Inhalt
Violet Lasting ist in Armut aufgewachsen. Dennoch hat sie ihr Leben mit ihrer Mutter und ihrem beiden jüngeren Geschwistern sehr geliebt. Doch Violet gehört zu den auserwählten Frauen, die in das Juwel als Surrogate geschickt werden, um Kinder für die reichen Frauen dort zu gebären und somit dafür sorgen, dass die Elite bestehen bleiben kann. Sie hat ganz besondere Gaben. Gehört zu den stärksten der 200 Mädchen und darf schließlich auch zu der Herzogin ziehen. Violet fühlt sich beschmutzt, ausgebeutet und hat große Angst vor dem was geschehen wird. Trotz dass sie nun in reicheren Verhältnissen lebt, wünscht sie sich nichts sehnlicher als wieder in ihrem alte Heimat zurück zu kehren. Zu Menschen, die sie lieben. Dann erfährt sie auch in den schwersten Zeiten Liebe und in den traurigsten Momenten Geborgenheit, die sie aber niemals ausleben darf. Sie versteckt diese Gefühle vor der Herzogin. Doch dann kommt alles ganz anders und Violet erfährt von Dingen, die alles nochmal ganz anders hinstellen. Violet beginnt sich zu sorgen. Was kann bzw. soll sie nur tun?
Beschreibung
Beginnend bei dem Cover löst es ähnliche Gefühle aus wie der Inhalt des Buches. Einerseits wirkt das Cover elegant, zart unterkühlt. Gleichzeitig kommen beim Anblick von Violet in der Mitte dieses violetten Juwels Gefühle der Besorgnis, der Einsamkeit und Trauer auf. Denn die Frau sitzt zusammen gekauert dort, in den schönsten Kleidern und dem schönsten Schmuck. Hat alles, was man sich wünschen kann - doch eines fehlt ihr. Die wahre Liebe, Geborgenheit, echte Gefühle. Sie ist in den Augen des Juwels kein Mensch mehr, nicht mehr sie selber, sondern nur noch eine Nummer, ein Mittel zum Zweck ohne jegliche Gefühle. Der Diamant, bzw. das Juwel auf dem Violet drauf sitzt ist dann natürlich doch wieder sehr passend.
Wenn ich es das Cover ganz objektiv betrachte, ohne die Geschichte dahinter zu sehen, entspricht es leider nicht so meinem Geschmack, was nicht an der Eleganz, bzw. diesem Prinzessinnen Stil liegt, sondern einfach daran, dass mir die knallige Farbkombination mit der Frau darin nicht gefällt, da es doch etwas kitschig wirkt und nicht dem Roman entsprechend. Ich weiß nicht, ob ich das Buch unbedingt in die Hand genommen hätte. Daran sieht man doch einfach, wie viel so ein Cover wirklich ausmacht. Zumal es auf viele wahrscheinlich auch wie ein kitschiger Mädchenroman wirkt. Die kleinen Strasssteinchen auf dem Cover die noch zusätzlich darauf sind, sind dann doch einfach zu viel des Guten. Da ich die anderen Bände bereits zu Hause habe lässt sich auch noch sagen, dass die Bücher optisch - zumindest Buchrücken an Buchrücken - nicht wirklich gut zueinander passen.
Der Schreibstil von Amy Ewing ist flüssig und „schnell“. Sie hält sich nicht viel mit Umschnörkelungen und Beschreibungen auf, sondern bringt die Handlung sofort zum Punkt. Dadurch lässt sich das Buch wirklich gut Weglesen. Trotzdem fehlt mir dann manchmal die Nähe zu den Charakteren oder auch die Fantasie mich richtig in die Welt hinein versetzen zu können. Hier übrigens noch ein kleiner Pluspunkt durch die Karten im Buch und die Auflistung der Protagonisten und der Häuser. Hierdurch konnte ich mir immer nochmal wieder durchlesen, wie alles zusammenhängt. Nichts desto trotz beschreibt die Autorin die Umgebung in groben Zügen, so dass man sich eine Vorstellung von der schicken aber grausamen Welt des Juwels machen kann.
