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Veröffentlicht am 02.03.2020

Anfänglich ein starker Roman, der dann leider schwächelt

Mein Herz in deinen Händen
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Inhalt
Von einer Minute auf die andere ändert sich das Leben von Presley und ihren beiden Söhnen. Ihr Mann Todd ist verstorben und das auf eine erschreckende Art und Weise, die sie am Liebsten allen Menschen ...

Inhalt
Von einer Minute auf die andere ändert sich das Leben von Presley und ihren beiden Söhnen. Ihr Mann Todd ist verstorben und das auf eine erschreckende Art und Weise, die sie am Liebsten allen Menschen verheimlichen möchte. Vor allem ihren Söhnen Zach und Logan möchte sie von den schrecklichen Ereignissen nichts verraten und tischt ihnen eine Lüge auf, um sie vor dem schrecklichen Tod ihres Mannes und Vaters zu schützen. Für die Söhne Logan und Cayden beginnt eine Zeit der Trauer, denn tatsächlich haben sie nicht nur ihren Vater verloren, sondern verlieren kurz danach auch ihr Haus. Denn die Lebensversicherung, die Todd abgeschlossen hat, zahlt nicht und auch ansonsten hat Todd kein Geld zurück gelassen. Also bleibt Presley und ihren Söhnen nichts anderes übrig als nach Bell Buckle zu ihrer Familie zurück zu kehren. Presley sträubt sich erst dagegen, denn nicht nur Zach - ihre Jugendliebe - befindet sich noch in ihrer alten Heimatstadt, auch ihr Bruder arbeitet auf der Farm ihrer Eltern und ist nicht so gut auf Presley zu sprechen. Doch vor Ort fühlen sich die drei schneller wohl, als sie gedacht hätten und auch Presley findet immer mehr Ablenkung, an der Zach nicht ganz unschuldig ist. Beide nähern sich immer mehr an, doch kann Presley ihre Vergangenheit mit Zach vergessen und sind sie und ihre Kinder bereit für einen Mann, nach so kurzer Zeit?

