Blutige Treiben und keine Hoffnung
Haus der HoffnungNachdem ihm die Aufklärung einer Mordserie nicht gelungen ist, verschlägt es Kommissar Ingo Steeger mit seiner hochschwangeren Frau aufs Land. Hier verspricht er sich Zeit und Ruhe für sein kommendes Familienleben. ...
Nachdem ihm die Aufklärung einer Mordserie nicht gelungen ist, verschlägt es Kommissar Ingo Steeger mit seiner hochschwangeren Frau aufs Land. Hier verspricht er sich Zeit und Ruhe für sein kommendes Familienleben. Leider kommt es ganz anders, als bei der Ruine der ehemaligen Nervenheilanstalt eine übel zugerichtete Leiche gefunden wird. Es sieht ganz so aus, als würde der Mörder aus Hamburg nun im neuen Wirkungskreis von Steeger seine Serie fortsetzen.
Der Thriller war für mich anfangs eine interessante und spannende Mischung aus Tagebuch und Drehbuch. Die „Persönlichen Notizen“ des Mörders haben die Spannung extrem hochgehalten und einen Einblick in dessen Vergangenheit und Gedankenwelt gegeben. Der andere Teil, der in der Gegenwart spielt und die Mordermittlung verfolgt, las sich anfangs eher wie ein Drehbuch, denn ein Roman. Ich finde das eine interessante Konstellation.
Das furiose Ende des Buches war für mich eine absolute Überraschung und bis auf ein paar Kleinigkeiten gut nachvollziehbar. Allerdings war es mir zu viel an Grausamkeit, Rache, Blut und Toten. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor im letzten Abschnitt in einen wahren Blutrausch verfallen ist. Etwas weniger hätte hier gereicht und der Handlung bzw. der Fortsetzung bestimmt nicht geschadet. Die Idee zum Buch und ein so unheimlicher Ort wie die Ruine einer Heilanstalt sind super gewählt, aber die Umsetzung hat mich enttäuscht. Die zahlreichen Charaktere blieben recht flach und gerade Kommissar Steeger reagiert plötzlich ganz unangemessen. Da hätten dem Buch ein paar Seiten mehr gut getan, denn Potential und genug Spannung hatte die Geschichte allemal.