Profilbild von Buchstabenpoesie

Buchstabenpoesie

Lesejury Star
offline

Buchstabenpoesie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchstabenpoesie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2019

Der Titel macht die Musik!

So schöne Lügen
0

Inhalt
Louise ist Ende zwanzig und hat ihre Ziele noch immer nicht erreicht. Sie möchte Autorin werden, hat aber einen Job im Café um sich über Wasser zu halten, gibt Nachhilfe Unterricht und schreib für ...

Inhalt
Louise ist Ende zwanzig und hat ihre Ziele noch immer nicht erreicht. Sie möchte Autorin werden, hat aber einen Job im Café um sich über Wasser zu halten, gibt Nachhilfe Unterricht und schreib für GlaZam. Ihre Wohnung im unschönen Wohnviertel kann sie sich gerade nur so leisten. So trifft sie auf die 23-jährige Lavinia, die eine eigene Wohnung in New York besitzt und zudem auch noch über viel Geld und Ansehen verfügt. Aus einer lockeren Bekanntschaft wird eine Freundschaft der anderen Art. Louise zieht bei Lavinia ein, doch diese Wohngemeinschaft und Freundschaft auf Zeit kann nur solange bestehen, wie sich Louise auch an die Spielregeln von Lavinia hält. Die beiden begeben sich immer mehr in eine Freundschaft die wie eine Symbiose erscheint. Der eine profitiert vom Anderen und ist von ihm abhängig, wobei Louise dabei eher die Rolle der Abhängigen erhält, denn für sie steht viel mehr auf dem Spiel. Louise beginnt zu „klauen“, sie fängt an Lavinia zu betrügen und ihr etwas vorzuspielen. Doch Lavinia durchschaut dieses Spiel und versucht sich von Louise abzusondern. Sie droht ihr an sie rauszuschmeißen. Das lässt Louise nicht auf sich sitzen. Beide geraten in einen Streit, bei dem Lavinia den Kürzeren zieht und sogar stirbt. Für Louise beginnt ein Spiel auf Zeit. Kann es ihr gelingen die tote „Freundin“ abzulegen und alle Schuld von sich zu weisen? Oder wird es ihr sogar gelingen ein falsches Spiel zu spielen?

