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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2019

Ein anrührendes und rundes Ende der Trilogie!

Bourbon Lies
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》INHALT:
Durch das schlechte Wirtschaften und den Tod des Familienpatriarchen der Bradfords wurde das einst angesehene Bourbon-Unternehmen an den Rand des Abgrunds getrieben. Seine Erben versuchen alles, ...

》INHALT:
Durch das schlechte Wirtschaften und den Tod des Familienpatriarchen der Bradfords wurde das einst angesehene Bourbon-Unternehmen an den Rand des Abgrunds getrieben. Seine Erben versuchen alles, um die Dynastie vor dem Untergang zu bewahren, doch Mordermittlungen, weitere Schicksalsschläge und neue sowie alte Geheimnisse bedrohen das Imperium. Mit dem Eintreffen des verlorenen Sohns Maxwell Bradford und einem folgenreichen Pokerspiel könnte sich das Schicksal der Geschwister endgültig entscheiden...


》EIGENE MEINUNG:
Die Cover der Bourbon-Reihe von J. R. Ward zeigen je einen Sohn der Familie Bradford im Hintergrund. Den Vordergrund dominiert der Titel, der wie ein Firmenlogo gestaltet ist. Dies finde ich eine schöne und zum Inhalt sehr passende Idee! Die drei Teile sind je in einer anderen Farbe gehalten: Pink, Grün und Blau. Zusammen ergeben sie im Bücherregal ein stimmiges Bild!
Es gilt die ganz klare Empfehlung die Bücher der Reihe nach zu lesen, da es sich um eine fortlaufende Familiengeschichte + Liebe + Krimi + Erotik handelt! Bourbon Lies bildet dabei den Abschluss der Trilogie.

In „Bourbon Lies“ findet die Familiensaga um die Bradfords ihr Ende und ihren Höhepunkt. Etwas skeptisch war ich, als schon im letzten Band die Entwicklung dahin ging, dass Lane die Geschäfte der Familie führen sollte. Nun kann ich sagen, dass ich positiv überrascht bin, dass er sich nicht plötzlich zum Unternehmensgenie gewandelt, sondern gute Leute in seinen Plan und an seinen persönlichen Schwachstellen integriert hat. Es fühlt sich insgesamt nach einer runden Sache an. Für alle die sich jedoch weniger für Zahlen, Management und Firmenpolitik interessieren könnte dieser Teil etwas zäh gewesen sein. All die losen Enden finden jedoch ihren Abschluss, so auch die Thematik „Verschuldung“. Die große Auflösung dabei am Ende war zwar schon sehr schicksalhaft, aber darüber konnte ich hinwegsehen. Der Flair rund um die Umgebung und den Ort der Handlung ist sowieso grandios.

Auch der Bereich „Liebe“ musste noch für alle Beteiligten abgeschlossen werden. Für mich hätte nicht JEDER noch einen Partner finden müssen…. Edwards Geschichte konnte mich dabei von Haus aus weniger packen. Er war körperlich dann plötzlich doch agiler als gedacht und mir leider bis zum Ende hin nicht ganz so nah. Sein Love-Interest mochte ich mehr, aber auch sie blieb mir zu blass. Maxwells späte Rückkehr hätte es für mich fast gar nicht gebraucht. Natürlich hatte sie einen Grund, aber sein Erzählstrang war mir dann zu flach und konnte auf die Kürze der Zeit auch nicht so aufgebaut werden, dass er mich wirklich berührt hätte. An dieser Stelle wäre mir ein weniger allumfassend glückliches Ende auch Recht gewesen. Lane und Lizzy sind zu einer schönen Einheit heran gewachsen und entwickeln sich (wie übrigens alle Charaktere) noch einmal klar weiter. Meine Lieblinge sind und bleiben jedoch Gin und Samuel T. und hier konnte ich auch wirklich mitfiebern!

