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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2024

Wow, das war mal ein Thriller!

Krähentage
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Die Ermittler, die aus unterschiedlichen Gebieten der Polizei und sogar aus unterschiedlichen Gebieten oder Städten zusammengezogen werden, Deutschland, Österreich, Finnland sind eigentlich eine Errungenschaft ...

Die Ermittler, die aus unterschiedlichen Gebieten der Polizei und sogar aus unterschiedlichen Gebieten oder Städten zusammengezogen werden, Deutschland, Österreich, Finnland sind eigentlich eine Errungenschaft der EU. Ohne sie würde es das nicht geben. Danke EU, sonst hätte Benjamin Cors seinen Thriller umschreiben müssen. Ob er dann auch so spannend gewesen wäre?
Als wiederholt Vergewaltigungen mit Todesfolge geschehen, ist die Sonderermittlungsgruppe heilfroh, dass ein Opfer überlebt hat. Aber es stellt sich heraus, dass im Hintergrund noch ein anderer Serienkiller operiert. Und das ist das Makabre an diesem Mörder: er sperrt Krähen mit seinen Opfern ein, lässt sie da verhungern, bis sie sich über die noch lebenden, aber gefesselten Opfer hermachen.
Krähen sind mir persönlich sympathisch: hochintelligent, aufmerksam auf ihre Umwelt, zu sozialem Leben fähig, mit der Gabe des Vorausdenkens und hervorragenden Auffassungsvermögens versehen, ist ihre Rolle leider im Buch eine tragische. OK, dass sie zur Gattung der Singvögel gehören halte ich für ein Gerücht. Ich rechne es Benjamin Cors hoch an, dass er im Verlauf des Buches immer wieder betont, dass Krähen sich eigentlich nie an Menschen vergreifen, dass sie selbst auch Opfer des Mörders sind.
Die bunte EU-Truppe des Sonderdezernats arbeitet genial. Sie haben unterschiedliche Gebiete, in denen sie brillieren und unterstützen sich gegenseitig. Dabei erfahren wir auch, was für Abgründe in ihnen stecken. Ich bin richtig gespannt auf eventuelle Folgekrimis.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Home sweet home

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Da bahnt sich eine schöne Liebesgeschichte an. Ein junger Mann kehrt nach mehrjähriger Abwesenheit zurück und erhält genau den kalten Empfang von den Bewohnern, den er vorausgesehen hat. Der Vater, dement, ...

Da bahnt sich eine schöne Liebesgeschichte an. Ein junger Mann kehrt nach mehrjähriger Abwesenheit zurück und erhält genau den kalten Empfang von den Bewohnern, den er vorausgesehen hat. Der Vater, dement, schießt auf ihn, der Bruder leicht herablassend, der Polizeichef feindselig. Allein sein ehemaliger bester Freund und die Frau, die er liebt, freuen sich, ihn zu sehen. Der Anfang schon mal ist vielversprechend.
Doch Camden ist nicht nur auf Besuch da, er will für immer bleiben, auch wenn es ihm die eigene Familie und die Ortsbewohner nicht leicht machen. Nur sein bester Freund und Willow halten zu ihm. Camden engagiert sich sofort in die Pflege seines an Alzheimer erkrankten Vaters, er bringt sich effizient und zum Wohle aller in die Entwicklungspläne für seine Stadt ein. Bleibt nur noch die Sache mit Willow. Sie leiben sich heimlich, aber geben es nicht offen zu. Willow galt als die Freundin von Sullivan, Camdens und Xanders verstorbenen Bruder. Das bedeutet, alle, auch Camden,respektieren Willows Schmerz und sehen nicht, dass Willow eigentlich Camden liebt, immer schon geliebt hat. Und dass Sullivan nie der strahlende Held war, als den ihn die anderen gesehen hat. Es wird noch einige Irrungen und Verstrickungen geben, bis diese anfangs so traurig weil unerfüllte Liebesgeschichte ihr wohlverdientes Ende findet, bis Xander als Bösewicht überführt wird und die ganze Stadt Camden als rechtschaffenen Bürger akzeptiert.
Der ansprechende Stil, die interessanten Dialoge, die Darstellung der früheren Ereignisse, die zu den aktuellen Verwicklungen geführt haben, alles zusammen machen das Buch zu einer angenehmen Lektüre, bei der man über einige kleinen trivialen Entgleisungen hinweglesen kann.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Home sweet home

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Da bahnt sich eine schöne Liebesgeschichte an. Ein junger Mann kehrt nach mehrjähriger Abwesenheit zurück und erhält genau den kalten Empfang von den Bewohnern, den er vorausgesehen hat. Der Vater, dement, ...


