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Veröffentlicht am 09.08.2019

Ein besonderer grüner Daumen ;)

Faye - Herz aus Licht und Lava
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》INHALT:
Island, das Land der nordischen Mythen und Sagen. Genau dorthin verschlägt es die 17jährige Faye, zusammen mit ihrer Mutter - zu Beginn eher gegen ihren Willen. Doch schon am ersten Abend, im ...

》INHALT:
Island, das Land der nordischen Mythen und Sagen. Genau dorthin verschlägt es die 17jährige Faye, zusammen mit ihrer Mutter - zu Beginn eher gegen ihren Willen. Doch schon am ersten Abend, im einzigen Land dieser Erde mit einer Elfenbeauftragten, zieht Island Faye in ihren Bann. Ein Schwarm Glühwürmchen führt sie zu einer Lichtung mit einem uralten Holunder. Der Sage nach soll sich dort der Eingang zur Elfenwelt befinden. Doch vor Jahren wurde das Herz des Baumes gestohlen und seitdem liegt er im Sterben. Kann Faye den Baum noch retten? Und steht der jähzornige Aron dabei auf ihrer Seite oder auf der ihrer Gegner…?

》EIGENE MEINUNG:
Das Cover von Faye hat mich wirklich wie magisch angezogen: Goldene, wie lebendig erscheinende, Linien auf eisblauem Grund, die im Licht schimmern. Dahinter ein transparentes, magisch wirkendes Element, welches man auch erfühlen kann. Für mich schlicht, aber trotzdem stimmig und absolut nicht unauffällig! Es ist direkt am Buch angebracht und nicht als Umschlag abnehmbar. Bei der weiteren Gestaltung finden sich zu jedem Kapitelbeginn Verzierungen und zu meiner großen Freude auch ein goldenes Lesebändchen!

Bei Faye handelt es sich um einen Einzelband, er klar abgeschlossen ist. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Es beginnt mit einem tollen Prolog, der – im Nachhinein gesehen – vielleicht aber sogar schon zu viel verrät. Im Anschluss wird aus der Sicht Fayes erzählt. Grundsätzlich handelt es sich um Urban Fantasy, gespickt mit Humor und netten Anspielungen auf andere Fantasyreihen. Genossen habe ich wieder den Moment in dem die Bedeutung des Untertitels klar wurde.

Die Charaktere sind vielfältig ausgestaltet. Im Mittelpunkt steht Faye, die man wirklich gerne haben kann. An einigen Stellen blitzen Pubertät und Gutgläubigkeit durch, aber selbst mich (als Leserin Anfang 30) hat das nicht groß gestört. Dafür mochte ich ihren Drang etwas Gutes in die Welt zu bringen, ihren grünen Daumen und ihre Aufgeschlossenheit. An einigen Stellen hätte ich mir jedoch gewünscht sie würde Sachverhalte genauer hinterfragen, erforschen oder ausprobieren!
Aron hat es mir als Figur da schon schwerer gemacht. Auch im Originalklappentext wird er ja schon als impulsiv und jähzornig beschrieben. Als erwachsene Frau konnte ich an ihm wenig finden, was mich anzieht und ich lange auf eine Wende gewartet. Für mich kam sie nicht wirklich – Faye war da genügsamer: Er ist schön, geheimnisvoll, anziehend und vielleicht erklärt seine Hintergrundgeschichte manches. Die Liebesgeschichte blieb für mich somit blass und wenig nachvollziehbar. Zumindest ließ sie sich etwas Zeit, kam dann jedoch zu plötzlich und gebraucht hätte es sie für mich gar nicht.
Hinzu kommen viele weitere Protagonisten ganz unterschiedlicher Art. Besonders erwähnen möchte ich noch den Bösewicht der Geschichte: Gerade am Anfang konnte man an ihm wirklich einschüchternde Eigenschaften bemerken, gegen Ende fand ich ihn etwas zu klischeehaft. Ganz frei nach dem Filmmotto „Show, don’t tell“, wäre es mir lieber gewesen seine Beweggründe wären gezeigt, nicht von ihm – mit irrem Lachen – dargestellt worden.

