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Veröffentlicht am 10.01.2018

Du bist niemals allein

Wir werden immer für dich da sein
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Kinder brauchen Halt und das Wissen, dass sie nie allein sind, dass man als Eltern immer für sie da ist. Egal was gerade ist, ob ein Kind Hilfe braucht, es Angst hat oder vielleicht etwas Verbotenes getan ...

Kinder brauchen Halt und das Wissen, dass sie nie allein sind, dass man als Eltern immer für sie da ist. Egal was gerade ist, ob ein Kind Hilfe braucht, es Angst hat oder vielleicht etwas Verbotenes getan hat. Auch wenn man als Eltern einmal nicht direkt da ist, so tragen wir doch immer Sorge, dass jemand da ist, dem sich das Kind jederzeit anvertrauen kann. Dieses Buch macht das alles für Kinderaugen ganz deutlich. Dabei haben sich Autor und Illustratorin kreative Lösungsideen für diverse Probleme im Alltag einfallen lassen.

Stephan Valentin hat einen Doktor in Psychologe, ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Geboren in Heidelberg lebt er inzwischen in Paris. Seit 2000 schreibt er Bücher für Kinder, aber auch Elternratgeber.

In diesem Buch steht ein kleiner Junge im Mittelpunkt. Er wird in verschiedenen schwierigen Situationen in seinem Leben dargestellt. Mal hat er Angst vor Monstern, mal hat er sich zu hoch hinaus gewagt, mal ist er krank oder traurig. In jeder Situation stehen ihm seine Eltern zur Seite. Sie vertreiben mit Quirl, Schild und Heugabel böse Monster, holen ihn in einem Korb, der an Heliumballons hängt von einem hohen Berg, kümmern sich um ihn, wenn er krank ist und umarmen ihn, wenn er traurig ist. Sie begleiten ihn durch sein Leben, bis er selbst erwachsen ist und sich bei seinen Eltern für ihre Hilfe revanchieren kann.

Die Lösungsgedanken für die diversen Probleme, die einem Kind im Laufe des Lebens begegnen sind originell durch die Bilder in Szene gesetzt. Sie sprühen regelrecht vor Einfallsreichtum: ob als Ritter mit Quirl und Heugabel, als Zirkusdompteur oder mit viel Musik gegen das gruselige Gewitter. Immer haben die Eltern besondere Einfälle, um ihrem Sohn zu helfen. Sind sie einmal nicht da, so sind die Großeltern an ihrer Stelle für das Kind da. Hier erscheint das Cover des Buches im Bild. Das Buch befindet sich also im Buch.
Dabei lässt der Autor nicht außer acht, dass Eltern auch einmal wütend sein können, wenn das Kind etwas verbotenes getan hat. Aber selbst dann sind die Eltern immer für sie da. Der Titel des Buches Wir werden immer für dich da sein wird wie ein Mantra auf jeder Seite wiederholt und verdeutlich dem Kind, dass es niemals mit seinen Problemen alleine ist und stets auf seine Eltern zählen kann.

Das Buch vermittelt dem kindlichen Leser anschaulich, dass Eltern immer für ihre Kinder einstehen. Wenn die Kinder einmal groß sind, so können sie für ihre Eltern da sein. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, welches ganz selbstverständlich ist.
Etwas schade und störend finde ich den Fehler im Text, als der Junge einmal zu mutig war. Hier ist eine Wortdopplung im Zeilenumbruch, die den Vorleser ins Stolpern bringt. Das dürfte bei einem Kinderbuch mit solch geringem Wortanteil eigentlich nicht passieren.
Alles in allem ein schönes Buch, welches man seinem Kind vorlesen kann, um nochmals ganz deutlich zu machen, dass es nicht alleine ist und mit jeder Sorge zu seinen Eltern kommen kann.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Game of Thrones Fans aufgepasst!

Game of Thrones - Haus Stark: Schattenwolf
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Wir verfolgen die Game of Thrones Serie mit Spannung. Als mir arsEdition eines der neuen Bücher mit einer 3-D Maske inkl. Wandhalterung zur Rezension anbot, war ich gleich begeistert. Dann hat es leider ...

