändert und lag doch immer falsch. Das spricht für mich für einen wirklich gut gemachten Krimi, der unfassbar spannend war und mich sehr gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Ein Buch über den Tod - unfassbar traurig und Mutmacher zugleich

Dieses schöne Leben
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„Lass die besten Dinge des Lebens nicht an dir vorbeiziehen, weil du dich zu sehr vor dem Unbekannten fürchtest.“, Claudia auf Seite 313.
Clover ist Sterbebegleiterin und wir begleiten sie nicht nur bei ...

„Lass die besten Dinge des Lebens nicht an dir vorbeiziehen, weil du dich zu sehr vor dem Unbekannten fürchtest.“, Claudia auf Seite 313.
Clover ist Sterbebegleiterin und wir begleiten sie nicht nur bei ihrer Arbeit, sondern auch in ihrem Privatleben. Doch obwohl Clover mit der Endlichkeit des Lebens jeden Tag konfrontiert ist, nutzt sie ihr Leben wenig aus: Seit dem Tod ihres Großvaters lebt sie mehr oder weniger alleine und hat Angst davor zurückgewiesen zu werden, wenn sie jemanden an sich heranlässt. Sie hat nur einen einzigen Freund, ihren betagten Nachbarn Leo, der ihr als väterlicher Freund zur Seite steht. Doch alles beginnt sich zu ändern, als Clover bei einem Death Café Sebastian kennenlernt und sich aus ihrem Schneckenhaus herauswagt. Auch die neue Nachbarin Sylvie verändert Clover und ihre Skepsis gegenüber Freundschaften. Doch den größten Ausschlag gibt Claudia, die Clover beim Sterben begleitet und die ihr von einer lange zurückliegenden, unerfüllten Liebe erzählt. Und so verändert sich Clover und mit ihr ihr Blick auf das Leben.
Dieses Buch lässt sich nicht einfach in ein Genre schieben: Es ist ein Unterhaltungsroman, eine Einladung zur Selbstfindung, eine wunderschöne Liebesgeschichte und vor allem ein kluger Ratgeber, der den Blick auf das eigene Leben schärft. Denn insbesondere die Erzählungen und letzten Worte der Sterbenden, die Clover in ihren Büchern Ratschläge, Bedauern und Geständnisse sammelt, haben mich unglaublich berührt und sind mir nachhaltig in Erinnerung geblieben. Noch emotionaler wurde es für mich, als Clover in ihrer Einsamkeit versucht, das gutzumachen, was die Sterbenden nicht mehr konnten. Das hatte etwas Verzweifeltes, aber gleichzeitiges auch etwas Lustiges und hat mich Clover noch nähergebracht. Denn sie ist so empathisch und liebenswürdig, sie verschreibt sich so sehr dem Leben und Sterben der anderen, dass sie ihr eigenes Leben gar nicht lebt.
Ich mochte den Schreibstil so gerne. Er ist ganz unaufgeregt und schafft es die Emotionen sehr nachfühlbar zu transportieren. Seit ich angefangen habe, dieses Buch zu lesen, konnte ich es nicht mehr zur Seite legen oder aufhören, darüber nachzudenken. Denn es verändert die Sicht auf die kleinen Dinge im Leben und man wertschätzt diese mehr. Darüber hinaus haben mir die vielen schönen Zitate in diesem Buch sehr gut gefallen, da sie zeigen, mit wie viel Bedacht, die Autorin dieses Thema sprachlich umgesetzt hat.
Es war in allen Aspekten ein perfektes Leseerlebnis für mich: Die Charaktere und die Handlung haben mich tief berührt, der Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen und mich ganz tief in die Geschichte katapultiert. Und die Botschaft, das Leben zu genießen, wird mir noch lange im Kopf bleiben. Für mich war es eines dieser Bücher, die man als Bücherwurm immer sucht und so selten findet: Eine Geschichte, die einen tief berührt und einen einfach nicht mehr loslassen will.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Klappentext weckt ganz andere Erwartungen, als das Buch erfüllt

Not Your Business, Babe!
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Bei diesem Sachbuch verspricht der Klappentext meiner Meinung nach zwei Dinge: Erstens Informationen dazu, was Frauen regelmäßig in der Arbeitswelt passiert. Und zweitens stellt es sich selbst wie einen ...