Beschreibung
Hätte ich dieses Buch nicht im Zuge von „Vorablesen" gewonnen, hätte ich es spätestens nach dem Tod von Lavinia weggelegt und nicht weitergelesen. Ich gebe zu, mich hat schon die Leseprobe nicht ganz überzeugt, aber das habe ich auch in der Bewerbung geschrieben. Ich wollte dem Buch und diesem platten Schreibstil eine Chance geben, weil ich dachte es kann etwas ganz Besonderes werden. Bis zu dem Tod von Lavinia war das Buch eigentlich nur ein 1 Sterne Buch. Alles was danach war, hat es zu einem 1,5 Sterne Buch gemacht. Habe bislang noch nie eine so schlechte Bewertung gegeben, aber auf folgenden Gründen hat es mich nicht wirklich überzeugt:
Ich mag es eigentlich gar nicht schreiben, aber jeder Mensch hat nun mal einen unterschiedlichen Geschmack und damit eine subjektive Meinung - dieses Buch war für mich ganz besonders schrecklich.
Leider konnte ich weder mit Lavinia, noch mit Louise sympathisieren - hier auch kurz eine Anmerkung zu den Namen - warum sucht man sich zwei so ähnliche Namen aus?! Zu Beginn des Buches konnte ich die Beiden überhaupt nicht auseinander halten. Ich nehme an, dass die Autorin die Ähnlichkeit der Beiden jungen Frauen durch die Namengebung darstellen wollte, um zu verdeutlichen, wie gut Louise sich der Rolle von Lavinia anpassen kann.
Dafür dass Louise ein paar Jahre älter ist als Lavinia, verhält sie sich genauso kindisch und naiv wie Lavinia selber. Mag sein, dass es in diesem Alter eine Menge junge Erwachsene gibt, die ganz genauso denken und handeln würden, aber für mich waren diese Verhaltensweisen so absurd. Zum einen kann ich die Probleme von Louise nicht nachvollziehen, unter welchen sie sich so abhängig von Lavinia macht. Es hätte so viele Lösungsmöglichkeiten gegeben für sie gegeben, die ihr aber scheinbar nicht einfallen, weil sie zu begrenzt denkt. Ich weiß wirklich nicht, was das für eine „Freundschaft“ oder „Feindschaft“ zwischen den Beiden sein soll. Es ist eine Beziehung der anderen Art, in der einer von dem Anderen zu profitieren scheint und dann doch wieder nicht.
Ich habe wirklich schon eine sehr blutrünstige Thriller gelesen, bei denen schreckliche Sachen geschehen und Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise misshandelt werden, dennoch war mir teilweise so schlecht und übel, als ich dieses Buch gelesen haben. Wahrscheinlich genauso häufig, wie Lavina und Louise in diesem Buch „gekotzt“ oder gewürgt haben. Mehr als gespenstisch und widerwärtig fand ich es auch, dass Louise die tote Lavinia noch überall mit hin geschleppt hat, ohne dass es jemand bemerkt hat. Kann mir kaum vorstellen, dass das in der Realität auch so wäre, egal die betrunken die Menschen um einen herum sind. Die Sprache ist unheimlich vulgär, platt und versucht sich mit einer Flut aus modernen Begriffen in eine Jugendliche Richtung zu bewegen, was dem aber gar nicht gelungen ist. Entschuldigung, aber bei der Häufung von „Fotze, fingern, ficken, pissen und kotzen“ möchte man das Buch nur noch beiseite legen.
Neben diesen ganzen unschönen Wörtern fand ich auch den Schreibstil alles andere als ansprechend. Es hat sich eher um eine Aufzählung ohne jegliche Rhetorik gehandelt. Tara Isabella Burton tendiert zu sehr kurzen Sätzen, die mit einigen Wiederholungen der Satzanfänge einhergehen. „Sie….,Sie…,Sie…“ - ich fand es anstrengend und es hat mich nicht dazu angeregt, das Buch weiterzulesen. Dieser Schreibstil sorgt dann natürlich auch dafür, dass man nicht in die Geschichte abtauchen kann und die Charaktere nicht gut genug kennenlernt.
Erschreckend ist übrigens auch, dass Louise der Tod von Lavinia so überaus kalt lässt. Sie ihr die Knochen ZERHÄMMERT, nur damit das arme Mädchen in einen Koffer passt. Wie krank muss eine junge Frau sein, um das zu tun?!
Ich denke die Story des Buches hätte um einiges mehr Potential gehabt, was aber einfach nicht rüber gekommen ist. Ich schiebe das auf den schlechten Schreibstil und die scheinbar undurchdachte Beschreibung der Charaktere. Mich hätte ja auch mal interessiert, ob Lavinia wirklich so toxisch ist und eine Beziehung zwischen Rex und Louise nicht zugelassen hätte. Aber selbst wenn nicht, was hätte Louise zu verlieren gehabt? Es scheint ja so, als wäre sie glücklich mit Rex und wenn die Beiden sich lieben, dann hätte sie auch zu ihm ziehen können und sich neue Jobs gesucht, die sie über Wasser halten. Hätte, hätte hätte, aber vielleicht hätte Louise auch einfach schneller reagieren können und die Rettungswagen gerufen, denn wer weiß, ob Lavinia wirklich tot war.
Ich weiß - eigentlich soll man Sandwich-Feedback geben. Aber das kann ich hier leider nicht. Trotzdem etwas positives zum Schluss! Das Cover sieht wirklich wunder-, wunderschön aus. Als ich das Paket aufgemacht habe, war ich sofort davon begeistert und hätte es mir stundenlang ansehen könne. Für mich wäre schon das Cover ein Grund gewesen es in der Buchhandlung in die Hand zu nehmen und vielleicht sogar zu kaufen. Der Verlag hat sich mit der Gestaltung wirklich große Mühe gegeben und - Hut ab - es ist das Beste am gesamten Buch!
Eine Kleinigkeit noch zum Schluss hin - das Ende war doch sehr überraschend. Man könnte meinen, es folgt noch ein zweiter Teil. Mich wundert, dass die Autorin sich für ein derartiges Ende entschieden hat. Mir erscheint es fast unmöglich ein Leben unter einem anderen Namen anzufangen mit einem gefälschten Ausweis. Als ich das Ende gelesen habe ging mir als erstes durch den Kopf, weshalb sich Tara Isabella Burton nicht dafür entschieden hat zu schreiben, dass Louise ein neues Leben unter dem Namen Elisabeth anfängt, so wie sie es bereits unter dem Namen Louise gemacht hat. So wäre das Ende abgerundet und interessant gewesen und hätte der Geschichte nochmal dazu verholfen im Kopf zu bleiben, da der Leser hiermit das gesamte Geschehen anders hinterfragt hätte.

