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Veröffentlicht am 08.12.2017

Eine neue Buchreihe für Pferdefans!

Bella & Blue, Band 01
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Der Schneiderbuch Verlag hat mir den dritten und vierten Band der Reihe Bella & Blue zur Rezension zur Verfügung gestellt. Da meine Tochter und ich gerne alle Buchreihen von Beginn an lesen, haben wir ...

Der Schneiderbuch Verlag hat mir den dritten und vierten Band der Reihe Bella & Blue zur Rezension zur Verfügung gestellt. Da meine Tochter und ich gerne alle Buchreihen von Beginn an lesen, haben wir uns die ersten beiden Teile zusätzlich besorgt und waren schon ganz gespannt auf die Geschichte. Wir wurden nicht enttäuscht. Bella schreibt in ihrem Tagebuch ihre Erlebnisse in ihrem neuen zu Hause auf dem Fliederhof, wo ganz plötzlich das Mondpferd Blue auftaucht und sofort Bellas Herz erobert.

Emilia Klee ist das Pseudonym von Manfred Theisen. Er ist Autor und Journalist, Vater von vier Töchtern und war in seiner Jugend selbst leidenschaftlicher Reiter. Die Serie Bella & Blue hat er für seine beiden jüngsten Töchter geschrieben.

Bella ist vor kurzem mit ihren Eltern auf den Fliederhof gezogen. Da sie ihre Freunde zurück lassen musste, fängt sie an Tagebuch zu schreiben. Eines Tages erscheint ein fremdes Pferd auf dem Fliederhof. Es trägt eine Mondsichel auf der Stirn und hat ein schimmerndes, nachtblaues Fell. Bella tauft es Blue Moon und erfährt von Margareta, der Frau im Wald, dass sich um dieses Pferd alte Mythen ranken.

Das Lesen dieser neue Buchreihe macht Spaß. Der Schreibstil in Form eines Tagebuchs war für uns neu und macht es dem Leser leicht, sofort in die Welt Bellas einzutauchen. Die locker leichte Sprache in Kombination mit diversen Smileys, Blumen etc. machen die Bücher authentisch und unterstreichen die Gefühle und Stimmung der Protagonistin. Die größeren Zeichnungen sind für ein Schulkind vielleicht etwas zu gut, aber dennoch zweifelt man nicht daran, dass Bella diese gezeichnet haben könnte, um ihre Tagebucheintragungen zu verdeutlichen und ihre Erinnerungen zu festigen.
Emilia Klee zeichnet die Charaktere liebevoll und glaubwürdig. Wir mussten immer wieder über Bellas Vater schmunzeln, der nicht gerade der geborene Handwerker ist, aber dennoch stets bemüht, seiner Tochter einen Wunsch zu erfüllen. Bellas Mutter ist Autorin und steckt mit ihren Gedanken meistens in ihren Geschichten. Doch für ihre Tochter nimmt sie sich Zeit und kümmert sich liebevoll um sie. Bella ist ein typisches Kind von nebenan, welches man schnell ins Herz schließt.

Bella und Blue haben schnell unsere Herzen erobert und wir haben mitgefiebert, dass die beiden einen gemeinsamen Weg finden.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Besser geht es nicht!

Taschenlieblinge selber nähen
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Dieses Buch enthält 13 verschiedene Taschenmodelle mit umfangreicher Anleitung inkl. zweier doppelseitig bedruckten Schnittbögen und dem Verweis auf Online Nähvideos, in welchem einem Techniken und Tricks ...

Dieses Buch enthält 13 verschiedene Taschenmodelle mit umfangreicher Anleitung inkl. zweier doppelseitig bedruckten Schnittbögen und dem Verweis auf Online Nähvideos, in welchem einem Techniken und Tricks näher gebracht werden. Außerdem wird in der Anleitung auch angeraten das ein oder andere zunächst mit der eigenen Maschine zu testen, damit man beispielsweise am Ende, wenn sehr viele dicke Lagen zusammen genäht werden müssen, nicht feststellt, dass die Maschine das gar nicht schaffen kann.