An einigen Stellen, z. B. dem (hoffentlich) letzten Familiengeheimnis das gelüftet wurde, war die Handlung nach drei Teilen dann doch etwas vorhersehbar. Nichts desto trotz hat es mir viel Spaß gemacht zu erfahren wie alles zusammen hängt, abgelaufen ist und zu einem Ende gebracht wurde! Die erotischen Szenen waren dabei wieder eher untergeordnet, der Krimianteil war weiter erkennbar und die Spannung konnte für mich bis zum Ende aufrechterhalten werden! Der Lesefluss war wieder absolut angenehm. Ich mochte diese Reihe sehr gerne und werde die weitere Arbeit der Autorin auf jeden Fall verfolgen!


》FAZIT:
Ich bin sehr zufrieden mit dem Abschluss der Bourbon-Trilogie. Alle losen Fäden fanden zusammen, die Charakterentwicklung dauerte an, die letzten Geheimnisse wurden aufgedeckt und die Geschichte zu einem runden Ende gebracht!

Veröffentlicht am 07.06.2019

Es entwickelt sich...

Bourbon Sins
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》INHALT:
Nach dem Tod des Patriarchen der Bourbon-Dynastie der Bradfords in Kentucky brechen neue Zeiten an. Nicht nur hat das verhasste Familienoberhaupt das alteingesessene Unternehmen hoch verschuldet ...

》INHALT:
Nach dem Tod des Patriarchen der Bourbon-Dynastie der Bradfords in Kentucky brechen neue Zeiten an. Nicht nur hat das verhasste Familienoberhaupt das alteingesessene Unternehmen hoch verschuldet hinterlassen, sondern sein vermeintlicher Selbstmord entpuppt sich als Mord. Lane, Edward und Gins Existenzen hängen an einem seidenen Faden und jeder von ihnen steht plötzlich im Fadenkreuz der Ermittlungen. Vor allem Lane setzt alles daran Familie und Firma zu retten – ein Drahtseilakt über dem Abgrund, denn noch sind längst nicht alle Geheimnisse gelüftet…

》EIGENE MEINUNG:
Die Cover der Bourbon-Reihe von J. R. Ward zeigen je einen Sohn der Familie Bradford im Hintergrund. Den Vordergrund dominiert der Titel, der wie ein Firmenlogo gestaltet ist. Dies finde ich eine schöne und zum Inhalt sehr passende Idee! Die drei Teile sind je in einer anderen Farbe gehalten: Pink, Grün und Blau. Zusammen ergeben sie im Bücherregal ein stimmiges Bild!
Es gilt die ganz klare Empfehlung die Bücher der Reihe nach zu lesen, da es sich um eine fortlaufende Familiengeschichte + Liebe + Krimi + Erotik handelt!

In Anlehnung an andere Reihen, hatte ich auch hier gedacht, dass je ein Teil der Trilogie sich ein anderes Familienmitglied als Hauptcharakter heranziehen würde. Für mich bleibt jedoch auch bei Teil 2 Tulane der bestimmende Part. Vor allem er versucht das Familienunternehmen wieder auf Kurs zu bringen und hält die Geschichte mit ihren vielen Handlungssträngen für mich zusammen. Jedoch spielen auch die anderen Geschwister nicht wirklich eine untergeordnete Rolle. Jeder hält seinen Faden in der Hand und trägt zum Fortgang der Geschichte bei. Es ist eine klare Charakterentwicklung zu erkennen. Am liebsten sind mir nach wie vor Gin und Samuel T.

Der Schreibstil ist wieder flüssig und locker zu lesen. Man erlebt die Erzählung wieder aus vielen Perspektiven, die jedoch nie zu schnell hin- und her wechseln. Der Erotikanteil ist für mich etwas abgesunken. Es werden weiter Szenen beschrieben, aber dabei eher angerissen. Dabei wirken sie aber nie billig oder platt. Die Sprache ist auf einem hohen Niveau. Die Spannung jedoch bleibt auf einem hohen Niveau und nach wie vor tauchen neue Puzzleteile auf. Auch weitere Rückschläge kommen über die Familie und lassen nur wenige Verschnaufpausen. Ich habe mit allen Familienmitgliedern mitgefiebert, wollte ihnen helfen und sie teilweise (zu ihrem Glück hin) schütteln! Das Ende gipfelt wieder in einem Cliffhanger.

