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Veröffentlicht am 29.10.2019

Eine Geschichte über Freundschaft

Unser Sommer mit Geist
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Das kleine Schmuckstück, welches ich euch heute vorstellen möchte, wartet eigentlich schon viel zu lange auf eine Besprechung. "Unser Sommer mit Geist" ist eine ganz bezaubernde Geschichte mit vielen wichtigen ...

Das kleine Schmuckstück, welches ich euch heute vorstellen möchte, wartet eigentlich schon viel zu lange auf eine Besprechung. "Unser Sommer mit Geist" ist eine ganz bezaubernde Geschichte mit vielen wichtigen Themen für Kinder. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt, Andersartigkeit, Mobbing und abwesende Eltern. Ulf Stark schreibt über all dies sehr behutsam und kindgerecht.

Der Autor und der Illustrator:

Ulf Stark (1944 – 2017) war ein schwedischer Kinder- und Jugendbuchautor. Seine Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt und erhielten zahlreiche Preise, wie den Deutschen Jugendliteraturpreis, die Nils-Holgersson-Plakette und den August-Preis. Ein besonderes Augenmerk setzte Ulf Stark auf die Sehnsüchte und Ängste der Kinder, welche er sehr emotional und dabei behutsam in seinen Geschichten schilderte.
Per Gustavsson (geboren 1962) ist ein schwedischer Illustrator und Kinderbuchautor. Neben seinen eigenen Werken illustriert er auch zahlreiche Bilderbücher anderer Autoren. Seit 2010 lehrt er an der schwedischen Kinderbuchakademie.

Inhalt:

„Wenn Amy und Aron ein Weißnichtswas suchen, finden sie die erstaunlichsten Dinge. Zum Beispiel ein altes Ölkännchen, in dem ein echter kleiner Geist wohnt. >>Ihr habt es gut, weil ihr richtig gute Freunde seid<<, findet der Geist. Denn er selbst ist ganz schön einsam, seit ihn die Quäl- und Plagegeister in dem Kännchen eingesperrt und vergessen haben. So einsam, dass er ganz unsichtbar geworden ist. Doch wie stellt man es an, einen Geist wieder sichtbar zu machen? Geht das überhaupt? Und ob Sture sich noch traut, Amy zu ärgern, wenn sie einen Geist zum Freund hat?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Dieses wundervolle kleine Büchlein wartete viel zu lange ungelesen in unserem Bücherregal. Das Cover und die Illustrationen sind in bunten Farben gehalten und untermalen die Geschichte warmherzig und freundlich. Die vielen kleinen Details lassen die Bilder unheimlich lebendig und fröhlich wirken.

Die Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt ist sehr phantasievoll umgesetzt. Die Hauptprotagonisten Amy und Aron verbringen ihre Nachmittage auf den Schrottplatz von Amys Vater. Die beiden spielen mit dem, was sie dort vorfinden und haben dabei sehr phantasievolle Einfälle. Bei einem dieser Spiele stoßen sie auf den Geist in dem Ölkännchen. Für die beiden steht sofort fest, sie müssen dem Geist helfen, wieder seine Gestalt zurückzugewinnen.

Um diese Haupthandlung herum spinnen sich noch weitere Nebenhandlungen.
Amy zum Beispiel hinkt mit dem einen Bein und ist deshalb immer wieder den feindlichen Angriffen des Jungen Sture ausgesetzt. Doch die Zeit mit Geist hilft Amy, sich diesem Problem zu stellen.
Während der ganzen Geschichte wartet Aron auf seinen Vater, der ständig abwesend zu sein scheint. Er ist wohl Lokomotivführer, doch was es genau mit dem Vater auf sich hat, verrät Ulf Stark während der gesamten Geschichte nicht im Detail.
Die gesamten Interaktionen zwischen Amy, Aron und dem Geist sorgen dafür, dass der Geist am Ende des Sommers seine Gestalt zurück gewinnt und kein Leben in Einsamkeit mehr führen muss.