Wir verfolgen die Game of Thrones Serie mit Spannung. Als mir arsEdition eines der neuen Bücher mit einer 3-D Maske inkl. Wandhalterung zur Rezension anbot, war ich gleich begeistert. Dann hat es leider etwas gedauert, bis ich die Zeit gefunden habe, die Maske zu basteln. Jetzt ist sie fertig und prangt furchteinflößend an der Wand. Ein tolles Geschenk für jeden Fan der Serie.

Das Buch befindet sich in einem schönen Schuber. Bevor es an das Basteln der Maske geht, gibt es eine zwei-seitige Einführung zum entsprechenden Haus (in meinem Fall das Haus Stark), dem voran ist eine große Karte der Kontinente Westeros und Essos gedruckt. Neben der 3-D Maske des Schattenwolfs gibt es noch drei weitere Bastelbücher: das Haus Targaryen (mit dem Drachen), das Haus Lennister (mit dem Löwen) und der weiße Wanderer. Alle beinhalten eine Wandhalterung, die nach dem gleichen Prinzip wie die Maske gefertigt wird. Sie verleiht der Maske noch mehr Tiefe und Authentizität.

Die Anleitung zum Zusammenbau der Maske ist einfach beschrieben und leicht nachzuvollziehen. Ich habe mich entschieden doppelseitiges Klebeband zu verwenden, Flüssigkleber hätte sicherlich viel zu viel Zeit in Anspruch genommen und so konnte auch im Nachhinein nichts verrutschen. Ich denke auch Kinder können hier großen Spaß haben, vor allem weil man sehr schnell sieht, wie die Maske wächst. Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend. Sowohl die Familie, als auch Freunde sind begeistert von dieser Maske. Sie sieht viel komplizierter aus, als sie tatsächlich ist. Lediglich die Wandhalterung ist etwas schwer umzusetzen und so bedecken die am Schluss aufgeklebten Abdeckungen bei mir nicht ganz sauber die Naht zur Wandhaltung. Hier die Anleitung leider auch fehlerhaft, denn die Laschen sollen laut Anleitung als Bergfalten gefaltet werden, laut Zeichnung an den Teilen wären es aber Talfalten gewesen. Außerdem sind ein paar Laschen anders bedruckt, als die übrigen. Der Sinn dahinter erschloss sich mir nicht und ich war mir nicht ganz sicher, wie sie nun genau angeklebt werden müssen. Das Kopfband ist auch aus Pappe, das fand ich etwas befremdlich, Gummiband wäre da besser und vor allem auch auf verschiedene Kopfgrößen einstellbar.

Die Informationen zum Haus Stark hätte ich mir umfangreicher gewünscht. Schließlich sind die Bücher schon sehr detailreich. Zum Beispiel wäre es interessant gewesen, mehr zu den Wölfen zu erfahren. Welcher Wolf gehört zu welchem Stark-Kind und welcher Wolf stirbt, welcher ist noch am Leben? Gerade wo es eine Schattenwolfsmaske ist, die man bastelt, hätte das noch gut dazu gepasst.
Im Stammbaum hat sich auch leider ein kleiner Fehler eingeschlichen. Die Verbindung zwischen Rickard (Vater) und Eddard (Sohn) Stark ist nicht eingezeichnet.

Ein schönes Buch, welches allerdings ein paar kleine Fehler beinhaltet. Alles in allem handelt es sich um eine tolle Maske zum Selberbasteln. Mit Spaß und ohne große Schwierigkeiten lässt sie sich innerhalb eines Tages zusammenbauen und gleichzeitig erhält man einen kurzen Überblick über das Haus Stark.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Fremdenfeindlichkeit, ein wichtiges Thema in der heutigen Zeit.

Anschlag von rechts
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Die Flüchtlingskrise ist ein Thema, welches uns alle betrifft. Es gibt Menschen, die empfinden Angst vor den vielen Asylsuchenden, die ins Land kommen, andere empfinden sogar Hass auf alles Fremde. In ...