Meinung
Der Klappentext, das Cover und der Titel sind vielversprechend. Aber letztendlich gibt der Titel nur wieder, was sich hinter dieser ganzen Aufmachung verbirgt - „Lügen“ über den Inhalt. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine. Dieses Buch wird sicherlich ganz weit hinten in meinem Bücherregal stehen.
Leider kann ich es nicht weiterempfehlen und auch nur mit 1,5 Sternen bewerten. Insgesamt zu unglaubwürdig und stumpf.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Mehr als nur Zeilen ans Meer! DAS sind Zeilen ans Leben und an die Liebe!

Zeilen ans Meer
0

Inhalt
In ihrer Jugend verbringt Lena ein Jahr lang im wunderschönen Australien. Sie ist verliebt in das Land mit seinem wunderschönen Strand und dem klaren blauen Wasser. Da ist eigentlich nichts, was ...

Inhalt
In ihrer Jugend verbringt Lena ein Jahr lang im wunderschönen Australien. Sie ist verliebt in das Land mit seinem wunderschönen Strand und dem klaren blauen Wasser. Da ist eigentlich nichts, was sie wieder nach Deutschland, ihr Heimatland, zurückzieht. Doch das Leben geht weiter. Zum Abschied schreibt Lena eine Flaschenpost und wirft sie ins Meer. Nach 15 Jahren erhält Lena eine Antwort auf die beinahe vergessene Flaschenpost. Ihr Finder Sam hat sie in Australien bei einer Joggingrunde gefunden. Doch Sam ist nicht nur der Finder der Flaschenpost! Er ist ein blonder, surfender Australier, der zufällig im Alter von Lena ist und wunderschöne Briefe schreiben kann und scheinbar genauso denkt wie Lena. Was erst eine schlichte Antwort auf einen Brief ist, wird zu einer Brieffreundschaft und schließlich zu großer Liebe.
Doch kann Liebe und diese weite Distanz funktionieren? Kann sich einer der beiden mit dem Leben des anderen anfreunden und stehen nicht zu viele Hindernisse im Weg?