Auch ansonsten wurde mir leider zu viel der Geschichte, mit zu deutlichen Hinweisen, vorweg genommen. Natürlich bin ich nicht die Hauptzielgruppe, und habe vielleicht schon zu viel Jugendfantasy gelesen, aber die großen Überraschungen blieben dabei für mich aus. Oft wusste man mehr als Faye selbst. Leider! Denn die Erzählung an sich ist fantasievoll, atmosphärisch und mit wunderschönen Szenen beschrieben! Gerade Island wächst einem wirklich ans Herz und mein Wunsch es einmal zu besuchen ist nach diesem Buch noch größer geworden! Am liebsten hätte ich dieses Buch vor Ort gelesen, mit seinen Stränden, Wasserfällen, Walen uvm. Zusammen mit Faye entdeckt man diese Welt und kommt hinter so viel mehr, als der Klappentext andeutet!

》FAZIT:
Ein Buch das bei mir weniger mit großen Überraschungen, dafür umso mehr mit der vorhandenen Fantasie, Magie und dem tollen Setting punkten konnte! Der Hauptcharakter Faye hat das Herz am rechten Fleck.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Pflanzen- und Tierwelt im Kosmos Garten

Das grüne Wunder
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》INHALT:
Im kleinen Kosmos Garten ereignen sich ziemlich viele erstaunliche Dinge: Im Boden sorgen Kleinstlebewesen dafür, dass Nährstoffe von den Pflanzen aufgenommen werden können. Manche Pflanzen geben ...

》INHALT:
Im kleinen Kosmos Garten ereignen sich ziemlich viele erstaunliche Dinge: Im Boden sorgen Kleinstlebewesen dafür, dass Nährstoffe von den Pflanzen aufgenommen werden können. Manche Pflanzen geben Stoffe in den Boden ab, um sich Konkurrenz vom Leib zu halten. Andere Pflanzen wiederum fördern sich gegenseitig im Wachstum.
Im Buch Das grüne Wunder erklärt die Gartenexpertin Ina Sperl auf lockere Weise das faszinierende Zusammenspiel von Bodenleben, Pflanzen- und Tierwelt im eigenen Garten und beantwortet wichtige Fragen: Warum vermehren sich Schädlinge wie Blattläuse bei bestimmter Witterung explosionsartig? Warum sieht man kaum mehr Schmetterlinge in den Gärten? Warum wächst das Unkraut (gefühlt) immer schneller als die eigentliche Beetbepflanzung? Mit diesem Wissen lassen sich die Lebewesen im eigenen Garten entsprechend schützen und fördern. Man wird mit gesunden Pflanzen und reicher Ernte belohnt und leistet auch noch einen großen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

