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Veröffentlicht am 13.07.2022

Dieses Buch geht einem unter die Haut!

Du und ich ein letztes Mal
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Lily Oliver hat bereits in der Vergangenheit einige Male bewiesen, wie einfühlsam sie schreiben kann. Besonders ihre Bücher welche in der Welt hier und jetzt spielen, haben mich zutiefst berührt. Und so ...

Lily Oliver hat bereits in der Vergangenheit einige Male bewiesen, wie einfühlsam sie schreiben kann. Besonders ihre Bücher welche in der Welt hier und jetzt spielen, haben mich zutiefst berührt. Und so wollte ich auch "Du und Ich ein letztes Mal" unbedingt lesen. Allerdings hatte ich auch Hemmungen, es mir zu holen, weil die Story wirklich bedrückend ist und einem unheimlich viel abverlangt. Als ich das Buch dann bei einem Gewinnspiel der Autorin signiert ergattern konnte, war die Entscheidung aber schnell gefallen und der Roman wartete nicht lange in meinem Regal darauf, gelesen zu werden. Hat man einmal angefangen, kann man auch schwer wieder aufhören.

Die Autorin:
Lily Oliver ist das Pseudonym der Autorin Alana Falk. Ihr ursprünglicher Wunschberuf war der der Tierärztin. Sie selbst kommt aus einer Künstlerfamilie, die ihren Wunsch nicht wirklich nachvollziehen konnte. Das Medizinstudium machte Alana Falk Spaß, doch sie merkte, dass der Alltag in einer Praxis nicht ihren Vorstellungen entsprach. Also suchte sie nach einer anderen Herausforderung und stieß auf das weltweite Online-Event Nanowrimo. Die Aufgabe hier: einen Roman innerhalb eines Monats zu schreiben. Hierdurch entdeckte die Autorin ihre Leidenschaft für das Schreiben von gefühlvollen, aber auch konfliktreichen Geschichten. Humor und eine Liebesgeschichte dürfen bei ihr aber ebenso wenig fehlen.

Inhalt:
„Manchmal musst du rückwärts lieben, um nach vorne zu sehen …
Vivi und Josh sind das perfekte Paar: Sie begegnen sich auf der Golden Gate Bridge, verlieben sich in New York und verloben sich unter der japanischen Kirschblüte. Doch aus großer Liebe wird nach und nach großer Schmerz, bis ihnen nur noch eines bleibt: einander loszulassen. Wehmütig und hoffnungsvoll zugleich beschließen sie, alles, was sie ein erstes Mal miteinander erlebt haben, ein letztes Mal zu tun. Die erste gemeinsame Nacht wird zur letzten, aus dem ersten Kuss wird ein Abschiedskuss. Beide müssen eine Antwort finden auf die Frage, warum ihre große Liebe nicht das große Glück bedeutet – bevor sie sich ein letztes Mal auf der Golden Gate Bridge treffen …“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist sehr romantisch und zeigt zudem auch noch die Golden Gate Bridge bei Nacht, welche eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt. Im Hintergrund sieht man einige Wolkenkratzer, die auf die vielen Städte, die Vivi und Josh bereits bereist haben, hindeuten. Da alles in eher dunklen Blau- bis Lilatönen gehalten ist und die Silhouetten des Paares im Vordergrund fast schwarz sind, zeigt auch die Farbwahl, dass wir es hier mit einem etwas schwereren Thema zu tun bekommen. Aber da ist auch Licht und Helligkeit, welches Hoffnung spendet.

Ich hab von der Autorin ja bereits "Die Tage, die ich dir verspreche" sowie "Träume, die ich dir stehle" gelesen und war unheimlich bewegt von den Geschichten. Auch ihre Fantasy Reihen "Das Herz der Quelle" sowie "God’s of Ivy Hall" (Band 1 und Band 2) habe ich einfach nur genossen und euch ebenfalls bereits auf meinem Blog vorgestellt. Den ersten Band der "Du & Ich" Reihe wollte ich natürlich auch unbedingt lesen, allerdings muss ich gestehen, dass ich auch ein bisschen Angst vor der Geschichte hatte, da mir klar war, dass sie wieder ziemlich ernst und bestimmt sehr ergreifend sein würde. Und das bewahrheitete sich dann auch.