Beschreibung
Das Cover des Buches ist wirklich gut gewählt. Auf den ersten Blick fand ich es erst etwas „düster“ bzw. dachte ich es geht etwas in die Drama Richtung, denn es ist doch etwas gräulich gehalten und wirkt nicht so locker leicht, wie man vielleicht aufgrund des Klappentextes meinen könnte. Der Titel des Buches sagt dennoch etwas anderes aus. Klar hat der Inhalt auch seine Höhen und Tiefen und ist wahnsinnig tiefgründig geschrieben, aber auf der anderen Seite steckt so viel Gefühl und Liebe zwischen den Deckel des Buches und ist alles andere als dramatisch.
Die Autorin hat einen so wunderschönen Schreibstil der sich durch die besondere Tiefe und Melancholie auszeichnet. Der Schreibstil von Sarah Fischer lädt zum Träumen ein und hat mir als Leser ganz wunderbare und schöne Lesestunden geschenkt! Was ganz besonderes ist natürlich die Form in der das Buch geschrieben hat. Es handelt sich hierbei um Briefe, die zwischen Sam und Lena, unseren Protagonisten, von Australien nach München geschickt werden und umgekehrt.
Die Geschichte ist so real, so gefühlvoll, melancholisch und tiefgründig. Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber dieses Buch hat mich mehr als nur überzeugt. Die Probleme in diesem Buch wirken so real, dass man glauben kann, all dies passiert gerade wirklich und kann sich genauso abspielen. Das macht die Charaktere und die Geschichte so wunderbar greifbar, dass man sich gut damit identifizieren kann.
Einige Geschehnisse in diesem Buch sind eventuell etwas überspitzt, wie z.B. die Sorge um Tochter Mathilda oder die häufigen Funkstillen aufgrund von Eifersucht oder Missverständnissen der Beiden. Aber diese klitzekleinen Kriterien rücken sofort in den Hintergrund, wenn man die Protagonisten genauer kennt und auch deren Geschichten. Manchmal sind die Themen so tief traurig und herzergreifend, dass ich als Leser wirklich schlucken musste oder sogar ein kleines Tränchen verdrückt habe. Es ist so schön zu sehen, wie sich die Charaktere über die Handlung hinweg entwickeln. Erst sind Sam und Lena beide etwas bedrückt, wirken nicht ganz glücklich mit ihrem Leben und zurückgezogen. In ihrem Alltag gefangen und gefrustet. Doch je mehr sich die beiden öffnen, desto glücklicher werden die Beiden und gewinnen mehr Spaß am Leben. Man spürt richtig, wie sich beide öffnen und ihren Alltag immer mehr verändern.
Sam wirkt erst um einiges zufriedener mit seinem Leben als Lena. Dies stellt sich nach einigen Briefen allerdings anders heraus. Auch er hat sein Päckchen zu tragen und in Lena eine Frau gefunden, der er alles anvertrauen kann und die ihm den Mut gibt, sein Leben in die Hände zu nehmen und etwas zu ändern. Sie gibt ihm Auftrieb. Sam ist einfach herzallerliebst. Wie er sich um Mathilda bemüht und auch immer wieder nach ihr fragt. Dass er auch so sehr hinter Lena steht, sich um sie sorgt und nur das Beste für sie will.
Lena steckt kopfüber in ihrem Alltag fest, als sie beginnt Briefe zu schreiben. Sie öffnet sich Sam relativ schnell und man spürt sofort, dass sie nicht zufrieden ist. Doch auch sie ändert mithilfe von Sams Worten ihr Leben. Die beiden schenken sich immer wieder neue Kraft.
Ingesamt macht dieses Buch auch gleichzeitig Lust darauf die sieben Sachen zu packen und einfach aus dem Alltag zu entfliehen, etwas Neues zu beginnen und man schöpft neue Kraft und Lebenslust aus diesen Briefen.

Meinung
Habe wirklich schon oft Bücher gesucht die an Emmi und Leo von "Gut gegen Nordwind" herankommen oder an "Hanna und Sebastian". Jetzt habe ich endlich ein Buch gefunden, dass in seiner Poesie, Melancholie und Tiefgründigkeit mithalten kann und mit den beiden Büchern auf einem Treppchen stehen kann! Top!
Für mich ist es mein bisheriges Jahreshighlight und damit definitiv ein 5 Stern Buch!
Ich freue mich über weitere Bücher von Sarah Fischer. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja noch einen zweiten Teil über Lena und Sam.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Stimmung
  • Figuren
Veröffentlicht am 22.03.2019

Spannungsaufbau - Vorbereitung auf Band 3?

Das Juwel - Die Weiße Rose
0

Inhalt
Nachdem Violet und Ash aus dem Schloss der Herzogin fliehen konnten, verstecken sie sich im Sumpf und schließen sich dem Bund der weißen Rose an. Die weiße Rose hat einige Verbündete, von denen ...

Inhalt
Nachdem Violet und Ash aus dem Schloss der Herzogin fliehen konnten, verstecken sie sich im Sumpf und schließen sich dem Bund der weißen Rose an. Die weiße Rose hat einige Verbündete, von denen Violet nichts geahnt hat. Gemeinsam mit Lucien und Garnet versucht sie ihre Fähigkeiten weiter aus zu bauen. Dann lernt sie Sil kennen, die ebenfalls mal ein Surrogat war und entkommen konnte. Sie lehrt Violet ihre Fähigkeiten zu beherrschen und anzuwenden, denn die weiße Rose hat ein Ziel. Sie möchte den Adel stürzen. Um ihren Bund zu vergrößern bleibt Violet und ihren Freunden nichts anderes übrig als noch mehr Surrogate aus dem Juwel zu befreien und sie über ihre Fähigkeiten auf zu klären. Doch die Herzogin kämpft gegen Violet. Irgend etwas führt die Herzogin im Schilde und dann verkündet sie plötzlich die Verlobung ihrer Tochter mit dem Fürsten. Für Violet gerät alles aus den Fugen, denn die Herzogin hat ein neues Surrogat, welches Violet nur allzu gut kennt.