Die Flüchtlingskrise ist ein Thema, welches uns alle betrifft. Es gibt Menschen, die empfinden Angst vor den vielen Asylsuchenden, die ins Land kommen, andere empfinden sogar Hass auf alles Fremde. In der Vergangenheit gab es viele Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Reiner Engelmann hat in seinem Buch „Anschlag von rechts“ versucht die Hintergründe näher zu beleuchten. Was treibt einen Menschen dazu an, solch eine Tat zu vollziehen und dabei in Kauf zu nehmen, dass Flüchtlinge, die dachten sie seien hier unter uns nun endlich in Sicherheit, wieder in große Angst um ihr Leben versetzt werden. Ein Buch, welches unbedingt im Schulunterricht zum Einsatz kommen sollte.

Reiner Engelmann (geboren 1952) studierte Sozialpädagogik und machte sich in den Bereichen der Leseförderung, der Gewaltprävention und der Kinder- und Menschenrechtsbildung stark. Außerdem organisierte er für Schüler aber auch für Erwachsene regelmäßige Ausflüge nach Auschwitz. Er ist Autor von Anthologien und Büchern zu gesellschaftlichen Brennpunktthemen.

„Die nationalsozialistische Vergangenheit ist in den Köpfen vieler Menschen Gegenwart.“ (Seite 159)

Dieses Buch beschreibt eine wahre Begebenheit. Es handelt von einem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim, welches durch drei Täter begangen wurde. Der Autor beleuchtet zunächst einige Geschichten von Asylbewerbern aus Afghanistan, Somalia, Syrien, Pakistan und Simbabwe. Dann beschäftigt er sich mit der Tat an sich, der Untersuchung des Falls und dessen Urteils.

Man könnte meinen, dass bei solch einem Buch die Opfer, also die Asylbewerber, im Vordergrund stehen. Dem ist aber nicht so. Sicherlich beschreibt der Autor die verschiedenen Wege, die diese auf sich genommen haben, um das rettende Land, nämlich Deutschland, zu erreichen. Auch erzählt er, wieso sie aus dem einem oder dem anderen Land fliehen mussten. Allerdings schlägt Herr Engelmann hier einen eher sachlichen, nüchternen und knappen Ton an. Er macht klar, was die Flüchtlinge durchmachen mussten, welche schlimmen Schicksale sie zu uns gebracht haben.
Im zweiten Teil des Buches beleuchtete Engelmann, soweit möglich, die Hintergründe des Brandanschlags und die Vergangenheit der Täter. Hier stellte sich mir oftmals die Frage, ob man wirklich so naiv, unwissend und manchmal auch dumm sein kann. Und es wird deutlich, dass die rechtsextreme Bewegung genau solche unwissenden Menschen, Menschen die sich von der Gesellschaft nicht angenommen fühlen, rekrutiert. Sozialschwache Klassen scheinen leichte Beute zu sein. Viele von ihnen hinterfragen nicht, sie sind einfach Mitläufer. Andere sind mit ihrer Lebenssituation unzufrieden und suchen die Schuld bei anderen, anstatt bei sich selbst.
Interessiert hätte mich hier auch das Alter der Täter. Sind sie noch jung und somit unbedarft und unerfahren, oder haben sie bereits ein Alter erreichen, in welchem sie es eigentlich besser wissen müssten?
Auch die Mütter der Täter kommen zu Wort. Ganz deutlich wird hier, dass sie gesehen haben, wie die eigenen Kinder auf die schiefe Bahn geraten. Sie waren der Sache aber nicht gewachsen, wussten nicht, wie sie sich durchsetzen sollten oder schätzten die Situation nicht richtig ein. Sie sehen ihre Kinder immer in einem anderen Licht, wollen sie beschützen und sehen nur die guten Seiten in ihnen, aber nicht die schlechten oder gar gefährlichen.

