Jede Menge Verdächtige und ein rätselhafter Fisch
Erkül Bwaroo fischt im TrübenErholung für Bwaroo? Das passt doch irgendwie gar nicht zusammen, bei dem umtriebigen leben, das der Elfendetektiv führt. Nun, es kommt wie es kommen muss: Erküls Neugier, eine Einladung in ein Schloss, ...
Erholung für Bwaroo? Das passt doch irgendwie gar nicht zusammen, bei dem umtriebigen leben, das der Elfendetektiv führt. Nun, es kommt wie es kommen muss: Erküls Neugier, eine Einladung in ein Schloss, die Hilflosigkeit eines liebenden Fischers, ein verwunschener Fisch und schließlich ein gemeiner Mord machen eine Urlaubsreise des schicken, klugen und wortgewandten Erkül Bwaroo zunichte. Butler Orges ist natürlich mit von der Partie und fährt ein ganz neumodisches Vehikel, das sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Schnell muss Erkül feststellen, dass er es mit einer ganzen Menge an Verdächtigen zu tun hat und Orges zeigt seinen Unmut über einen unfähigen Vertreter seiner Zunft.
Ilsebill, einst Fischersfrau, lebt mit einigen illustren wie auch merkwürdige Gästen und Personal auf einem Schloss, das sie sich von einem verwunschenen Fisch gewünscht hat. Der selbsternannte Krimiautor Ernest Saumweg schlägt zur Unterhaltung ein Krimispiel vor. Doch das „Vergnügen“ findet ein jähes Ende, als die schöne Magda am Fuße der Treppe des Schlosses tot aufgefunden wird.
Erkül kann seine Eitelkeit im Hinblick auf seine Intelligenz das eine oder andere Mal nicht verschleiern, versucht es auch gar nicht. Trotzdem mag ich diesen kleinen, französisch-sprechenden Elf richtig gerne. Sein scharfer Verstand und seine Höflichkeit jedem gegenüber zeichnen ihn aus. Endlich zeigt Orges mal Gefühle, wenn es auch nur eine kurze Unmutsbezeichnung gegenüber dem Butler im Schloss ist. Zusammen sind Elf und Mensch ein eingespieltes und souveränes Team.
Das versteckte Märchen im Fantasykrimi hat mich an meine Kindheit erinnert und ist mir ins Auge gesprungen. Schwieriger war es da schon mit meinen eigenen Ermittlungen. Doch auf Erkül ist bekanntlich Verlass und er hat mit viel Spürsinn den Mord aufgeklärt. Ganz in der Manier von seinem meisterlichen Vorbild Hercule Poirot behält er seine Gedankengänge bis zu Schluss für sich und versetzt damit den Kollegen Jupp des Öfteren in Unmut. Aber wer kann Erkül schon ernsthaft böse sein? Ich jedenfalls nicht! Mich hat „Erkül fisch im Trüben“ wieder sehr gut unterhalten. Die ganzen Charaktere sind trefflich beschrieben und entstanden vor meinem inneren Auge, die Spannung war stets da und Gefühle – vor allem Mitgefühl für Sebastian, der seine Ilsebill über alles liebt – kamen ebenfalls nicht zu kurz. Ein herzliches Dankeschön und die volle Punktzahl für dieses wunderbare Buch!