In diesem Buch und in der Geschichte der beiden Protagonisten steckt so viel Liebe und gleichzeitig so viel Schmerz. Ständig fragt man sich: Was ist nur geschehen? Und nur langsam wird alles deutlicher. Rückblenden und viele Andeutungen verschaffen Stück für Stück ein Bild dieser ganz besonderen und so tiefen Liebe zweier Menschen, die schon viel in ihrem Leben durchmachen mussten. Das Hier und Jetzt verschwimmt mit den Erinnerungen der Vergangenheit. Und stets hofft man darauf, dass Vivi und Josh eine gemeinsame Lösung finden können.

Lilly Oliver nutzt eine so bildhafte Darstellung der Gefühle, dass einem immer wieder die Tränen in die Augen getrieben werden.
Zitat: "Sie zerfällt in Millionen winziger Scherben, rückwärts in den dunklen Abgrund der Vergangenheit, und daraus hervor steigt hässlich etwas anderes." (aus: Lily Oliver: Du & Ich ein letztes Mal)

Im Laufe ihrer Beziehung bereisten Vivi und Josh einige Länder, jene Vorkommnisse die sich dort ereigneten, werden immer wieder vage erwähnt und angeschnitten. Dabei vermischten sich bei mir die Städte und Orte ein wenig, sodass es mir hin und wieder schwer fiel, all das zu entwirren. Das glich jedoch gleichwohl dem erwähnten Knoten ihrer Verbindung, den beide versuchen zu entwirren, um heil ihre Beziehung hinter sich zu lassen.

"Du und Ich ein letztes Mal" hat mir viel abverlangt. Es tat weh und doch konnte ich das Buch nicht zur Seite legen. Irgendwann befand ich mich in einer ganz seltsamen Stimmung zwischen Trauer und Glück. Das zerrt an den Nerven und ist vielleicht nicht für jedermann geeignet, weshalb auch eine Triggerwarnung der Geschichte vorangestellt ist. Oftmals fragte ich mich „Warum tue ich mir das an?“ doch gleichzeitig war ich gefesselt von dieser so außergewöhnlichen Beziehung und wollte unbedingt erfahren, wie all das für beide nun enden wird. Ich habe es nicht bereut, dieses Buch gelesen zu haben, es fordert einem aber doch viel ab und ich kann mir vorstellen, dass das für einige Leser zu viel sein könnte. Nun bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Band "Du und ich und das Leuchten des Sommers", welcher so ganz anders sein soll und bereits in meinem Regal steht und darauf wartet, gelesen zu werden.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Ein wichtiges Thema!

Wir wollen Mobbingfrei!!
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Mobbing betrifft uns alle. Nicht nur die Opfer oder die Täter sind Teil von Mobbing. Auch all jene, die wegschauen, beteiligen sich an Mobbing. Umso wichtiger ist es, dieses Thema in den Fokus der Gesellschaft ...

Mobbing betrifft uns alle. Nicht nur die Opfer oder die Täter sind Teil von Mobbing. Auch all jene, die wegschauen, beteiligen sich an Mobbing. Umso wichtiger ist es, dieses Thema in den Fokus der Gesellschaft zu stellen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man als Außenstehender Opfern helfen kann, ohne sich selbst in die Schusslinie zu begeben. Das ist die Intention, die Tom Lehel mit seinem Buch "Wir wollen Mobbingsfrei!! – Schau hin, nicht weg!" hat. Dabei begibt er sich in diverse Situationen, wie sie heutzutage vor allem in der Schule und unter jungen Menschen stattfinden. Ganz glücklich bin ich mit der Umsetzung allerdings nicht gewesen.