》EIGENE MEINUNG:
Wie immer bei Sachbüchern gibt es von mir den Originalklappentext, weil dieser meiner Meinung nach maßgeblich dafür verantwortlich ist, was man vom Buch erwartet. In meinem Fall muss ich dazu sagen, dass ich Gartenbau studiert habe und vom Buch vor allem spannende Zusammenhänge (vielleicht in Form von Portraits, Symbiosen etc.) zwischen Mensch, Tier, Pflanze, Boden usw. erwartet habe, die nicht schon allgemein bekannt sind.
Bevor ich auf die Gestaltung eingehe der Hinweis, dass ich dieses Buch als Rezensionsexemplar über NetGalley.de erhalten habe. Da dort das Lesen von Sachbüchern (gerade mit vielen Bildern) auf dem PC empfohlen wird und mein Kindle auch nur schwarz-weiß anzeigen kann, habe ich komplett am PC gelesen. Erst haben das Herunterladen der Adobe ID und das Einloggen dafür Probleme gemacht und dann war das Ergebnis nicht annähernd mit der Gestaltung des „echten“ Buches in Einklang zu bringen. Für mich ganz klar ein großes Minus und Hinweis bei solchen Büchern ab jetzt wieder klar zum Print zu greifen! (Ein Fehler meinerseits ist bei dem Ganzen natürlich nicht auszuschließen! ;) )
Dies ist nämlich (eigentlich) wirklich wunderschön gestaltet! Die Schrift ist angenehm, die Kapitel sind wohltuend kurz und abwechslungsreich gestaltet. Da gibt es normale Textabschnitte, Abschnitte mit Expertenwissen und vor jedem neuen Kapitel kleine Aufzählungen was man im Garten gerade wahr nimmt und was fern ab unserer Augen geschieht. Hinzu kommen wundervolle Fotografien die auf jede Jahreszeit Lust machen!
Apropos Jahreszeiten: Der Inhalt des Buches ist nach eben diesen eingeteilt!
1. Erstfrühling
2. Vollfrühling
3. Frühsommer
4. Hochsommer
5. Spätsommer
6. Frühherbst
7. Vollherbst
8. Spätherbst
9. Winter
10. Vorfrühling
Umgeben ist das Ganze von Vorwort, Einleitung, Service, Adressen, Adressen/Literatur, etc.
An den Jahreszeiten kann man auch am besten erklären wie das Buch aufgebaut ist. Es stellt dar, was sich zu dieser Zeit im Garten abspielt. Unter der Erde, über der Erde, im Gemüsebeet, bei Obst, Mensch, Tier, Pilz, Insekten, Schädlingen, Unkraut, Stauden, Bäumen, uvm. Innerhalb dieser Beschreibungen gibt es Zusammenhänge die wie Anekdoten eingestreut werden. Z. B. zwischen Ameisen und bestimmten Schmetterlingen, verschiedenen Gemüsesorten, Blüten und ihren Bestäubern. Einige davon waren mir schon bekannt, andere konnten mich begeistern. Im Großen und Ganzen war mir dies jedoch viel zu wenig. Der Hauptteil des Buches hat mich eher an meine Botanik-Vorlesungen im Studium erinnert: Wie funktioniert Bestäubung, welche Strategien haben Stauden, wie wird mit Wassermangel umgegangen etc. Nicht, dass dies nicht interessant wäre, aber ich hatte anderes erwartet. Hinzu kommt natürlich mein Grundwissen in diesem Bereich, der mich einige Teile eher mäßig interessiert hat lesen lassen. Ebenso einige Wiederholungen über die Kapitel hinweg.
Wer im Buch Gärtnertipps, Pflanztipps, Insektenhäuschen oder Balkon erwartet wird definitiv nicht fündig. Ich würde es eher als Grundlagenbuch für die Jahreszeiten im Garten, Pflanzen, Tiere, Kreisläufe ansehen. Hier sind die Erklärungen jedoch wirklich gelungen, auch wenn sehr viele Pflanzennamen in den Raum geworfen werden. Dafür begleiten Erdhummel und Giersch über das ganze Jahr, so dass man sie ausführlich kennen lernen kann. Schön fand ich auch, dass das Thema invasive Arten, Klimawandel und Einfluss des Menschen in der Natur seinen Platz gefunden hat.

》FAZIT:
Ein Buch das mich vor allem mit seinen Fotografien begeistern konnte. Als Dipl.-Ing. für Gartenbau hat es für mich eher Grundlagenwissen um den Kosmos Garten im Jahreskreislauf geboten. Spannende Fakten und Anekdoten zu Symbiosen zwischen Mensch, Tier, Pflanze, Pilz, Boden etc. sind mir dabei etwas zu kurz gekommen.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Für mich das Ende dieser Reihe - damit kann man leben

Das Buch der Schatten - Verwandte Geister
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》INHALT:
Starlocket ist in Gefahr! Der internationale Rat der Hexen hat in Erfahrung gebracht, dass der Zirkel von Morgans Freunden das nächste Ziel der dunklen Welle sein wird. Und wie es scheint kann ...

》INHALT:
Starlocket ist in Gefahr! Der internationale Rat der Hexen hat in Erfahrung gebracht, dass der Zirkel von Morgans Freunden das nächste Ziel der dunklen Welle sein wird. Und wie es scheint kann nur sie diesen Angriff verhindern. Doch der Preis ist ungewiss, denn Morgan muss dafür das Vertrauen ihres leiblichen Vaters gewinnen um an Informationen zu gelangen. Doch wie soll sie dem Liebhaber, Seelengefährten und Mörder ihrer Mutter gegenüber treten. Und was macht das alles aus ihr? Ist sie nun gut, oder ist sie böse?


