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Veröffentlicht am 01.11.2017

Ein kurzweiliger Elternratgeber.

Mut zur Lücke, liebe Eltern!
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Wer kennt ihn nicht, den Stress den Eltern ertragen, um ihren Kindern den Himmel auf Erden zu ermöglichen. Aber ist das immer der richtige Weg? Ist weniger manchmal vielleicht mehr? Silia Wiebe ruft dazu ...

Wer kennt ihn nicht, den Stress den Eltern ertragen, um ihren Kindern den Himmel auf Erden zu ermöglichen. Aber ist das immer der richtige Weg? Ist weniger manchmal vielleicht mehr? Silia Wiebe ruft dazu auf, nicht immer alles perfekt machen zu wollen und beschreibt anhand kleiner Anekdoten, wie sich Eltern ihr Leben vereinfachen können. Zur Abwechslung ein leichter Elternratgeber ohne aufwändige wissenschaftliche Details.

Silia Wiebe (geboren 1977), ist sowohl Journalistin als auch Dozentin an der Akademie für Publizistik in Hamburg. Sie ist Mutter eines Sohnes und Ehefrau eines Kinderarztes. Auch sie hat versucht die perfekte Mutter zu sein, sich nach einigen stressigen Situationen aber entschieden, ein paar Gänge herunter zu fahren und mit weniger Stress ein entspannteres Leben zu haben.

In ihrem Buch Mut zur Lücke, liebe Eltern! widmet sich die Autorin einigen Alltagssituationen von Eltern, insbesondere Müttern und ermuntert diese, nicht immer auf Hochleistung zu fahren, sondern auch einmal fünf gerade sein zu lassen und damit mehr für sich und die Familie zu erreichen, als man es wohl denken mag.

Der Einstieg ins Buch fällt leicht und es lässt sich schnell und flüssig lesen, wird aber im Verlauf der Kapitel etwas schwächer. Besonders gut haben mir die „Sätze für die Tonne“ und die Rubrik „make it easy“, die jedem Kapitel folgen, gefallen.
Silia Wiebe schlägt einen lockeren und leichten Ton an. Sie gibt viele Tipps und fügt einige Links, Adressen etc. an, die leider nicht mehr alle aktuell sind. Das Buch ist eher ein Mutmacher, als ein kleiner Helfer und die Autorin geht teilweise recht pessimistisch an das Thema Elternschaft heran. Das fand ich etwas schade, denn das Leben als Mutter ist nicht nur stressig und Nerven aufreibend, es ist durchaus auch schön und auch wenn man stressige Momente hat, so erfreut man sich hinterher auch an den Resultaten.
Die Kapitel sind abwechslungsreich gestaltet, alltägliche Beispiele wechseln mit Interviews und Anekdoten ab. So ist das Buch recht kurzweilig, nicht extrem wissenschaftlich, dadurch vielleicht etwas oberflächlich. Die zentrale These des Buches ist die, dass man nicht immer und überall perfekt sein kann und muss, sondern sein Leben genießen soll.

Bei dem Ratgeber Mut zur Lücke, liebe Eltern! handelt es sich um leichte Unterhaltungsliteratur, die abwechslungsreich gestaltet ist und den Leser mir einem guten Gefühl zurück lässt. Es richtet sich eher an Frauen, als an Männer, was ich etwas schade finde. Die Anforderungen die an Frauen und Mütter durch die Gesellschaft gestellt werden, werden gut dargestellt und regen den Leser zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 27.10.2017

Ein vielversprechendes Buch mit tollem Schreibstil, aber leider eine Erwartung schürend, die nicht bis zum Schluss eingehalten werden konnte.

All for You – Sehnsucht
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Die Autorin hat mich mit ihrer Geschichte sofort abgeholt, ich wollte wissen, was der Hauptprotagonistin in ihrer Jugend widerfahren ist, dass sie so eine weitreichende Entscheidung treffen musste, die ...

Die Autorin hat mich mit ihrer Geschichte sofort abgeholt, ich wollte wissen, was der Hauptprotagonistin in ihrer Jugend widerfahren ist, dass sie so eine weitreichende Entscheidung treffen musste, die dazu führte, dass sie ihre große Liebe verlor.

