Profilbild von Buecherhausen

Buecherhausen

Lesejury Star
offline

Buecherhausen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherhausen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2023

Über die Vielfältigkeit von Autismus

Schattenspringer
0

Inzwischen ist schon der dritte Band der Schattenspringer-Reihe "Schattenspringer 3 – Spektralfarben" erschienen. Hier bekamen nun ganz verschiedene Personen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu schildern. ...

Inzwischen ist schon der dritte Band der Schattenspringer-Reihe "Schattenspringer 3 – Spektralfarben" erschienen. Hier bekamen nun ganz verschiedene Personen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu schildern. Daniela Schreiter hat diese in tolle Comic-Zeichnungen verwandelt und vermittelt auf unterhaltsame Weise, wie es ist, im autistischen Spektrum unterwegs zu sein.

Die Autorin und Illustratorin:

Daniela Schreiter ist in der 80ern in Berlin geboren. Schon früh begann sie zu zeichnen, mit vier zeichnete sie ihren ersten Comic. Sie absolvierte ein Studium als Illustratorin und ist seither als Comic-Zeichnerin tätig. Sie ist Asperger Autistin und beschreibt in Ihrer Schattenspringer-Reihe Erfahrungen aus ihrem Leben. Die täglichen Hürden und Herausforderungen, die sie zu meistern hat, illustriert sie mit viel Witz sowohl in Bild als auch in Wort. Auf ihrer Webseite Fuchskind zeigt sie seit 2010 ihre Comics und Cartoons.

Inhalt:

„Ich spreche diesmal mit mehreren diagnostizierten Autistinnen und Autisten über ihre Erfahrungen und zeichne diese Geschichten auf! […] Es gibt den Spruch: Wer einen Autisten kennt, kennt genau EINEN Autisten! Genau so ist es! Und da ihr nicht nur meine Wahrnehmung der Welt kennenlernen sollt, wird es dieses Mal viel bunter! Autismus ist ein riesiges Spektrum, bunt wie ein Regenbogen! Und einen kleinen Teil davon möchte ich euch hier nun näherbringen!“ (Auszug aus dem Comic auf der Buchrückseite)

Kritik und Fazit:

Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Denn es ist bunt, fröhlich und steckt voller Phantasie und Energie. Man sieht sofort, dass mehrere am Entstehen dieses Buch beteiligt sind und was es mit den ganzen Wesen auf sich hat, erfährt man im Buch. Was mir auffällt, ist, dass die Cover der Bücher von Mal zu mal heller werden. Vielleicht zeigt das auch einen Prozess. Die Autorin bringt mit ihren Büchern schließlich immer mehr Licht ins Dunkel.

Im dritten Band der Reihe hat die Autorin sich ein ganz neues Konzept überlegt. Bereits in den vorangegangenen Büchern wird deutlich: Autisten sind vielleicht anders, als der Mainstream, aber es gibt nicht nur einen Autisten, es gibt viele Menschen aus dem Autismus Spektrum und sie sind alle unterschiedlich. Sie sind vielleicht anders als der Durchschnitt, aber Nicht-Autisten sind auch nicht alle gleich. Also hat die Autorin Interviews mit anderen Autist:innen geführt und diese in ihrem typischen Stil dem Leser näher gebracht.

Wie bereits in "Schattenspringer – Wie es ist, anders zu sein" gelingt es Daniela Schreiter auch in diesem Werk mit guten Beispielen das Anderssein ihrer Interview-Partner darzustellen und somit für den Leser zugänglich und nachvollziehbar zu machen. Die ein oder anderen „Macken“ findet man auch mal bei sich selbst wieder, allerdings wohl in abgeschwächter Form, und auch daran kann man sehen, wie weit das Feld reicht. Dass nicht alles schwarz oder weiß ist, sondern dass es viele verschiedene Nuancen gibt. Seit ich die Bücher der Autorin gelesen habe, sehe ich das Verhalten meiner eigenen Kinder in einem anderen Licht. In einer Welt, in welcher ständig die Zeit im Nacken sitzt, verlangt man auch von seinen Kindern manchmal über den eigenen Schatten zu springen. Da stellt man sich doch die Frage, ist das überhaupt richtig? Verbiege ich mein Kind? Muss es in die Gesellschaft passen, oder sollte sich die Gesellschaft nicht eher anpassen bzw. offener für Andersartiges sein? Und muss man überhaupt immer im Fluss mit schwimmen, ist es nicht vielleicht auch einmal ganz schön, Pause zu machen und die Welt in einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen?