Positiv ist noch zu erwähnen, dass sich zu Beginn des 2. Buches nun ein Personenregister findet, welches die wichtigsten Informationen zu diesen noch mal kurz zusammenfasst! Unsicher bin ich mir immer noch, ob der Klappentext bei diesem Teil nicht schon zu viel verrät.

》FAZIT:
Für mich kein typischer „Übergangsteil“! Es gibt neue Informationen, Charakterentwicklungen, Spannung, Erotik und ein Cliffhanger-Ende! Es bleiben genug Fragen für Teil 3 offen.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Weniger Reise-, mehr Lebensbericht

Und morgen die Welt
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》INHALT:
»Ich möchte die Welt umarmen und von der Welt umarmt werden. Von Wellen umspült, vom Wind zerzaust und von der Hitze erdrückt werden. Ich möchte alles spüren, intensiv, jetzt und für immer. Ich ...

》INHALT:
»Ich möchte die Welt umarmen und von der Welt umarmt werden. Von Wellen umspült, vom Wind zerzaust und von der Hitze erdrückt werden. Ich möchte alles spüren, intensiv, jetzt und für immer. Ich möchte berührt werden, tief in meinem Inneren. Von der Schönheit der Welt, der Schönheit der Natur, des Wassers, des Himmels. Komm schon, Leben - gib mir alles. Ich bin bereit!«
Samira Mousa nimmt die Herausforderung an und reist um die Welt, mit Multipler Sklerose und einem Rucksack voller Medikamente. Die Krankheit ruft sich unterwegs immer wieder in Erinnerung – und doch führt Samiras Trip sie nicht nur an wunderschöne Orte, sondern vor allem zu neuen und aufregenden Abenteuern. Eine Inspiration!

》EIGENE MEINUNG:
Zuerst muss ich sagen, dass mir schon lange keine Rezension mehr so schwer gefallen ist wie diese. Es geht dabei ja oft darum festzustellen: Habe ich Entscheidungen nachvollziehen können? Wie hätte ich selbst gehandelt? Ist mir die Person darin sympathisch? Diese Kriterien funktionieren hier aber aus einem sehr wichtigen Grund nicht: Ich bin gesund und kann somit erst mal gar nichts wirklich nachvollziehen und will/kann schlicht weg nicht werten. Das typische „Ich kann mir vorstellen, dass…“ oder „Ich an dieser Stelle würde…“ gilt hier einfach nicht, da ich es nicht sicher sagen kann. Man liest, ist gefesselt und hofft zugleich, dass man selbst nie in diese Situation kommt. Man verfolgt Emotionen und Entscheidungen die man selbst nie erleben/treffen musste und nimmt doch etwas für sich selbst mit.
Mir ist aber trotzdem wichtig darzustellen, wie mutig ich Samira Mousas Entscheidungen ihren Job zu kündigen, ihre Lieben zurück zu lassen und mit ihrer schweren Krankheit auf Reisen zu gehen finde. Dass ich selbst gesund bin und mir keinesfalls anmaßen will über ihre Entscheidungen zu urteilen. Es war sehr spannend ihren Weg mit zu verfolgen und ich habe das Buch an nur einem Nachmittag verschlungen. Andererseits möchte ich auch erzählen, was ich mir vom Buch erwartet habe und welche Gefühle ich beim Lesen hatte. Dass ich mich an manchen Stellen gerne andere Entscheidungen würde treffen sehen als sie es getan hat und ich mich nicht mit allen davon wohl gefühlt habe.

Dazu der kurze Hinweis: Ich tue mich an sich schwer mit Büchern die von Krankheiten handeln. Selbst wenn es „nur“ erfundene Geschichten sind meide ich sie im Normalfall. Die Romane, die die letzten Jahre so aktuell waren, über Krebs, To-Do-Listen vor dem Tod, etc. habe ich alle nicht gelesen. Vielleicht ist das meine Art des Weglaufens, aber ich greife eher weniger nach solch emotionalen Stunden in Form von Büchern. Sie ziehen mich auch einfach nicht an. Vor allem wohl nicht, wenn es geplant emotional ist, wie ein Roman. Umso mehr war ich hier gespannt, wie es mir mit dem Lesen ergehen würde – mit dem Wissen, dass es hier um wahre Begebenheiten geht. Die Mischung mit dem Thema „Reisen“ hat mein Interesse geweckt.