„Im Bewusstsein dessen müssen wir die Ängste und Sorgen der Menschen ernst nehmen und dafür brauchen wir Aufklärung, Bildung und vor allem Geduld. Etwas, das sich über Jahre hin entwickelt hat, lässt sich nicht von heute auf morgen umkehren. Aber wir sollten besser heute als morgen damit beginnen.“ (Seite 159)

Im Anhang fasst der Autor die aktuelle Situation nochmals kurz aber präzise zusammen. Wie viele (oder wenige) Menschen kommen tatsächlich in unser Land? Wie viele davon sind Kinder? Welche Anzeichen von Rechtsextremismus sind in Kleidung, Musik oder Symbolik zu finden?

Das Buch war schnell gelesen und besonders der Anhang war sehr interessant. Es ist sicherlich eine gute Lektüre für den Schulunterricht, auch um den Schülern die Angst vor dem Fremden zu nehmen und ihnen klar zu machen, dass die Flüchtlinge nicht freiwillig ihre Heimat verlassen, sondern dazu gedrängt werden. Denn es hieß Leben oder Sterben. Natürlich entscheidet man sich dann für das Leben, vor allem wenn die eigenen Kinder in Gefahr geraten. Doch auch der Weg in die Sicherheit ist lebensgefährlich.
Das Buch ist sehr faktisch und wenig emotional, aber das ist wichtig, da es nicht vorschnell verurteilt, sondern die Hintergründe aufdeckt ohne dabei zu verharmlosen. Das gesprochene Urteil des Richters macht nochmals deutlich, dass dieser Brandanschlag (zum Glück ohne Opfer) keine Lappalie ist, sondern bereits traumatisierte Menschen in tiefe Angst versetzt hat.
Ein Buch, welches auffordert über die eigenen Gedanken zu reden. Reiner Engelmann nimmt klar Stellung gegen Hass und Gewalt, er sieht Flüchtlinge, die Hilfe suchen, als eine Bereicherung für unsere Gesellschaft an.

„im Jahr 2015 (waren) insgesamt 65,3 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. […] Rechnet man das auf die Tage eines Jahres um, so machten sich täglich 34.000 Menschen auf die Flucht. Gut die Hälfte von ihnen waren Kinder. […] nur ein geringer Teil (davon erreichte) die Europäische Union, nämlich 14 Prozent.“ (Seite 163)

Veröffentlicht am 27.09.2017

Windel ade!

Edgar ohne Windel
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Jedes Kind kommt irgendwann an den Punkt, an dem es keine Windel mehr tragen möchte. Die meisten Eltern fiebern diesem Tag vermutlich ebenfalls entgegen, wenn die lästigen Windeln endlich Geschichte sind. ...

Jedes Kind kommt irgendwann an den Punkt, an dem es keine Windel mehr tragen möchte. Die meisten Eltern fiebern diesem Tag vermutlich ebenfalls entgegen, wenn die lästigen Windeln endlich Geschichte sind. Doch nicht immer geht das so einfach über die Bühne. Es geschehen Missgeschicke, denn es bedarf einiger Übung, ehe man das Gefühl erkennt und das Töpfchen rechtzeitig erreicht. Für manch ein Kind ist das frustrierend und hier kann dieses wunderschön gestaltete Buch sicherlich helfen. Denn es verdeutlicht, dass dies alles nicht direkt trainiert werden muss, sondern ein natürlicher Entwicklungsprozess eines jeden Kindes ist. Der beschriebene Töpfchentrick zeigt ihnen, wie kleine Schritte zum Ziel führen können.

Birgit Hörner arbeitet in der Förderung und Beratung von jungen Familien mit kleinen Kindern. Vor 15 Jahren gründete sie das kinderreich, welches ein Treffpunkt für Eltern und Kinder ist. Dort ist sie auch als Erziehungsberaterin tätig. Sie lebt in der Nähe von Darmstadt und kam durch ihren Sohn zum Schreiben. Bereits 2014 veröffentlichte sie ihr erstes Kinderbuch Klaus Schnullermaus.