Beschreibung
Was die Handlung angeht, so fand ich die Geschichte im Nachhinein etwas traurig, da Todd nicht die Aufmerksamkeit zukommt, die er eigentlich erhalten sollte. Er wird recht schnell abgehakt und für Presley geht ihre Liebesgeschichte damit erst richtig los. Eben diese Liebesgeschichte finde ich nicht besonders emotional durchdacht. Ja, es gab eine Trennung und die war sicherlich nicht so leicht für Presley, aber dass die darunter so gelitten hat, konnte ich nicht nachvollziehen. Diese Trennung war so lange Thema und als Leser wusste man eine ganze Zeit lang nicht, was Presley so zerstört hat und hat leiden lassen. Als dann endlich thematisiert wurde, was zwischen Presley und Zach vorgefallen ist, habe ich mich kurz gedacht „Ernsthaft? Das soll alles gewesen sein?“. Ich konnte das einfach nicht so wirklich verstehen…
Den Schreibstil der Autorin mochte ich eigentlich recht gerne. Sie hat ein flüssigen Schreibstil, der sich leicht lesen lässt. Überwiegend fand ich ihn recht emotional, aber nicht so, dass es mich ehr gepackt hat.
Presley ist ein Charakter, der viel erlebt hat und einen tragischen Verlust hinnehmen musste. Dennoch konnte ich kaum mit ihr sympathisieren. Ich war einfach schockiert darüber, dass sie so schnell über den Tod ihres Mannes hinweg war und sie sich ihrer alten Jugendliebe hingegeben hat. Des Weiteren konnte ich nicht verstehen, wie sie Angie so schnell vergessen konnte und auch ihre beiden Jungs teilweise im Stich lässt, indem sie die Beiden ihrem Bruder und ihren Eltern überlässt. Für mich war der Selbstmord viel zu schnell abgehakt, da Presley dann recht schnell gemerkt hat, dass sie Todd nie richtig geliebt hat und Zach immer ihre Nummer eins war. Ganz schön hart…
Die Nebencharaktere waren mir da schon deutlich sympathischer. Mal angefangen bei Wyatt, der mein Herz im Sturm erobert hat. So humorvoll, liebevoll und hilfsbereit. Ich hatte das Gefühl, dass ich in diesem Buch mehr über ihn in Erfahrung bringen konnte, als über Zach als Hauptperson. Und nicht nur das, auch ist er mir deutlich lieber, als sein älterer Bruder. Grace, Cooper, Presley’s Eltern und natürlich auch die Zwillinge habe ich ebenso gerne gemocht. Schade fand ich nur, dass Logan fast immer einen Sonderstatus erhalten hat, der sich quasi durch das gesamte Buch gezogen hat. Dabei sollte man doch eigentlich beide Kinder gleich doll lieben. Aber es wird immer wieder erwähnt, wie sensibel Logan ist, wie hilfsbereit, dass er einen Beschützerinstinkt hat usw. und schon immer der zurückhaltendere war. Hinzukommt dann auch noch sein Name, den sich Presley damals mit Zach zusammen ausgesucht hat und dass er nachher auch das engere Verhältnis zu Zach hat. Cayden hingegen reitet dann eher mit Presley aus, verschwindet einmal kurz und ist sonst eher distanziert. Schon aus Protest ist mir Cayden dadurch sympathischer, dass er scheinbar weniger Aufmerksamkeit bekommt als sein Bruder. Angie möchte ich hier auch kurz erwähnen. Sie ist sicherlich eine tolle Tante, aber auch hier muss ich sagen, dass ich an ihrer Stelle wohl mehr als nur eingeschnappt gewesen wäre, wenn meine beste Freundin und die Frau meines verstorbenen Bruders sich auf einmal gar nicht mehr meldet. Angie mag da anders sein, als ich es bin und schneller verzeihen, trotzdem hat es sie etwas kühler und distanzierter gemacht.
Während der Handlung habe ich immer wieder darauf gewartet, dass noch der große Knall kommt. Dass etwas super spannendes oder trauriges passiert. Das Zach in seinem betrunkenen Zustand einen Unfall hat oder ähnliches. Aber nichts dergleichen ist geschehen. Die Handlung plätscherte vor sich hin, darf Presley Zach nun lieben oder nicht? Trennt sich Zach von seiner Neuen? Was sagen die Kinder dazu?
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die Trigger Warnung eingehen. Ich habe mir darunter wirklich viel vorgestellt und hohe Erwartungen gehabt. Ich habe gedacht, dass mich dieses Buch emotional sehr packen wird, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen mag, dass ich mitleide, mithoffe und vieles mehr. Sicherlich ist es wichtig, dass eine Trigger Warnung in diesem Buch enthalten ist, allerdings empfinde ich diese als nicht besonders wichtig in diesem Buch. Das ganz besonders dramatische Ereignis geschieht am Anfang und findet zwischendurch nochmal wieder Gehör. Ich habe schon viele Bücher in dieser Art gelesen und noch nie eine Trigger Warnung dazu gehabt. Für mich war die Trigger Warnung eher unnötig und ich habe es als Mittel angesehen, die Leser und Leserinnen zu locken, dieses Buch zu lesen.

Fazit
Mein Herz in deinen Händen hat 4 Sterne von mir bekommen. Ich habe mir anfänglich sehr viel davon versprochen - die emotionale und zu Tränen rührende Leseprobe, die Widmung und die Triggerwarnung waren für mich ein positives Zeichen für eine tolle Handlung. Allerdings hat das Buch nach den ersten 3 Kapiteln stark abgenommen, was die Emotionen betrifft und mich in den Handlungen etwas enttäuscht. Ich hatte große Erwartungen, die das Buch leider nicht erfüllen konnte.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 28.02.2020

Eine berührende Geschichte

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Inhalt
Elliot und Jasmine haben eins gemeinsam - ihre Liebe zur Musik. Da hören ihre Ähnlichkeiten allerdings auch schon auf, denn sie unterscheiden sich nicht nur in ihrem Musik Geschmack, sondern auch ...

Inhalt
Elliot und Jasmine haben eins gemeinsam - ihre Liebe zur Musik. Da hören ihre Ähnlichkeiten allerdings auch schon auf, denn sie unterscheiden sich nicht nur in ihrem Musik Geschmack, sondern auch in ihrem Status und Ansehen bei ihren Mitmenschen und ihren Familienverhältnissen. Dennoch bringt die Musik die beiden Jugendlichen zusammen und obwohl Elliot stottert und auf übelste Weise von seinen Mitschüler gemobbt und gehänselt wird, verliebt sich die reiche, gut aussehende Jasmine in ihn. Elliot glaubt zuerst nicht an diese Liebe, doch Jasmine steht für ihn ein. Das passt den scheinbaren Freunden von Jasmine gar nicht. Sie gehen immer schlimmer auf Elliot los und misshandeln ihn auf gemeine und abscheuliche Art und Weise. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt kommt seine Schwester Katie auf Elliot zu und will ihm helfen, es kommt zu einer Tragödie, die Elliot dazu bringt, sich von allen Menschen zu distanzieren und auch den Kontakt zu Jasmine abzubrechen. Erst Jahre später treffen die beiden wieder aufeinander. Aber kann man sich nach so vielen Jahren und so vielen unausgesprochenen Worten noch wieder aufeinander einlassen und kann Elliot überhaupt nochmal richtig lieben?