Mit den pattydoo Videos habe ich das nähen für mich entdeckt und gelernt. Ina Fischer von Pattydoo kann einfach wunderbar erklären, wie man was am Besten näht, worauf man achten muss und wie es einem leichter fallen wird.
Auch hier in dem Buch gibt es eine tolle Einführung, die einem das Nähen und den Umgang mit der Maschine vereinfachen. Die 13 Modelle sind modern und vielfältig, die Anleitungen bebildert und somit leicht nachzuvollziehen. Sollte doch einmal etwas nicht ganz klar sein, so hat man die Möglichkeit im Netz die entsprechenden Nähvideos anzusehen. Spätestens jetzt ist einem klar, was wie gemacht werden muss.
Das Buch ist gut gegliedert und ich hatte großen Spaß, die Falten-Hobo-Bag zu nähen. Sehr hilfreich ist, dass der Stoffverbrauch direkt am Anfang der Anleitung in einem auffälligen Kasten abgedruckt ist. Das ermöglicht es einem, auch spontan die passenden Materialien kaufen zu können.

Ein tolles Buch, welches einfach nur Freude macht. Meine Tasche fällt auf und bei mir wurden schon „Bestellungen“ aufgegeben. Ich werde bestimmt noch viele weitere Taschen aus diesem Buch nähen.
Taschenlieblinge selber nähen beinhaltet super Anleitungen, die es quasi jedem ermöglichen, die eigene perfekte Tasche zu nähen.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Altmodisch und zu viele Defizite

Taschen-Glück
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Irgendwie habe ich ziemlich viele Taschen, doch keine ist perfekt. Mal zu groß, mal zu klein, mal zu wenige Innentaschen und so weiter. Wieso also nicht einfach eine Tasche selbst nähen? So schwer kann ...

Irgendwie habe ich ziemlich viele Taschen, doch keine ist perfekt. Mal zu groß, mal zu klein, mal zu wenige Innentaschen und so weiter. Wieso also nicht einfach eine Tasche selbst nähen? So schwer kann das doch nicht sein!

Dieses Buch beinhaltet 18 Modelle. Im Vorwort gibt es Hinweise bezüglich der Werkzeugen der Arbeit mit dem Schnittmuster, dem Versäubern und Bügeln. Im Anhang finden sich 8 Seiten mit Schnittmusterteilen. Im großen und ganzen muss man sich die Schnittmuster nach Anleitung allerdings selbst erstellen.

Ein großes Manko bei diesem Buch ist, dass man keinen schnellen Zugriff auf den Stoffverbrauch bekommt. Spontan auf die schnelle die passenden Stoffe einzukaufen fällt damit flach. Die Autoren verweisen darauf, dass die Modelle so gewählt sind, dass einem das lästige Abpausen der Schnittmuster erspart bleibt, weil vieles anhand von Rechtecken umgesetzt wird. Außer Acht wird dabei aber gelassen, dass man hier zwar Zeit spart, diese anderweitig dann aber wieder aufbringen muss (wie zum Beispiel bei der Berechnung des Stoffverbrauchs).
Zu den Modelle gibt es je ein großes Foto der Tasche und kleiner Detailfotos. Sie bieten einem einen guten Eindruck auf das fertige Stück. Das Tascheninnere wird hierbei aber vernachlässigt. Die Anleitung wird dann nicht mit Fotos unterstützt, sondern mit Zeichnungen. Das war für mich etwas ungewöhnlich und wirkte altmodisch, wie auch das ein oder andere Taschenmodell. So sind viele Taschen mit Holzgriffen versehen und es gibt beispielsweise eine iPod Hülle (ET 2015, wer nutzt heutzutage noch einen iPod, wo doch alles auf dem Handy drauf ist?).
Auch die fertigen Maße der Tasche fehlen leider, sowie nähere Angaben zur benötigten Vlieseline. Wer sich hier nicht auskennt, ist aufgeschmissen.

Ich habe mich für eine simple Lunchbag entschieden. Hier gibt es zwei Modelle, ich wählte die kleinere. Dabei fiel bereits auf, dass die Materialliste für beide Bags zusammen gefasst ist, die Anleitung dann aber getrennt. Lästiges blättern im Buch für die benötigten Maße waren die Folge. Auch war nicht ausreichend erklärt, wie die Zackenlitze am Besten angenäht werden sollte, um einen hässlichen Übergang zwischen Anfang und Ende zu vermeiden. Dass man die Ecken am Boden zurück schneiden muss, damit sie sich ordentlich wenden lässt, findet keine Erwähnung. Auch der Taschenboden ist nicht tief genug, die Tasche hat befüllt keinen Stand. Es gibt außerdem keinen Innenbeutel, was unschön ist, bedenkt man, dass die Lunchbag mit Essen befüllt werden soll, damit kein Plastikmüll (wie Folie oder Tüten) entsteht.