Der Autor:
Tom Lehel ist Musiker, Sänger, Entertainer und Comedian. Man kennt ihn seit vielen Jahren aus dem KiKA sowie dem ZDF. Er lebt in Köln, hat vier Kinder, ist Gründer der Anti-Mobbing-Stiftung »Mobbing stoppen! Kinder stärken!« und engagiert sich u.a. auch als Schirmherr bei der McDonald’s Kinderhilfe Stiftung.

Inhalt:
„Alle wollen mobbingfrei!
Mobbing in der Schule, auf dem Pausenhof, an der Haltestelle, beim Sport, im Chat, auf der Klassenfahrt? Nicht mit Respektor Tom! Mit großer Offenheit und viel Humor, frech und selbstbewusst erzählt er von ganz vielen Situationen, bei denen Kinder gemobbt werden – und verrät, was IHR dagegen tun könnt. Das liest sich nicht nur cool – es macht auch Mut! Und ist grandios illustriert!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Frisch und modern kommt das Cover daher. In seinen dunklen Schwarztönen verbergen sich gesprayte Worte – Schimpfworte, die Opfer von Mobbing all zu oft zu hören bekommen. Doch mit Orangener Farbe scheint diese Dunkelheit weggesprüht, überdeckt zu werden und davor prangt ganz groß, wie ein Sticker der Titel des Buches, darunter eine Illustration des Autors, den vermutlich viele Kinder sofort wiedererkennen werden.

Mit seiner etwas legeren Wortwahl spricht Tom Lehel die jugendliche Generation direkt an. Ich weiß nicht genau, wie das bei den Kindern tatsächlich ankommt, denn oft finden sie es ja eher peinlich, wenn Erwachsene wie Jugendliche sprechen. Dennoch begibt sich der Autor damit auf Augenhöhe der Leser und somit der Zielgruppe. Jenen Kindern, die Hilfe brauchen oder die Helfen möchten, aber nicht genau wissen, wie.

Das Buch besteht aus einigen kurzen Szene gefolgt vom Respektor Tipp, welcher zeigt, was falsch gelaufen ist und wie man es hätte besser machen können. Die wiederkehrende Illustration und ein Streifen am Rand heben den Tipp hervor und strukturieren das Buch. Die weiteren Illustrationen sind modern gehalten, sodass sie die Zielgruppe (ich würde sagen Kinder ab 10 Jahren, vielleicht auch schon früher) erreichen.

Die etwas saloppe Sprache des Autors erwähnte ich bereits oben. An der ein oder anderen Stelle wurde mit jene Sprache tatsächlich zu unpassend. Während Tom Lehel und der Leser quasi als Geister über der jeweiligen Szene schweben, die Vorgänge schildern, steht da auf einmal „tritt Karsten Paul auch noch in den Arsch“. Mit dieser Ausdrucksweise wird dem Opfer meiner Meinung nach noch weniger Wertschätzung entgegen gebracht, als es ohnehin schon durch die Mobber erfährt. Diese Wortwahl würdigt Paul weiter ab, obwohl doch der Respektor spricht und dieser Respekt zeigen sollte. Auch dass die Mobber als „Egelzecken“ u.a. bezeichnet werden, halte ich für nicht angebracht. So begibt sich der Erzähler auf die gleiche Stufe der Mobber, jene die er anprangert.

Im Ganzen ist mir das Buch auch etwas zu negativ aufgebaut. Es liest sich zwar äußerst schnell – wir haben es in drei Zügen gelesen – aber da wirklich in keiner der Szenen Hilfe kommt, deprimierte es doch sehr. Sicher, die Respektor Tipps zeigen auf, wie man richtig handeln könnte, allerdings hätte ich diesen Tipp eingeflochten in die Szene besser, ansprechender und vor allem positiver empfunden.

