Spekulatius den Weihnachtsdrachen kennen wir bislang nur aus der Adventszeit. Denn eigentlich darf er nur während dieser von der Weihnachtsinsel runter und zu den Menschen. In diesem Glauben sind auch ...
Spekulatius den Weihnachtsdrachen kennen wir bislang nur aus der Adventszeit. Denn eigentlich darf er nur während dieser von der Weihnachtsinsel runter und zu den Menschen. In diesem Glauben sind auch seine Menschenkinderfreunde Mathilda und Mats. Doch in diesem Jahr kommt ihr kleiner Drachenfreund ausnahmsweise auch schon im Advent vorbei, um Ihnen bei einem Abenteuer im Wald beizustehen.
Mathilda und Mats sind in der Schule in der Waldgruppe und freuen sich tierisch darauf, mit ihren Schulkameraden und der Lehrerin viel Neues über den Wald zu lernen. Leider begegnet ihnen schon am ersten Waldtag der fiese Freiherr von Freysinn, der sie aus seinem Wald verscheucht und obendrein noch eine Jagd auf die Waldtiere veranstalten will. Das müssen die Kinder verhindern, wobei die Hilfe von Spekulatius nicht fehlen darf.
Dass Spekulatius jetzt nicht mehr nur ein Weihnachtsdrache ist, sondern auch den Herbst unsicher macht, tut der Lesefreude keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil sogar. Es ist eine Freude von dem kleinen Drachen, der mit seinen vielen ös, äs und üs so lustig spricht, zu lesen. Es ist spannend und sehr abwechslungsreich. Man könnte fast sagen, es ist wie ein Kinderkrimi, in dem ein Wilddieb zur Strecke gebracht wird. Unterstützt wird die wendungsreiche Erzählung durch viele bunte Bilder von den beschriebenen Szenen, sodass Spekulatius und seine Freunde leicht vor dem inneren Auge erwachen.
Bei uns kam der Drache wahnsinnig gut an, auch außerhalb der Adventszeit und ich mag die lustige Erzählweise in dieser Buchreihe sehr. Von daher gibt es auf jeden Fall 5 Sterne!
Leben ohne Social Media, ohne Messenger, ja sogar ohne E-Mail-Dienst und ohne Handy – das klingt doch unvorstellbar oder? Zumindest klingt es reichlich konstruiert, denn zumindest ich kenne niemanden meiner ...
Leben ohne Social Media, ohne Messenger, ja sogar ohne E-Mail-Dienst und ohne Handy – das klingt doch unvorstellbar oder? Zumindest klingt es reichlich konstruiert, denn zumindest ich kenne niemanden meiner Generation, der so lebt. Umso neugieriger war ich auf dieses Buch. Schließlich ist es bei Protagonistin Juno genau so, sie lebt komplett analog und nutzt keinerlei digitale Kommunikationsmedien abgesehen vom schnurgebundenen Werkstatttelefon. Wie muss es dann wohl sein, wenn ein Social Media Influencer – also das komplette Gegenteil – in ihre Welt eintaucht, woraus sich sogar Gefühle entwickeln?
Juno betreibt eine Schreinerei, die sie von ihrem Opa übernommen hat und in der sie alte Möbel liebevoll restauriert. Als dann Taro mit einem alten Apothekerschränkchen vor ihrer Tür steht, beginnt deren gemeinsame Geschichte, in deren Verlauf sich die beiden immer sympathischer werden, bis es schließlich gehörig knistert. Was Juno jedoch nicht weiß, ist, dass Taro als Dating Coach auf Youtube sein Geld verdient und in eine leicht fragwürdige Wette hineingerutscht ist. Man hat ihm unterstellt, dass seine Tipps nicht funktionieren würden. Davon angestachelt hat er sich zu einer Wette hinreißen lassen, bei der er mit seinen Flirttechniken die Handynummer einer vorgegebenen Frau ergattern soll. Blöd nur, dass diese Frau ausgerechnet die handylose Juno ist. Obwohl Juno zunächst gar nicht Taros Typ ist und das andersherum genauso zutrifft, verbringen die beiden immer mehr Zeit miteinander. Es entsteht eine Romanze, die es gehörig knistern lässt und die Taro in ganz schöne Gewissenskonflikte bringt.