Beschreibung
Das Cover dieses Teil finde ich um einiges schöner als den des ersten Buches. Die Farben sind einfach schlichter und eleganter als vom ersten Teil. Natürlich ist auch hier das Cover mit dem Titel bzw. dem Inhalt des Buches stimmig und man kann eine weiße Rose erkennen, in welcher Violet nun aufrechter sitzt mit Blick in die Zukunft. Vergleicht man beide Cover so ist schon deutlich erkennbar, dass Violet sich gewandelt hat und einen Schritt vorwärts macht. Sie ist nicht mehr die kleine Violet, die sich selbst bemitleidet und sich von der Herzogin unterbuttern lässt. Sie lässt sich nicht mehr demütigen, sondern steht auf und möchte etwas an der Situation ändern.
In diesem Teil dreht sich eigentlich alles um die Planung der Aufstände, die weiße Rose und die Vergrößerung des Bundes. Was mir außerdem etwas zu viel im Vordergrund stand waren die Fähigkeiten der Surrogate. Für mich etwas zu viel Fantasie, die da im Vordergrund stand. Von mir aus hätte sie Amy Ewing ruhig noch etwas mehr auf die Herzogin und die Aktivitäten im Juwel konzentrieren können. Schade, dass nicht ein Ortswechsel stattgefunden hat und man nur bei Violet war. Vermutlich wäre das Buch dann auch um einiges länger geworden, aber es hätte sich sicherlich gelohnt. Insgesamt kommen einige Themen einfach zu kurz oder werden schnell abgehandelt. So fliegt man durch das Buch, aber es bleiben auch Fragen offen und man fragt sich ob das so wirklich realistisch ist. Die eigentliche Thematik der Leihmutterschaft tritt leider immer mehr in der Hintergrund und wird unwichtig. Schade. Diese Idee war wirklich mal etwas ganz besonderes.
Schön finde ich, dass man nun etwas über die Stadt erfährt und auch über die Hintergründe und Entstehung des Juwels, bzw. der Kreise.
Auch in diesem Teil kommt Violet mir nicht wirklich näher. Komischerweise kann ich zu Raven, Garnet, Lucien und Sil mehr Bindung aufbauen als zu Violet. Für mich ist sie noch immer so fremd. Erst am Ende hatte ich Mitgefühl mit ihr und man ist ihr durch die Situation mit Ocker und Hazel näher gekommen. Sonst wirkt sie sehr kühl und abweisend. Viele Emotionen sind bei Violet nicht zu erkennen. Ich bin auch sehr gespannt darauf, ob die Charaktere wirklich alle so zusammenhalten oder ob es nicht einen Verräter unter ihnen gibt.
Der Schreibstil von Amy Ewing ist auch hier eher einfach gehalten, ohne viele Beschreibungen, dafür allerdings mehr wörtliche Rede zwischen den Charakteren. Dadurch lässt sich das Buch auch einfacher Weglesen.

Meinung
Auch wenn ich diesen Teil nicht ganz so stark fand wie den ersten Teil, gibt es trotzdem 5 Sterne von mir. Für mich ist es ein mittlerer Teil, der aber trotzdem Spannung aufgebaut hat und Lust auf den dritten und letzten Teil der Trilogie macht. Ich würde mir wünschen, dass Amy Ewing mit dem letzten Teil nochmal richtig packend schreibt und für Spannung und interessante Momente sorgt. Für so wenig Seiten kann ich mir kaum vorstellen, dass alle Thematiken in ein Buch passen und ausführlich erzählt werden.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Erschreckend guter Auftakt!

Das Juwel - Die Gabe
0

Inhalt
Violet Lasting ist in Armut aufgewachsen. Dennoch hat sie ihr Leben mit ihrer Mutter und ihrem beiden jüngeren Geschwistern sehr geliebt. Doch Violet gehört zu den auserwählten Frauen, die in das ...