Dieses Buch bietet einige Modelle, die sicherlich eher Geschmacksache sind. Es ist nicht unbedingt für Anfänger geeignet, da Feinheiten hier keine Erwähnung finden. Für mich fällt das Buch leider durch, da ich schnellen Zugang zum Materialverbrauch benötige und da sich die von mir genähte Lunchbag für den Alltag leider nicht wirklich eignet.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Interkulturelle Kompetenzen der Kinder fördern!

Leyla und Linda feiern Ramadan
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Auf der BuchBerlin 2017 habe ich den TALISA Verlag kennengelernt. Dort habe ich zwei anregende Gespräche mit der Inhaberin Aylin Keller geführt. Sie ist mit Herzblut bei der Sache und will mit ihren Büchern ...

Auf der BuchBerlin 2017 habe ich den TALISA Verlag kennengelernt. Dort habe ich zwei anregende Gespräche mit der Inhaberin Aylin Keller geführt. Sie ist mit Herzblut bei der Sache und will mit ihren Büchern die interkulturellen Kompetenzen der Kinder fördern und gleichzeitig dafür Sorgen, dass Sprachen und somit auch Kulturen nicht aussterben, weil sie nicht genug gepflegt oder an die Kinder weitergegeben werden können. Den TALISA Verlag gibt es seit 2005 und er konzentriert sich auf bilinguale Bücher. Dabei werden nicht nur Schulkinder, sondern auch Kindergartenkinder angesprochen. Im Verlag sind 18 Sprachen vertreten, jeweils in Kombination mit Deutsch. Die Bücher sollen „vor allem Kinder, aus Familien bei denen Zuhause Deutsch nicht als Muttersprache gesprochen wird, in ihrer Sprach- und Leseentwicklung begleiten, im Besonderen auch Eltern ermutigen, ihre Muttersprache zu pflegen“.

Leyla und Linda sind beste Freundinnen. Beide fahren in den Ferien weg. Leyla zu ihrer Familie in ein kleines Dorf in der Türkei, Linda in einen Urlaubsort in Griechenland. Leyla ist schon ganz aufgeregt, denn zum ersten Mal wird sie zu Ramadan ihre Familie besuchen und Linda wird sie dort besuchen kommen, da die beiden Urlaubsorte nur durch eine kurze Fahrt mit dem Schiff voneinander getrennt sind. Leyla erklärt Linda alles zu diesem besonderen Fest, welches sie und ihre Familie feiern und Linda ist sehr neugierig und fasziniert von dem ihr unbekannten Brauchtum.

Dieses Buch bringt die türkische Kultur und die Bräuche ganz unvoreingenommen dem Leser näher. Natürlich könnte man hier kritisieren, dass nicht nur in der Türkei der Islam gelebt wird. Entscheidend ist eben, dass ein wichtiger Brauch der islamischen Religion beschrieben wird und somit auch dafür sorgt, dass Ängste abgebaut werden. Denn am Ende ist ganz deutlich, dass dieser Brauch große Ähnlichkeit mit dem Weihnachtsfest im Christentum hat.

Die Illustrationen sind großflächig und farbenfroh, sie sprechen auch schon jüngere Kinder an und unterstützen die Wissensübermittlung zum Thema Ramadan optimal.
Die Sprache ist kindgerecht und es werden nicht zu viele Informationen übermittelt, die den kindlichen Leser überfordern könnte. Neben dem deutschen Text gibt es eine türkische Übersetzung, um Kinder, die zweisprachig aufwachsen, Kultur und Sprache zu vermitteln.
Auf der Webseite des Verlags gibt es außerdem kostenlose Arbeitsmaterialien mit Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem Buch, Rätseln und Ausmalbildern für die Schule oder zu Hause zum Herunterladen.

Auch hier handelt es sich um ein gelungenes Buch, welches auf leichte Weise einen kleinen Einblick in eine fremde Kultur mit ungewohnten Bräuchen gibt. Unterschiede und Gemeinsamkeiten kommen zum Vorschein und zeigen, dass wir Menschen so unterschiedlich wir auch sind, doch einander ähneln.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Interkulturelle Kompetenzen der Kinder fördern!