Bei diesem Sachbuch verspricht der Klappentext meiner Meinung nach zwei Dinge: Erstens Informationen dazu, was Frauen regelmäßig in der Arbeitswelt passiert. Und zweitens stellt es sich selbst wie einen Ratgeber vor, wie man als Frau in der Arbeitswelt besteht und wie man sie ein kleines bisschen positiver für die Gemeinschaft der Frauen gestalten kann.
Und obwohl ich den Schreibstil und die präsentierten Informationen mochte und auch durchaus gut recherchiert und belegt fand, muss ich sagen, dass Not Your Business, Babe meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Im ersten Kapitel fühlte ich mich noch ganz gut aufgehoben, doch ab dem Moment, wo die Hustle Culture beschrieben und der Generationenkonflikt erläutert wurde, habe ich den roten Faden gesucht. Sicherlich haben wir jüngeren Kollegen mit den Ansichten der älteren Mitarbeitenden zu kämpfen. Doch das liegt für mich mehr in den unterschiedlichen Generationen begraben als am Frausein. Genauso ging es mir bei der Beschreibung der Great Resignation. Für mich wurden hier zu viele Themen vermischt. Das macht die einzelnen Inhalte natürlich nicht falsch, aber sie passten für mich nicht zum Thema, da sie das eigentliche Thema von Frauen in der Arbeitswelt für mich zwar tangieren, ich sie aber nicht im Mittelpunkt dieses Buches erwartet hätte.
Bei den darauffolgenden Kapiteln von arbeitenden Frauen in der Popkultur und dem Girlboss-Mythos muss ich ehrlich sagen, dass ich zwar viel gelernt habe, aber mir die Sicht, wie es bessergehen könnte, gefehlt hat. Die Kapitel waren mir zu negativ und ich habe den Rategeber-Anteil, den ich erwartet hatte, vermisst: Wie könnten Popstars bessere Vorbilder sein? Wie können wir die Welt für unsere Kolleginnen etwas besser machen? Wie können wir bessere Chefinnen für nachfolgende Frauen in der Arbeitswelt sein? Ja, ein Teil dieser Fragen wird im letzten Kapitel angerissen, aber das war für meinen Geschmack zu oberflächlich und mit zu wenigen konkreten Hinweisen. Und genau das hätte ich mir für dieses Buch gewünscht. Natürlich hat die Autorin recht, wenn sie sagt, dass die Stellung von Frauen in der Arbeitswelt kein Thema ist, was wir jeweils als Individuum optimieren oder lösen können, aber dennoch will man doch selbst bei sich anfangen und für sein direktes Umfeld den Unterschied machen. Oder zumindest will ich wissen, was die Autorin denkt, wie das große Ganze verändert werden kann. Zu beiden Fragen habe ich keine richtige Antwort bekommen.
Für mich war das Buch leider überhaupt nicht das, was ich erwartet hatte. Eventuell könnte hier ein veränderter Klappentext dabei helfen, ein besseres Erwartungsmanagement bei den potenziellen Lesern zu betreiben und Enttäuschungen zu vermeiden.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Lebenstaugliches und leckeres abnehmen

Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan
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Eigentlich sollte man meinen, dass es die höchste Auszeichnung für ein Diätkochbuch wäre, wenn man ihm attestiert, dass es für ein Abnehm-Essen doch noch ganz passabel schmeckt. Doch das übertrifft der ...

Eigentlich sollte man meinen, dass es die höchste Auszeichnung für ein Diätkochbuch wäre, wenn man ihm attestiert, dass es für ein Abnehm-Essen doch noch ganz passabel schmeckt. Doch das übertrifft der neue 4 Wochen Power Plan bei weitem.
Ich hatte an dieses spezielle Weight Watchers Kochbuch eigentlich keine besonderen Erwartungen. Viel mehr wollte ich nach den Weihnachtsfeiertagen einfach mal ein bisschen auf mich achten und ein bis zwei Kilo verlieren. Mit diesem Gedanken stellt man sich automatisch schon auf Verzicht ein und so habe ich, als ich das erste Rezept nachgekocht habe, auch nicht mit einer Geschmacksexplosion gerechnet. Doch ich muss sagen, dass mich mein Startrezept – die Blitzpizza – sowohl geschmacklich als auch vom Aufwand zu einhundert Prozent überzeugt hat.
Also bin ich drangeblieben und habe mich von dem Plan anstecken lassen. Ich mochte die einleitenden Seiten, die die Idee hinter dem Plan erklären und war ganz begeistert, dass es das Buch so leichtmacht. Denn hier werden ausreichend Rezepte für 4 Wochen präsentiert, die sowohl das Frühstück, als auch Mittag- und Abendessen sowie ein paar Snacks bedienen. Entweder man isst den Plan so durch, wie er vorgeschlagen wurde, oder man tauscht die Rezepte so aus, dass man die gleichen Zutaten hintereinander verwenden kann. Dabei wird praktischerweise an den Rezepten darauf hingewiesen, welche Rezepte noch die gleichen Zutaten benötigen. Und ich muss sagen, dass es funktioniert: Ich habe mir die Zeit für mich genommen, bewusster gegessen und zielgerichtet geplant, wann ich was esse. Das führte nicht nur zu einem besseren Gefühl, sondern auch zu den ersten Kilos, die ich verloren habe. Und anders als bei Radikaldiäten wie FDH (alias Friss-die-Hälfte) hatte ich nicht das Gefühl, dass ich hungrig bleiben musste oder mich um meinen Genuss betrogen fühlte.
Besonders hilfreich für alle, die nicht das Punktezählsystem in Weight Watchers nutzen, fand ich die Kalorien- und Nährstoffangaben zu jedem Rezept, sodass ich nach dem Sport ganz einfach ausrechnen konnte, ob noch etwas mehr für den kleinen Hunger drin ist. Auch die Anleitungen waren einfach beschrieben, die Bilder ansprechend und die Tipps, welche Zutaten wie getauscht werden können, haben es noch abwechslungsreicher gemacht.
Alles in allem: Dieses Buch macht es einem so leicht, gesund zu essen und dabei abzunehmen, dass mir gar keine Ausreden mehr einfallen. Wer sich also selbst auch die Ausreden klauen möchte, um die Weihnachtskilos wieder loszuwerden, sollte zugreifen.

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