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Veröffentlicht am 01.09.2021

Ruhige See mit stürmischen Abschnitten

Die Leuchtturmwärter
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Emma Stonex „Die Leuchtturmwärter“ ist angelehnt an eine wahre Geschichte.
1972 verschwinden drei Leuchtturmwärter spurlos von der „Maiden“, einem Leuchtturm draußen auf einem kleinen Felsen im Meer. ...

Emma Stonex „Die Leuchtturmwärter“ ist angelehnt an eine wahre Geschichte.
1972 verschwinden drei Leuchtturmwärter spurlos von der „Maiden“, einem Leuchtturm draußen auf einem kleinen Felsen im Meer. Das unerklärliche dabei – die Tür war von innen verschlossen, zwei Wanduhren stehen beide jeweils auf viertel vor neun und der Tisch ist gedeckt. Für drei, nicht für zwei. Doch was ist mit Arthur, Vincent und Bill geschehen? Der Leuchtturm-Betreiber möchte die Sache nur schnell hinter sich bringen und präsentiert einen der drei als den Schuldigen, der alles ausgelöst hat. Gleichzeitig verpflichtet er die Hinterbliebenen niemals mit irgendwem über den Vorfall zu sprechen. Als Gegenleistung erhalten sie eine lebenslange Finanzspritze. Doch die offenen Fragen bleiben. Bis zwanzig Jahre später der Autor Dan über den Fall schreiben möchte und deshalb die Witwen der vermissten Leuchtturmwärter interviewt und die offenen Fragen erneut gestellt werden…
Die Geschichte wird in zwei Zeitachsen und mehreren Personen erzählt. Dabei ist die Erzählform anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, denn der Leser wechselt dabei ständig hin und her - liest ma jeweils nur die Antworten und Gedanken der jeweiligen Person z.B. bei den Interviews, nie aber die gestellten Fragen oder andere Reaktionen des Gesprächspartners um dann wieder statt Monologe zu Dialogen zu wechseln.
Das Erzähltempo ist eher gemächlich. Es passt sich ganz gut dem ruhigen Leben auf einem Leuchtturm an.
Die Charaktere sind alle unterschiedlich und gut ausgearbeitet. Gerade die Darstellung dieser unterschwelligen Spannungen, die im Laufe der Zeit entstehen, durch den Stress weil man nicht weiß was passiert ist, Vermutungen, Neid, etc. haben mir gut gefallen und mich ans Buch gefesselt.
Nur das Ende war nicht so wie ich es mir erhofft hatte. Das ging dann relativ schnell von statten. Es wurde logisch aufgeklärt, aber hatte irgendwie einen Cut, so als wenn man das Buch bis zum Finale in einem Rutsch schreibt und das Ende vier Wochen später beendet hätte. Irgendwie hat sich da nach meinem Gefühl der Erzählstil oder ich weiß auch nicht genau was geändert und es passte nicht mehr hundertprozentig zu den Seiten davor. Wie bei einer Kette am Fahrrad…Das ist auch der Grund, warum ich dem Buch „nur“ vier Sterne gebe.
Fazit:
Ein ruhiger, eher poetischer Roman, der einen durchs miträtseln, was passiert sein könnte, in seine Seiten zieht. Wer über ein schwächeres Ende hinweg sehen kann, der kann sich mit einer Decke aufs Sofa kuscheln und ein paar Stunden auf der „Maiden“ verbringen.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Emotionaler Liebesroman

LEARN TO LOVE ME
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Bei einem Ausflug nach Dingle (Irland) lernt die Alleinerziehende Allie den Frauenschwarm und Aufreißer Shawn kennen. Allie möchte die Zeit zum entspannen nutzen und viel wandern gehen. Shawn ist eher ...