Des Weiteren fiel uns noch beim Lesen auf, dass fast immer Jungs die Mobber sind. Seltener die Mädchen. Das hätte ausgeglichener sein müssen, um keine Stereotypen zu bedienen. Die Beispiele des Mobbings waren zwar recht vielfältig aber gleichzeitig zu offensichtlich. Die Lehrer und Eltern kamen nirgends wirklich gut weg und wenn es wirklich so in Schulen heutzutage zugeht, na dann gute Nacht.

Die Idee des Buches "Wir wollen Mobbingfrei!!" ist wirklich großartig und wäre für den Einsatz im Unterricht sicherlich nicht verkehrt. Allerdings hätte ich mir weniger bedrückende, dafür mehr positive Aussichten gewünscht. Auch die vielen Fehler im Buch erschweren den Einsatz im Unterricht eher, es sei denn man macht es sich in der Klassen zur Aufgabe, so viele Fehler wie möglich aufzuspüren. Schade eigentlich, denn die Idee ist super und auch die optische Umsetzung als eine Art Notizbuch ist gelungen. Aber da gibt es zu viele Punkte, die mich gestört haben.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Leider viel zu knapp abgehandelt.

Schallplattensommer
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Alina Bronsky hat einige gute Bücher geschrieben. "Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche", "Scherbenpark", "Spiegelkind" und "Spiegelriss" haben mir wirklich gut gefallen. Doch bereits ihr Roman ...

Alina Bronsky hat einige gute Bücher geschrieben. "Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche", "Scherbenpark", "Spiegelkind" und "Spiegelriss" haben mir wirklich gut gefallen. Doch bereits ihr Roman "Und du kommst auch drin vor" (2020), wie auch nun "Schallplattensommer" konnten mich nicht wirklich überzeugen. Die Ideen sind gut, aber die Umsetzung ist auch hier wieder viel zu knapp und somit zu oberflächlich geworden. Versprochen wird auf dem Buchumschlag eine „trügerisch schöne Liebesgeschichte“, die aber so leider ganz und gar nicht stattfindet. Vielmehr ist die Protagonistin zwischen drei Männern und ihrer verworrenen Lebensgeschichte hin und her gerissen, ohne dass der Leser wirklich in Gänze erfährt, was los ist und war.

Die Autorin:
Alina Bronsky wurde 1978 in Russland geboren und wuchs auf der asiatischen Seite des Urals und später in Südhessen auf. Sie ist Texterin und Redakteurin, lebt in Frankfurt und debütierte 2009 mit ihrem Roman Scherbenpark. Ihr Debütroman war sehr erfolgreich und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Des Weiteren hat sie mit Spiegelkind (Arena 2014) ein lesenswertes Jugendbuch verfasst, dessen Fortsetzung unter dem Titel Spiegelriss 2015 erschien. 2010 erschien ihr Roman Die schärften Gerichte der tatarischen Küche.

Inhalt:
„Als die verfallene Villa am Ende der Dorfstraße von einer unbekannten Familie mit zwei Söhnen gekauft wird, will die siebzehnjährige Maserati mit den Neuen nichts zu tun haben. Doch Caspar und Theo scheinen mehr über Maserati zu wissen, als sie vorgeben – und plötzlich sind sie sich viel näher, als sie es je zulassen wollte …“
„Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben – und schon gar nichts mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat.
Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und im eigenen Gefühlschaos.“
(Klappentexte)

Kritik und Fazit:
Das Cover hat mir ziemlich gut gefallen. Zunächst denkt man: Schallplattensommer und dann ein Boot auf dem Wasser? Doch die Illustration nimmt auch eine Szene der Geschichte mit auf und hat somit durchaus ihre Berechtigung. Die Gestaltung mit dem Orange- und dem Blauton hat etwas sehr harmonisches und es scheint durch das Orange ein besonderes Licht auf den Titel geworfen zu werden.