Die Themen, die hier zur Sprache kommen sind äußerst vielfältig. Die Autist:innen sprechen über ihre Erfahrungen während des Studiums, in einer Partnerschaft, mit Freunden und Bekannten, ihren Weg zur Diagnose, das Mobbing in der Schule, die Hilfe aber auch das Unverständnis der Lehrer, die ständige Reizüberflutung oder komplizierte Arztbesuche. Außerdem wird immer wieder deutlich, dass die Menschen den Fehler beim Autisten suchen, anstatt alle Menschen einfach so zu nehmen und zu schätzen, wie sie eben sind. Eine neutrale Mimik muss beispielsweise nichts Negatives sein.

Hin und wieder musste ich Begriffe wie „Stimmings“ oder „komorbide Störungen“ nachschlagen. Ich weiß nicht, ob nur ich diesbezüglich unwissend bin, oder auch andere. Ein kleiner Vermerk in Form einer Fußnote wäre aber bestimmt nicht verkehrt.

Mit "Schattenspringer 3 – Spektralfarben" schafft es die Autorin wieder einmal ein Buch zu schreiben und zu illustrieren, welches betroffenen Menschen Mut macht, Trost spendet und Hoffnung gibt. Nicht-Autisten bekommen auf leichte und vor allem authentische Art Antworten auf zentrale Fragen im Umgang mit Autisten. Und es wird wieder ganz klar, in jedem Defizit steckt auch immer ein Talent, welches es zu entwickeln gilt. Das Positive am Autismus wird auch in diesem Buch wieder ganz deutlich. Als Autist ist man einzigartig und es hat auch seine Vorzüge Autist zu sein.

Wer selbst im neurodiversen Spektrum unterwegs ist, dem kann ich übrigens die kostenlosen Kommunikationskarten von Daniela Schreiter (auf ihrer Webseite zu finden) nur ans Herz legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2023

Ein solider Abschluss der Reihe!

#London Whisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?)
0

Nun ging die Zeitreise mit Zoe und Hayden zu Ende. In Band 1 "London Whisper – Als Zofe ist man selten online" und Band 2 "London Whisper – Als Zofe tanzt man selten aus der Reihe" von Aniela Ley ging ...

Nun ging die Zeitreise mit Zoe und Hayden zu Ende. In Band 1 "London Whisper – Als Zofe ist man selten online" und Band 2 "London Whisper – Als Zofe tanzt man selten aus der Reihe" von Aniela Ley ging es schon wild zu und auch in "London Whisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?)" gibt es ein paar Abenteuer zu bestehen. Zoe und Hayden sind sympathische Charaktere die gerne noch ein klein wenig mehr hätten ausgearbeitet werden können. Dennoch hatte ich schöne Lesestunden und als Freund von Zeitreise-Romanen kann ich mich über diese Trilogie nicht beklagen. Sie ist unterhaltsam, witzig und mitunter auch recht spannend. Es ist aber auch okay, den Protagonisten nach diesem Buch Goodbye zu sagen.

Die Autorin:

Aniela Ley hatte bereits als Kind eine große Leidenschaft für Bücher und tauchte in einige fantastische Welten ein. Inzwischen ist sie Autorin und konnte selbst einige Welten erschaffen und Geschichten erzählen.