Der Hauptprotagonist Edgar geht bereits in den Kindergarten, er ist schon ein richtig großer Junge, wenn da die Windel nicht wäre. Edgar findet es zu Beginn der Geschichte sehr praktisch, eine Windel anzuhaben. Doch mit der Zeit entwickelt er sich und merkt, dass es auch toll ist, wenn man so richtig groß ist und keine Windel mehr braucht. Vor allem, als er bemerkt, dass all seine Freunde keine Windel mehr tragen, sondern aufs Töpfchen oder die Toilette gehen, möchte er auch endlich so groß sein wie die anderen.
So versucht er sich daran, ins Töpfchen zu machen. Zunächst klappt es, manchmal wiederum nicht, denn beim Spielen ist man schnell abgelenkt. Das alles macht aber gar nichts. Es ist ganz natürlich und nichts, wofür man sich schämen muss. Auch Edgars Freunde vermitteln sich gegenseitig, dass das alles ein ganz natürlicher Prozess ist, der erlernt werden muss und seine Zeit braucht.
Es macht auch nichts, wenn man noch mal zurück zur Windel geht. Im Gegenteil, der Töpfchentrick mit Windel kann sogar ganz hilfreich sein. So beschreibt Edgar, dass er auf das komische Gefühl im Bauch wartet, wenn es da ist, setzt er sich mit Windel aufs Töpfchen, hält den Drang noch etwas ein und pullert dann erst in die Windel. So kann Edgar bereits üben, ohne sich ständig die Unterhosen nass zu machen, auch wenn das für die Mutter kein Problem darstellt.
Edgar übt fleißig gemeinsam mit seinen Kuscheltieren, das empfand ich als eine schöne Idee, denn in Gesellschaft übt es sich besser, als alleine.

Das Buch besticht mit seinen schönen, großflächigen und umfangreichen Illustrationen. Das letzte Bild der Geschichte könnte einigen Eltern vielleicht missfallen, denn die Freunde sitzen und stehen dort im Garten und pullern in aller Öffentlichkeit auf die Wiese. Einige würden das wohl nicht gutheißen, da sie vielleicht nicht wollen, dass ihre Kinder den Garten verunreinigen. Ich persönlich sehe es eher von der praktischen Seite, im Sommer lässt sich im Garten das mit dem Töpfchen leichter lernen, wenn im Garten etwas daneben geht, ist das nicht so aufwändig, wie im Haus.
Die Gruppendynamik der Kinder ist wunderbar beschrieben, denn sie können sich untereinander helfen und sie brauchen sich voreinander nicht zu schämen.

„Nicht Sie sollen die Blasen- und Darmtätigkeit Ihres Kindes kontrollieren, sondern ihr Kind selbst.“

Im Anhang ist eine Anleitung für Eltern zu finden. Diese finde ich sehr gelungen. Die Autorin weist darauf hin, dass eine gewisse Eigeninitiative des Kindes nötig ist, bevor man mit dem Töpfchengang beginnt.Auf der Webseite des Buchs gibt es noch die Möglichkeit ein Töpfchen-Diplom auszudrucken, welches man seinem Kind überreichen kann, wenn es keine Windel mehr benötigt. Eine schöne Sache, die wohl jedes Kind stolz in Empfang nehmen wird.

Die Autorin geht sehr positiv an die ganze Sache mit dem Töpfchen heran. Die zentrale Aussage des Buches ist, dass es am Ende jedes Kind schafft, trocken zu werden. Eine schöne Geschichte zur Unterstützung beim Trockenwerden des Kindes, welche veranschaulicht, dass jedes Kind ohne Zwang und Druck seinen ganz individuellen Weg findet, um trocken zu werden.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Die Lieben des Lebens.

The One
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Maria Realf erzählt in ihrem Roman The One eine herzzerreißende, tragische und doch schöne Geschichte mit einigen Wendungen. Lizzie, die kurz vor ihrer Hochzeit steht, muss sich plötzlich mit ihrer Vergangenheit ...