Ulf Stark zeigt in "Unser Sommer mit Geist" wie viel man erreichen kann, wenn man zusammen hält und das es nicht wichtig ist, was andere über einen denken oder sagen. Endlich mal wieder ein Kinderbuch, welches sich einfühlsam mit wichtigen Themen beschäftigt. Die Geschichte hat meiner Tochter und mir sehr gut gefallen und wir können sie absolut weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Wenn Kinder sich für die Natur stark machen!

Sandor Der geheime Schwarm
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Vor Kurzem habe ich die "Sandor" Reihe von Dorothea Flechsig entdeckt. Nun ist der vierte Teil der Reihe erschienen. Jendrik und Sandor setzen sich diesmal mit einem ganz brandaktuellen Thema auseinander: ...

Vor Kurzem habe ich die "Sandor" Reihe von Dorothea Flechsig entdeckt. Nun ist der vierte Teil der Reihe erschienen. Jendrik und Sandor setzen sich diesmal mit einem ganz brandaktuellen Thema auseinander: dem Insektensterben.

Die Autorin:

Dorothea Flechsig (geboren 1968 in Oberfranken) machte eine Ausbildung zur Drehbuchautorin und arbeitete lange Zeit als Journalistin. Sie schreibt bereits seit Jahren Geschichten für Kinder und ist Autorin verschiedener Buchreihen wie "Petronella Glückschuh", "Sandor", "Pünktchen" und "Aurelia", welche sie in ihrem eigenen Verlag, dem Glückschuh-Verlag, erfolgreich veröffentlicht. Außerdem arbeitet sie für Blue Ocean Entertainment und den Egmont Ehapa Verlag.

Der Inhalt:

Jendrik findet eine tote Fledermaus. Da er Angst hat, es könnte ein Tierhasser unterwegs sein, lässt er die Fledermaus vom Tierarzt untersuchen. Dieser vermutet, dass das arme Tier verhungert ist und auch Sandor berichtet, dass es immer weniger Insekten zu fressen gibt. Gemeinsam mit seinen tierischen wie menschlichen Freunden macht sich Jendrik auf die Suche nach den verschwundenen Insekten und deckt dabei aktuelle Missstände in der Landwirtschaft auf. Doch es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte.



Kritik und Fazit:

Auch der vierte Teil der Reihe bietet wieder einige Abenteuer und Spannung. Das Cover hebt sich mit seinem hellen Grün farblich von den bisher eher dunkel gehaltenen Bucheinbänden ab. Das passt so aber sehr gut zur Thematik des Buches. Schließlich geht es um die Natur und das Leben.

Der Text ist mitreißend und flüssig geschrieben und holt den Leser sofort ab, denn die Geschichte geht gleich ereignisreich los, da Jendrik Sandor vermisst. Denn normalerweise wird er von ihm morgens zuverlässig geweckt, doch diesmal ist weit und breit keine Spur von ihm zu finden. Auf der Suche nach Sandor findet Jendrik dann eine tote Fledermaus und seine Sorgen werden immer größer.

Warum muss eine Fledermaus verhungern? Wo sind all die Insekten hin? Was passiert, wenn die Insekten weiter sterben?

Sicherlich ist jedem beispielsweise schon aufgefallen, wie sauber eine Autoscheibe inzwischen auch nach einer langen Autofahrt bleibt. Wo man sich früher über das ewige Reinigen der Insektenrückstände geärgert hat, sollte man sich nun aber nicht freuen. Insekten, so lästig, wie sie einem erscheinen mögen, sind ein wichtiger Bestandteil unserer Natur. Das haben auch die Kinder, die sich seit einiger Zeit zu den viel diskutierten Freitagsdemos während der Schulzeit einfinden, erkannt.

Aber woran liegt es, dass die Insekten immer weniger werden? Das wollen Jendrik und seine Freunde herausfinden. Und Sandor hat schon eine Idee, wo sie suchen müssen. So schleichen sie sich zum Bauern in der Nähe und finden dort Gift in großen Behältern. Das wollen sie nicht ungestraft durchgehen lassen und so machen sie darauf aufmerksam.