Inhalt:

„London, 1816: Zoe, Zeitreisende und Zofe von Miss Lucie, und Hayden, gutaussehender Lord und ebenfalls Zeitreisender, nehmen am legendären Winterball teil. Doch statt eine rauschende Ballnacht zu verbringen, wird Zoe von der Verborgenen Gesellschaft auf ein einsames Landgut entführt. Ausgerechnet dort findet sie heraus, dass der Splitter für Haydens und ihre Rückreise in die Gegenwart Teil der Dekoration bei einer Soiree ist. Auf dem Plan stehen nicht weniger als eine spektakuläre Flucht, Dramen und unerwartete Allianzen, damit Zoe am Ende doch noch das äußerst exklusive Event in Haydens charmanter Begleitung besuchen kann, die Schergen der Verborgenen Gesellschaft immer auf ihren Fersen. Also eigentlich alles kein Problem, oder?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist wieder absolut gelungen und reiht sich super in die bereits erschienenen ersten zwei Bände ein. Es ist verspielt und detailverliebt. Mit einer schimmernde Folie versehen bekommt es eine Eleganz, die zu 1816 passt. Einzelne Elemente wie Mond und Spiegel verwiesen auf die Art der Zeitreise. Die floralen Elemente heben die Liebesgeschichten hervor. Und das Handy, welches als einziges als schwarz-weiß Zeichnung im Comic Style auf dem Cover erscheint macht das „out of time“ Gefühl dieser Story perfekt. Die kräftigen Farben ziehen den Blick direkt auf sich.

Die Autorin knüpft mit dem dritten und abschließenden Band der Reihe direkt an Band zwei an. Wir werden wieder mitten in die Geschichte geworfen und dürfen miterleben, wie Zoe weiter verschleppt wird, der bösen Hexe aus dem Herrenhaus entwischen kann und mit Hayden ein paar weitere Abenteuer erlebt, um endlich wieder zurück in ihre Zukunft zu gelangen. Ganz am Schluss haben wir allerdings leider noch ein Zeitreise-Paradoxon, was den Spiegel vom Dachboden auf dem Internat anbelangt. Das hätte vermieden werden können.

Zoes Sprache ist eine schöne Mischung modern und altmodisch. Die Modelle von Liebe und Ehe heute und 1816 stehen wieder im Vergleich und obwohl Zoe sich im Jahr 1816 sehr wohl fühlt, so strebt sie doch eine Beziehung mit Hayden an, wie sie in der heutigen Zeit möglich ist. Wie bereits in den ersten beiden Büchern liegt Zoe das Wohl ihrer Freunde sehr am Herzen und so setzt sie sich voll und ganz für alle ein. Ein bisschen tiefgründig wird es dann auch, wenn es darum geht über Probleme zu sprechen:

Zitat: "Es war so viel besser, über die Probleme anderer zu sprechen, als über die eigenen." (Aniela Ley: #London Whisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinz, Seite 168)

Im Prinzip hat mir die Reihe "London Whisper" recht gut gefallen. Allerdings hätte ich mit mehr Details in Bezug auf die Beziehungen und Gefühle gewünscht. Da gibt es ein tolles Konzept, welches das sehr gut auf den Punkt bringt „Show, don’t tell“. Genau das fehlte der Reihe hin und wieder, um sie perfekt und richtig emotional zu machen. Zoes trockene und beobachtende Art ließ der Geschichte in bisschen an Emotionalität fehlen. Deswegen erreichte mich die Story nicht zu hundert Prozent, blieb hin und wieder etwas zu oberflächlich. Dennoch ist die Reihe solide und Zeitreise Freunde werden ihren Spaß mit Zoe haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2023

Überraschender Weise nicht so recht überzeugend

WAS IST WAS Band 134 Wald. Mehr als nur Bäume
0

Die WAS IST WAS Reihe kennt vermutlich jeder und ich war bisher auch immer schwer begeistert von den Büchern. Wo sie in meiner Jugend noch etwas farblos und spröde daher kamen, haben die aktuellen Auflagen ...

