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Veröffentlicht am 26.02.2020

Greta und die Großen ist ein wichtiger Beitrag zum Thema Klimawandel.

Greta und die Großen
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Greta Thunberg ist durch ihre Aktivitäten im Bereich der Klimastreiks gerade in aller Munde und ich finde es wahnsinnig mutig von ihr, sich vor die Massen von Menschen zu stellen, um für ihre Ansichten ...

Greta Thunberg ist durch ihre Aktivitäten im Bereich der Klimastreiks gerade in aller Munde und ich finde es wahnsinnig mutig von ihr, sich vor die Massen von Menschen zu stellen, um für ihre Ansichten einzustehen. Nachdem wir schon ein Hörspiel über Gretas Werdegang (Unsere Zukunft ist jetzt!: "Kämpfe wie Greta Thunberg fürs Klima" aus dem Oetinger Verlag, welches ich mit Einschränkungen auch empfehlen kann) gehört haben, war ich begeistert, als ich von dem Kinderbuch "Greta und die Großen" gehört habe, welches sich durch Greta Thunberg inspiriert, mit dieser Thematik befasst, sie aber für die Kleinsten greifbar macht.

Die Autorin und die Illustratorin:
Zoë Tucker studierte Grafikdesign in Bournemouth (England) und arbeitet inzwischen als Bilderbuch-Art-Direktorin und Designerin mit internationalen Bestseller-Autoren wie Axel Scheffler zusammen. "Greta und die Großen" ist ihr zweites veröffentlichtes Bilderbuch.
Zoe Persico ist Illustratorin. Sie liebt die Natur und ihre kleinen Wunder. Mit "Greta und die Großen" möchte sie eine Botschaft gegen den Klimawandel übermitteln. Sie setzt sich für Nachhaltigkeit ein und lebt in Florida.

Inhalt:
„Greta lebt inmitten eines wunderschönen Waldes. Doch die Großen bringen ihr Zuhause in Gefahr: Sie fällen Bäume, um Häuser zu bauen. Aus den Häusern werden Dörfer und aus den Dörfern werden Städte – bis kaum noch etwas vom Wald übrig ist. Greta möchte ihr geliebtes Zuhause retten und den Tieren im Wald unbedingt helfen! Zum Glück hat sie eine Idee …
Die Geschichte der Umweltaktivistin Greta Thunberg für die Jüngsten nacherzählt – denn: “ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Zu Beginn sei gleich gesagt: Das Buch wurde auf Recyclingpapier gedruckt und für jedes verkaufte Exemplar werden 20 Cent an Greenpeace Deutschland gespendet. Hier wird sich also für Nachhaltigkeit eingesetzt und eine Organisation unterstützt, die sich für den Erhalt unserer Erde stark macht.

Das farbenfrohe Cover dieses Buches konnte mich absolut begeistern. Da steht ein aufgewecktes und mutiges Mädchen vor großen Bäumen und hält ein Plakat nach oben: Streik fürs Klima. Im Hintergrund sieht man das ein oder andere Waldtier und auch einen Jungen, der sich der Bewegung, angeführt durch Greta, anschließt. Auf seinem Schild steht: Stop! Schaut man noch weiter in den Hintergrund, so sieht man auch die Großen, die den Wald berauben. Sie werden als Schattengestalten dargestellt und wirken bedrohlich.

Der Text zu den Bildern im Buch ist kurz und knapp gehalten. Es bedarf nicht vieler Worte um die Problematik zu schildern. Die seitenfüllenden Bilder sprechen für sich und zeigen den Kindern, wie schlimm es um unsere Erde steht und was das für Auswirkungen auf unsere Waldbewohnern hat.

Während man zu Beginn der Geschichte Greta als naturverbundenes Mädchen kennenlernt, die im Einklang mit den Tieren im Wald lebt, kommen im Verlauf der Erzählung immer bedrohlichere Bilder zutage, die Greta zunächst noch von der Ferne aus betrachtet, welche ihr aber immer näher kommen. Der unfreiwillige Rückzug des Waldes und der Tiere, um Platz für die Gebäude und Straßen der Großen zu machen, wird hier sehr deutlich.

Auch ist nicht zu übersehen, dass die Großen Greta zunächst gar nicht wahrnehmen. Doch je mehr sich zu ihr gesellen, umso größer wird ihre Macht. Die Macht, etwas zu bewegen, die Großen aufzurütteln und doch noch unsere Erde zu retten. Zusammen kann man großes erreichen, doch dafür muss es immer einen geben, der zuerst aufsteht und für das Richtige kämpft. So lassen sich auch die unwissenden Großen belehren, damit ein friedliches Miteinander möglich ist.