Da bahnt sich eine schöne Liebesgeschichte an. Ein junger Mann kehrt nach mehrjähriger Abwesenheit zurück und erhält genau den kalten Empfang von den Bewohnern, den er vorausgesehen hat. Der Vater, dement, schießt auf ihn, der Bruder leicht herablassend, der Polizeichef feindselig. Allein sein ehemaliger bester Freund und die Frau, die er liebt, freuen sich, ihn zu sehen. Der Anfang schon mal ist vielversprechend.
Doch Camden ist nicht nur auf Besuch da, er will für immer bleiben, auch wenn es ihm die eigene Familie und die Ortsbewohner nicht leicht machen. Nur sein bester Freund und Willow halten zu ihm. Camden engagiert sich sofort in die Pflege seines an Alzheimer erkrankten Vaters, er bringt sich effizient und zum Wohle aller in die Entwicklungspläne für seine Stadt ein. Bleibt nur noch die Sache mit Willow. Sie leiben sich heimlich, aber geben es nicht offen zu. Willow galt als die Freundin von Sullivan, Camdens und Xanders verstorbenen Bruder. Das bedeutet, alle, auch Camden,respektieren Willows Schmerz und sehen nicht, dass Willow eigentlich Camden liebt, immer schon geliebt hat. Und dass Sullivan nie der strahlende Held war, als den ihn die anderen gesehen hat. Es wird noch einige Irrungen und Verstrickungen geben, bis diese anfangs so traurig weil unerfüllte Liebesgeschichte ihr wohlverdientes Ende findet, bis Xander als Bösewicht überführt wird und die ganze Stadt Camden als rechtschaffenen Bürger akzeptiert.
Der ansprechende Stil, die interessanten Dialoge, die Darstellung der früheren Ereignisse, die zu den aktuellen Verwicklungen geführt haben, alles zusammen machen das Buch zu einer angenehmen Lektüre, bei der man über einige kleinen trivialen Entgleisungen hinweglesen kann.


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Veröffentlicht am 17.06.2024

Schickeria meets Finnland

Weißglut
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Arme Sarah Fuchs! Zuerst wird sie von einem Citroenfahrer verfolgt, dann erfährt sie am Zeitungskiosk aus der Klatschpresse, dass ihr Mann der neueste Sugardaddy eines Starlets ist. Sie wird bis zum ...