Der Schreibstil hat mich diesmal nicht so richtig überzeugen können. Ich wurde zwar von Anfang an gut abgeholt, allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Sätze immer knapper und knapper wurden, und sich eine Art Staccato bildete, welcher den Lesefluss behinderte. Ich konnte nicht richtig mitfließen und mich auf die Geschichte einlassen, was vermutlich auch mit der knappen Darstellung und fast schon einfache Aneinanderreihung der einzelnen Szenen zusammenhing. Viel zu schnell wird von der einen Szene zur nächsten gesprungen. Die Geschichte zieht sich etwas über sechs Wochen hin (deutsche Sommerferien), aber diese doch längere Zeitspanne wurde nicht richtig übermittelt. Mir ging daher alles ein wenig zu schnell.

Auch mit den Protagonisten wurde ich nicht so wirklich warm. Zum einen hat Maserati eine Art Beziehung mit ihrem Jugendfreund George, doch diese ist eher einseitig – von George ausgehend. Maseratis Gedanken machen schnell deutlich, dass sie einfach nur gerne Zeit mit einem gleichaltrigen verbringen möchte, George zwar schätzt, ihn aber eben nicht liebt. Als dann die beiden Jungen Caspar und Theo im Dort auftauchen, will sie mit den beiden aber auch nicht wirklich was zu tun haben. Maserati, aber auch die beiden Jungs, umgibt ein Nebel der Unwissenheit. Stück für Stück erfahren wir in Ansätzen, was den dreien in ihrer Vergangenheit widerfahren ist, aber es werden damit keinerlei wahre Emotionen verbunden.

Wovor Maserati Angst hat, wird unter den Jungs nicht thematisiert, denn Theo weiß es schon recht früh und Caspar scheint mit seiner eigenen Situation genug um die Ohren zu haben bzw. geht eher locker und ungerührt durchs Leben. Die Zuspitzung gegen Ende der Geschichte kam mir zudem auch viel zu konstruiert vor. Ich möchte nicht zu viel verraten, alles andere wäre ein Spoiler, aber es ist für mich nicht schlüssig und vor allem nicht glaubwürdig, wie die verschiedenen Protagonisten am Ende handeln.

"Schallplattensommer" konnte mich demnach leider gar nicht überzeugen. Das schlanke Buch liest sich zwar schnell, allerdings kann man daraus eigentlich nicht wirklich viel mitnehmen. Die Protagonisten machen keine Wandlung durch und am Ende fragt man sich, ob es das nun gewesen sein soll und wieso man so wenig Emotionen erfahren konnte. Eigentlich schade, denn in anderen Büchern von Alina Bronsky spürt man deutlich, was sie als Schriftstellerin drauf hat.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Bäume bestimmen leicht gemacht!

Jetzt verstehe ich die Bäume
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Bäume sind wichtig, das wissen wir alle. Und sie sind große Wunder der Natur. Ihre Vielfalt macht es manchmal schwer, die einzelnen Baumart zu erkennen. "Jetzt verstehe ich die Bäume" von Roland Bock schafft ...

Bäume sind wichtig, das wissen wir alle. Und sie sind große Wunder der Natur. Ihre Vielfalt macht es manchmal schwer, die einzelnen Baumart zu erkennen. "Jetzt verstehe ich die Bäume" von Roland Bock schafft hier Abhilfe. Mit vielen Fotos und witzigen Illustrationen wandern wir durch die Welt der Bäume, erfahren Erstaunliches und lernen anhand von einer Besonderheit je Baumart, wie man jene erkennt und unterscheidet. Karten für die Hosentasche, damit man alle Infos kurz und bündig auch beim Waldspaziergang dabei hat, runden das Ganze ab.

Der Autor, der Illustrator und der Fotograf:
Roland Bock ist Direktor einer Grundschule und Dozent an der Universität Augsburg am Lehrstuhl Grundschulpädagogik. Naturschutz liegt ihm am Herzen, aber auch die Jagd ist eine seiner Leidenschaften. Roland Bock ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne, drei Enkel und lebt in der Nähe von Augsburg.
Johannes Reiner studierte Kommunikationsdesign in München und Illustration in Wuppertal. Inzwischen arbeitet er als Dozent für Zeichnen an der Akademie für Gestaltung und Design in München. Außerdem betreibt er mit seiner Frau das Grafik-Büro Vor-Zeichen. Er lebt mit seiner Familie in Bayern.
Fred Britzger haucht dem Buch mit seinen Fotografien Leben ein.