Im Anhang gibt es noch einen Infotext über Greta Thunberg und ihre Bewegung. Eine Liste, mit Punkten, die man selbst umsetzen kann, um etwas zum Positiven zu verändern, wird auch noch geboten, genau wie Webseiten zum Thema Fridays for Future u. ä.

"Greta und die Großen" ist ein wichtiger Beitrag zum Thema Klimawandel. Ein Thema, welches besonders unsere Jugend beschäftigt, und so kann man gar nicht früh genug anfangen, auch die Kleinsten für das Thema zu sensibilisieren. Dafür ist dieses Buch wunderbar geeignet, denn es zeigt sowohl die Auswirkungen unseren Handelns, als auch die Veränderungen, die wir durch ein besseres Verhalten bewirken können. Es ist noch nicht zu spät, sich einzusetzen und für die Natur und unsere Tierwelt aufzustehen.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Was passiert, wenn zwei Menschen aus völlig verschiedenen Kulturen aufeinandertreffen und sich verlieben?

Wie du mich siehst
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Wenn ein muslimisches Mädchen mit Kopftuch und ein Highschool Liebling ihre Liebe zueinander entdecken, aber die Vorurteile der Mitschüler und Lehrer diese Liebe zueinander unmöglich machen? Mit diesem ...

Wenn ein muslimisches Mädchen mit Kopftuch und ein Highschool Liebling ihre Liebe zueinander entdecken, aber die Vorurteile der Mitschüler und Lehrer diese Liebe zueinander unmöglich machen? Mit diesem Thema setzt sich Tahereh Mafi in "Wie du mich siehst" auseinander. Dabei kann sie auf ihre eigenen Erfahrung aus ihrer Jugend zurückgreifen und sehr bewegend schildern, was im Kopf einer 16-jährigen vor sich geht, die ständig mit Anfeindungen zurechtkommen muss.

Die Autorin:
Taheri Mafi (geboren 1988 in den USA) ist iranischer Abstammung und musste seit den Anschägen am 11. September immer wieder mit Anfeindungen zurecht kommen. Die Islamophobie griff rasant um sich und so flüchtete sie sich in die Welt der Musik und des Breakdance. 2011 erschien ihr erster Roman aus de "Shatter-Me"-Reihe, mit welchem sie große Erfolge feierte.

Inhalt:
„Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Die Handlung von "Wie du mich siehst" ergriff mich von der ersten Seite an. Tahereh Mafi schafft es mit ihrem Schreibstil tief in das Innenleben der Protagonistin Shirin zu blicken und lässt uns somit nicht nur an ihrem schweren Alltag in der Highschool teilhaben, sondern auch an ihrer gesamten Gedankenwelt, die von Furcht und Hass geprägt ist.

Während Shirin versucht so wenig wie möglich aufzufallen, um den rassistischen Anfeindungen ihrer Mitschüler zu entgehen, mit denen sie auf vielen anderen Schulen bereits konfrontiert wurde, muss sie erkennen, dass dies nicht funktioniert. Ein Lehrer, der es gut meint, sorgt für eine demütigende Situation, in welcher sich Shirin auf einmal befindet.

Ocean, einer ihrer Mitschüler will Shirin näher kennenlernen, er ist neugierig und stellt so unbedarft viele Fragen über ihr Leben und ihren Glauben, dass er sich still und heimlich in ihr Herz schleicht. Doch wie können zwei Menschen, die aus so ungleichen Verhältnissen kommen, zusammen sein, vor allem, wenn ihre Umwelt dies einfach nicht verstehen und akzeptieren kann? Die beiden müssen einen steinigen Weg gehen, der vor allem Shirin wachsen lässt, denn auch sie muss erkennen, dass sie nicht vorurteilsfrei ist.

Shirin findet einen emotionalen Ausgleich in ihrer Breakdance Crew, deren Mitglieder Shirin ganz natürlich in ihrer Mitte aufnehmen. Ihr Bruder Navid führt die Crew an und drei weitere Freunde von ihm bieten Shirin im Laufe der Geschichte eine Stütze. Vor allem, weil sie offen mit ihr reden und Shirin klar machen, welche Wirkung sie auf ihre Umwelt hat, und diese hat nichts mit ihrem Kopftuch zu tun. Sie alle sind sehr sympathische und aufrichtige Freunde für Shirin.

Was mich hingegen wirklich bestürzt hat, ist, dass Shirins Eltern überhaupt kein Interesse am Leben ihrer Kinder zeigen. Sie haben selbst sehr schwere Zeiten durchgemacht und denken, dass ein Alltag als Teenager nicht so schlimm sein kann. Shirins Vater zeigt zwar Ansätze von Interesse und bietet sein offenes Ohr an, jedoch ist er meiner Meinung nach nicht hartnäckig genug.