Inhalt
Violet Lasting ist in Armut aufgewachsen. Dennoch hat sie ihr Leben mit ihrer Mutter und ihrem beiden jüngeren Geschwistern sehr geliebt. Doch Violet gehört zu den auserwählten Frauen, die in das Juwel als Surrogate geschickt werden, um Kinder für die reichen Frauen dort zu gebären und somit dafür sorgen, dass die Elite bestehen bleiben kann. Sie hat ganz besondere Gaben. Gehört zu den stärksten der 200 Mädchen und darf schließlich auch zu der Herzogin ziehen. Violet fühlt sich beschmutzt, ausgebeutet und hat große Angst vor dem was geschehen wird. Trotz dass sie nun in reicheren Verhältnissen lebt, wünscht sie sich nichts sehnlicher als wieder in ihrem alte Heimat zurück zu kehren. Zu Menschen, die sie lieben. Dann erfährt sie auch in den schwersten Zeiten Liebe und in den traurigsten Momenten Geborgenheit, die sie aber niemals ausleben darf. Sie versteckt diese Gefühle vor der Herzogin. Doch dann kommt alles ganz anders und Violet erfährt von Dingen, die alles nochmal ganz anders hinstellen. Violet beginnt sich zu sorgen. Was kann bzw. soll sie nur tun?

