Die Rettung der Geschichten vor einem bösen Magier
Der Magier aus dem FinsterwaldLeo Pinkertons Buch "Der Magier aus dem Finsterwald" fiel mir auf der BuchBerlin 2017 in die Hände. Die Geschichte eines Jungen, der in die Erzählungen aus seinen Büchern eintaucht, um die gestohlenen ...
Leo Pinkertons Buch "Der Magier aus dem Finsterwald" fiel mir auf der BuchBerlin 2017 in die Hände. Die Geschichte eines Jungen, der in die Erzählungen aus seinen Büchern eintaucht, um die gestohlenen Wörter aus den Fängen eines bösen Magiers zu befreien, klang vielversprechend. Auch die Liste altbekannter Protagonisten wie Jim Knopf, Peter Pan, Winnetou oder Schneewittchen weckte mein Interesse.
Leo Pinkerton (1958-2017) war seit 2009 selbständige Autorin, Malerin und Lettristin. Leo Pinkerton ist ein Künstlername. Der Umgang mit Worten war ihr immer sehr wichtig, sie brachte so ihre eigenen Erfahrungen zum Ausdruck. Am 11. Mai 2017 verstarb sie nach einer lange und schweren Krankheit.
Edgar und seine Eltern erben die umfangreiche Bibliothek des Großvaters. Nachdem sie ihre Wohnung umgeräumt haben, um die zahlreichen Bücher neben der eigenen umfangreichen Buchsammlung unterzubringen, beginnt Edgar in den Kinderbüchern seines Großvaters zu lesen. Doch er muss feststellen, dass auf einigen Seiten die Worte verschwunden sind. Unversehens befindet sich Edgar mitten in den Geschichten und muss gegen den Magier aus dem Finsterwald antreten, um die Worte, die dieser gestohlen hat, zu befreien.
Ich hatte mir leider etwas ganz anderes von diesem Buch erwartet. Ich dachte Edgar wird mitten in die Geschichten, von denen im Anhang eine Liste abgedruckt ist, hineingeworfen und lernt dort vielleicht die ein oder andere Figur aus altbekannten Märchen und Erzählungen kennen. Dem war aber nicht so, es wurde lediglich der ein oder andere Titel eines bekannten Werkes genannt, alles in allem erscheinen aber keine bekannten Protagonisten. Das enttäuschte mich ziemlich.
Meine Tochter, die da unvoreingenommener heran gegangen ist, fand die Geschichte unterhaltsam, hat aber auch nicht so mitgefiebert, wie man es von anderen Büchern bei ihr kennt.
Das Ende der Geschichte ist dann auch ziemlich knapp geraten, ist relativ leicht und somit unspektakulär. Außerdem bleiben einige Fragen bis zum Ende hin unbeantwortet. Wer sind Flora und Namor nun eigentlich genau? Edgar beschwerte sich im Laufe der Geschichte oftmals, dass er seine Fragen nicht beantwortet bekommt. So fühlt sich der Leser dann leider am Ende der Geschichte auch.
Gefallen hat mir die Liste schwieriger Wörter am Ende des Buches. Hier erfährt der junge Leser, was beispielsweise ein Gendarm, ein Testament oder ein Chapeau Claque ist.
Auch die Auflistung der Bücher aus Edgars Bücherregal ist schön, da sie den Leser zu neuer Literatur anregen. Allerdings kommt der Leser im Laufe der Geschichte eben leider nicht mit bekannten Protagonisten oder Geschichten in Kontakt.
"Der Magier aus dem Finsterwald" ist ein unterhaltsames Buch mit schönen, eher altmodischen Illustrationen. Es konnte mich leider nicht wirklich überzeugen, da die Handlung seicht und das Ende relativ spannungslos ist, dabei bleiben viele Fragen unbeantwortet.