Einigen wird die Autorin Meredith Wild durch ihre HARD-Reihe bereits bekannt sein. Ich selbst habe die Bücher nicht gelesen und die Stimmen dazu schwanken. Nichts desto trotz handelt es sich bei den Büchern um New-York-Times- und USA-Today-Bestseller. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in New Hampshire und bezeichnet sich selbst als Techniknarr, Whiskey-Kennerin und Romantikerin.
All For You – Sehnsucht ist der erste Teil eine Reihe, deren weitere Teile im Januar und April kommenden Jahres erscheinen werden.
Im Prolog werden Maya und Cameron, die beiden Hauptprotagonisten vorgestellt. Sie sind noch jung als Cameron Maya einen Heiratsantrag macht, den diese aber nicht annimmt. Der Leser bekommt zu verstehen, dass Maya von ihrer Vergangenheit verfolgt wird und deshalb nicht bereit ist, zu heiraten. Cameron ist daraufhin so verletzt, dass er Maya verlässt. Fünf Jahre später treffen sich die beiden nicht ganz zufällig wieder, ihre Liebe ist ungebrochen, doch beide sind sehr verletzt. Cameron kämpft für eine Beziehung.

Der Einstieg in das Buch fällt leicht und die Autorin hat einen angenehmen und sehr flüssigen Erzählstil. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Maya und Cameron ab, sodass der Leser beide Sichtweisen kennenlernt. Die Spannung und Anziehung zwischen Maya und Cameron sind geradezu greifbar. Die ersten Annäherungen sowie die schlagfertigen Gespräche zwischen den beiden Protagonisten sind schön geschrieben. Auch die Nebencharaktere Eli und Darren haben mir gut gefallen. Und immer wieder stellte sich mir die Frage, was Maya mit ihrer Familie erlebt haben muss, denn sie ist ein tragischer Charakter, der sich selbst verloren zu haben scheint. Ihre Tristesse und wie sie mit ihrem unglücklichem Leben abgeschlossen hat, haben mich berührt. Dabei fragte ich mir, ob Cameron nun seine alte Maya wieder haben will, oder ob ihm auch etwas an der neuen, veränderten Maya liegt. Diese muss er aber erst einmal kennenlernen. Am Ende des zweiten Drittels kommt es zu einem wirklich einschneidenden Ereignis und ich habe die Seiten bis dahin wie im Flug gelesen. Das letzte Drittel des Buches enttäuschte mich dann leider zunehmend. Die Beziehung der beiden scheint auf der Stelle zu treten, es gibt keinen Fortschritt und sowohl Cameron als auch Maya entwickeln sich überhaupt nicht weiter. Das ach so schlimme Geheimnis aus Mayas Vergangenheit ist für meinen Geschmack nicht ausreichend, um ihre Handlungen zu erklären.

Das Buch ließ mich etwas enttäuscht zurück, da ich mir wirklich sehr viel von diesem Geheimnis erhofft habe. Die Spannung, die zu Beginn aufgebaut wird und einen immer weiter mitfiebern lässt, hielt nicht bis zu Ende an bzw. die Ursache für Mayas Verhalten war einfach nicht dramatisch genug, um ihre Handlungen zu rechtfertigen.
Nachdem ich das Buch zur Seite gelegt habe, dachte ich mir, dass ich die weiteren Teile wohl nicht mehr lesen werde. Durch meine Recherche habe ich aber jetzt herausgefunden, dass sich Teil 2 und Teil 3 nicht mehr um Maya und Cameron drehen, sondern um Nebenprotagonisten (Darren und Olivia) des ersten Teils. Das wiederum macht mich neugierig, und ich werde der Autorin wohl doch noch eine zweite Chance geben, in der Hoffnung, dass Meredith Wild mit den beiden anderen Romanen das Potential der Story ausschöpft und sie nicht wieder „nichts lieber wollte, als das es endlich vorbei war“ (S. 268 aus der Danksagung der Autorin).