Beschreibung
Beginnend bei dem Cover löst es ähnliche Gefühle aus wie der Inhalt des Buches. Einerseits wirkt das Cover elegant, zart unterkühlt. Gleichzeitig kommen beim Anblick von Violet in der Mitte dieses violetten Juwels Gefühle der Besorgnis, der Einsamkeit und Trauer auf. Denn die Frau sitzt zusammen gekauert dort, in den schönsten Kleidern und dem schönsten Schmuck. Hat alles, was man sich wünschen kann - doch eines fehlt ihr. Die wahre Liebe, Geborgenheit, echte Gefühle. Sie ist in den Augen des Juwels kein Mensch mehr, nicht mehr sie selber, sondern nur noch eine Nummer, ein Mittel zum Zweck ohne jegliche Gefühle. Der Diamant, bzw. das Juwel auf dem Violet drauf sitzt ist dann natürlich doch wieder sehr passend.
Wenn ich es das Cover ganz objektiv betrachte, ohne die Geschichte dahinter zu sehen, entspricht es leider nicht so meinem Geschmack, was nicht an der Eleganz, bzw. diesem Prinzessinnen Stil liegt, sondern einfach daran, dass mir die knallige Farbkombination mit der Frau darin nicht gefällt, da es doch etwas kitschig wirkt und nicht dem Roman entsprechend. Ich weiß nicht, ob ich das Buch unbedingt in die Hand genommen hätte. Daran sieht man doch einfach, wie viel so ein Cover wirklich ausmacht. Zumal es auf viele wahrscheinlich auch wie ein kitschiger Mädchenroman wirkt. Die kleinen Strasssteinchen auf dem Cover die noch zusätzlich darauf sind, sind dann doch einfach zu viel des Guten. Da ich die anderen Bände bereits zu Hause habe lässt sich auch noch sagen, dass die Bücher optisch - zumindest Buchrücken an Buchrücken - nicht wirklich gut zueinander passen.
Der Schreibstil von Amy Ewing ist flüssig und „schnell“. Sie hält sich nicht viel mit Umschnörkelungen und Beschreibungen auf, sondern bringt die Handlung sofort zum Punkt. Dadurch lässt sich das Buch wirklich gut Weglesen. Trotzdem fehlt mir dann manchmal die Nähe zu den Charakteren oder auch die Fantasie mich richtig in die Welt hinein versetzen zu können. Hier übrigens noch ein kleiner Pluspunkt durch die Karten im Buch und die Auflistung der Protagonisten und der Häuser. Hierdurch konnte ich mir immer nochmal wieder durchlesen, wie alles zusammenhängt. Nichts desto trotz beschreibt die Autorin die Umgebung in groben Zügen, so dass man sich eine Vorstellung von der schicken aber grausamen Welt des Juwels machen kann.
Die Charaktere - wie bereits erwähnt - kommen mir nicht so wirklich nah. Ich kann eine Beziehung zu ihnen aufbauen, ja. Aber ich harmoniere noch nicht mit Violet, es ist kein Charakter bei dem ich denke, dass ich ihn vermissen werde. Es gibt einfach andere Protagonisten, die einem sofort ans Herz wachsen und die man von der ersten Seite an lieben lernt. So ist es mit Violet nicht. Sie verändert sich immer wieder über die Kapitel und ich kann sie noch nicht so ganz fassen, was wahrscheinlich auch an dem einfachen Schreibstil der Autorin liegt. Selbst Lucien und Ash sind mir beide nicht wirklich sympathisch. Außer des Surrogates Nummer 200, war mir keiner auf Anhieb sympathisch. Der für mich interessanteste Charakter ist natürlich die Herzogin. Natürlich steht man ihr mit Wut und Hass gegenüber. Andererseits glaube ich immer noch, dass da etwas in ihr ist und sie vielleicht gar nicht so schlimm ist, wie sie tut, bzw. dass sie ein gutes Herz hat und eventuell mit Violet gemeinsame Sache machen könnte. Violet wirkt zu Beginn sehr vorsichtig und ängstlich. Dennoch zeichnet sie sich durch ihre Stärke aus. Ihre Stärke am Anfang des Buches ist ein typischer Charakterzug für Frauen in Dystopien. Doch nach und nach verändert sich dieser Charakterzug und man erkennt auch die ängstliche und zurückhaltende Seite von Violet, die nicht nur stark und rebellisch ist. Die Wut die in Violet auf die Herzogin heranwächst, hat sich in null Komma nichts auch in meine Wut gewandelt. Ich hatte regelrecht Angst um Violet, wenn sie Dinge tat die die Herzogin so nicht akzeptieren wird. Ich habe mit ihr zusammen Geheimnisse verwahrt, Nachrichten an Raven geschickt, mir Sorgen um ihre beste Freundin gemacht und mitgelitten, wenn anderen Menschen etwas angetan wurde. Ich konnte Violets Horror nachvollziehen und miterleben.
Ich mag Bücher gerne, die sofort mit Spannung starten und man gleich von der ersten Seite an in die Handlung hinein geworfen wird. Hier hat die Autorin sich für einen sanften Start in die Handlung entschieden, bei der erst einmal erklärt wird um was es geht und sich stetig aufbaut. So ist es mir besser gelungen die ganzen Fäden miteinander zu verbinden, Violet besser kennen zu lernen und auch zu verstehen, wie sich die Surrogate nachher unter ihrer Herrschaft alle verändern. Es ist immer so spannend, dass man nichts anders kann als weiterlesen zu müssen! Das Ende des Buches ist ja wohl der Hammer! Natürlich muss ich jetzt sofort das zweite Buch lesen, damit ich weiß wie es weitergeht.

Meinung
Trotz der geringen Beziehung die ich zu den Charakteren aufbauen konnten und des Covers ist das Buch für mich trotzdem ein 5 Sterne Buch. Die Inhalte sind ebenso schockierend, wie auch wahr. Denn eine Leihmutterschaft bei Prominenten gibt es ja immer häufiger, auch wenn die hoffentlich nicht so grausam mit ihren Leihmüttern umgehen, wie in dem ersten Buch von Amy Ewing. Es ist einfach ein Buch ganz besonderer Art mit einem ganz besonderem und einzigartigem Thema, welches ich bisher noch nie so in einem Buch gelesen habe. Amy Ewing hat da wirklich eine tolle Handlung erschaffen, die viel Spannung enthält und ein kleines Fünkchen Liebe die bislang auch nicht im Vordergrund steht. Ich habe lange gewartet, bis ich die Bücher angefangen habe und ich bin wirklich froh, dass ich die Bücher nicht zu früh gelesen habe. Denn die Thematik ist doch auch hart und man hat lange daran zu knabbern.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Viel mehr als ein "Prinzessinnen Roman! Grandios!

Glimmernächte
0

Inhalt
Pippa’s Mutter hat auf einem ihrer Dienstreisen den Grafen Frederik von Raben, von Dänemark, kennen und lieben gelernt. Da die Beiden heiraten wollen macht sich die Familie gemeinsam mit dem Grafen ...