Aber von vorne:
Zuerst hat mich das Cover in seinen Bann gezogen. Die Harmonie, die Ruhe und Freiheit die es für mich ausstrahlt haben mir sofort gefallen. Die Farben sind paradiesisch, der Titel jugendlich gestaltet und das Thema MS nicht im Fokus. Das Inhaltsverzeichnis gefällt mir besonders deswegen, weil jedes Kapitel eine kleine Überschrift trägt in die man gerne hinein interpretiert, was einen dort erwarten wird. Die einzelnen Abschnitte sind nicht zu lang und der Schreibstil hat es mir leicht gemacht darin zu versinken.
Wie bei allen Sachbüchern, so habe ich auch hier den Original-Klappentext auf der Buchrückseite für meine Inhaltsangabe verwendet. Ich finde es bei solchen Büchern besonders wichtig den Schluss ziehen zu können, was man sich durch diesen erhofft/erwartet hat und was einem das Buch am Ende gegeben hat. Nicht unbedingt um zu werten, sondern auch um gezielt darüber nachzudenken. So dachte ich zum Beispiel die Autorin hätte sich eine Auszeit von ihrem Job genommen um zu reisen. Erst im Buch selbst habe ich verstanden, dass sie während ihrer Zeit im Ausland an ihrer Karriere als Autorin und Bloggerin („chronisch fabelhaft“) gearbeitet hat. An vielen Orten arbeitet sie vor allem – Sightseeing ist dabei eher nicht Thema. Mir scheint es als wäre es ihr eher darum gegangen in den Ländern zu leben, als sie zu bereisen. Unabhängig von einem Ort zu arbeiten. Selbstbestimmt zu sein. So wird es auch Thema komplett auszuwandern. Wir bereisen weniger die Welt als mit ihr an einigen Stellen zu verweilen (Cartagena, Oaxaca, Medellin, Nusa Pendia,…), alte Bekannte zu besuchen, Aufgaben zu übernehmen, zu (er)leben und zu arbeiten. Ihre Entwicklung geschieht dabei zu Beginn eher im Hintergrund. Sie wird dargestellt durch ihre Gefühle, die Auf und Abs ihrer Krankheit, ihren Umgang mit Menschen, ihre Entscheidungen und Erlebnisse.
Zuerst bin ich davon ausgegangen, dass der Ausbruch bzw. die Diagnose der Krankheit ganz zu Beginn behandelt würden. Ich muss dazu sage, dass ich keine zu genauen Details über MS kenne und mich das deshalb überhaupt nicht gestört hätte. Vielleicht hätte ich so sogar das Gefühl gehabt besser verstehen zu können, was auf Samira Mousa eingestürmt ist. Was es bedeutet mit dieser Krankheit zu leben. Vielleicht wäre genau das falsch gewesen, weil es doch nicht stimmen würde. Aber so war es für mich erstaunlich, aber dann auch schnell angenehm, dass das Buch an ihrem Abreisetag beginnt. Dieser liegt bereits einige Jahre nach Diagnose ihrer Erkrankung. Erst nach und nach bekommt man als Leser auch Einblicke in die Vergangenheit. Aber die Krankheit reist schließlich auch mit…
Sie ist immer präsent, aber für mich spannenderweise nicht der Mittelpunkt. Das sind eher Samira selbst, ihre Gefühle, ihre Beziehungen und ihre Arbeit. Ihr Weg, ihre Entscheidungen, ihre Erlebnisse und ihr Wachsen. Ich finde es sehr mutig sich so zu öffnen, vor allem auch wenn geliebte Personen (hier vor allem ihr Freund und ihre Mutter) mit ins Spiel kommen. Und zu Beginn muss man ja erst einmal verstehen, wer die Autorin ist, um zu erleben wie die Krankheit sie und ihre Bedürfnisse verändert. Und das macht Samira Mousa in ihrem Buch sehr authentisch für sich selbst deutlich. Mir war sie dadurch leider nicht immer ganz sympathisch. Ich hätte auch gedacht mehr Mitgefühl mit ihr selbst zu haben. Dies hatte ich in großem Maße aber vor allem für die zwei Personen um sie herum: Ihren Freund und ihre Mutter. Die beiden haben wohl viel auf sich genommen und viel zurück gesteckt um Samira ihren Weg finden zu lassen. Diese Entscheidung liegt natürlich bei ihnen selbst, aber an einigen Stellen hätte ich mir für sie mehr an Rücksicht gewünscht. Andererseits merkt man wie wichtig es Samira Mousa war ihren eigenen Weg zu finden, selbstbestimmt zu leben. Vielleicht ist das gerade in puncto Beziehungen besonders schwierig. Ich hoffe ich werde also wirklich nicht missverstanden. An dieser Stelle bin ich einfach sehr hin- und her gerissen und vielleicht ist mein Empfinden an diesen Stellen ein Lob für die Autorin, dass sie ihren Weg mit MS zwar beschreibt, aber auf eine so besondere Weise, dass es nie auch nur eine Sekunde reißerisch oder mitleidheischend wirkt. Selbst an den tiefsten Tiefpunkten erkennt man sie als Mensch mit Stärken und Schwächen, als Individuum, und hat tiefen Respekt. Und da muss man dann auch nicht jede Entscheidung sympathisch finden. Die Krankheit selbst wünscht man jedoch jederzeit zur Hölle oder sich sofort eine Methode zur Heilung für alle Betroffenen herbei.
Für weniger mutige wie mich war es dann noch gut zu lesen, dass die Autorin an vielen der besuchten Orte bereits Bekannte hatte. Auch ihre Sprachkenntnisse waren sicher hilfreich. Ein leichtes Fernweh zu Beginn des Buches hat sich im Laufe dessen zu Nachdenklichkeit und am Ende hin zu Dankbarkeit für meine Familie und meine Heimat entwickelt. Ich habe das Lesen genossen und denke hier kann jeder etwas für sich selbst mitnehmen. Samira Mousa wünsche ich auf ihrem weiteren Weg alles Gute und sage „Danke“ für die Möglichkeit dieses Buch in einer Leserunde entdecken zu dürfen.