Ein vielversprechendes Buch mit tollem Schreibstil, aber leider eine Erwartung schürend, die nicht bis zum Schluss eingehalten werden konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erotik
  • Charaktere
  • Geschichte
  • Originalität
Veröffentlicht am 29.09.2017

Schluss mit Bodyshaming!

Embrace
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Vor einer Weile bin ich auf den Dokumentarfilm Embrace aufmerksam geworden. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, den Film im Kino zu sehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass dazu ...

Vor einer Weile bin ich auf den Dokumentarfilm Embrace aufmerksam geworden. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, den Film im Kino zu sehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass dazu das Buch vergangenen Juli erschien. Die Autorin Taryn Brumfitt hat selbst einen Leidensweg bezüglich ihres Körpers hinter sich, ist nun aber eine starke Frau, die Frieden mit ihrem Körper geschlossen hat und nun in die Welt hinaus geht und dazu aufruft, endlich den eigenen Körper zu akzeptieren, so wie er ist und sich nicht von den Medien weiter beeinflussen zu lassen.

„Ihr Körper ist kein Schmuckstück, er ist das Vehikel zu Ihren Träumen.“ (Seite 187)
Taryn Brumfitt ist die Gründerin des „Body Image Movements“. Sie ist außerdem die Regisseurin und Produzentin des Dokumentarfilms Embrace, welcher sich mit dem unrealistischen Frauenbild in der Gesellschaft auseinandersetzt. Sie selbst stand kurz davor, sich einer Schönheitsoperation zu unterziehen. Kurz vor diesem Termin, machte sie sich aber Gedanken, was ihr Verhalten bei ihrer Tochter und deren Selbstbild wohl auslösen könnte. Sie entschied sich gegen die Operation, lernte ihren Körper zu akzeptieren und zu lieben, wie er ist und nahm sich zur Aufgabe, ihre Einstellung in die Welt hinaus zu tragen. Denn nur wenn man sich selbst liebt, kann man seinen Kindern das entsprechende Weltbild auch mitgeben.

In dem Buch Embrace – Du bist schön schildert Taryn Brumfitt ihre eigene Geschichte. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und spricht vollkommen ehrlich über ihren Leidensdruck und den Weg, den sie gegangen ist. Sie berichtet von einschneidenden Erlebnissen ihrer Vergangenheit und die Geburten ihrer Kinder. Wie sie danach mit ihrem veränderten Körper haderte, ja ihn sogar bekämpfen wollte. Der Selbsthass gegenüber ihrem Körper ist inzwischen einer Liebe zu dem, was ihr Körper geleistet hat und weiterhin leistet, gewichen. Mit viel Humor berichtet sie über ihr Leben und ihren Weg zur Bekannmachung des „Body Image Movements“ (BIM) und macht dem Leser klar, dass das Leben viel zu kurz ist, um mit Selbstzweifeln seine Zeit zu verschwenden.
Die Botschaft dieses Buches ist „Du bist schön“, egal ob du dick oder dünn bist. Ob du hier oder da einen Makel hast. Es gibt nicht nur eine Form des weiblichen Körpers, sondern viele verschiedene. Dünn zu sein bedeutet nicht gesund zu sein und dick zu sein bedeutet nicht, ungesund zu sein. Taryn Brumfitt hat prominente Unterstützer wie Nora Tschirner, Ashton Kutcher, Rosie O’Donnell und Zooey Deschanel mit im Boot.