Beschreibung
Ich habe schon viel über Brittiany C. Cherry gelesen und gehört, ihre Bücher werden immer wieder erwähnt und dennoch war die mein erstes Hörbuch von ihr. Ich habe mit einer Handlung gerechnet, die dem klassischen Young Adult Genre ähneln. Viel Liebe, viele Drama um nichts und am Ende ist alles gut. Aber dieses Buch ist wirklich anders. Es ist bestürzend und unfassbar traurig. Eine Handlung, die mich wirklich beschäftigt hat und die ich so krass fand, dass ich auch jetzt immer wieder daran denken muss.
Das Cover gefällt mir ehrlich gesagt nicht so gut. Ich finde die Farbzusammenstellung zwar eigentlich ganz schön, allerdings erinnert es mich weniger an einen „Young Adult“ Roman. In der Buchhandlung hätte ich es vermutlich nicht in die Hand genommen, da die Farben zu unnatürlich sind und bei mir eine Stimmung der Melancholie aufkommt. Der Titel wirkt recht anregend, mal davon abgesehen, dass ich ihn mir einfach nicht merken kann. Allerdings kann ich keinen Zusammenhang zur Handlung herstellen - zumeist nicht explizit.
Beide Charaktere haben unterschiedliche Probleme, die sie mit sicher herum tragen. Während Jasmine ganz besonders unter ihrer Mutter leidet, leidet Elliot unter seinem Stottern und nachher unter dem Schicksalsschlag, der seiner Schwester Wiederfahren ist und somit vor allem ihn und seine Mutter hart trifft.
Eine Bindung konnte ich zu Beginn vor allem zu Elliot herstellen. Jasmine hingegen konnte ich zuerst nicht so richtig fassen. Für mich war sie erst die verwöhnte Göre und dann ein wenig blauäugig. Erst am Ende konnte ich mich besser in sie hinein versetzen und ihren Kummer und ihren Schmerz nachvollziehen. Bei Elliot hingegen habe ich am Anfang der Geschichte Mitleid empfunden, ich konnte mich in ihn hineinversetzen und mit ihm gemeinsam leiden, auch am Ende war er für mich ein liebevoller Charakter. Allerdings habe ich ihn in der Mitte des Romans nicht ganz verstehen können und hier hat er sich auch wiederum sehr verändert und gar nicht mehr so gewirkt, wie er zu Beginn des Buches dargestellt wurde. Die Nebencharaktere hingegen waren mir um einiges sympathischer, na gut, bis auf Todd. Vor allem die Mutter von Elliot, seine Schwester und TJ habe ich wirklich sehr gemocht. Wer wünscht sich nicht eine Familie wie Elliot zu haben? Die Mutter von Elliot fand ich übrigens sehr bewundernswert, eine tolle, hilfsbereite und liebevolle Frau!
Die Vertonung hat mir irgendwie nicht ganz so gut gefallen, was nicht an der Betonung von beiden Sprechern lag. Vermutlich waren es für mich einfach unpassende Stimmen, da sie mich teilweise auch an Elias und Laia erinnert haben, was eure ganz andere Handlung hat, als diese hier. Was dem männlichen Sprecher allerdings gut gelungen ist, ist das Stottern von Elliot nachzuahmen. Das hört sich für mich recht realistisch an.

Fazit
Eine sehr schöne und gleichzeitig so traurig und grausame Handlung. Ich gebe diesem Hörbuch 4 Sterne. Der Anfang war wirklich was ganz besonderes, wenn man das so sagen kann. Sie geht mitten ins Herz, ist wirklich hart zu hören und berührt einen zutiefst. Allerdings nimmt die Handlung mit der Zeit etwas ab und erst zum Ende hin kommt wieder Fahrt auf.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Ein ganz wunderbarer Roman, der eine tolle Botschaft vermittelt und mit viel Geschick geschrieben wurde!