Vermutlich geht es der ein oder anderen Leser*in ähnlich wie mir, deshalb teile ich zunächst meine Gedanken beim Lesen des Klappentextes. Dieses Buch hat mich magisch angezogen, auch wenn ich gleichzeitig zwei Befürchtungen hatte, was mir eventuell nicht gefallen könnte. Die Anziehung kam daher, weil ich authentische Liebesgeschichten mag, bei denen ich überzeugt sein kann, dass sie genauso geschehen können. Da ich mir schwer vorstellen konnte, wie eine Person meiner Generation komplett ohne Handy, Internet, Social Media und co. zurechtkommt, war ich neugierig, wie die Autorin das wohl umgesetzt hat und natürlich ob es ihr authentisch gelungen ist. Hieraus ergab sich auch direkt meine erste Befürchtung im Sinne von hoffentlich ist es nicht so unrealistisch. Meine zweite Befürchtung bezog sich eher auf die Wette. Ich hatte die Sorge, dass es sich hierbei um eine platte, aber klassische Bad Boy-Erzählung handelt: Ein Bad Boy sucht sich immer wieder Frauen, interessiert sich nicht für ihre Gefühle, sagt sorglos zu einer Wette zu, dass er es nicht schaffen würde, diese spezielle Frau für sich zu gewinnen, verliebt sich in sie und mutiert einfach nur durch die Liebe beflügelt zum Softie. Solche Geschichten liest man vielleicht als Teenie gerne, aber als erwachsene Frau glaube ich an solche Spontanheilungen nicht.
Die Auflösung nehme ich gerne schon vorweg: Das Buch war absolut realistisch und ganz besonders möchte ich die Emotionen loben, die dieses Buch so gut transportiert hat, wie ich es selten erlebt habe. Ich wurde regelrecht mitgerissen. Für mich war auch Junos analoger Lebensstil komplett verständlich. Die Autorin bekommt es sehr gut hin, Junos Sicht nachvollziehbar zu machen, indem immer wieder Details aus ihrem Leben ans Licht kommen, die dies als logische Konsequenz erscheinen lassen. Auch bezogen auf die Wette bin ich ganz begeistert: Da es Kapitel sowohl aus Taros als auch aus Junos Perspektive gibt, wird relativ schnell klar, in welcher Situation Taro steckt. Er ist kein Bad Boy, ganz im Gegenteil, denn er wird von einem Wettbewerber und einigen Follower mehr oder weniger zu der Wette gedrängt. Diese bereitet ihm immer mehr Kopfzerbrechen, weil er moralische Bedenken hat und dennoch keinen Ausweg findet. Das hat dafür gesorgt, dass man Taro ab Seite eins mag und über seine falschen Schritte lediglich den Kopf schüttelt, statt ihn als den Bösen abzustempeln.
Die Liebesgeschichte gefällt mich ebenso deswegen so gut, weil die beiden Protagonisten so unterschiedlich sind. Sie haben zwar Zweifel daran, dass die Unterschiede zusammenpassen, aber sie gehen mit so viel Rücksicht miteinander um und lassen sich auf die Sicht des anderen ein. Dennoch haben sie beide ihre Meinung und begegnen sich auf Augenhöhe. Auch die langsame Entwicklung der Gefühle und die vielen Wendungen, von denen ich keine im Detail vorausgeahnt habe, haben mich überzeugt. Bei Liebesromanen habe ich meistens ab einem bestimmten Punkt eine relativ detaillierte Vorstellung davon, wie die Geschichte weitergeht. Hier hatte ich zwar geahnt, dass die Wette auffliegt und es irgendwie ein Happy End geben könnte, aber alles dazwischen war komplett unvorhergesehen für mich, sodass ich mich richtig gut unterhalten gefühlt habe.