„Wir müssen lernen, Körperdiversität zu fördern, statt einen bestimmten Körpertyp.“ (S. 177)
Mir hat der lockere Schreibstil der Autorin gut gefallen. Man fühlte sich außerdem oft direkt angesprochen. Denn Taryn Brumfitt will aufrütteln, will die Frauen unserer Gesellschaft stärken und klar machen, dass man schön ist, genau so wie man ist. Denn wahre Schönheit kann man nicht sehen, sie kommt von innen. Es ist nicht wichtig, wie du aussiehst, sondern es ist wichtig wer du bist, was du tust und wie du dich fühlst. Es handelt sich hier um eine Art Biographie mit der Intention anderen Frauen zu helfen und sie aufzurufen, sich selbst zu lieben. Taryn Brumfitt beschreibt einige Anekdoten aus ihrem Leben (manchmal schweift sie allerdings schon stark vom Thema ab), um ihren Weg und ihren Wandel zu erklären. Ein roter Faden war nicht unbedingt zu erkennen, so ist mir der zeitliche Ablauf ihrer Erlebnisse nicht ganz klar und es war manchmal etwas schwierig ihr zu folgen. Das tut der Sache aber keinen Abbruch denn mit jedem Kapitel bringt die Autorin eine These in den Mittelpunkt, die ihre Bewegung beschreibt und den Frauen Mut macht, selbst ihren Körper lieben zu lernen.
Am meisten geschockt haben mich die diversen Aussagen der sogenannten Trolle bezüglich Taryn Brumitts Aufsehen erregenden Vorher-Nachher-Bild, auf welchem sie sich in einem gut durchtrainierten Körper zeigt (vorher) und dann ganz natürlich in ihrem Wohlfühlkörper mit ein paar Pfunden mehr (nachher). Sie bekam sehr harte Vorwürfe dazu, so sagten einige das Nachher-Foto zeige eine hässliche und fette Frau. Wie kann man das nur denken? Wie kann man so ein verzerrtes Körperbild von Frauen haben? Ich sehe auf dem Nachher-Bild eine Frau, die zufrieden mit sich und ihrem Leben ist, sich wohl fühlt und vor allem gesund und gut aussieht.

Embrace – Du bist schön ist ein tolles Buch, welches ich allen Frauen und auch Männern dieser Welt nur ans Herz legen kann. Wie Frauen heutzutage durch die Medien dargestellt werden ist einfach nicht in Ordnung. Wieso dürfen Frauen keine Kurven mehr haben, wieso dürfen sie nicht altern, wo es Männer doch ganz offensichtlich dürfen?
Man sieht diesen unnatürlichen Trend großen Schaden anrichten. Junge Mädchen, die einfach toll aussehen, wollen dünner werden oder anders aussehen, nur weil es ihnen durch die Darstellung der Frauen in den Medien so vorgegaukelt wird. Magersucht, psychische Probleme etc. sind die Folge davon.
Damit sollte Schluss sein. Die Welt wäre doch langweilig, wenn überall nur Barbies herumlaufen würden (man ganz davon abgesehen, dass wir dann von den Proportionen her gesehen gar nicht laufen könnten).
Wir sollten uns alle akzeptieren, so wie wir sind, denn wir sind nunmal alle einzigartige Wesen.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Windel ade!

Edgar ohne Windel
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Jedes Kind kommt irgendwann an den Punkt, an dem es keine Windel mehr tragen möchte. Die meisten Eltern fiebern diesem Tag vermutlich ebenfalls entgegen, wenn die lästigen Windeln endlich Geschichte sind. ...

Jedes Kind kommt irgendwann an den Punkt, an dem es keine Windel mehr tragen möchte. Die meisten Eltern fiebern diesem Tag vermutlich ebenfalls entgegen, wenn die lästigen Windeln endlich Geschichte sind. Doch nicht immer geht das so einfach über die Bühne. Es geschehen Missgeschicke, denn es bedarf einiger Übung, ehe man das Gefühl erkennt und das Töpfchen rechtzeitig erreicht. Für manch ein Kind ist das frustrierend und hier kann dieses wunderschön gestaltete Buch sicherlich helfen. Denn es verdeutlicht, dass dies alles nicht direkt trainiert werden muss, sondern ein natürlicher Entwicklungsprozess eines jeden Kindes ist. Der beschriebene Töpfchentrick zeigt ihnen, wie kleine Schritte zum Ziel führen können.

Birgit Hörner arbeitet in der Förderung und Beratung von jungen Familien mit kleinen Kindern. Vor 15 Jahren gründete sie das kinderreich, welches ein Treffpunkt für Eltern und Kinder ist. Dort ist sie auch als Erziehungsberaterin tätig. Sie lebt in der Nähe von Darmstadt und kam durch ihren Sohn zum Schreiben. Bereits 2014 veröffentlichte sie ihr erstes Kinderbuch Klaus Schnullermaus.