Geschenkt
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Inhalt
Gerold, auch Geri genannt, was in seinen Augen immer kindisch wirkt, schreibt bei einem Gratisblatt für die Einwohner Wiens. Er führt ein relativ bescheidenes Leben und gibt sich mit dem zufrieden ...

Inhalt
Gerold, auch Geri genannt, was in seinen Augen immer kindisch wirkt, schreibt bei einem Gratisblatt für die Einwohner Wiens. Er führt ein relativ bescheidenes Leben und gibt sich mit dem zufrieden was er hat: sein alltägliches Bier, die Abende mit seinem Freunden im Zoltans, die Texte für das Schmierblatt und seiner kleinen schmuddeligen Wohnung. Doch auf einmal meldet sich Alice bei ihm, ein langjährige verflossene von Gerold. Sie berichtet ihm, dass sie beruflich ins Ausland muss und er deshalb auf seinen Sohn Manuel aufpassen soll. Allerdings hat Gerold noch nie etwas von diesem Sohn gehört. Manuel ist 14 Jahre alt und weiß nicht, dass Gerold sein Vater ist. Für Manuel ist es eine Zeit bei einem alten und guten Bekannten der Mutter. Was erst als eine recht distanzierte Beziehung startet, entwickelt sich immer mehr zu einer engen Bindung, denn Manuel ist wirklich clever und hilft Gerold bei seinen Berichten für die Gratiszeitung. Denn auf einmal taucht ein anonymer Spender auf, der komischerweise an genau die hilfsbedürftigen Menschen 10.000 spendet, die Gerold in seinen Berichten vorstellt. Was erst wie ein Zufall scheint erhärtet sich immer mehr und plötzlich nimmt das Leben von Gerold eine ganz besonders schöne Wendung…

Beschreibung
Bislang kannte ich Daniel Glattauer nur aus seiner „Gut gegen Nordwind“ Dilogie, die mir unfassbar gut gefallen hat und die ich wirklich sehr geliebt habe. Geschenkt stand nun schon einige Zeit bei mir im Regal, ehe ich mich nun getraut habe es zu lesen. Und ich muss sagen, dass auch dieses Buch mich erneut von den Fähigkeiten des Autors überzeugt hat.
Das Cover ist niedlich gestaltet. Es ist so wunderbar leicht und locker und wirkt so hoffnungsvoll, als ob jeder Wunsch in Erfüllung gehen kann. Und genauso schön ist dieser Inhalt. Ich meine wer wünscht sich nicht, dass es einen geheimen Geldspender gibt, der sein Geld in Organisationen oder Personen investiert, die es wirklich gut gebrauchen können und sich auch für andere Menschen einsetzen. Das schöne an dieser Geschichte ist auch, dass man erleben kann, wie sehr sich nicht nur Gerold dadurch verändert, sondern auch die Gesellschaft. Auf einmal rückt man näher zusammen, man oft immer wieder, dass der Spender sein Geld abschickt, möchte wissen wer dahinter steckt und spendet selber Geld, wenn zu wenig angekommen ist oder er scheinbar keine Spende gab.
Gerold ist super sympathisch und verfügt über einen herrlichen trockenen Humor. Er ist genauso clever wie Manuel und hinterfragt Dinge, die in der Gesellschaft so selbstverständlich erscheinen. Gerold selber ist total authentisch mit seiner etwas verschrobenen Art. Ich konnte ihn mir so gut vorstellen und fand ihn total sympathisch. Vor allem unterstützt es doch auch nochmal, dass man Menschen nicht nach ihrem Äußeren bewerten sollte, denn in ihnen sieht es ganz anders aus und obwohl sie nicht vielleicht der Norm entsprechen, tragen sie viel Intelligenz in sich, haben Humor und ein gutes Herz. Gerold macht eine tolle Entwicklung mit, die sich bis zur letzten Seite durchzieht. Auch seinen Alkoholkonsum verändert er etwas. Durch Manuel lernt er eine andere Welt kennen, eine Welt die ihm zeigt, dass er gebraucht wird und genau richtig ist.
Etwas schade finde ich, dass es sich um ein offenes Ende hält, zumindest was Manuel betrifft. Über den Spender erfährt man immer mal wieder kleine Bruchstücke, aber wer es wirklich ist, findet Gerold erst zum Ende der Handlung heraus, aber ob er sich am nächsten Tag daran noch erinnern kann?