》EIGENE MEINUNG:
Dies ist Band 8 der Buch der Schatten-Reihe von Cate Tiernan. Hier ist zuallererst zu sagen, dass es diesen Teil nicht mehr als Print gibt, sondern nur noch als e-Book. Etwas schade, aber erträglich. Schwerwiegender für mich ist es, dass dies der letzte Band der Reihe ist, der ins Deutsche übersetzt wurde. Es folgen noch 7 weitere Bände:

1. Book of Shadows – Verwandlung
2. The Coven – Dunkle Gabe
3. Blood Witch – Bluthexe
4. Dark Magick – Flammende Gefahr
5. Awakening – Dunkle Zeichen
6. Spellbound – Böse Mächte
7. The Calling – Schwarze Seelen
8. Chagenling – Verwandte Geister
9. Strife
10. Seeker
11. Origins
12. Eclipse
13. Reckoning
14. Full Circle
15. Night’s Child

Beim Cover schließt der Band nochmal schön an die Vorgänger an: Der Hintergrund ist komplett in Schwarz gehalten und trägt den Titel und ein Objekt in der gleichen Farbe, sowie feine Schnörkel. In diesem Fall ist es ein Schlüssel mit Gravuren, welcher zu brennen oder rauchen scheint.

Im offiziellen Klappentext heißt es „Dramatisch, packend und absolut magisch“! Für mich war dies jedoch leider der bisher schwächste Teil und weder wirklich dramatisch, noch packend und definitiv zu wenig magisch…
Zum Drama: Im letzten Teil hatte Morgan ja ihren Vater kennen gelernt und sich ihrer inneren Zerrissenheit hingegeben ob sie dadurch jetzt böse oder gut ist. In diesem Band kommt hinzu, dass sie ihren Vater kennen lernen möchte und doch weiß, was er getan hat. Also: nächster Seelenschmerz. Für mich war das Ganze aber zu aufgesetzt, vielleicht auch schon zu oft gelesen. Morgan hätte für mich einfach schon stärker sein müssen, etwas erwachsener und darum konnte mich dies nicht wirklich mitreißen. Anstatt zu versuchen sich selbst zu verstehen und zu akzeptieren verliert Morgan sich zu sehr in ihren Gedanken und spricht mit niemandem darüber.
Das ist auch gleich mein nächster Kritikpunkt: Die Beziehung zu Hunter ist gefühlt das langweiligste was ich kenne – er ist wenig anwesend und dann eher unscheinbar. Die Freundschaft mit Bree wird von Morgan völlig vernachlässigt. Das tut mir fast noch am meisten weh. Der super Freund Robbie wird fast nicht erwähnt, genau wie ihre Schwester, die mit wenigen Sätzen abgefertigt wird. Der Wicca-Laden kann nicht besucht werden, der Zirkel spielt fast keine Rolle – und da geht es zum Magie-Kritikpunkt:
Zur Magie: Der Laden fällt also flach, Kreise finden nicht wirklich statt, Morgan lernt Neues einfach aus dem Nichts oder durch Handauflegen... Es gibt keine Recherchen, keine detaillierten Beschreibungen, keine Erklärungen. Mir reicht es nicht, dass erwähnt wird, dass sie ja die Allerstärkste ist. Ich will, dass sie sich damit beschäftigt und ich ihre Fortschritte und die Hintergründe dazu wahrnehmen kann!
Letzter Punkt: Packend. Dies alles führt leider dazu, dass ich wesentlich weniger gepackt war als in den Vorgängerteilen. Zwar arbeitet das ganze Buch auf ein bestimmtes Ereignis hin, aber das Ende erscheint dann völlig blass. Für mich wird es viel zu kurz und früh abgehandelt, viel zu wenige Personen sind beteiligt und Morgans Gedanken dazu drehen sich auch eher wieder nur um ihre Gefühle. Die Story kommt für mich dabei viel zu wenig voran. Die dunkle Welle ist mir nicht klarer geworden. Die kursiven Abschnitte vor den Kapiteln sind diesmal Briefe von einem Mönch der auf Hexen trifft. Das hat mir ebenfalls nicht so viel gegeben oder ich habe es nicht richtig verstanden. Der sonst so typische Cliffhanger am Ende fehlt gefühlt völlig. Ich habe mich beinahe schon gefragt ob hier im Deutschen extra etwas verändert wurde, damit die Übersetzung hier enden kann.