Der Hauptprotagonist Edgar geht bereits in den Kindergarten, er ist schon ein richtig großer Junge, wenn da die Windel nicht wäre. Edgar findet es zu Beginn der Geschichte sehr praktisch, eine Windel anzuhaben. Doch mit der Zeit entwickelt er sich und merkt, dass es auch toll ist, wenn man so richtig groß ist und keine Windel mehr braucht. Vor allem, als er bemerkt, dass all seine Freunde keine Windel mehr tragen, sondern aufs Töpfchen oder die Toilette gehen, möchte er auch endlich so groß sein wie die anderen.
So versucht er sich daran, ins Töpfchen zu machen. Zunächst klappt es, manchmal wiederum nicht, denn beim Spielen ist man schnell abgelenkt. Das alles macht aber gar nichts. Es ist ganz natürlich und nichts, wofür man sich schämen muss. Auch Edgars Freunde vermitteln sich gegenseitig, dass das alles ein ganz natürlicher Prozess ist, der erlernt werden muss und seine Zeit braucht.
Es macht auch nichts, wenn man noch mal zurück zur Windel geht. Im Gegenteil, der Töpfchentrick mit Windel kann sogar ganz hilfreich sein. So beschreibt Edgar, dass er auf das komische Gefühl im Bauch wartet, wenn es da ist, setzt er sich mit Windel aufs Töpfchen, hält den Drang noch etwas ein und pullert dann erst in die Windel. So kann Edgar bereits üben, ohne sich ständig die Unterhosen nass zu machen, auch wenn das für die Mutter kein Problem darstellt.
Edgar übt fleißig gemeinsam mit seinen Kuscheltieren, das empfand ich als eine schöne Idee, denn in Gesellschaft übt es sich besser, als alleine.

Das Buch besticht mit seinen schönen, großflächigen und umfangreichen Illustrationen. Das letzte Bild der Geschichte könnte einigen Eltern vielleicht missfallen, denn die Freunde sitzen und stehen dort im Garten und pullern in aller Öffentlichkeit auf die Wiese. Einige würden das wohl nicht gutheißen, da sie vielleicht nicht wollen, dass ihre Kinder den Garten verunreinigen. Ich persönlich sehe es eher von der praktischen Seite, im Sommer lässt sich im Garten das mit dem Töpfchen leichter lernen, wenn im Garten etwas daneben geht, ist das nicht so aufwändig, wie im Haus.
Die Gruppendynamik der Kinder ist wunderbar beschrieben, denn sie können sich untereinander helfen und sie brauchen sich voreinander nicht zu schämen.

„Nicht Sie sollen die Blasen- und Darmtätigkeit Ihres Kindes kontrollieren, sondern ihr Kind selbst.“

Im Anhang ist eine Anleitung für Eltern zu finden. Diese finde ich sehr gelungen. Die Autorin weist darauf hin, dass eine gewisse Eigeninitiative des Kindes nötig ist, bevor man mit dem Töpfchengang beginnt.Auf der Webseite des Buchs gibt es noch die Möglichkeit ein Töpfchen-Diplom auszudrucken, welches man seinem Kind überreichen kann, wenn es keine Windel mehr benötigt. Eine schöne Sache, die wohl jedes Kind stolz in Empfang nehmen wird.

Die Autorin geht sehr positiv an die ganze Sache mit dem Töpfchen heran. Die zentrale Aussage des Buches ist, dass es am Ende jedes Kind schafft, trocken zu werden. Eine schöne Geschichte zur Unterstützung beim Trockenwerden des Kindes, welche veranschaulicht, dass jedes Kind ohne Zwang und Druck seinen ganz individuellen Weg findet, um trocken zu werden.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Die Lieben des Lebens.

The One
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Maria Realf erzählt in ihrem Roman The One eine herzzerreißende, tragische und doch schöne Geschichte mit einigen Wendungen. Lizzie, die kurz vor ihrer Hochzeit steht, muss sich plötzlich mit ihrer Vergangenheit ...