》FAZIT:
Eine interessante Erzählung über eine mutige Frau, die Suche nach ihrem persönlichen Weg und Umgang mit der Krankheit MS. Über eine Reise um die Welt, ortsungebundenes Arbeiten, Besuche bei alten Freunden, verschiedensten Erlebnissen, Emotionen und Entscheidungen.
Für mich ist dieses Buch weniger ein Reise-, als ein Lebensbericht, dem ich Respekt zolle. Die Vorstellung davon den Job zu kündigen, zu reisen und dabei nicht zu arbeiten trifft hier also nicht zu. Etwas mitnehmen kann aus diesem Buch aber wohl jeder für sich.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Der schöne Schein...

Bourbon Kings
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》INHALT:
Die Herstellung und der Handel von Bourbon haben die Bradfords in Kentucky zu einer Familiendynastie gemacht, deren Reichtum und Ansehen seines Gleichen sucht. Doch hinter der glänzenden Fassade ...

》INHALT:
Die Herstellung und der Handel von Bourbon haben die Bradfords in Kentucky zu einer Familiendynastie gemacht, deren Reichtum und Ansehen seines Gleichen sucht. Doch hinter der glänzenden Fassade einer einflussreichen Familie und ihrem Glamour verbergen sich Abgründe: Verbotene Liebschaften, skrupellose Machtspiele, Verrat, Intrigen und skandalöse Geheimnisse erwarten den jüngsten Sohn Lane, als dieser nach Jahren auf das Anwesen der Familie zurück kehrt. Und eine Frau, die er durch einen verhängnisvollen Fehler verloren, und doch nie vergessen hat…

》EIGENE MEINUNG:
Die Cover der Bourbon-Reihe von J. R. Ward zeigen je einen Sohn der Familie Bradford im Hintergrund. Den Vordergrund dominiert der Titel, der wie ein Firmenlogo gestaltet ist. Dies finde ich eine schöne und zum Inhalt sehr passende Idee! Die drei Teile sind je in einer anderen Farbe gehalten: Pink, Grün und Blau. Zusammen ergeben sie im Bücherregal ein stimmiges Bild!
Für alle die sich (mittlerweile und zu Recht) von Covern mit scheinbar reichen, dominanten Männern abschrecken lassen: Hier erwartet einen vor allem eine Liebegeschichte kombiniert mit einer Familiendynastie rund um das Thema Bourbon. Es ist kein High-Society-Geplänkel und auch Mr. Grey oder einer seiner vielen Vertreter erwarten einen (Gott sei Dank) nicht…

Ich muss sagen, dass ich mit dem Beginn der Reihe eine ganze Zeit gezögert habe, weil ich genau davor Angst hatte. Nicht noch ein reicher Bad Boy, der bekehrt werden muss… Nicht wieder dominanter Sex und am Ende die wundersame Umkehr. Zum Glück hat mich hier etwas ganz anderes erwartet. Es war fast entspannend zu lesen, dass Lanes Entwicklung, weg vom Bad Boy-Tum zu Beginn des Buches schon fortgeschritten war. Seine Vergangenheit holt ihn nach und nach ein und dabei kommt so einiges zu Tage. Er war mir als einer der Hauptprotagonisten sehr sympathisch. Ich konnte seinen Gefühlen und seiner Entwicklung gut folgen und habe dabei auch die Ecken und Kanten genossen. Zuerst dachte ich er wäre im ersten Teil Hauptfigur und in den darauffolgenden würden seine Geschwister folgen. Aber man kann – und das sticht momentan am Buchmarkt in diesem Genre ja durchaus heraus – schon sagen, dass es sich hier um eine dreiteilige Familiensaga handelt, die fortlaufend erzählt wird. Die Leben, vor allem der vier Geschwister, werden allerdings nicht über eine lange Zeitspanne, sondern eher über einige Monate hinweg verfolgt. Dabei wird aus den Blickwinkeln vieler verschiedener Personen mit eigenen Handlungssträngen erzählt. Ich fand dies abwechslungsreich, spannend und keineswegs anstrengend. Der rote Faden ist immer erkennbar! In diesem ersten Teil sind dies schon so einige Personen rund um die Familie: Angehörige, Bedienstete, Love-Interests, uvm. Im Grund hat mir die Ausgestaltung von allen gut gefallen. Ihre Entwicklungen und Gefühle sind gut nachvollziehbar. Spannend waren oft auch ihre gemeinsamen Vergangenheiten und Geheimnisse die ans Tageslicht kommen. Die handelnden Charaktere sind auch zu meist bereits im Erwachsenenalter, was für mich sehr angenehm war. Dabei ist Gin (Lanes Schwester) einer meiner Lieblingscharaktere. Lizzy (Lanes Freundin) konnte mich hingegen nicht ganz so berühren – eine Entscheidung von ihr am Ende fand ich sogar regelrecht nervig.

Die Geschichte enthält zusätzlich Elemente aus Krimi und Erotik. Beides rundet das Bild wundervoll ab und ist nie zu aufdringlich. Die Erotik ist für mich völlig „normal“ zu nennen und hat keine außergewöhnlicheren Tendenzen. Der Schreibstil konnte mich voll für sich einnehmen. Er ist flüssig, angenehm und doch schön beschreibend. Die Krimianteile haben Spannung ins Spiel gebracht. Über Bourbon wusste ich vorher nicht wirklich viel, aber er verleiht der Geschichte ihren Rahmen und bringt viele interessante Details mit sich. Das Ende war klar ein Höhepunkt und ich habe nahtlos mit dem nächsten Buch weiter gemacht!