Das Buch lässt mich betäubt zurück. Ich war entsetzt über die Dummheit der rassistischen Taten und zutiefst bewegt von der Offenheit Oceans, die immer wieder auch auf Shirin abfärbte und so wunderschöne Dialoge zutage brachte. Das Ende bleibt in gewissem Sinne offen, aber Shirin nimmt unheimlich viel durch ihre Erfahrungen in ihre Zukunft mit.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Ein Zombiemädchen auf der Suche nach menschlichen Freunden

Mortina – Ein Mädchen voller Überraschungen
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Auch wenn Halloween bereits eine Weile vorbei ist, "Mortina – Ein Mädchen voller Überraschungen" lässt sich auch jetzt noch sehr gut lesen. Es strotzt nur so vor Lebensfreude und Spaß auch abseits von ...

Auch wenn Halloween bereits eine Weile vorbei ist, "Mortina – Ein Mädchen voller Überraschungen" lässt sich auch jetzt noch sehr gut lesen. Es strotzt nur so vor Lebensfreude und Spaß auch abseits von Halloween. Und Freunde braucht man immer und überall. Ob es dem kleinen Zombiemädchen gelingt, Freunde zu finden, erfahrt ihr in diesem wunderschön detailreich illustrierten Buch.

Die Autorin:
Barbara Cantini (geboren 1977 in Florenz) machte nach ihrem Hochschulabschluss eine Ausbildung zur Animationsdesignerin. Danach arbeitete sie für das italienische Fernsehen. Außerdem ist sie als Illustratorin für amerikanische, englische und italienische Verlage tätig. "Mortina – Ein Mädchen voller Überraschungen" ist ihr erstes Buch.

Inhalt:
„Mortina ist ein hinreißendes kleines Zombiemädchen. Sie lebt mit ihrer Tante und ihrem geliebten Hund Mesto in einem großen Schloss außerhalb des Dorfes. Alles ist voll quietschender Treppen, Spinnweben, frecher sprechender Bilder und überhaupt sehr gemütlich. Was sich Mortina allerdings mehr wünscht as alles andere, das sind Freunde zum Spielen. Aber die Tante hat ihr strengstens verboten, sich außerhalb des Schlosses blicken zu lassen. An Halloween sieht Mortina endlich ihre Chance: Da ja alle gruselig verkleidet sind, wird sie schon nicht weiter auffallen, hofft sie und schleicht sich heimlich aus dem Haus …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Buch ist meiner Tochter und mir bereits auf der Frankfurter Buchmesse ins Auge gefallen, denn die Werbepräsenz war absolut auffallend und für groß und klein sehr anziehend.

Das Cover ist in den typischen Halloween Farben schwarz, weiß und orange gehalten. Auch die Illustrationen im Buch orientieren sich daran, sind aber darüber hinaus dennoch farbenfroh und fröhlich gestaltet. Die Bilder sind mit viel Liebe für Details gezeichnet und stellen das Leben von Mortina sehr humorvoll dar.

Dieses Bilderbuch enthält mehr Text, als man es sonst wohl gewohnt sein mag. Dabei befinden sich auch in den Illustrationen kleine Hinweise, die wie handschriftliche Anmerkungen daher kommen.

Die Geschichte ist sehr liebevoll erzählt. Die kleine Mortina fühlt sich einsam, hat nur ihre Tante und ihren geliebten Hund. Zunächst einmal werden die Unterschiede zwischen einem Zombiemädchen wie Mortina und einem lebenden Mädchen beschrieben. Mortina sieht anders aus und deswegen kann sie sich nicht ins Dorf wagen. Und so verbringt sie die meiste Zeit im Schloss, wo es zwar einiges zu entdecken gibt, es auf Dauer aber einfach langweilig wird. Also beschließt Mortina, sich zu Halloween unter das normale Volk zu wagen. Schnell schließt sie sich einer Gruppe von Mädchen und Jungen an und hat viel Spaß mit den anderen Kindern. Doch dann treibt sie es in ihrer Freude zu weit und erschreckt die neu gefundenen Freunde.

Es machte große Freude, der Geschichte von Mortina zu folgen. Ganz gebannt hörten mir fünf Kinder im Alter zwischen 3 und 8 Jahren zu, und alle waren von den Illustrationen und der humorvollen Geschichte begeistert. Und weil es so schön war, erscheint am 21. Februar 2020 der zweite Teil der Mortina-Reihe: "Mortina – Das große Verschwinden". Wir sind schon ganz gespannt!