Fazit
Mich hat auch dieses Buch von Daniel Glattauer überzeugt. Ich bin ein großer Fan von seinem trockenen Humor, seinem flüssigen Schreibstil und die ganze besondere Wendung! Daniel Glattauer weiß genau was er da macht und hebt sich dadurch von vielen seiner Kollegen und Kolleginnen ab. Leider wurde für mich eine Frage offen gelassen, nämlich - was passiert mit Manuel? Für mich ansonsten aber ein wirklich wunderbares Buch, was von mir 4,5 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Eine bewundernswerte Frau!

BECOMING
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Inhalt
In diesem Buch schildert Michelle Obama, die ehemalige First Lady von Amerika, ihren Werdegang. Zu allererst kann der Leser ihre Kindheit und Jugend verfolgen. Wie ihre Schulzeit und ihr Studium ...

Inhalt
In diesem Buch schildert Michelle Obama, die ehemalige First Lady von Amerika, ihren Werdegang. Zu allererst kann der Leser ihre Kindheit und Jugend verfolgen. Wie ihre Schulzeit und ihr Studium ablief und schließlich auch, als was sie gearbeitet hat und wie sie Barack Obama kennen gelernt hat. Im zweiten Abschnitt geht es vor allem um die Zeit mit Barack gemeinsam, wie aus den beiden eine kleine Familie entstanden ist. Wir können Michelle Obama in ihrem Alltag verfolgen und wie sie damit umgeht, dass Barack Obama sich in der Politik verwirklichen möchte. Im dritten Abschnitt geht es schließlich um die Präsidentschaftswahl und die Zeit der Familie im weißen Haus.

Beschreibung
Ich habe mir dieses Buch von meiner Oma ausgeliehen, die mir gesagt hat, dass es so so gut ist und ich es unbedingt lesen muss. Es stand dann ein paar Wochen im Bücherregal, obwohl ich Lust hatte es zu lesen. Als ich mich dann dazu aufgerafft habe, das Buch zu lesen, dachte ich zuerst, dass ich das Buch niemals komplett durchlesen werde. Bei einer Seitenanzahl von 540 Seiten muss das Buch einfach gut sein, damit man es auch bis zum Ende liest. Auf den ersten paar Seiten hatte ich tatsächlich Zweifel daran, doch dieser Zweifel hielt nicht länger als 10 Seiten an und schon war ich so gefesselt von diesem Buch.
Bisher habe ich nicht oft eine Biographie gelesen, ich kann mich gar nicht genau daran erinnern, wie lange er her ist, dass ich mal eine gelesen habe. Aber diese Biographie hat so Lust gemacht auf mehr!