Ich bin unschlüssig ob ich die Reihe auf Englisch weiter verfolgen soll und werde wohl erst mal in die Klappentexte bzw. Rezensionen schnuppern. Schade – hier war so viel mehr drin!
Nachtrag: Ich habe mich nach dem Lesen einiger Rezensionen und kleineren Zusammenfassungen der restlichen Bücher dagegen entschieden und kann gut damit leben! ;)

》FAZIT:
Für mich leider der schwächste und am wenigsten mitreißende Band. Sowohl was Partnerschaften, Freundschaften, Zusammenhänge, Hintergründe, Spannung als auch Magie angeht. Ich bin tatsächlich enttäuscht.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Deutlich mehr Abenteuer als Märchen!

Rache und Rosenblüte
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》INHALT:
Shahrzad und Chalid haben zueinander gefunden, nur um im nächsten Moment einander entrissen zu werden. Ihre gegenseitige Liebe ist ihnen gewiss, doch nach wie vor verhindert der Fluch, der auf ...

》INHALT:
Shahrzad und Chalid haben zueinander gefunden, nur um im nächsten Moment einander entrissen zu werden. Ihre gegenseitige Liebe ist ihnen gewiss, doch nach wie vor verhindert der Fluch, der auf dem jungen Kalifen lastet, eine gemeinsame Zukunft. Um diesen zu brechen, ihr Volk zu retten und zu ihrer großen Liebe zurückkehren zu können, muss Shazi zwischen Wüste, Rebellion und Magie ihren Weg finden…

》EIGENE MEINUNG:
Ich genieße es eigentlich sehr, wenn die Cover eine Reihe zueinander passen. Hier war ich allerdings doch etwas enttäuscht, da im Grunde nur die Hintergrundfarbe verändert wurde. Es ist zwar nun ein wunderschönes Rot, aber der Rest bleibt komplett gleich: Die feinen, goldenen Zeichnungen wirken verspielt und glänzen, so dass ein kostbarer Eindruck einsteht. Das runde Fenster durch das man den Ausschnitt eines Gesichtes erkennen kann erinnert mich an die Gestaltung orientalischer Fensterläden. Für mich hebt es sich ganz klar von der Gestaltung anderer Cover ab, aber ich hätte mir zum Beispiel gut vorstellen können diesmal im Fenster Chalids Auge zu sehen!

Ich war sehr gespannt auf diesen 2. Teil, weil ich vorher in vielen Rezensionen gelesen hatte, dass es ihn nicht gebraucht hätte bzw. er nicht mit dem ersten Band mithalten kann. Jetzt, nach dem Lesen, denke ich es liegt daran, dass er sich in vielen Bereichen sehr vom 1. Band unterscheidet, man so vielleicht als Leser etwas ganz anderes erwartet hat bzw. sich erst darin finden/darauf einlassen muss. Vielleicht hätte sie Geschichte sogar hinzu gewonnen, wenn es einen dritten Teil gegeben hätte um all den Veränderungen Zeit zu geben und gerade die magischen Anteile besser zu erklären.