Arme Sarah Fuchs! Zuerst wird sie von einem Citroenfahrer verfolgt, dann erfährt sie am Zeitungskiosk aus der Klatschpresse, dass ihr Mann der neueste Sugardaddy eines Starlets ist. Sie wird bis zum Flughafen von einem Paparazzo verfolgt wird im Flieger von einer, rücksichtslosen sensationsgierigen Vertreterin der Münchner Schickeria angequatscht, ob sie Sarah Fuchs sei. Genial ihre Antworten auf finnisch mit der umtriebigen Katze! Man würde denken, schlimmer kann’s nicht kommen. Aber so richtig entspannen und abschalten wird Sarah wohl kaum in diesem Urlaub. Nach einer langen Fahrt von Helsinki übernachtet sie im falschen Haus und findet am nächsten Morgen einen Toten im See. Von hier geht es dann erst richtig los. Und ab hier treffen sich die drei Handlungsstränge. Der eine ist Sarah Fuchs gewidmet, der zweite Strang handelt um den Toten und seinen Mörder und der dritte ist der Strang um Onno, dem jungen Doktoranden. Wie in einer Komödie der Irrungen und Wirrungen denken der Mörder und Onno Sarah hätte eine wertvolle und geschichtsträchtige Statue, von der sie aber absolut nichts weiß. Sarah ihrerseits verdächtigt den Polizisten Aalto sie zu beobachten und sie als als Mörderin festnehmen zu wollen, dabei auch und nun setzt sie alles daran, den Mörder zu entlarven. Es geschieht ein weiterer Mord und Sarah selbst gerät in Gefahr. Diese Verdächtigungen und falschen Fährten, die Tobias Quast geschickt auslegt, machen das Buch so spannend und auch charmant. Die Wahrheit liegt vor ihren Augen, aber sie haben sich derart in ihre Theorien verbissen,dass sie nicht erkennen, wie sehr sie auf dem Holzweg sind. Wie in einem guten Krimi werden letztlich die Morde restlos geklärt, und alle Schuldigen bekannt gemacht. Meine Sympathie gilt ganz klar Sarah, selbst eine Vertreterin der Schickeria, die aber hochintelligent ist, nie um eine Antwort verlegen ist und das Herz auf dem rechten Fleck hat. Ilvi, die junge finnische Chaotin hilft Sarah tatkräftig. Onno, das wahre Opfer tut mir leid. Er hat Asperger und kommt mit seinem Umfeld nur schwer klar. So wird er leicht zur Beute des Mörders.
Die Landschaftsbeschreibungen sind bezaubernd, man sieht direkt vor Augen den See, die Wälder, die Mökkis. Am Starnberger See wäre dieser Roman unglaubwürdig.
Eine klare Leseempfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 22.05.2024

In Torreira passieren ja keine Morde. Eigentlich (S. 327)

Südlich von Porto wartet die Schuld
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Dieser Schlusssatz ist passend für dieses Buch. In der beschaulichen portugiesischen Provinz und dem malerischen Ferienidyll grassiert im Hinter- und Untergrund das Verbrechen. Touristen ziehen ungewollt ...

Dieser Schlusssatz ist passend für dieses Buch. In der beschaulichen portugiesischen Provinz und dem malerischen Ferienidyll grassiert im Hinter- und Untergrund das Verbrechen. Touristen ziehen ungewollt Drogen und Grundstücksspekulanten nach sich, die Polizei und die Justiz haben alle Hände voll zu tun. Ein toter Richter mitten in einem Natur- und Dünenschutzgebiet am Strand wirft viele Fragen auf. Die örtliche Polizei ermittelt in alle Richtungen. Eine schöne Gelegenheit für uns, Ria Almeida, ehemals Polizistin aus Stuttgart, und Mariposa, ihre hochschwangere Kusine, Joao, Mariposas Mann und Polizist in Torreira und Nuno, Kindheitsfreund von Ria und Joaquim Baptista, Chefermittler aus Aveiro wieder zu begegnen. Es ist das uns bekannte und sympathische Ermittlerteam aus dem Vorgängerroman. Auch wenn die Begrüßung zwischen Baptista und Almeida zuerst etwas frostig ausfällt: “ Sie sind eine bessere Tippse,Almeida”...”Und Sie sind ein Arschloch". (S. 34). Zum Glück für die beiden Protagonisten (oder schade, für uns, die Leser), legt sich diese Katze-Hund Feindschaft und die zwei arbeiten hervorragend zusammen, ergänzen sich in allen Punkten und können letztendlich gemeinsam diese vertrackten Mordfälle restlos aufklären.
Der geradlinige Stil, die wenigen aber treffenden Beschreibungen, die direkten Dialoge, der immer wieder aufblitzende Schalk darin machen das Buch zu einem Lesevergnügen. Das Titelbild hätte ich mir fast ein bisschen größer gewünscht, schließlich lieben wir alle Meereslandschaften. Aber die Kacheln, die alle einem Mandala gleichen, haben das wieder wett gemacht. Die einzelnen Kapitel haben einen portugiesischen Untertitel mit einer deutschen Erklärung und sind auch zwischen Kacheln platziert. Das verleiht dem Buch einen besonderen Flair.

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