Maria Realf erzählt in ihrem Roman The One eine herzzerreißende, tragische und doch schöne Geschichte mit einigen Wendungen. Lizzie, die kurz vor ihrer Hochzeit steht, muss sich plötzlich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen.

Maria Realf arbeitete als Journalistin bei verschiedenen britischen Frauenmagazinen (z.B. Cosmopolitan, Fabulous, Now). Sie absolvierte wie einige andere bekannt Autoren die Romanschule der Agentur Curtis Brown. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist sie derzeit außerdem für das You-Magazin der Mail on Sunday tätig.

Die Hauptprotagonistin Lizzie steht kurz vor der Hochzeit mit Josh, ihrer zweiten großen Liebe. Josh ist Sportlehrer, führt ein geregeltes Leben uns passt einfach gut zu Lizzie. Doch Lizzie hat eine Vergangenheit, welche sie nun kurz vor ihrem großen Tag wieder einholt. Ihre erste große Liebe Alex tritt ganz plötzlich wieder in ihr Leben. Vor zehn Jahren hat er sie ohne Vorwarnung verlassen und ihr damit das Herz gebrochen. Doch nun ist Alex wieder da und möchte unbedingt mit ihr sprechen. Was soll Lizzie tun, soll sie ihn abwimmeln oder braucht sie das Gespräch mit Alex, um endlich einen Strich unter diese Sache zu setzen? Und was soll sie Josh sagen?

Im Laufe der Geschichte wird schnell klar, dass Lizzie und Alex etwas ganz Besonderes verband. Doch wie konnte es zu einem Bruch dieser wunderbaren Beziehung kommen? Durch Rückblicke erfährt der Leser mehr bezüglich der Geschichte von Alex und Lizzie. Viele glückliche und tragische Moment aus der Vergangenheit kommen Stück für Stück an die Oberfläche und lassen den Leser tief in Lizzies Seele blicken. Alex war mir von Beginn an sehr sympathisch. Er hat einen schweren Fehler gemacht, aber all die Erinnerungen, die Lizzie wieder hervorkramt zeigen, dass er ein wunderbarer Freund war. Er war ein aufmerksamer Partner, der Lizzie immer unterstützt und bestärkt hat. Er selbst wusste, was er von seinem Leben erwartete und arbeitete hart daran. Auch Josh ist ein sympathischer Charakter und die Erinnerungen Lizzies sind auch hier schön. Allerdings empfand ich Josh nicht als aufmerksamen Partner. Er hörte oft nur mit halben Ohr zu und brachte sich kaum in die Hochzeitsplanung ein. Da hat es die Autorin dem Leser leicht gemacht, das Herz schlug von Beginn an mehr für Alex als für Josh.
Alex und Lizzie haben zehn gemeinsame Jahre verschenkt, weil Alex einen großen Fehler gemacht hat. Welcher Fehler das war, sei nicht verraten. fest steht, wenn Alex so ein liebevoller Freund war, muss er einen triftigen Grund für sein Verhalten gehabt haben.

Der Schreibstil ist flüssig und zieht den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann. Mir machte es großen Spaß dieser tragischen Liebeskonstellation zu folgen.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet und gewinnen schnell die Sympathie des Lesers.
Der Leser wird überrascht, denn man kann die Handlung so nicht vorhersehen. Sicherlich gibt es Momente, die man erahnen kann, aber im Großen und Ganzen bringt das Buch einige Überraschungen und Wendungen mit. Zum Ende hin macht die Geschichte einen kleinen Hollywoodschlenker mit viel Trubel und Aufregung. Das wäre nicht nötig gewesen. Die Geschichte war auch so schon herzzerreißend und schön.
Das Cover des Buchs ist sehr schön gestaltet. Es sprach mich sofort an (auch meine 6-jährige Tochter war ganz hingerissen).

Es fällt schwer, dieses Buch zu besprechen, ohne zu viel zu verraten. Deshalb sei hier nur kurz gesagt, dass es eine Geschichte über die große Liebe und die großen Verluste des Lebens ist, die es lohnt gelesen zu werden.