J. R. Ward war bisher vor allem durch ihre Black Dagger-Reihe aus dem Bereich Fantasy bekannt.

》FAZIT:
Erzählung, Schreibstil und Charaktere konnten mich völlig in ihren Bann ziehen! Eine spannende Familiensaga über eine Bourbondynastie in der langsam aber sicher Intrigen, Geheimnisse und Machtspiele ihren Tribut fordern. Ich muss wissen wie es weiter geht!

Veröffentlicht am 29.05.2019

Ruhig, kraftvoll, berührend und noch so vieles mehr! <3 Ein weites Feld…

Effi Briest
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》INHALT:
Die 17-jährige Effi Briest heiratet auf Wunsch ihrer Eltern den lebenserfahrenen Baron von Instetten. Ihrem tristen Ehealltag und einer Welt voller Zwänge entkommt sie durch eine Affäre mit dem ...

》INHALT:
Die 17-jährige Effi Briest heiratet auf Wunsch ihrer Eltern den lebenserfahrenen Baron von Instetten. Ihrem tristen Ehealltag und einer Welt voller Zwänge entkommt sie durch eine Affäre mit dem weltmännisch auftretenden Major Crampas. Viele Jahre später erfährt Instetten durch Zufall vom Treuebruch seiner Gattin. Um sein gesellschaftliches Ansehen zu wahren, fordert er den Liebhaber seiner Frau zum Duell heraus…