Positiv zu erwähnen ist hier, dass nicht einfach auf dem Landwirt herum gehackt wird, der mit seinem Gift die Natur zerstören würde. Auch der Landwirt kommt zu Wort und macht deutlich, dass er dazu gezwungen ist, eine große und dabei günstige Ernte zu erzielen, da der Verbraucher in der Regel nicht bereit ist, höhere Preise zu bezahlen. Das hier ein Umdenken in der Gesellschaft notwendig ist, wird ganz deutlich.

Außerdem gibt es noch Tipps, wie man den Insekten einen besseren Lebensraum schaffen kann. Denn eins ist klar, nur schimpfen reicht nicht. Man muss selbst aktiv werden, zum Beispiel in Form von Blühwiesen, Hecken, Biogärten hinter dem Haus oder einem Bienenstock im Garten.

Dorothea Flechsig ist es gelungen ein hochaktuelles Thema für Kinder zugänglich zu machen. "Sandor – Der geheime Schwarm" gehört in jedes Kinderzimmer, denn es ist so wichtig, dass wir umdenken, und dass auch unsere Kinder lernen, warum sie die Natur wertschätzen müssen und was sie tun können, um sie zu erhalten.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Eine aufkeimende Liebe mit übersinnlichen Elementen in einem wundervollen Setting!

Wunder & so - Falls ich dich küsse
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Manchmal braucht man einfach ein Buch fürs Herz. Da passen Jugendromane eigentlich meist ganz gut und als ich von der neuen Reihe "Wunder & so" von Mara Andeck gehört habe konnte ich den ersten Teil einfach ...

Manchmal braucht man einfach ein Buch fürs Herz. Da passen Jugendromane eigentlich meist ganz gut und als ich von der neuen Reihe "Wunder & so" von Mara Andeck gehört habe konnte ich den ersten Teil einfach nicht in der Buchhandlung zurücklassen. Was soll ich sagen, das Buch hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen.

Die Autorin:
Mara Andeck ist Autorin und Wissenschaftsjournalistin. 2013 debütierte sie mit ihrem Jugendbuch Wen küss ich und wenn ja, wie viele?, welchem sich noch zwei weitere Bücher im Tagebuchstil anschlossen. Es folgten weitere Jugendbücher, Kinderbücher, Romane und Sachbücher. "Wunder & so – Falls ich dich küsse" ist der erste Band einer Trilogie. Der zweite Teil erscheint im Frühjahr 2020.

Inhalt:
„Es sind wahrhaft traumhafte Ferien, die vor der 15-jährigen Lou und ihrer besten Freundin Amy liegen. Denn das Schiff, auf dem die beiden ihren Urlaub verbringen, erinnert sehr an die legendäre Titanic. Inklusive Butlern, tollen Kleidern und einer Ausstattung aus Samt und Seide. Kaum an Bord, begegnet Lou einem Jungen, der ihr seltsam vertraut vorkommt. Dabei ist sie sich sicher, dass sie ihn nie zuvor gesehen hat. Doch kann Lou dem romantischen Gefühl des Déjà-vus trauen, das sie mit Sam verbindet? Denn gleichzeitig spürt sie, dass etwas Dunkles und Beunruhigendes von ihm ausgeht …“ (Klappentext)


Kritik und Fazit:
Schon das Cover lässt einen träumen. Es ist floral verspielt und enthält so viele kleine Details, dabei ist es harmonisch fast nur in Rottönen gehalten. Das riesengroße Herz beinhaltet den Titel und zeigt das Kreuzfahrtschiff, auf welchem sich die Handlung abspielt. Ein Lesebändchen rundet das Ganze ab.

Wie bereits erwähnt ist das Setting dieses Romans einfach traumhaft. Lou befindet sich auf einem Schiff, welches die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts nachstellt. Die Ausstattung wie auch die Kleidung sind wie ein wahr gewordener Mädchentraum. Lou und Amy tauchen in eine ganz fremde Welt ein, die aufregend ist und voller Abenteuer steckt.