Die WAS IST WAS Reihe kennt vermutlich jeder und ich war bisher auch immer schwer begeistert von den Büchern. Wo sie in meiner Jugend noch etwas farblos und spröde daher kamen, haben die aktuellen Auflagen viel Farbe, viel Platz für Veranschaulichung und sind einfach absolut frisch und gleichzeitig informativ. Zuletzt habe ich "Die Ozeane" gelesen, was mich ausnahmslos überzeugen konnte. Vor kurzem habe ich mir das Buch "Wald – Mehr als nur Bäume" angeschaut. Leider konnte mich das tatsächlich nicht so recht begeistert. Vor allem der Einstieg in die Thematik war mir mehr als suspekt. Da wird zunächst eine Försterin, die ihre Kindheit im Wald verbracht hat, vorgestellt. Was sie mit dem Buch zu tun hat, bleibt offen. Dann bekommt der Wald selbst eine Stimme verliehen und erzählt, dass es ihm ja eigentlich doch gar nicht so schlecht geht. In Zeiten des Klimawandels empfinde ich diese Aussage sehr fragwürdig.

Die Autorin:

Annette Hackbarth ist Journalistin, sie schreibt über die Haltung, Fütterung und Pflege alter Pferde. Die Offenstallhaltung ist eines ihrer Schwerpunkte. Ihre Diplomarbeit schrieb sie deshalb auch über das Verhalten von Pferden in Offenlaufställen.

Inhalt:

„Im Wald ist eine Menge los: Riesige unterirdische Pilzgeflechte versorgen Bäume mit Nährstoffen. Sträucher bieten Vögeln und Rehen reiche Nahrung. Millionen von Regenwürmern und Tausendfüßlern leben im Waldboden. Aber im Wald passiert noch mehr: Er reinigt unsere Luft, liefert Sauerstoff – und natürlich Holz.
Entdeck die Wälder der Welt: vom tropischen Dschungel bis zu den Trockenwäldern in Australien und Afrika!
Wusstest du, dass es auch Wald unter Wasser gibt? Tauche ein in die Tiefen der Algenwälder!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist super gelungen. Es strotzt nur so vor grünen Farben in Form von Blättern, Tannennadeln und Moos. Im Zentrum sehen wir eine Wildkatze, die auf einem steinernen Hügel sitzt und zufrieden aussieht. Die Idylle des Waldes und sein Charme werden super eingefangen und man möchte am Liebsten gleich selbst in diesen Wald eintauchen und ihn genießen.

Der Sprachstil der Autorin ist im großen und Ganzen einfach gehalten und somit gut verständlich für die jüngere Leserschaft. Wie ich bereits oben erwähnte, empfand ich den Beginn allerdings etwas ungewöhnlich. Zunächst die Vorstellung einer Biologin und Forstwirtin, die dann keine weitere Verbindung mehr zum Rest des Buches hat und dann spricht der Wald selbst: „[…] keine Sorge. Zurzeit wachse ich sogar wieder. Sicher werde ich nicht mehr so groß und mächtig sein, wie ich es einmal war, doch in einigen Gebieten darf ich wieder so wachsen, wie ich es für richtig halte. Aber es ist wie nach der Eiszeit: Es dauert halt ein bisschen, bis alles wieder so ist, wie ich es haben will.“ (Seite 7) Das erscheint mir doch als recht optimistisch und nicht kritisch genug. Man könnte daraus schließen, dass der Mensch nichts Schlimmes getan hat, nichts Schlimmes mehr macht und der Wald genug Kraft hat, sich gegen alle Widrigkeiten durchzusetzen. Gegen den Mensch schafft er das aber bestimmt nicht.

Hin und wieder tauchen auch Worte auf, die vielleicht nicht allen Lesern gebräuchlich sind. Was genau ist zum Beispiel eine Rückegasse, die auf Seite 25 erwähnt wird? Hierzu wäre eine Erklärung bestimmt notwendig und auch wichtig gewesen, um den kompletten Informationsgehalt entnehmen zu können.