》EIGENE MEINUNG:
Da dies ein absoluter Klassiker ist übernehme ich hier den Original-Klappentext für meine Inhaltsbeschreibung. Ich bin allerdings sogar hier noch hin und her gerissen ob er nicht schon zu viel verrät. Jetzt werden die meisten sagen, dass es doch ein bekanntes Werk ist und man eh weiß was passiert. Aber: Für mich war dieses Hörbuch sowohl mein erster Kontakt mit einem Werk von Theodor Fontane, als auch mit Effi Briest. In der Schule haben wir dieses Werk nicht behandelt und im Nachhinein freue ich mich richtig darüber. So konnte ich die Geschichte hier frei kennen lernen und genießen! Ich bin völlig unvoreingenommen an das Hörbuch heran gegangen und hatte nur die Worte „Drama“, „Affäre“ und „Tod“ dazu im Kopf. Ich wusste nicht wirklich wie es endet und den Weg dorthin kannte ich schon gar nicht.
Erwartet habe ich ein schweres Drama aus vergangenen Zeiten. Genau dies hat mich auch lange Zeit davon abgehalten das Buch zu kaufen. Ich hatte mit einem Werk, vor allem mit viel Trauer, Schwere und Schmerz, gerechnet. Dass Effi als junges Mädchen gestaltet ist, wie ihr Leben beschrieben wird, die Personen die ihr nahe stehen und wie es zur Affäre mit Crampas kommt war mir absolut nicht klar! Und mich konnte es absolut begeistern!
Kurz noch einige Worte zur Gestaltung: Das Cover des Hörbuches ist für mich sehr angenehm gestaltet. Den meisten Platz nimmt ein Gemälde von Effi ein. Ich kann den Charakter aus dem Hörbuch vom Aussehen her nicht ganz mit dem Bild in Einklang bringen – ich habe sie mir einfach anders vorgestellt. Aber was es gut transportiert ist die Jugend, die ja auch in der Geschichte eine große Rolle spielt. In schwarz weiß ist unten rechts noch ein Bild von Oliver Rohrbeck eingepasst. So finde ich es absolut nicht störend. Aufgepeppt wird das Ganze durch den Orangen Rücken und die Gestaltung der Hinterseite. Das Hörbuch besteht aus 2 CDs mit ca. 11 Stunden Laufzeit. Bei mir sind sie wie im Flug vergangen.
Oliver Rohrbeck kannte ich als Sprecher bis dahin nur von den Drei Fragezeichen. Ich hatte deshalb durchaus meine Bedenken, dass ich ihn nicht mit den Stimmen in diesem ernsten Hörbuch in Verbindung bringen kann. Völlig unbegründet! Für mich hat er die Stimmung herrlich interpretiert und ich konnte mich sehr gut hinein fallen lassen. Für mich war Effis Stimme dann auch nicht mehr die eines Mannes und die Emotionen absolut greifbar.