Die magische Verbindung zwischen Lou und Sam bringt einiges an Gefühlschaos mit sich, denn manchmal fühlt Lou sich wahnsinnig zu ihm hin gezogen doch im nächsten Moment scheint Sam abweisend und regelrecht gefährlich zu sein. Trotzdem kann sie nicht anders, als ihm zu vertrauen, auch wenn sie selbst das in Gefahr bringen könnte.

Die Hauptcharaktere des Romans sind allesamt sympathisch. Amy ist eine gute Freundin, die Lou stets zur Seite steht, sie ist ein Mädchen, mit dem man Pferde stehlen kann. Die Drillinge sehen zwar gleich aus, sind aber ganz unterschiedliche Typen mit viel Humor. Cleo scheint ein etwas verlorenes Mädchen zu sein, die sich über den Anschluss an die Gruppe freut und es genießt, eine unbeschwerte Zeit zu verbringen. Ganz im Gegensatz dazu steht Calissa, die sich ständig ins Rampenlicht schiebt.

Mara Andecks Jugendroman "Wunder & so – Falls ich dich küsse" ist so herzerwärmend, dass ich am Ende mit einem ganz wunderbaren Gefühl entlassen wurde und nun sehr ungeduldig auf die nächsten Bände der Trilogie warte.

Veröffentlicht am 19.09.2019

KINDERBUCH ZUM THEMA KREBSERKRANKUNG DES KINDES

Lotte und die Chemo-Männchen
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Es gibt ein paar Fachverlage, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mithilfe von Bilderbüchern Kindern schwere Themen näher zu bringen. Ich glaube, dass dieser Art von Büchern viel zu selten Beachtung ...

Es gibt ein paar Fachverlage, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mithilfe von Bilderbüchern Kindern schwere Themen näher zu bringen. Ich glaube, dass dieser Art von Büchern viel zu selten Beachtung geschenkt wird. Ist man erst einmal betroffen, kann es eine Weile dauern, bis man das richtige Buch für sein Anliegen findet.

Inhalt:
Lotte entdeckt auf einmal blaue Flecke an ihren Beinen und weiß nicht, wo die auf einmal her kommen. Ihre Mama fährt daraufhin mit ihr zum Arzt und sie erfahren dort, dass sie an Krebs erkrankt ist.
In ihrem Blut sind schwarze Steinchen, die da nicht hin gehören und so müssen die Chemo-Männchen kommen und sie vertreiben. Dazu muss sie oft ins Krankenhaus und fühlt sich ganz schlapp und krank. Doch am Ende besiegt sie den Krebs.

Die Autorin:
Sonja Marschall begann im Alter von 14 Jahren, an diesem Buch zu schreiben. Angeregt durch die Erkrankung ihres Sitterkindes suchte sie nach Kinderbüchern zum Thema Krebs. Schnell stellte sie fest, dass es kaum Kinderbücher zu diesem Thema gibt und so versprach sie ihrem Sittemädchen, selbst eines zu schreiben. Nach einer umfangreichen Recherche, vielen Gesprächen mit Fachleuten aus Universitätskliniken und zwei Jahre später erschien nun "Lotte und die Chemo-Männchen".

Kritik und Fazit:
Es ist unglaublich, wie ein so junges Mädchen, solch ein wichtiges Buch in die Welt setzen konnte. "Lotte und die Chemo-Männchen" beinhaltet eine Menge an fundiertem Wissen bezüglich der verschiedenen Krebs Arten. Auch in diesem Buch wird Krebs durch die Bausteine ganz bildhaft und verständlich erklärt. Da gibt es schwarze Bausteine, die die wichtigen roten Bausteine verdrängen. Und hier kommen die Chemo-Männchen ins Spiel, die wieder für Ordnung sorgen sollen.
Sowohl der Alltag zu Hause, wie auch der Aufenthalt im Krankenhaus werden umfassend, dabei aber auch kindgerecht beschrieben.

Die Illustrationen begleiten den Text auch hier farbenfroh und größtenteils fröhlich, sodass die Kinder nicht zu sehr in Angst versetzt werden.
Sonja Marshall verschweigt gleichzeitig aber nicht, dass nicht alle Krebskranken die Krankheit besiegen. Eines der Kinder im Krankenhaus hat es nicht geschafft und so wird im Vergleich zu Leos Papa hat Krebs das Thema nicht nur kurz angeschnitten, sondern auch die Trauer der Freunde greifbar und ehrlich behandelt.