Der erste große Unterschied für mich zu Teil 1 war das Setting. Befinden wir uns bei „Zorn und Morgenröte“ noch fast ausschließlich in einem Palast, der alles bietet was man sich unter 1001 Nacht vorstellt, so fällt dies nun ziemlich flach. Dafür gibt es ein Zeltlager, die Handlungen werden definitiv kriegerischer und es kommt eine große Portion an Magie hinzu. Die märchenhaften Gerüche, Farben, Muster, Stoffe, Lebensmittel etc. aus dem ersten Band fehlen. Ich denke allerdings das ist bewusst geschehen und hat durchaus zu einem ganz anderen Realismus und einer anderen Härte in diesem Band geführt. Die Stimmung in der Wüste wiederum wird toll eingefangen.
Durch Chalids und Shahrzad räumliche Trennung verändert sich natürlich auch viel in der Handlung selbst. Andere Charaktere treten stärker in den Mittelpunkt. Für mich vor allem Shazis Schwester Irsa, die mir jedoch sehr sympathisch war. Vor allem mit Shahrzad hingegen habe ich mich, gerade zu Beginn, sehr schwer getan. Sie ist schon fast über alle Maßen selbstbewusst, teilweise wirkt es fast arrogant, frech und anspruchsvoll. Ausgeglichen hat dies für mich vor allem der große Pluspunkt, dass es zwischen Chalid und Shazi kein aufgesetztes Drama gibt – das habe ich in so vielen anderen 2. Jugendbuchbänden zu hassen gelernt. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass genau dieses durch die kleine Liebesgeschichte um Irsa kompensiert werden sollte. Das erschien mir dann gegen Ende wirklich nur gesetzt um nicht alles in Friede, Freude, Eierkuchen enden zu lassen – ohne dem Leser zu viel zu nehmen... Eingebaut sind außerdem einige Twists, die spannend, aber teils nicht komplett glaubwürdig daher kamen. Wie schon im ersten Teil haben mich auch hier wieder die „leichten“ Schimpfwörter gestört mit denen Shazi teilweise belegt wird (Dreckskönigin, etc.)…
Der magische Anteil der Geschichte hat mich in seiner Ausprägung sehr überrascht und auch hier verstehe ich die Personen die nach Teil 1 etwas vor den Kopf gestoßen waren. Es werden Handlungsstränge etabliert, die vielleicht mehrere Bände gebraucht hätten um wirklich wirken zu können. Die Ansätze und Figuren waren nämlich absolut toll. So habe ich jedoch im Nachgang das Gefühl nicht alles komplett erfasst zu haben, noch mehr Details zu brauchen oder dass nicht genug Zeit dafür war. Vielleicht waren es mir dann einfach auch zu viele Fäden, die die Autorin hier eingewebt hat: Shahrzad und Chalid, Magie, Krieg, Liebe, Leben im Zeltlager, Reisen, Irsas Geschichte, der Fluch, Streitigkeiten zwischen Personen, Shazis Vater, die Verschwörung um Parthien, andere Prinzessinnen, Twist, uvm. Das Wesentliche – nämlich den Fluch zu brechen – ist mir dabei fast zu sehr in den Hintergrund gerutscht… Die Geschichte schien nicht mehr ganz so einfach von der Hand zu gehen wie in Teil 1 und wirkte etwas konstruierter bzw. erzwungener.

Der Schreibstil der Autorin hat mir grundsätzlich allerdings wieder gut gefallen. Es war alles sehr anschaulich und bildlich ausgearbeitet. Die 2 Bände sind dafür gedacht zusammen, nicht unabhängig voneinander, gelesen zu werden.

Empfehlen kann ich aber noch die eShorts, die es zur Geschichte gibt:

1. Honig und Gift
2. Zorn und Morgenröte
3. Fluch und Flammen
4. Rache und Rosenblüte
5. Motte und Licht

Honig und Gift und Fluch und Flammen sind dabei kostenlos, Motte und Licht leider nicht.


》FAZIT:
Dieser Teil unterscheidet sich sowohl im Setting, als auch der Handlung, dem Anteil an Magie und vielem mehr von Teil 1. Einige Wendungen, Dramen hätte es für mich nicht gebraucht. Gerade die magische Hintergrundgeschichte und das Brechen des Fluches sind dadurch etwas untergegangen. Für mich hat sich hier alles deutlich mehr nach Abenteuer und viel weniger nach Märchen angefühlt.

Veröffentlicht am 29.07.2019

New York, New York

Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen
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》INHALT:
Eine prophetische Vision Morgans sorgt dafür, dass sie gemeinsam mit Hunter, Sky, Bree, Robbie und Raven nach New York aufbricht. Hunter soll sich dort, auf Anweisung des Rates, auf die Spuren ...