Über einige Seiten hinweg ist das Thema der Forstwirtschaft dann auch immer wieder zu finden und nahm für mich mit seinen 10 von insgesamt 48 Seiten einfach zu viel Platz ein. Während das Ökosystem gerade mal sechs Seiten umfasst und die Funktionen des Waldes ebenfalls lediglich sechs Seiten. Gefallen hat mir aber die Thematisierung des Treibhauseffekts sowie der Nutzen lebender Bäume und auch die Beschreibung der verschiedenen Wälder (Regenwald, Trockenwald etc.).

"Wald – Mehr als nur Bäume" konnte mich leider nicht komplett überzeugen. Die Schwerpunkte wurden meines Erachtens ungünstig und ungleichmäßig gesetzt und die Aufklärung über das Waldsterben fehlte – soweit ich mich entsinne– komplett. Ich hätte mir einfach mehr über Bäume, das Ökosystem und das Zusammenspiel von allem gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.07.2023

Etwas schwacher Auftakt mit Potential für einen spannenden Abschlussband

Twisted Fate, Band 1: Wenn Magie erwacht (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
0

"Twisted Fate – Wenn Magie erwacht" ist der Auftakt der neuen Romantasy-Dilogie von Bianca Iosivoni. Die Story an sich erinnerte mich leider recht stark an "Sturmtochter" (Setting in Schottland, Elementarwesen ...

"Twisted Fate – Wenn Magie erwacht" ist der Auftakt der neuen Romantasy-Dilogie von Bianca Iosivoni. Die Story an sich erinnerte mich leider recht stark an "Sturmtochter" (Setting in Schottland, Elementarwesen bzw. Dämonen, geheime Bündnisse sowie eine nicht erlaubte Liebe). Ich brauchte recht lange, um in die Story zu kommen und hatte auch etwas Schwierigkeiten bei der Stange zu bleiben. Am Schluss holte mich die Story aber dann doch noch ab und ich bin gespannt, wie es mit der Dilogie weitergehen wird.

Die Autorin:

Bianca Iosivoni (geboren 1986) schreibt hauptberuflich Young-Adult- und New-Adult-Romane, sowie Fantasy. Bereits als Teenager begann sie zu schreiben. Sie studierte Sozialwissenschaften und arbeitete in einer Online-Redaktion. Schon immer begleiteten sie zahlreiche Ideen für Geschichten, sodass sie möglichst immer ein Notizbuch parat hat. Sie ist auf Twitter, Instagram, Pinterest und auf ihrer Website zu finden.

Inhalt:

„Ein Schicksal, das sie verbindet. Eine Liebe, die nicht sein darf. Ein Feind, der sie jagt.
Als Faith ein Stipendium für die Univerity of Dundee ergattert, hofft sie vor allem auf eins: ein ganz normales Studium. Da gibt es so viel, was sie hinter sich lassen will. Das unstete Leben mit ihrer Familie, die Krankheit ihrer Mutter und ihre eigene unerklärliche Gabe. Denn Faith kann sich selbst heilen, auch wenn sie nicht weiß, wieso. Doch als sie auf dem Campus auf ein Symbol mit gekreuzten Schwertern und Disteln stößt, ahnt sie, dass ihre Vergangenheit ihr gefolgt ist. Plötzlich steht Nate vor ihr, ein Freund aus Kindertagen mit dem gleichen Symbol als Tattoo auf der Haut. Aber auch Jax, der hemmungslos mit Faith flirtet, scheint etwas zu verbergen. Was Faith nicht ahnt: Keiner von ihnen ist zufällig hier. Und ein längst vergessener Feind hat ihr gemeinsames Schicksal besiegelt.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist eigentlich recht hübsch. Darauf ist die Hauptprotagonistin in einem eleganten Kleid zu sehen. Sie dreht uns den Rücken zu und scheint durch eine Landschaft voller Disteln zu laufen. Ihre Aufmachung passt zu einer Episode im Buch und auch die Disteln haben ihre Berechtigung und kommen im Buch vor. Gleichzeitig symbolisieren sie sicherlich auch das schwierige Leben, dass Faith und ihr Bruder führen mussten und die Gefahren, die auf sie lauern.