Zuerst möchte ich mich einmal dem Cover widmen. Meiner Meinung nach stimmt hier alles. Michelle Obama ist gut getroffen und auch die Farben sind gut gewählt. Das zarte grau-blau wirkt zwar recht kühl, aber für die First Lady doch angebracht, da es ihre große und starke Rolle, die sie zwei Amtszeiten vertreten hat gut untermalt. Hier harmoniert alles - die Überschrift, das Kleid, der Hintergrund und Michelle Obama selbst. 
Ich wusste ehrlich gesagt nicht so viel über die ehemalige First Lady, deshalb fand ich es super, dass im Prolog kurz die Gegenwart von Michelle Obama geschildert wurde und erst dann in Sprung in ihre Kindheit gemacht wurde. Ich fand es so bewundernswert, dass sie schon damals ein Wissbegieriges Mädchen war, dass ihre Eltern sie immer wieder darin unterstützt haben, sich Wissen anzueignen, kritisch zu hinterfragen und sich so auszudrücken wie die „Weißen“. Michelle Obama von ihrer Kindheit an für ihre Ziele gekämpft und hat immerzu ein Ziel vor Augen. Sie war trotz Diskriminierung und dem Status der Minderheit selbstbewusst und hat sich für ihre Rechte eingesetzt. Erschreckend fand ich es dann allerdings auch zu sehen, dass die Diskriminierung in Amerika noch so präsent ist und deutliche Unterschiede zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe gemacht werden. Es war dennoch gut zu sehen, wie solch ein Leben aussieht und hat mir auch nochmal die Augen geöffnet. Man erfährt hier auch einiges über ihre Familie, ihren Bruder, ihre Freunde und über die Lebensweise von Michelle Obama.
Natürlich fand ich auch die Kennlern-Geschichte von Barack Obama und ihr niedlich, wie sie sich ineinander verliebt haben, wie Michelle Obama mit sich gerungen hat und er sie immer mehr verzaubert hat, wie sie schließlich ihre Kinder bekommen haben und vieles gemeinsam durchstanden haben. Was mich aber auch ganz besonders beeindruckt hat war, wie sie als First Lady agiert hat. Mit so viel Herz und Verstand ohne sich selber zu verlieren. Sie hat sich so viel Mühe dabei gegeben, ihre Position als First Lady positiv zu nutzen, hat sich für die Gesundheit eingesetzt, dafür, dass Kinder und Jugendliche in einigen Städten durch die Straßen gehen können, ohne Angst davor, dass sie gleich erschossen werden und sie hat sich dafür eingesetzt, dass Mädchen mehr Rechte zugesprochen werden.
Michelle Obama ist wirklich eine Macherin! Wie sie den Mädchen Mut zugesprochen hat, sich um ihre Kinder gekümmert hat und zu sich anderen Menschen gegenüber verhalten hat ist mehr als nur bewundernswert. Es sollte mehr Frauen wie Michelle Obama geben!
Ich war wirklich gespannt darauf, wie sie auf den Sieg von Donald Trump reagiert und habe damit gerechnet, dass sie ihn schützt und evtl. sogar hinter seinen Ansätzen steht, aber sie mich positiv überrascht. Denn Michelle Obama drückt klar und deutlich aus, dass sie nicht mit einem Sieg von Donald Trump gerechnet hätte und es schockierend findet, dass ein Frauenfeindlicher Mann gewinnt, der im Wahlkampf mit allen Mitteln gespielt hat und selbst Hilary Clinton auf abartige Art und Weise verfolgt hat. Dass er Worte verwendet hat, die ein Präsident niemals sagen sollte. Danke Michelle Obama, für diese wahren Worte! Es ist unverständlich, wie Donald Trump der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden konnte und noch immer regiert.

Fazit
Für mich ein klare 5 Sterne Buch. Ich habe dieses Buch wirklich lieben gelernt, Michelle Obama von Seite zu Seite besser kennen gelernt und mich immer besser in sie hinein versetzen können. Sie ist für mich zu einem großen Vorbild geworden, die wirklich viel erreicht hat und mithilfe des Buches ausdrücken konnte, wie wichtig es ist, an seine Träume zu glauben und dafür zu kämpfen. Ich bin fasziniert von dieser starken und intelligenten Frau, die trotz der großen Aufmerksamkeit niemals vergessen hat mit beiden Füßen auf dem Boden zu bleiben.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Fesselnder und emotionaler Roman!

Irgendwo im Glück
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Inhalt
Maisie Bean hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht. Nachdem Maisie viel Gewalt von ihrem Mann Danny ausgehend erleben musste und schon bei ihrer ersten Begegnung einer Vergewaltigung, lebt sie ...

Inhalt
Maisie Bean hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht. Nachdem Maisie viel Gewalt von ihrem Mann Danny ausgehend erleben musste und schon bei ihrer ersten Begegnung einer Vergewaltigung, lebt sie nun, im Jahr 1995, alleine mit ihren beiden Kindern Valerie und Jeremy in Dublin, im Haus ihrer Mutter Bridie. Doch Bridie ist an Demenz erkrankt, was nicht nur Maisie viel Kraft kostet, sondern auch Jeremy, der sich fürsorglich um seine Großmutter kümmert. Die Vergangenheit lässt die Familie einfach nicht los, denn Maisie denkt oft an die schreckliche Zeit zurück, Jeremy hat noch immer Armschmerzen von der Verletzung, die sein Vater ihm zugeführt hat und Valerie wünscht sich manchmal nicht sehnlicher, als ihren Vater Danny endlich einmal wiederzusehen - ähnelt sie ihrem scheinbar so schrecklichen Vater vielleicht und ist kein guter Mensch? Als es für Maisie endlich so aussieht, als könnte ihre Leben etwas bergauf gehen und sie Fred, den Polizisten, der ihr damals mit Danny geholfen hat datet, verschwindet plötzlich Jeremy und ist nicht mehr auffindbar. Doch nicht nur Jeremy ist verschwunden, sondern auch sein bester Freund Rave. Maisie gibt die beiden Jungs, die sie so sehr liebt nicht auf und macht sich mithilfe der Nachbarschaft und der Polizei auf die Suche nach den Beiden. Dabei kommen auf einmal Dinge ans Licht, die sie von ihrem Sohn nicht erwartet hätte - Jeremy soll schwul sein? Das kann doch nicht sein, oder? Hat das etwas mit seinem verschwinden zu tun?

