Eine geheimnisvolle und fantastische Welt in einer dramatischen und düsteren Inszenierung.
Die Birkenbraut und ihr UngeheuerAls meine Lippen die letzten Worte dieser Geschichte flüsterten, blieb ich sprachlos zurück. Dieses Buch hat eine unheimliche Kraft, es nimmt einen auf eine düstere Reise mit. Die Bezeichnung des Titels ...
Als meine Lippen die letzten Worte dieser Geschichte flüsterten, blieb ich sprachlos zurück. Dieses Buch hat eine unheimliche Kraft, es nimmt einen auf eine düstere Reise mit. Die Bezeichnung des Titels ist relevant, denn es ist kein romantischer Fantasyroman, hier lauern die Ungeheuer auf einigen Seiten des Buches.
Ich vergleiche es für mich ein wenig mit Pans Labyrinth - eine geheimnisvolle und fantastische Welt in einer dramatischen und düsteren Inszenierung. Einige Szenen sind nichts für schwache Nerven, allerdings muss man die zeitliche Ebene der Handlung beachten und die damit verbundene Gesellschaftsordnung des Systems von sozialen Beziehungen.
Die erschaffene Welt ist unheimlich komplex, die jeweiligen Handlungen und Schicksale der Figuren sind stark verzweigt, metaphorisch passend zum Baum des Lebens und der Magie.
Auch der Schreibstil der Autorin und der damit verbundene Wechsel der Erzählperspektiven (Träume, Erinnerung, Visionen, aktueller Handlungsverlauf) ist sehr anspruchsvoll. Die bildhafte Sprache ist ein wichtiges Element, um die Leser:innen zu fesseln und zu überzeugen. Die Autorin ist wohl die Königin dieser Disziplin.
Die Bildhaftigkeit und sprachliche Mannigfaltigkeit hat mir den Atem geraubt. Ich habe Onora durch das Labyrinth begleitet, ich habe mit ihr gelacht, aber teilte auch die Ängste und das Leid. Ich habe die Birkenholztür gefunden, bin durchgegangen und habe den Ausweg aus dem Irrgarten der Monster gefunden.