Bei den Charakteren hat mich vor allem Effi überrascht: Ihre junge, freigeistige und aufgeweckte Art hatte ich so gar nicht erwartet. In diesem Zusammenhang wirkte das weitere Geschehen auf mich noch unaufhaltsamer und härter. Auch am Ende war sie für mich auf eine gewisse Weise noch ein Kind. Instetten hingegen ist das definitiv nicht mehr. Er jedoch hat mit anderem zu kämpfen. Zu Beginn war er für mich ein absoluter Graus – so ein junges Mädchen zu heiraten... Letzten Endes würde ich sagen seine Fehler waren sich zu sicher zu sein und eine Moralvorstellung, die ihn selbst überholt hat. Glücklich hat es ihn wohl auch keineswegs gemacht. Dies wiederum hat mich meinen Frieden mit ihm machen lassen. Gerade die Passagen mit Effis Eltern habe ich nach und nach sehr zu schätzen gelernt. Die beiden, bei denen die Ehe, die sie auch Effi angedacht haben, gut geklappt hat. Und doch gab es Anzeichen, und doch haben sie sich ihre Gedanken gemacht und nicht gehandelt. Hier war das Ende für mich durchaus auch versöhnlich und hinter Effis Vater steckt mehr als ich erst gedacht hätte. Irgendwie hat er mich mit seinem leisen Nachfragen berührt und es ist eben ein weites Feld... Natürlich darf auch Crampas nicht unerwähnt bleiben, obwohl er für mich fast blass geblieben ist. In einem modernen Stück wäre die Affäre wohl viel mehr „ausgeschlachtet“ worden. Das ruhige Geschehen hier im Hintergrund hat deshalb definitiv seine eigene Wirkung. Ich habe viel über ihn nachgedacht und muss zugeben: Als junges Mädchen wäre ich ihm und seiner freien Art evtl. auch verfallen. Als Erwachsene erschien er mir nicht sehr begehrenswert. Seinen letzten Satz hätte ich trotzdem gerne noch gehört und glaube er hat bewusst mit dem Feuer gespielt. Als letztes möchte ich noch die vielen Nebenfiguren erwähnen, die alles abgerundet haben! Roswitha, Annie, Rollo etc. Auch jetzt noch habe ich das Gefühl von realen Personen und noch so viel mehr das hinter ihren Geschichten, Charakterzügen, Handlungen steckt.
Alles in allem hat mich beeindruckt wie feinsinnig, teilweise ruhig und im Hintergrund die Geschichte um Effi erzählt wird! Da braucht es nichts reißerisches, kein gespieltes Drama. Die Erzählung lebt von sich selbst und hinterlässt einem viel zum Nachdenken. Es ist ein Panorama über die damalige Gesellschaft, die sozialen Normen und Konventionen. Aber es lässt einen auch über die heutige Zeit, Ehen und Moral nachdenken. Für mich ist es im Nachhinein eher Tragik, statt Drama.
Ich bin völlig in Effis Welt eingetaucht, habe die Handlung mit ihr erlebt und beobachtet. Der Schreibstil hat mir dies aber auch mehr als leicht gemacht. Hier muss keiner vor der Schreibe eines alten Klassikers Angst haben! Es wirkt nicht verstaubt, nicht veraltet, nicht unzugänglich.
Für mich eine ganz klare Hörempfehlung – gerade für die die sich bisher nicht an das Buch heran getraut haben!

》FAZIT:
Ein wunderbarer Klassiker und für mich zugleich eine "Neuentdeckung". Ganz im Gegensatz zu meinen Erwartungen eher Tragik als Drama. Das Hörbuch hat mich begeistert und tief berührt! Mein klares Hörhighlight 2019 und eine absolute Hörempfehlung! <3