》INHALT:
Eine prophetische Vision Morgans sorgt dafür, dass sie gemeinsam mit Hunter, Sky, Bree, Robbie und Raven nach New York aufbricht. Hunter soll sich dort, auf Anweisung des Rates, auf die Spuren eines dunklen Hexenclans begeben. Mit niemand anderem als Anführer als Ciaran – Seelenverwandter und Mörder von Morgans leiblicher Mutter. Doch auch Morgan selbst plant in New York mehr über ihre Vergangenheit heraus zu finden. Über allem schwebt das Wolfsjunge aus Morgans Vision auf dem Opfertisch – ein Symbol für ein Kind? Morgan und Hunter setzen beim Versuch dieses zu schützen alles aufs Spiel…

》EIGENE MEINUNG:
Auch beim Cover von Band Nr. 7 ist der Hintergrund komplett schwarz und trägt den Titel und ein Objekt in der gleichen Farbe, sowie feine Schnörkel. Man sieht eine goldene Taschenuhr, welche zu brennen oder rauchen scheint. Dieses Objekt hat auch im Buch eine zentrale Rolle.

Auch ich empfinde diesen Teil eher als einen der schwächeren. Der größte Unterschied zu den anderen Bänden besteht wohl darin, dass wir uns diesmal nicht in Morgans gewohnter Umgebung, sondern in New York befinden. Sie, Hunter, Sky, Bree, Robbie und Raven fahren gemeinsam in die Stadt und übernachten dort auch einige Tage. Wenn drei Pärchen gemeinsam unterwegs sind spielen Beziehungen natürlich eine Rolle… Und tatsächlich muss ich sagen, dass das der Teil ist der mich am wenigsten interessiert. Mit Sky und Raven werde ich eh nicht so warm. Bei Bree und Robbie interessiert mich vor allem ihre Verbindung zu Morgan, die aber auch Thema ist! Und Hunter und Morgan entwickeln sich in eine seltsame Richtung, die am Ende in eine vorhersehbar unsinnige Richtung führt. Morgans Adoptivfamilie spielt in diesem Band keine große Rolle.

Dagegen geht es in Sachen Magie und dunkler Welle voran. Hunter ist mir in dieser Hinsicht zu geheimniskrämerisch, oft nicht anwesend und befehlend. Morgan dagegen ist oft einfach zu naiv und ihre Gedankengänge nicht sehr innovativ. Spannend und interessant wird es für mich immer, wenn man mehr über Wicca oder die Vergangenheit um Morgans leibliche Mutter erfährt. Eine neu eingeführte Person ist dabei Killian, der mir aber auch etwas zu stereotyp war. Der Rest lebt von Ciaran und seinem Zirkel. Hier gibt es einige neue Erkenntnisse zur dunklen Welle – ganz durchstiegen habe ich das Ganze aber immer noch nicht.

Es bleibt ein angenehmer, fesselnder Schreibstil – erneut mit Wendungen und Cliffhanger am Ende! Auch die altbekannten kursiven Abschnitte aus einem Buch der Schatten, am Anfang jedes Kapitels, bleiben – für mich nach wie vor ein Highlight!
Angenehm ist auch, dass der Stil der Autorin sich insoweit geändert hat, dass ein neues Buch nicht mehr jeweils mit dem letzten Kapitel des Vorgängerbandes endet. Ansonsten handelt dieser Teil erneut nur über eine Zeitspanne von wenigen Tagen. Dies ist tatsächlich der erste Band der Reihe bei dem ich nach Abschluss nicht sofort zum nächsten Teil greifen wollte.

Die vollständige Reihe – bis Teil 8 wurde ins Deutsche übersetzt:
(englischer bzw. deutscher Titel)

1. Book of Shadows – Verwandlung
2. The Coven – Dunkle Gabe
3. Blood Witch – Bluthexe
4. Dark Magick – Flammende Gefahr
5. Awakening – Dunkle Zeichen
6. Spellbound – Böse Mächte
7. The Calling – Schwarze Seelen
8. Chagenling – Verwandte Geister
9. Strife
10. Seeker
11. Origins
12. Eclipse
13. Reckoning
14. Full Circle
15. Night’s Child

》FAZIT:
Ein Ausflug nach New York, mit durchaus ernsteren Tönen, Einblicke in die Vergangenheit, Pärchen, einer naiven Morgan und einem stetig abwesenden oder unnahbaren Hunter.