Inhalt:
„Wie kannst du heimische Bäume erkennen und bestimmen?
Was sind ihre Besonderheiten?
Und wie kannst du sie dir ganz einfach merken?
Die Kinder Valentina, Linus und der Autor Roland Bock zeigen dir zusammen mit Rehbock Paule und Siebenschläfer Pepe an 14 heimischen Laub- und Nadelbäumen, was das Besondere an jeder Art ist. Mit den Baumkarten, die sich hinten im Buch befinden, kannst du die Bäume draußen in der Natur ganz leicht bestimmen.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist super ansprechend gestaltet. Um eine Baumscheibe herum sind in kleinen Bildern einzelne Besonderheiten der beschriebenen Bäume dargestellt. Darunter sitzen Rehbock und Siebenschläfer und schauen gespannt zum Titel. Der Hintergrund ist ein Wald von oben betrachtet, welcher von einzelnen Blättern umrahmt wird. Man bekommt sofort einen Vorgeschmack auf das Innere des Buches.

Nach einer Einleitung und der Vorstellung des Rehbocks und des Siebenschläfers geht es auch schon los. Zunächst mit zehn heimischen Laubbäumen, gefolgt von 4 heimischen Nadelbäumen. Im Anschluss kann man mit dem großen Baumquiz sein Wissen testen. Auf einer Doppelseite wird sich des Themas angenommen, ob es dem Wald gut geht, auf einer weiteren welche Dinge alles aus welcher Baumart hergestellt werden, und zum Schluss, wo man überall Bäume finden kann, selbst mitten in der Großstadt. Sogar Bastel- und Dekoideen sind im Buch zu finden. Denn aus Blättern, Früchten und anderen Teilen der Bäume lassen sich wunderbar einfach Dinge zaubern.

Auf jeder Doppelseite wird also ein heimischer Baum vorgestellt. Dabei wird nicht mit übermäßig vielen Fakten und langen Texten um sich geworfen. Vielmehr sind den Fotografien einzelne kleinere Texte zugeordnet und so entstehen bunte Steckbrief artige Seiten zu einzelnen Baumarten. Ein Merkmal wird hierbei ins Zentrum gerückt und dient hinterher zur leichten und schnelle Baumbestimmung. Das alles erfolgt mit verschiedensten Sinnen: sehen, tasten, riechen. Kleine Eselsbrücken erleichtern es einem außerdem, die knappen Fakten mit den Bäumen in Verbindung zu bringen.

Zitat: "Die Fichte sticht, die Tanne nicht!" (aus: Roland Bock: Jetzt verstehe ich die Bäume)

"Jetzt verstehe ich die Bäume" ist ein rundum gelungenes Buchpaket, welches es auch bereits jüngeren Kindern ab 6 Jahren ermöglicht, schnell und einfach heimische Baumarten zu bestimmen und somit Spaß in der Natur und beim Waldspaziergang zu entwickeln. Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken, dass dieses Buch geradezu dazu auffordert raus zu gehen und die Natur zu erleben, sie zu erkunden und zu benennen. Die beigefügten Baumkarten machen es besonders leicht.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Eine Achterbahnfahrt durch den menschlichen Körper!

Der kleine Medicus. Band 2. Achtung: Super-Säure!
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Nachdem Band eins der Reihe "Der kleine Medicus" mit einem Cliffhanger endete, waren wir natürlich sehr neugierig, wie es mit Nano und dem rosa Hasen Rappel in der geschrumpften Kapsel weitergehen wird. ...

