Vom Mut, einmal alles anders zu machen
Ans Meer
Anton ist Linienbusfahrer und führt ein eher biederes Leben. Seine Tagesabläufe folgen stets dem gleichen Schema. Zudem ist er (unglücklich) in seine Nachbarin Doris verliebt. Eines Tages wird er von ...
Anton ist Linienbusfahrer und führt ein eher biederes Leben. Seine Tagesabläufe folgen stets dem gleichen Schema. Zudem ist er (unglücklich) in seine Nachbarin Doris verliebt. Eines Tages wird er von der krebskranken Carla überredet die übliche Tour zu verlassen und nach Italien zu fahren, damit sie noch einmal das Meer sehen kann. Anton bricht aus seinen Gewohnheiten aus und begibt sich mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe an Passagieren auf eine abenteuerliche Fahrt.
Der Roman von Rene Freund ist nur 140 Seiten lang und bietet dennoch so viel. Mit einem feinen Humor werden die unterschiedlichen Charaktere hervorragend herausgearbeitet. Dabei sticht insbesondere Anton als liebenswürdiger, herzensguter Protagonist heraus, der mir von der ersten Seite an sympathisch war. Aber auch alle anderen, teils skurrilen Mitfahrer, sind mir trotz der Kürze der Geschichte ans Herz gewachsen. Sehr gut gefallen hat mir die zwischen den Zeilen versteckte Gesellschaftskritik, die stets humorvoll und ohne erhobenen Zeigefinger daherkommt.
Das Buch gliedert sich in 55 kleine Abschnitte und lässt sich flüssig in einem durchlesen. Auch das Ende hat mich überzeugt. Die Ausgabe ist hochwertig verarbeitet und das Cover passt wunderbar zum Inhalt und Schreibstil.
Klare Lesempfehlung!