Bei einem Ausflug nach Dingle (Irland) lernt die Alleinerziehende Allie den Frauenschwarm und Aufreißer Shawn kennen. Allie möchte die Zeit zum entspannen nutzen und viel wandern gehen. Shawn ist eher der Typ für Partyurlaub. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten der beiden nähern sie sich aber an. Shawn möchte eigentlich keine Verbindlichkeiten eingehen wird aber von Allie magisch angezogen. Und Allie hat genug Probleme und benötigt keinen unzuverlässigen Hallodri an ihrer Seite. Und doch bekommen beide den jeweils anderen nicht aus ihrem Kopf…
Bei „Learn to love me“ handelt es sich um eine emotionale Liebesgeschichte die aus zwei Ich-Perspektiven geschrieben ist (Shawn und Allie). Die Stärke des Romans sind die tollen Charaktere und die unaufgeregte, dennoch mitreißende Art der Erzählung. Wirkliche Schwächen konnte ich nicht finden. Allenfalls das es mir manchmal vielleicht etwas zu ruhig zuging.
Besonders die Nebencharaktere haben mir gefallen. Allies Großeltern und ihr Sohn sind einfach bezaubernd und jeder wäre froh, eine so tolle Familie zu haben. Auch Shawn und Allie sind gut gelungen. Sie waren nicht zu perfekt und zumeist realistisch beschrieben. Insbesondere Allies Leben als Alleinerziehende Mum.
Fazit:
Ein wundervoller Liebesroman mit tollen Figuren und einer ruhigen, aber intensiven Love-Story. Ich kann das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Dennis lernt die schwedischen Gardinen kennen

Ein Männlein liegt im Walde
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Loretta is back! Dieses Mal sind ihre Ermittlungen sehr persönlich, schließlich wird Dennis verdächtigt, den Stiefvater seiner Tochter ermordet zu haben. Wie, Dennis hat eine Tochter? Ja, das wusste Dennis ...

Loretta is back! Dieses Mal sind ihre Ermittlungen sehr persönlich, schließlich wird Dennis verdächtigt, den Stiefvater seiner Tochter ermordet zu haben. Wie, Dennis hat eine Tochter? Ja, das wusste Dennis bisher auch nicht. Allerdings ist nicht alles so wie es auf den ersten Blick scheint. Wie gut, dass er die richtigen Freunde hat! Diana und Okko kommen aus dem hohen Norden und auch Frank und die Kommissarin tragen ihren Teil zu den Ermittlungen bei. Das kann nur ein Erfolg werden…

Seit dem ersten Buch, dass ich von Lotte Minck gelesen habe, bin ich Loretta und ihrer Clique verfallen. Sie sind jeder für sich einzigartig und halten zusammen, komme was wolle. Dabei bewahren sie sich ihren Ruhrpott-Humor, der hier auch öfters zum Einsatz kommt. Somit ist mir der Einstieg ins Buch wieder mal sehr leicht gelungen. Die Spannung wurde bis zum Ende gehalten und am Ende musste ich das Buch aus der Hand legen, obwohl ich eigentlich nur bei Loretta und ihrer Clique bleiben wollte.

Fazit:

Darf man ja fast nicht sagen, aber ich freue mich auf den nächsten Todesfall der anderweitige Ermittlungen der Hobby-Detektive und kann bis dahin nur die bereits erschienenen Fälle als vorbereitende Qualifikationsmaßnahme empfehlen :)

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Krimi mit toter Tante und Humor

Tote Tanten plaudern nicht
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Ich muß gestehen, bei dem Titel habe ich an meine Tante denken müssen und alleine das war schon ein Grund, das Buch unbedingt lesen zu wollen (sie erfreut sich aktuell bester Gesundheit….). Bisschen schräg? ...

Ich muß gestehen, bei dem Titel habe ich an meine Tante denken müssen und alleine das war schon ein Grund, das Buch unbedingt lesen zu wollen (sie erfreut sich aktuell bester Gesundheit….). Bisschen schräg? Ja, vielleicht. Aber damit passe ich hervorragend in die Detektei von Biene und Jago.
Im mittlerweile sechsten Teil der Reihe müssen Biene und Jago nicht nur einen Todesfall aufklären, sondern auch einen Vermisstenfall und einen Sch***-Fall klären. Aber die beiden sind ja geübt darin, mehrere Sachen auf einmal zu machen. Chaos ist ihnen ja nicht fremd. Außerdem haben sie nun Unterstützung der BWL Studentin Cassandra, die zumindest bei einem der beiden Partner für Unmut sorgt. Apropos Partner – Jochen trägt auch einen Teil zum Chaos bei…
Mich hat der Band wieder bestens unterhalten. Er ist mit dem für Vera Nentwich bekannten Lokalkolorit versehen und hat mich des Öfteren zum schmunzeln oder Augen verdrehen gebracht. Je nachdem, wer in der Szene gerade mit beteiligt war.
Bei Jago werde ich ja immer ein bisschen schwach. Der „Spanier“ ist Macho durch und durch und ein Autofreak, der seinen Aston Martin nie, na ja, fast nie, aus der Hand gibt. Ansonsten überlässt er das ermitteln eher Biene. Er ist mehr so eine Art Geldgeber, der ab und zu mal seinem „Spieldrang“ nachgibt.
Biene ist dagegen eine Ermittlerin durch und durch, die ihre Nase zwangsläufig in andere Angelegenheiten stecken muß. Neugier wurde bei Geburt so mitbestellt. Sie ist auch die einzige, die sich ab und zu mal Jagos Auto leihen darf. Manchmal mit weiblicher Rafinesse…..
Cassandra habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist zwar noch recht jung, aber nicht auf den Kopf gefallen, auch wenn sie für den Job wohl deutlich überqualifiziert ist. Und Jago vielleicht doch mal auf dumme Gedanken bringen könnte…