Das Buch richtet sich an Kinder ab vier Jahren, die mit dem Thema Krebs in Kontakt gekommen sind. Der Textumfang ist in diesem Buch recht groß, sodass ich mir vorstellen könnte, dass das ein oder andere Kind in diesem Alter noch nicht genug Sitzfleisch hat und das Buch über mehrere Etappen gelesen werden müsste. Aber irgendwo müssen ja auch die vielen Fakten untergebracht werden.
"Lotte und die Chemo-Männchen" ist ein gelungenes Buch über ein schweres Thema, in welchem die Autorin behutsam alles Wissenswerte für Kinder aufbereitet hat.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Kinderbuch zum Thema Krebserkrankung eines Elternteils

Leos Papa hat Krebs
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Es gibt ein paar Fachverlage, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mithilfe von Bilderbüchern Kindern schwere Themen näher zu bringen. Ich glaube, dass dieser Art von Büchern viel zu selten Beachtung ...

Es gibt ein paar Fachverlage, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mithilfe von Bilderbüchern Kindern schwere Themen näher zu bringen. Ich glaube, dass dieser Art von Büchern viel zu selten Beachtung geschenkt wird. Ist man erst einmal betroffen, kann es eine Weile dauern, bis man das richtige Buch für sein Anliegen findet.

Inhalt:
„Seit Leos Papa Krebs hat, ist alles anders. Aus dem Krankenhaus kommt er ohne Haare, ist dünn und müde und sofort genervt, wenn Leo und Lisa streiten. Leo weiß nicht wohin mit seinen Gefühlen und Fragen: Was ist Krebs, wird Papa sterben? Darf Leo den Krebs auch mal vergessen und mit seinem Freund Malte unbekümmert Fußball spielen?“ (Klappentext)

Die Autorinnen und die Illustratorin:
Sabine Brütting arbeitet in ihrer Praxis für Psychotherapie und unterstützt Familien, in denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist.
Claudia Heinemann ist Psychotherapeutin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Anke Hennings-Huep ist freiberufliche Illustratorin.

Kritik um Fazit:
Auf 40 Seiten beschreiben die Autorinnen den Alltag des sieben-jährigen Jungen Leo, dessen Vater an Krebs erkrankt ist. Wichtige Fragen, die dem kleinen Leo dabei im Kopf herumschwirren werden durch die Eltern, Großeltern aber auch durch den behandelnden Arzt beantwortet. Was passiert da in Papas Körper? Habe ich Schuld, dass Papa krank geworden ist? Wie sieht es im Krankenhaus wohl aus?
Als Leos Papa zu Hause ist, wird dem Jungen erst richtig klar, wie sich sein Leben dadurch verändert. Die Kinder sollen leise spielen und Papa ist nicht mehr so fröhlich wie früher. Darf Leo denn dann überhaupt noch Spaß haben?
Zum Schluss sei gleich erwähnt: Ja, Leos Papa besiegt den Krebs und kann mit seinem Sohn wieder spazieren gehen und Eis essen.

Die Illustrationen begleiten die Geschichte sehr harmonisch und sind in bunten und fröhlichen Farben gestaltet. Zu Beginn steht noch eine Kinder-Zeichnung, dann sind großflächige, detailreiche Zeichnungen neben dem Text abgebildet und die Hoffnung aller Beteiligten schwingt in diesen Bildern mit.

Dieses Buch kann ich allen empfehlen, die mit ihren Kindern das Thema Krankheit und Krebs näher beleuchten wollen. Im Fokus stehen die Veränderungen im Alltag und vor allem die Gefühle des Kindes. Das Buch bietet viel Anregung, um das Kind nach seinen Gefühlen und Gedanken zu fragen, es gegebenenfalls auf die künftigen, schweren Monate vorzubereiten und allen Beteiligten durch klare Worte zu helfen, offen mit der Krebserkrankung eines geliebten Menschen umzugehen.