Nachdem Band eins der Reihe "Der kleine Medicus" mit einem Cliffhanger endete, waren wir natürlich sehr neugierig, wie es mit Nano und dem rosa Hasen Rappel in der geschrumpften Kapsel weitergehen wird. Im zweiten Band "Der kleine Medicus – Achtung: Super-Säure!" begeben sich die beiden unfreiwillig geschrumpften Protagonisten auf eine Reise durch den menschlichen Körper und erfahren, was mit dem Essen und Trinken passiert, welches wir täglich zu uns nehmen und lernen nebenbei noch ein paar Operationstechniken.

Der Autor und die Illustratorin:
Prof. Dr. Grönemeyer ist Arzt und hat bereits einige Bücher geschrieben. Mit dem kleinen Medicus macht er die Welt des Körpers, der Krankheiten und der Heilungen auch für Kinder zugänglich.
Sabine Rothmund zeichnet bereits seit ihrer Kindheit. Nach ihrem Studium für Kommunikationsdesign arbeitet sie nun als Illustratorin.

Inhalt:
„Wo sind sie nur hineingeraten? Nano und Rappel finden sich in einer winzig kleinen Kapsel wieder, die eine unglaubliche Reise durch Micro Minitecs Körper antritt. Ein Bad in ätzender Magensäure neben einer sich zersetzenden Sardine hätte wirklich schon gereicht. Aber dann bekommt Rappel auch noch seinen Rappel und am Blinddarm wird es richtig gefährlich. Da können Nano und Rappel nur hoffen, dass es die Monster-Aliens im Darm tatsächlich gut mit ihnen meinen …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover nimmt eine Szene der Geschichte auf. Sowas gefällt mir immer besonders gut. Nano und Rappel sind in der Kapsel unterwegs, eine gelbe Welle scheint diese zu ergreifen und ein Fisch schaut sie mit großen Augen an. Der Titel der Reihe erscheint wieder auf einem Schild, der Schlangenstab (das Symbol des ärztlichen und pharmazeutischen Standes) darf natürlich auch nicht fehlen. So erkennt man die Reihe sofort wieder.

Prof. Dr. Grönemeyer schlägt einen gut verständlichen Ton an. Die Geschichte setzt nahtlos an den vorangegangen Band an, welche wie bereits oben erwähnt, mit einem Cliffhanger endete. Man hätte allerdings die beiden Bände auch gut und gerne in einen packen können. Die technologischen Errungenschaften von Micro Minitec ermöglichen es Nano nun also, im menschlichen Körper unterwegs zu sein. Und der Autor schreibt in klaren und einfachen Worten, was in unseren Körpern bei der Verdauung alles vor sich geht, was gut für unseren Körper ist und was eher nicht.

Auch der zweite Band endet mit einem Cliffhanger. Wird es den beiden Wissenschaftlern gelingen, Nano wieder auf seine normale Größe zu bringen oder muss er auf ewig in Kleinformat durch sein Leben gehen? Wieder gab es hier einen großen Aufschrei bei meinem Sohn, da er sich Sorgen macht, Nano könnte für immer geschrumpft bleiben. Der dritte Band liegt bei uns schon bereit und wir werden der Sache ganz bald nachgehen. Allerdings finde ich es in diesem Fall eigentlich nicht nötig, mit einer unfertigen Geschichte den Band zu beenden. Wenn einem die Reihe gefällt, dann liest man auch ohne Cliffhanger gerne weiter. Diesen Spannungsaufbau bedarf es meiner Meinung nach nicht, wenn man sich für die Thematik interessiert. Und ich kann mir vorstellen, dass dieses Verfahren bei dem ein oder anderen Leser für Unmut sorgen könnte.

"Der kleine Medicus – Achtung: Super-Säure!" ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe und bietet einen tollen Einblick in die Funktionsweise des menschlichen Körpers. Ganz spielerisch und nebenbei lernt man einiges über die eigene Verdauung sowie mögliche Erkrankungen. Dabei wird aber vermieden Ängste zu schüren, sondern ganz entspannt beschrieben, wie es zu einer Blinddarmentzündung oder ähnlichem kommen kann. Ein schönes wissenschaftlich angehauchtes Kinderbuch mit mitreißender Story.

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