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Zutiefst bewegende Geschichte mit spannenden Hintergrundinformationen

Schneetänzer
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"Schneetänzer" von Antje Babendererde ist mir bereits auf der Frankfurter Buchmesse 2019 mit seinem tollen Cover aufgefallen und auch die Thematik klang sehr spannend. Ich habe die Lektüre genossen und ...

"Schneetänzer" von Antje Babendererde ist mir bereits auf der Frankfurter Buchmesse 2019 mit seinem tollen Cover aufgefallen und auch die Thematik klang sehr spannend. Ich habe die Lektüre genossen und war tief bewegt.

Die Autorin:
Antje Babendererde (geboren 1963) arbeitete als Hortnerin, Arbeitstherapeutin und Töpferin, bis sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Besonders die Kultur, Geschichte und heutigen Situation der Indianer liegen ihr am Herzen und so verarbeitet sie die Themen in ihren Werken. So auch in "Schneetänzer". Gestützt werden die Fakten auf diversen Recherchereisen in den USA.

Inhalt:
„Voller Wut und Enttäuschung über seine Mutter bricht Jacob in den Norden Kanadas auf. In der Wildnis aus Eis und Schnee will er seinen Vater finden, über den seine Mutter ihn sein Leben lang belogen hat. Als er von einem Bären angegriffen und lebensgefährlich verletzt wird, kommt beinahe jede Hilfe für Jacob zu spät.
Doch der Junge mit dem Wolfherzen hat Glück: Inmitten der wilden, ungezähmten Natur, wo Himmel und Horizont zu unendlichem Weiß verschmelzen, trifft er Kimi, die wie er an einem Schicksalsschlag zu zerbrechen droht. Aber kann aus Schmerz jemals Liebe werden?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Gleich zu Beginn möchte ich erwähnen, dass das Buch auf Umweltpapier (zertifiziert durch den Blauen Engel) gedruckt wurde. Ich finde, das sollte viel öfters passieren. Die Griffigkeit der Seiten ist so auch sehr angenehm. Daumen hoch also an den Arena Verlag, der das Buch publiziert hat.

Wie bereits erwähnt, mag ich das Cover sehr gerne. Es zeigt einen Bären, der gleichzeitig die Landschaft inmitten des vielen Schnees darstellt. In ihm finden sich die beiden Hauptprotagonisten Jacob und Kimi wieder, die gemeinsam durch den Schnee und die fallenden Schneeflocken schreiten.

Das Buch ist zum größten Teil aus Jacobs Sicht in der ich-Form geschrieben. Immer wieder und im Verlauf der Handlung auch immer häufiger kommt aber auch Kimi zu Wort. Für den Leser wird hier aber eine klare Abgrenzung durch die Darstellung der Perspektive in der dritten Person Singular vorgenommen. Sodass man immer leicht weiß, welchen Gedanken man gerade folgt. Ich kann mich nicht erinnern, so schonmal ein Buch gelesen zu haben und fand es sehr interessant.

Jacob, 18 Jahre alt, steht zunächst im Mittelpunkt der Handlung. Er muss die Lüge seiner Mutter verkraften, will seinen Vater finden, den er 14 Jahre lang nicht gesehen und unfreiwillig vergessen hat. Dabei gerät er in Lebensgefahr und trifft so auf das Indianermädchen Kimi, 17 Jahre alt, die mit ihrem Großvater im Busch fernab jeglicher Zivilisation lebt und sich zu verstecken scheint. Stück für Stück kommen sich die beiden näher. So verschieden ihre Lebensstile auch sind, so sehr scheinen sie auf einer Wellenlänge zu sein, doch Jacob muss zurück nach Deutschland, sein Abitur machen und Kimi glaubt keine Alternative zu ihrem bisherigen Leben zu haben.

Neben dieser Geschichte wird aber auch die Geschichte der Cree-Indianer aufgerollt. Ihre schwere Vergangenheit durch das brutale Eingreifen der weißen Einwanderer hängt ihnen bis heute nach, obwohl bereits neue Generationen ihr Leben in Moonsonee verbringen. Dennoch hat das Volk seine Wurzeln und seine Freude am Leben im Einklang mit der Natur nicht vergessen. So haben viele der auftretenden Protagonisten ihre traumatische Vergangenheit zu bewältigen.