Die Autorin hat wie immer einen gut verständlichen und passenden Schreibstil. Allerdings störte ich mich recht früh an den vielen Parallelen zu "Sturmtochter", wie ich bereits oben erwähnte. Das sorgte bei mir dafür, dass sich ein kleiner Widerwille breit gemacht hat und so hatte ich große Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Leider empfand ich die Dreiecksbeziehung zwischen Faith, Nate und Jax auch sehr oberflächlich und irgendwann ziemlich ermüdend. Warum Faith sich zu dem einen oder dem anderen hingezogen fühlt, scheint rein körperlich zu sein. Da ist keine emotionale Bindung zu erkennen, weil man auch zu wenig gemeinsame Szenen hat, in welchen sie miteinander kommunizieren und agieren, womit man die Liebe oder Anziehung besser hätte greifen könnte.

Da dem Buch eine Illustration von Faith und Nate beilag, lässt es vermuten, dass er der Haupt-Loveinterest ist. Wobei ich mir nach dem Ende des ersten Bandes auch vorstellen kann, dass im zweiten Teil mehr Interaktion und Emotion mit Faith und Jax folgen könnte und dann vielleicht eine Illustration der beiden beiliegen wird. Alte Liebe neu aufgeflammt, ist langsam sowieso fast schon ein alter Hut. Aber vielleicht gibt es ja eine harte Wendung, wie man das zum Beispiel von der Reihe Das Reich der Sieben Höfe von Sarah J. Maas kennt. Viel spekulieren lässt sich in dem Buch zumindest schon. Interessant fand ich es auf jeden Fall immer wieder, wenn alte schottische Legenden mit der heutigen Zeit verwoben wurden.

Ich habe lange mit "Twisted Fate – Wenn Magie erwacht" gehadert, da mir die Beziehungen zwischen den Protagonisten zu oberflächlich blieben. Es fehlte mir außerdem an Gruppendynamik, welche erst recht spät – fast schon zum Ende der Geschichte – endlich aufkam, sodass ich Hoffnung habe, dass das beim zweiten Band so bleiben wird und Faith nicht ständig als Einzelkämpferin unterwegs ist und zwischen ihrer Anziehung zu Nate und Jax hin und her hechelt. Dann können die Charaktere auch mehr Tiefe bekommen und bleiben nicht so blass. Zum Ende hin, gab es außerdem so einige Wendungen, die mich mitgerissen haben, sodass ich definitiv erfahren möchte, wie es weitergehen wird. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Autorin schon weitaus bessere Bücher geschrieben hat, vor allem was die Beziehungen der Protagonisten betrifft. Ich hoffe da kommt sie in "Twisted Fate – Wenn Liebe zerstört" (erscheint am 1.10.2023) dann wieder besser an ihr eigentliches Niveau heran.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2023

Eine Biographie in Bildern

Supereasy – Mein Comicroman
0

Khaby Lame kennt der ein oder andere sicherlich von seinen witzigen Videos, in welchen er sich über Menschen lustig macht, die offensichtlich einfache Dinge verkomplizieren, oder sich komplizierte Werkzeuge ...

Khaby Lame kennt der ein oder andere sicherlich von seinen witzigen Videos, in welchen er sich über Menschen lustig macht, die offensichtlich einfache Dinge verkomplizieren, oder sich komplizierte Werkzeuge für offensichtlich einfach Dinge basteln. Das Leben ist eigentlich gar nicht so schwer, und das zeigt Khaby Lame nicht nur in seinen Videos auf TikTok sondern auch in seinem neuen Comic-Roman "Supereasy", in welchem man ein wenig über seine eigene Biographie lernen darf. Natürlich geht es hier um den Superhelden Khaby und wie er sich der Welt und ihren Schurken stellt. Das Buch liest sich recht schnell und man muss auch immer wieder einmal schmunzeln. Khabys Gestik wird auch ganz wunderbar im Bild umgesetzt. Allerdings hatte das Buch jetzt nicht so recht einen Mehrwert für mich.