Beschreibung
Dem Cover nach zu urteilen, handelt es sich um einen schönen, fröhlichen und lockeren Roman. Die Bücher der Autorin sind zwar bekannt für ihre kleinen Blumenmuster und die niedlich gestalteten Cover, doch bei diesem Buch habe ich nicht erwartet, dass eine solche Geschichte hinter dem Cover steckt. Die ansonsten so düster und schwarz gehaltenen Bücher der Autorin verband ich sofort mit anderen - ernsteren - Erwartungen an die Handlung. Dagegen wirkte das helle Cover dieses Buch viel sanfter.
Doch der Inhalt dieses so harmlos wirkenden Covers ist letztendlich ganz anders.
Als Leser wird man unmittelbar in die Handlung geschmissen und bekommt die geballte Ladung dessen mit, was Maisie und ihre Familie durchleben - Gewalt, Sorgen und Ängste. Dennoch hat man das Gefühl, dass so viel Harmonie in dieser Familie vorherrscht und sich alle lieben, trotz vielen Streitereien und Meinungsverschiedenheiten.
Die Autorin gibt derweil immer kleine Ausblicke auf die Zukunft, was es unheimlich spannend und aufregend macht, dieses Buch zu lesen. Es kommen Andeutungen wie z.B. dass Bridie zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß, dass sie Jeremy das letzte Mal gesehen hat oder dass Maisie sich sicher war, dass die Jungs nicht im Stausee liegen. Teilweise haben diese Hinweise natürlich auch schon einiges vom Inhalt verraten, besonders als es auf das Ende zuging und Anna McPartlin eine ganz bestimme Bemerkung zu Jeremy und sein Verschwinden gemacht hat, bzgl. leben oder gestorben. Generell hat sie mir ein wenig zu sehr mit Schimpfwörtern um sich geschmissen und die sehr religiöse Schreibweise war für mich auch etwas gewöhnungsbedürftig, aber ansonsten eine wirklich flüssige und emotionale Art zu schreiben, die mich gepackt und überzeugt hat!
Maisie scheint eine herzensgute Frau zu sein, die für ihre Familie geradesteht und nichts aus sie kommen lässt. Sie ist selbstbewusst und steht mit beiden Beinen im Leben. Den Menschen in ihrem Umfeld ist sie eine Stütze und mir ebenfalls sehr sympathisch.
Jeremy hat man in diesem Buch kaum kennengelernt, auch wenn ihm quasi eine Hauptrolle zugeschrieben wurde. Auch ihn hätte ich gerne kennengelernt. Er scheint ebenso fürsorglich und liebevoll zu sein wie seine Mutter und spielt sich nicht so auf, wie seine anderen Freunde. Auch wenn er sein großes Geheimnis nicht verrät, finde ich ihn dennoch überaus mutig, schließlich ist er am Ende derjenige, der Rave ein Geständnis macht und auch Valerie gegenüber andeutet, dass er nicht so ein tolles Leben hat, wie sie immer denkt. Ich denke der Leidensdruck in ihm muss tierisch hoch gewesen sein. Es tut mir regelrecht leid, wie viele Jahre er dieses Geheimnis mit sich herum getragen hat.
Die Thematik die Anna McPartlin in dem Buch verarbeitet hat finde ich total klasse, aktuell und passend. Es zeigt einfach, dass es gar Vorurteile geben sollte, dass man Menschen so hinnehmen sollte wie sie sind und auch die Kirche Menschen endlich die Chance geben sollte, so zu leben mit ihren Einstellungen und Erwartungen wie sie es für richtig empfinden und deshalb nicht zu verurteilen und als krankhaft anzusehen!

Fazit
Ein wirklich gutes Buch, was eine wichtige Botschaft übermittelt, die scheinbar an Aktualität nicht verliert! Ich hab das Buch unheimlich schnell weggelesen und vergebe 4,5 Sterne, da es mich - bis auf die sehr Schimpfwörter reiche Sprache überzeugt hat. Ein tragischer, spannender und sehr emotionaler Roman.

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