Für mich war Love me like its Yesterday einfach eine wunderbare, andersartige Liebesgeschichte und ein Ausblick in eine Welt ohne Handy, Internet und Social Media, die ich gerne zumindest stundenweise für mich nutzen werde. Greift zu, das war wirklich zum Verlieben schön!
Wenn ich an Kindergeschichten mit einem Fisch denke, dann fallen mir sofort zwei ein: Der Regenbogenfisch und findet Nemo. Beides habe ich als Kind geliebt. Mit diesen positiven Fischerinnerungen habe ...
Wenn ich an Kindergeschichten mit einem Fisch denke, dann fallen mir sofort zwei ein: Der Regenbogenfisch und findet Nemo. Beides habe ich als Kind geliebt. Mit diesen positiven Fischerinnerungen habe ich auch direkt bei Flip dem Einhornfisch zugegriffen und bin nicht enttäuscht worden.
Flip ist ein kleiner Einhornfisch, der in einem riesigen Schwarm lebt. Doch so richtig gut gefällt es ihm dort nicht. Denn, weil er ein kleines bisschen anders aussieht, wird er von den anderen nicht akzeptiert und sogar gehänselt. Als einiges Tages eine große Dunkelheit aufkommt, schicken ihn die anderen Fische hoch, um nachzusehen. Dort tobt ein riesiger Sturm, der Flip davonweht, wodurch er von seinem Schwarm getrennt wird. Ganz auf sich allein gestellt, muss er einigen Gefahren aus dem Weg gehen und sich neue Freunde suchen. Flip lernt, dass es nicht darauf ankommt, Teil es eines riesigen, gleichen Schwarms zu sein, sondern dass echte Freundschaft, unabhängig vom Äußerlichen viel mehr Wert ist.
Diese Botschaft berührt und macht Kindern gerade in der heutigen Zeit deutlich, dass es nicht darauf ankommt, genau wie alle anderen zu sein. Und es erklärt auch, dass deine Freunde nicht genauso sein müssen wie Du, sondern sich der Wert von Freundschaft daran zeigt, wie gut man zusammenhält. Das gefällt mir wirklich gut. Besonders schön finde ich auch die Umsetzung in diesem Buch. Denn für mich ist es kein klassisches Vorlesebuch mit viel Text auf den Seiten und untergeordneten Bildern. Vielmehr liegt das Hauptaugenmerk auf den Bildern. Jede Doppelseite ist grafisch aufwendig und detailreich bebildert und die Texte pro Seite sind fast so gering wie bei einem Comic. Das fand ich beim Vorlesen für kleinere Kinder sehr angenehmen, weil die Kleinen so beim Vorlesen immer etwas zu gucken haben und man zwischendurch immer wieder anhalten und die Bilder gemeinsam betrachten kann.
Für mich bekommt Flip ein dickes Lob und eine große Leseempfehlung. Wenn ich jetzt an meine Lieblingsfischgeschichten denke, dann reiht sich Flip direkt beim Regenbogenfisch und Nemo ein.
Ich mag Geschichten, die mit einem Augenzwinkern erzählt werden, aber dennoch nicht albern sind oder ein Ereignis ins lächerliche ziehen. Genau das hat das Kinderbuch Jo und die eiligen drei Könige geschafft.
Jo ...
Ich mag Geschichten, die mit einem Augenzwinkern erzählt werden, aber dennoch nicht albern sind oder ein Ereignis ins lächerliche ziehen. Genau das hat das Kinderbuch Jo und die eiligen drei Könige geschafft.