Inhalt
Pippa’s Mutter hat auf einem ihrer Dienstreisen den Grafen Frederik von Raben, von Dänemark, kennen und lieben gelernt. Da die Beiden heiraten wollen macht sich die Familie gemeinsam mit dem Grafen auf dem Weg zu seinem Gut. Doch auf einmal geschehen seltsame Dinge, die scheinbar nur Pippa sehen und erleben kann. Pippa ist sich sicher, sie halluziniert nicht. Irgend etwas verbirgt die Familie vor ihr. Was hat es mit dem psychisch erkrankten Niels, dem Sohn des Grafen zu tun und seiner verstorbenen Mutter und der verstorbenen Zwillingsschwert? Warum sind bislang alle Ehefrauen von Graf Frederik verstorben? Pippa verliebt sich beim ersten aufeinander Treffen sofort in Niels. Die beiden kommen sich näher und sie fühlt sich mit ihren „Halluzinationen“ von Niels verstanden. Sie beginnt ihm immer mehr zu vertrauen, doch dann geschieht etwas, beim Pippa das Vertrauen zu Niels hinterfragt. Ist er wirklich derjenige für den er sich ausgibt? Kann sie ihre Familie vor der Familie des Grafen schützen?

Beschreibung
Ich fange wie immer mit dem Cover an - wuuuunderschön! Was soll man anderes dazu sagen? Ein Traum im Bücherregal! Ein Traum für alles Mädchen die auf Prinzessinnen, Glitzer und Glimmer stehen! Ich finde es wirklich atemberaubend zumal es teilweise auch gut zum Inhalt passt, denn Pippa befindet sich in eben diesem Leben - dem Leben der Stieftochter des Grafen auf einem Schloss. Nicht ganz so passend finde ich das Kleid. Es wirkt etwas irreführend, da die Vermutung naheliegt, dass es sich im Buch wirklich nur um Prinzessinnen dreht und ein luxuriöses Leben. Klar, Pippa trägt bestimmt mal hübsche Kleider, aber in meiner Fantasie nicht besonders viel und ist auch alles andere als fein.
Das Buch hat sofort spannend und aufregend begonnen und über das Buch hinweg auch nicht nachgelassen. Irgendwie habe ich mich immer gefragt, wieso ist das so? Was ist passiert? Wer ist daran Schuld? All diese Fragen haben dafür gesorgt, dass ich nicht anders konnte als weiter zu lesen, dass ich die Seite nur so verschlungen habe. Die Autorin schreibt flüssig, kommt direkt zum Punkt ohne viel drum herum zu schreiben und behält immer den roten Faden im Auge.
Pippa als Protagonistin fand ich total niedlich und sympathisch. Sie hat sich als mutig erwiesen und als liebevoll. Was ich ein bisschen zu viel fand war, dass sie sich sofort auf Niels eingelassen hat und es scheinbar die große Liebe ist. Mein Kopf hat sie sofort in die Schublade naiv gesteckt, da es doch etwas unglaubwürdig rüber kam und ich an ihrer Stelle auch nie sofort Vertrauen zu Niels gefasst hätte, nachdem was ihr schon alles passiert ist.
Alle anderen Charaktere lernt man nur „oberflächlich“ kennen und kann nicht so wirklich eine Beziehung aufbauen. Wobei Matteo schon wirklich super süß ist.
Das ganze fällt in die Kategorie Jugendroman, wobei es schon Thriller Elemente oder Fantasie / Mytery Elemente beinhaltet. Letztendlich nimmt die Handlung eine wunderbare Wandlung, mit der ich gar nicht gerechnet hätte.

Meinung
Mich hat dieses Buch wirklich überrascht. Ich habe zwar etwas anderes erwartet und war dafür umso begeisterter und mitgerissen von diesem wirklich ganz besonderem Jugendroman! Ein 5 Sterne Buch für mich, das ich ratz fatz weg gelesen habe, weil es mir so gut gefallen hat. Zugegeben - der Titel ist nicht ganz passend für das Buch und das Cover auch nicht wirklich, aber der Inhalt ist dafür umso überraschender und spannender.