Maria Realf erzählt in ihrem Roman The One eine herzzerreißende, tragische und doch schöne Geschichte mit einigen Wendungen. Lizzie, die kurz vor ihrer Hochzeit steht, muss sich plötzlich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen.

Maria Realf arbeitete als Journalistin bei verschiedenen britischen Frauenmagazinen (z.B. Cosmopolitan, Fabulous, Now). Sie absolvierte wie einige andere bekannt Autoren die Romanschule der Agentur Curtis Brown. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist sie derzeit außerdem für das You-Magazin der Mail on Sunday tätig.

Die Hauptprotagonistin Lizzie steht kurz vor der Hochzeit mit Josh, ihrer zweiten großen Liebe. Josh ist Sportlehrer, führt ein geregeltes Leben uns passt einfach gut zu Lizzie. Doch Lizzie hat eine Vergangenheit, welche sie nun kurz vor ihrem großen Tag wieder einholt. Ihre erste große Liebe Alex tritt ganz plötzlich wieder in ihr Leben. Vor zehn Jahren hat er sie ohne Vorwarnung verlassen und ihr damit das Herz gebrochen. Doch nun ist Alex wieder da und möchte unbedingt mit ihr sprechen. Was soll Lizzie tun, soll sie ihn abwimmeln oder braucht sie das Gespräch mit Alex, um endlich einen Strich unter diese Sache zu setzen? Und was soll sie Josh sagen?

Im Laufe der Geschichte wird schnell klar, dass Lizzie und Alex etwas ganz Besonderes verband. Doch wie konnte es zu einem Bruch dieser wunderbaren Beziehung kommen? Durch Rückblicke erfährt der Leser mehr bezüglich der Geschichte von Alex und Lizzie. Viele glückliche und tragische Moment aus der Vergangenheit kommen Stück für Stück an die Oberfläche und lassen den Leser tief in Lizzies Seele blicken. Alex war mir von Beginn an sehr sympathisch. Er hat einen schweren Fehler gemacht, aber all die Erinnerungen, die Lizzie wieder hervorkramt zeigen, dass er ein wunderbarer Freund war. Er war ein aufmerksamer Partner, der Lizzie immer unterstützt und bestärkt hat. Er selbst wusste, was er von seinem Leben erwartete und arbeitete hart daran. Auch Josh ist ein sympathischer Charakter und die Erinnerungen Lizzies sind auch hier schön. Allerdings empfand ich Josh nicht als aufmerksamen Partner. Er hörte oft nur mit halben Ohr zu und brachte sich kaum in die Hochzeitsplanung ein. Da hat es die Autorin dem Leser leicht gemacht, das Herz schlug von Beginn an mehr für Alex als für Josh.
Alex und Lizzie haben zehn gemeinsame Jahre verschenkt, weil Alex einen großen Fehler gemacht hat. Welcher Fehler das war, sei nicht verraten. fest steht, wenn Alex so ein liebevoller Freund war, muss er einen triftigen Grund für sein Verhalten gehabt haben.

Der Schreibstil ist flüssig und zieht den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann. Mir machte es großen Spaß dieser tragischen Liebeskonstellation zu folgen.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet und gewinnen schnell die Sympathie des Lesers.
Der Leser wird überrascht, denn man kann die Handlung so nicht vorhersehen. Sicherlich gibt es Momente, die man erahnen kann, aber im Großen und Ganzen bringt das Buch einige Überraschungen und Wendungen mit. Zum Ende hin macht die Geschichte einen kleinen Hollywoodschlenker mit viel Trubel und Aufregung. Das wäre nicht nötig gewesen. Die Geschichte war auch so schon herzzerreißend und schön.
Das Cover des Buchs ist sehr schön gestaltet. Es sprach mich sofort an (auch meine 6-jährige Tochter war ganz hingerissen).

Es fällt schwer, dieses Buch zu besprechen, ohne zu viel zu verraten. Deshalb sei hier nur kurz gesagt, dass es eine Geschichte über die große Liebe und die großen Verluste des Lebens ist, die es lohnt gelesen zu werden.