Jo ist ein kleiner Hund, der in der Wüste lebt und dort von seinem Herrchen zurückgelassen wurde. So ganz ohne Karawane schleicht er umher und findet eines Tages einen König, der irgendwie ziemlich ärmlich aussieht und auf der Suche nach einem besonderen Baby ist. Auf Jo macht der König den Eindruck, als bräuchte er bei diesem Vorhaben dringend Hilfe, sodass er die Sache mit seiner superguten Spürnase in die Pfoten nimmt. Denn schließlich ist es viel zu wolkig und der König fast blind, als dass Jo den König weiter hinter einem Stern herlaufen lassen könnte. Es dauert nicht lange, bis sie auch noch den zweiten und dritten König finden und sich gemeinsam auf den Weg zu diesem besagten Baby machen.
Das Buch ist süß geschrieben und präsentiert Jo als kleinen Helfer, den es brauchte, damit das Wunder in Betlehem tatsächlich von den Königen gefunden werden konnte. Es zieht die Weihnachtsgeschichte damit keineswegs ins Lächerliche, sondern zeigt, dass es zwar magisch gewesen sein kann, aber vielleicht noch mehr helfende Hände oder Pfoten daran beteiligt sein könnten, als heute überliefert ist. Gerade für Kinder finde ich diese humorvolle Geschichte schön, denn es gibt etwas zu lachen und dennoch etwas Großes zu bestaunen. Der Erzählstil ist wirklich gut gemacht und selbst ich, als Erwachsene, musste oft über die Situationskomik lachen. Denn Jo ist ein wirklicher Held, der es nicht leicht hatte mit den Königen.
Eine wirklich coole, alternative Geschichte zur gängigen Erzählung von den heiligen Dreikönigen, die mit wunderschönen, bunten und detailreichen Bildern punktet.
Welche Erinnerung würdest Du niemals weggeben können? Die Frage habe ich mir nach diesem wunderbaren Bilderbuch gestellt. Ehrlich gesagt konnte ich sie mir nicht beantworten und je länger man darüber nachdenkt, ...
Welche Erinnerung würdest Du niemals weggeben können? Die Frage habe ich mir nach diesem wunderbaren Bilderbuch gestellt. Ehrlich gesagt konnte ich sie mir nicht beantworten und je länger man darüber nachdenkt, desto eher stellt man fest, dass man eigentlich erst durch die ganzen Erinnerungen zu dem Menschen wird, der man ist.
Genau diese Botschaft vermittelt auch das Bilderbuch der Erinnerungshändler. Wenn Bilderbuch hier den Eindruck vermittelt, es handele sich dabei um ein Kinderbuch, möchte ich diese Interpretation direkt korrigieren. Für mich ist der Erinnerungshändler ein Buch für jeden – natürlich nicht für die allerkleinsten, für die die Geschichte wahrscheinlich schwer zu verstehen ist, aber ansonsten für alle. Die Hauptfigur in dieser Erzählung ist ein alter Mann, der dem Erinnerungshändler und seinem Sohn begegnet und ihnen eine seiner Erinnerungen verkauft. Doch nach nicht langer Zeit merkt der alte Mann, dass nicht nur die Erinnerung fehlt, sondern ihm auch weitere Puzzleteile seines Ichs abhandenkommen und er ohne diese Erinnerung nicht leben kann. Er will die Erinnerung schließlich zurückhaben und teilt dafür eine schöne andere Erinnerung mit den beiden.
Untermalt wird diese Geschichte mit detailreichen Bleistiftzeichnungen, die schwarzweiß gehalten sind und in denen nur die Erinnerungen farbig sind. Sie symbolisieren durch ihren goldigen Farbton den Wert für den alten Mann, was mir wirklich gut gefallen hat.
Mich hat das Buch dazu gebracht, über meine Erinnerungen nachzudenken und welchen Wert sie für mich haben. Wie der alte Mann habe ich festgestellt, dass sie viel öfter erzählt und geteilt werden müssen, wodurch sie richtig aufblühen und ein bisschen glücklich machen.
Danke für dieses tolle Buch und das, was es mit meinen Erinnerungen gemacht hat.