Otto - die kleine Spinne
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Auf der BuchBerlin 2017 habe ich den TALISA Verlag kennengelernt. Dort habe ich zwei anregende Gespräche mit der Inhaberin Aylin Keller geführt. Sie ist mit Herzblut bei der Sache und will mit ihren Büchern ...

Auf der BuchBerlin 2017 habe ich den TALISA Verlag kennengelernt. Dort habe ich zwei anregende Gespräche mit der Inhaberin Aylin Keller geführt. Sie ist mit Herzblut bei der Sache und will mit ihren Büchern die interkulturellen Kompetenzen der Kinder fördern und gleichzeitig dafür Sorgen, dass Sprachen und somit auch Kulturen nicht aussterben, weil sie nicht genug gepflegt oder an die Kinder weitergegeben werden können. Den TALISA Verlag gibt es seit 2005 und er konzentriert sich auf bilinguale Bücher. Dabei werden nicht nur Schulkinder, sondern auch Kindergartenkinder angesprochen. Im Verlag sind 18 Sprachen vertreten, jeweils in Kombination mit Deutsch. Die Bücher sollen „vor allem Kinder, aus Familien bei denen Zuhause Deutsch nicht als Muttersprache gesprochen wird, in ihrer Sprach- und Leseentwicklung begleiten, im Besonderen auch Eltern ermutigen, ihre Muttersprache zu pflegen“. (http://talisa-verlag.com/kinderbuchverlag/)

Die kleine Spinne Otto hat es nicht leicht. Niemand weiß, dass er eine liebe Spinne ist, denn bevor er etwas sagen kann, flüchten die anderen Tiere vor ihm und beschimpfen ihn dabei sogar. Er würde stinken, sei ein Monster, fies, fett und hässlich. Keines der Tiere hört sich an, was Otto zu sagen hat. Dabei möchte Otto doch einfach seinen dritten Geburtstag nicht alleine feiern. Doch es findet sich keiner, der nicht irgendwelche Vorurteile hat.

Dieses Buch hat einen etwas traurigen Ausgang. Eigentlich ist man daran gewöhnt, dass der liebenswerte Protagonist am Ende doch jemanden findet, der ihn versteht und ihm beisteht. Nicht so in diesem Buch. Otto muss alleine seinen Geburtstagskuchen essen. Der Leser wird darum aufgefordert, sich der kleinen und lieben Spinne Otto anzunehmen, falls sie ihm einmal über den Weg laufen sollte. Es wird zur Toleranz aufgerufen, davor gewarnt, vorschnell zu urteilen und stattdessen jedem eine Chance zu geben.

Ein schönes Buch, welches schon frühzeitig im Kindergarten eingesetzt werden sollte, denn hier werden schon die Weichen für das spätere Leben gesetzt. Kinder sind von Natur aus offen, unvoreingenommen und freundlich, erst im Verlauf des Lebens bilden sich Vorurteile. Dem arbeitet dieses Buch entgegen. Man sollte sich immer zunächst selbst eine Meinung bilden, bevor man sich durch äußere Einflüsse fehlleiten lässt.
Unterstützt wird diese Thematik durch die 10 weiteren Sprachen, die jeweils auf der Linken Seite der Illustrationen zu finden sind. Der Text ist somit ins Arabische, Bulgarische, Chinesische, Englische, Französische, Italienische, Polnische, Rumänische, Spanische und Türkische übersetzt und ermöglicht einen interkulturellen Umgang mit der Geschichte.

Anfangs war ich etwas skeptisch, da ich mich fragte, was ich mit den ganzen Sprachen anfangen sollte. Dann habe ich das Buch aber einfach meiner Tochter in drei Sprachen, die ich halbwegs beherrsche, vorgelesen und die Freude sowie das Interesse waren ihr ins Gesicht geschrieben. Mir machte es Spaß, mich einmal wieder mit diesen Sprachen auseinander zu setzen und wir fanden es beide sehr spannend, uns die arabischen, bulgarischen und chinesischen Schriftzeichen näher anzuschauen. Wir sind nun auch sehr neugierig, wie die Geschichte in anderen Sprachen klingt, sodass wir fremdsprachige Freunde gebeten haben, uns das Buch in ihrer Muttersprache vorzulesen.
Auch in Sprache und Schrift wird also deutlich, wie vielfältig wir Menschen sind, und doch haben wir einiges gemeinsam, wie zum Beispiel diese Geschichte um Otto die kleine Spinne.