Die Charaktere - wie bereits erwähnt - kommen mir nicht so wirklich nah. Ich kann eine Beziehung zu ihnen aufbauen, ja. Aber ich harmoniere noch nicht mit Violet, es ist kein Charakter bei dem ich denke, dass ich ihn vermissen werde. Es gibt einfach andere Protagonisten, die einem sofort ans Herz wachsen und die man von der ersten Seite an lieben lernt. So ist es mit Violet nicht. Sie verändert sich immer wieder über die Kapitel und ich kann sie noch nicht so ganz fassen, was wahrscheinlich auch an dem einfachen Schreibstil der Autorin liegt. Selbst Lucien und Ash sind mir beide nicht wirklich sympathisch. Außer des Surrogates Nummer 200, war mir keiner auf Anhieb sympathisch. Der für mich interessanteste Charakter ist natürlich die Herzogin. Natürlich steht man ihr mit Wut und Hass gegenüber. Andererseits glaube ich immer noch, dass da etwas in ihr ist und sie vielleicht gar nicht so schlimm ist, wie sie tut, bzw. dass sie ein gutes Herz hat und eventuell mit Violet gemeinsame Sache machen könnte. Violet wirkt zu Beginn sehr vorsichtig und ängstlich. Dennoch zeichnet sie sich durch ihre Stärke aus. Ihre Stärke am Anfang des Buches ist ein typischer Charakterzug für Frauen in Dystopien. Doch nach und nach verändert sich dieser Charakterzug und man erkennt auch die ängstliche und zurückhaltende Seite von Violet, die nicht nur stark und rebellisch ist. Die Wut die in Violet auf die Herzogin heranwächst, hat sich in null Komma nichts auch in meine Wut gewandelt. Ich hatte regelrecht Angst um Violet, wenn sie Dinge tat die die Herzogin so nicht akzeptieren wird. Ich habe mit ihr zusammen Geheimnisse verwahrt, Nachrichten an Raven geschickt, mir Sorgen um ihre beste Freundin gemacht und mitgelitten, wenn anderen Menschen etwas angetan wurde. Ich konnte Violets Horror nachvollziehen und miterleben.
Ich mag Bücher gerne, die sofort mit Spannung starten und man gleich von der ersten Seite an in die Handlung hinein geworfen wird. Hier hat die Autorin sich für einen sanften Start in die Handlung entschieden, bei der erst einmal erklärt wird um was es geht und sich stetig aufbaut. So ist es mir besser gelungen die ganzen Fäden miteinander zu verbinden, Violet besser kennen zu lernen und auch zu verstehen, wie sich die Surrogate nachher unter ihrer Herrschaft alle verändern. Es ist immer so spannend, dass man nichts anders kann als weiterlesen zu müssen! Das Ende des Buches ist ja wohl der Hammer! Natürlich muss ich jetzt sofort das zweite Buch lesen, damit ich weiß wie es weitergeht.
Meinung
Trotz der geringen Beziehung die ich zu den Charakteren aufbauen konnten und des Covers ist das Buch für mich trotzdem ein 5 Sterne Buch. Die Inhalte sind ebenso schockierend, wie auch wahr. Denn eine Leihmutterschaft bei Prominenten gibt es ja immer häufiger, auch wenn die hoffentlich nicht so grausam mit ihren Leihmüttern umgehen, wie in dem ersten Buch von Amy Ewing. Es ist einfach ein Buch ganz besonderer Art mit einem ganz besonderem und einzigartigem Thema, welches ich bisher noch nie so in einem Buch gelesen habe. Amy Ewing hat da wirklich eine tolle Handlung erschaffen, die viel Spannung enthält und ein kleines Fünkchen Liebe die bislang auch nicht im Vordergrund steht. Ich habe lange gewartet, bis ich die Bücher angefangen habe und ich bin wirklich froh, dass ich die Bücher nicht zu früh gelesen habe. Denn die Thematik ist doch auch hart und man hat lange daran zu knabbern.