Der Band ist wie seine Vorgänger auch, alleine lesbar. Mehr Spaß macht es aber, wenn man die Vorgänger kennt. Es wird zwar alles wichtige im Buch genannt, so dass man ohne größere Probleme der Story folgen kann, aber der ein oder andere Hinweis auf frühere Fälle lässt einen doch noch etwas mehr mitfiebern und zu seinem Lesepartner sagen „Ach ja, das war doch…“.

Fazit:
Leichte, humorvolle Unterhaltung für Zugfahrten und Co. Ich hatte den Band mal wieder innerhalb eines Tages ausgelesen. Es flutscht einfach. Nicht immer 100 %-ig Realistisch, aber hej – es ist ein Buch und da darf man ALLES! Ich freue mich auf jeden Fall auf Bienes neuen Fall und hoffe, dass Cassandra auch weiterhin Mitglied des Teams bleibt.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Beste Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite

Ausweglos
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Die Story startet quasi fast mittendrin. Um genau zu sein 6 h und 44 min nach der Tat. Dabei werden die Geschehnisse aus mehreren Perspektiven geschildert, was es mega spannend und nachvollziehbar macht. ...


Die Story startet quasi fast mittendrin. Um genau zu sein 6 h und 44 min nach der Tat. Dabei werden die Geschehnisse aus mehreren Perspektiven geschildert, was es mega spannend und nachvollziehbar macht. Einmal ist es der Ermittler, dann wieder ein Mann der in der Tatwohnung aufgefunden wurde oder auch mal der Täter selbst. Es gibt einige Wendungen und als Leser habe ich die ganze Zeit mitgefiebert und geraten, wer denn der Ringfinger-Mörder ist. Und bin erst sehr spät auf den Mörder gekommen.
Die Geschichte selbst ist gut konstruiert. Sie wirkt real und so als könnte das gerade eben tatsächlich in Hamburg oder der eigenen Nachbarschaft geschehen. Auf den Dachboden muß ich glücklicherweise nicht so häufig…
Auch die Charaktere sind durchweg gut gelungen. Sehr unterschiedlich, aber alle blieben in ihrer Rolle. Naja, fast alle. Aber die Person, die aus der Reihe tanzt, das erklärt sich durch die Story.
Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. An einigen Stellen schon fast humorvoll, z. B. auf
S. 103 „Mhm, das duftet ja himmlisch[…] Pannfisch a la Krankenhaus. Ungepfeffert, ungesalzen, ungeniessbar – aber der Hunger treibts rein.“ Oder
S.149 „Kölnisch Wasser 4711 – das Parfüm meiner Großmutter. Sie ist schon vor Jahren gestorben. Die Empfangsdame scheinbar auch, sie weiß es nur noch nicht.“
Auch die Idee des „11 h Schnack“ ist witzig.
Das Cover ist sehr reduziert gehalten. Es zeigt einen Fingerabdruck der etwas erhaben ist. Es passt hervorragend zum Buch, dessen Inhalt und lenkt nicht ab.
Fazit:
Es macht einfach Spaß das Buch zu lesen und ich konnte es ungefähr nach einem Drittel nicht mehr aus der Hand legen. Ich war zu neugierig, ob ich mit meinen Vermutungen Recht hatte. Den Autoren werde ich mir für den nächsten Thriller-Genuss merken und kann dieses Werk wärmstens empfehlen.

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