Hier kommen so viele Perspektiven aufeinander, das man als Leser einiges über dieses Indianervolk erfährt. Die Geschichte, die diese ganzen Informationen umgreift hat mich von der ersten Seite mitgerissen. Ich war tief berührt, habe Tränen kullern lassen und würde so gerne noch mehr aus der Welt von Kimi und Jacob erfahren. Vielleicht gibt es ja einen zweiten Teil, der uns erzählt, wie es mit den beiden genau weiter geht, denn einfach wird es sicherlich nicht werden.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

"Der Glücksverkäufer" ist eine spannenden Entdeckungsreise für Leser wie auch Nicht-Leser

Der Glücksverkäufer
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Wie schön es doch wäre, wenn wir das Glück in kleinen Dosen kaufen könnten. Aber was ist Glück überhaupt? Das erfahren Kinder und Erwachsene in dem zauberhaft illustrierten Bilderbuch "Der Glücksverkäufer" ...

Wie schön es doch wäre, wenn wir das Glück in kleinen Dosen kaufen könnten. Aber was ist Glück überhaupt? Das erfahren Kinder und Erwachsene in dem zauberhaft illustrierten Bilderbuch "Der Glücksverkäufer" von Davide Calì und Marco Somà.

Der Autor und der Illustrator:
Davide Calì zeichnete und illustrierte für diverse italienische Zeitschriften sowie einem Comic Magazin für Erwachsene. Inzwischen ist er Kinder- und Jugendbuchautor und weltweit bekannt.
Marco Somà studierte Malerei und Illustration. Danach unterrichtete er Techniken der Malerei und Comiczeichnung an einer italienischen Kunsthochschule. Nun arbeitet er freiberuflich als Illustrator.

Inhalt:
„Wenn Herr Taube, der Glücksverkäufer, mit seinem Lieferwagen kommt, ist die Warteschlange lang. Fast jeder will eine Dose kaufen. Als er wieder wegfährt, fällt eine kleine Dose auf den Boden. Herr Maus findet sie – und ist ganz glücklich über den Inhalt.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
"Der Glücksverkäufer" besticht durch seine Illustrationen. Es ist als tauche man in eine ganz eigene Welt ein, in die Welt der zwitschernden und eigentlich doch immer glücklich wirkenden Vögel. Doch auch die Vögel haben ihre Wünsche und Träume, und diese versucht Herr Taube mit seinen Dosen voller Glück zu erfüllen.

Der Klappentext ist hier genau genommen nicht ganz richtig. Denn da ist keine Schlange am Lieferwagen. Vielmehr begibt Herr Taube sich auf die verschiedenen Wege, die manchmal ziemlich abenteuerlich aussehen, um seine Ware zu den Käufern zu bekommen. Mal fliegt er mit seinem Propeller, den er auf den Rücken geschnallt trägt. Mal nutzt er eine Leiter, die an der Wäscheleine befestigt ist. Dann nimmt er den Flaschenzug, der irgendwo oben befestigt ist, wo genau, das bleibt der Phantasie des Lesers überlassen. Auch eine Seilbahn findet sich in den Bäumen der Vögel, genau wie eine Achterbahn oder eine Hängebrücke.

Begleitet werden die eindrucksvollen, naturgetreuen und detailreichen Bilder von kurzen Textpassagen, in denen der Leser erfährt, wen Herr Taube besucht und für welche Portion Glück und manchmal auch aus welchem Grund sich der Käufer für die jeweilige Größe entscheidet.

Denn Glück bedeutet für jeden etwas anderes. Der eine scheint nie genug davon zu bekommen, der andere teilt sein Glück gerne mit anderen, wieder andere haben selbst alles, was sie brauchen und schenken ihren geliebten Menschen (oder eher Vögeln) eine Portion davon.
Eine Frage bleibt dabei fast immer offen: Was befindet sich in den Dosen des Glücksverkäufers?

Auf der Webseite findet man bei Bedarf noch einen Zusatztext, der sich an Eltern, Erzieher oder Vorleser richtet. Der Begleittext setzt sich nochmal näher mit den einzelnen Protagonisten auseinander und macht auf freundliche und spaßige Art und Weise darauf aufmerksam, dass diese Geschichte zum Denken anregen soll und kein vorgefertigtes Bild von Glück bieten will.

"Der Glücksverkäufer" ist eine spannenden Entdeckungsreise für Leser wie auch Nicht-Leser, denn sowohl die Bilder als auch der Text lassen viel Spielraum für eigene Gedanken und die eigene Phantasie. Ist Glück käuflich? Ist Herr Taube ein Betrüger? Was macht mich glücklich? Was macht andere glücklich? So kann jeder für sich selbst überlegen, was das Glück für jeden einzelnen und vor allem für einen selbst bedeutet.
Ein wunderschönes Bilderbuch auch für Erwachsene.

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