Der Autor, der Illustrator und die Übersetzerin:

Khaby Lame stammt auf einer senegalesischen Einwandererfamilie. Er lebt seit seinem ersten Lebensjahr in Norditalien. Khaby Lame arbeitete in einer Fabrik nahe seines Heimatortes. Während der Pandemie verlor er seinen Job und begann Videos zu posten. Schnell wurde er zu einem weltweiten TikTok-Phänomen, da er sich mit seinen Videos über absurde Lifehacks lustig machte und damit eine große Anzahl an Followern um sich scharte.

Pietro Zemelo (geboren 1985) ist ein italienischer Disney-Comic-Autor. Seit seinem Debüt 2014 schreibt er Maus- sowie Duck-Geschichten. Er verfasst vor allem kurze Geschichten, deren Charaktere Tiefgang haben.

Christina Neiske absolvierte ein binationales Literaturstudium und arbeitete danach in verschiedenen Verlagsen und Agenturen, bevor sie sich selbstständig machte. Nun lektoriert und übersetzt sie seit einigen Jahren erzählende Texte für Kinder und Erwachsene. Sie lebt mit ihrer Familie zwischen Schwäbischer Alb und Donaulandschaft.

Inhalt:

„Khaby macht dein Leben einfacher – eben supereasy!
Wieso unnötig kompliziert, wenn es auch einfach geht? Das fragt sich Khaby schon als Kind. Ein tropfender Wasserhahn? Kein Problem! Ein PC, der nicht angeht? Khaby reparieret ihn mit nur einem Handgriff! Und sogar beim kaputten Auto ist er mit seiner »Superkraft« zur Stelle. Khaby hat in jeder scheinbar noch so schwierigen Situation eine simple Lösung.
Aus dem talentierten Jungen wird Supereasy, der »Vereinfacher«! Doch bald ist klar: Ein echter Superheld muss sich auch echten Schurken stellen …“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover sehen wir Khaby in seiner typischen Kluft und mit seiner typischen Geste: die offenen Hände uns entgegen gestreckt. So einfach kann das alles sein. Im Hindergrund sehen wir einige Comic Illustrationen von ihm, sodass man sofort weiß, um welche Art von Buch es sich hier handelt.

Die Illustrationen im Innern des Taschenbuchs sind in schwarz -weiß gehalten, verlieren dabei aber rein gar nichts an ihrer Aussagekraft. Der Illustrator schafft es, die Mimik der Protagonisten super einzufangen und die kleinen, kurzen Geschichte aus Khabys Leben in Szene zu setzen. Das Thema des Superhelden wird dabei von Mal zu Mal deutlicher und am Ende steht er da. Der Superheld, der die Menschheit retten wird.

In Sprechblasen werden die Szenen noch mit Text versehen und so kann man den Geschichten ganz einfach folgen und erfährt ein wenig aus der Lebensgeschichte Khaby Lames. Dabei sind allerdings gar nicht so viele Informationen in die Story verpackt, aber wie Khaby hier Probleme löst, so tut er es auch in seinen weltbekannten Videos auf TikTok. Sicherlich ist das ein super Buch für seine Fans, ich persönlich hab es gelesen und danach zur Seite gelegt, ohne noch viel drüber nachdenken zu müssen. Auch meine Tochter, die genau im Alter der vom Verlag angesetzten Zielgruppe ist, sagte sowas wie „Ja, ist ganz okay.“

"Supereasy" ist ein knapper und humorvoller Comic-Roman im Stil der Videos von Khaby Lame. Ich glaube aber, dass der Gute doch einfach bei dem bewegten Bild bleiben sollte, denn damit macht er großartige Arbeit. Das Buch hätte es nicht wirklich gebraucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere