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Veröffentlicht am 24.10.2018

Wer man ist

Offen hetero
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Rafe hat genug davon, dass sein Schwulsein sein Leben definieren soll. Deswegen beschließt er aufs Internat zu gehen und noch mal von Vorne zu beginnen und diesen Teil seines Lebens einfach unerwähnt zu ...

Rafe hat genug davon, dass sein Schwulsein sein Leben definieren soll. Deswegen beschließt er aufs Internat zu gehen und noch mal von Vorne zu beginnen und diesen Teil seines Lebens einfach unerwähnt zu lassen. Kann das gut gehen?

Rafe ist der Ich-Erzähler dieser Geschichte. Seiner Geschichte, die er beschlossen hat unter Auslassung eines winzigen Details noch mal neu zu beginnen. Doch, kann man sein wer man ist ohne zu sein wer man wirklich ist? Rafe denkt es geht und nimmt den Leser mit auf eine kurzweilige, heitere und auch nachdenkliche Reise durch sein neues Leben. Dabei begegnet er in diesem Internats-Mikrokosmos den unterschiedlichsten Typen, die alle einfach nur sie selbst sind, wie auch immer dies aussehen mag. Wie Toby und Albie, die manchmal vielleicht etwas überdreht wirken. Ben, der Farmersjunge mit dem Traum vom College. Und nicht zu vergessen Claire Olivia, Rafes beste Freundin von zu Hause, die einfach die Beste ist.
Alle Charaktere sind auf ihre ganz eigne Art und Weise einzigartig und bereichern das Buch mit ihrer Anwesenheit. Neben dem allzeit präsenten Rafe mögen sie zwar hier und da etwas unscheinbar wirken, aber man kann sie nicht übersehen.

Das Buch selbst lässt sich flüssig lesen und hat mich schnell für sich eingenommen, so das ich Rafe, seinen Weg und seine Entscheidungen gebannt gefolgt bin. Und der Frage was einen zu dem macht, der man ist. Es geht darum einfach man selbst zu sein, egal was andere von einem denken.

Ein Buch das gut unterhält und gleichzeitig zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Heilige Nacht, tödliche Nacht

Der Schmetterling
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Heilig Abend. Erwartungsvolles warten auf den Weihnachtsmann. Doch der, der dann vor der Tür steht bringt keine Geschenke, sondern den Tod.

Das Cover lässt leicht erkennen, das dieser Krimi einen nach ...

Heilig Abend. Erwartungsvolles warten auf den Weihnachtsmann. Doch der, der dann vor der Tür steht bringt keine Geschenke, sondern den Tod.

Das Cover lässt leicht erkennen, das dieser Krimi einen nach Schweden entführt, was Fans von skandinavischer Spannungsliteratur schnell auf ihn aufmerksam machen sollte.

Mich persönlich konnte dieser Krimi leider nicht vollständig von sich überzeugen. Zwar verfügt er durchaus über eine ansprechende Sprache und lässt sich auch flüssig und zügig lesen, aber es fehlte mir dann letztendlich doch etwas die Spannung und dieser letzte, kleine Funke, der einen bis zum Ende an die Seiten fesselt. Der Anfang des Buches war noch sehr eindringlich und hatte dieses kurzen Gruselmoment, wenn das Böse seinen Auftritt hat. Aber schon bald darauf plätscherte die Handlung nur noch so dahin und mit ihr die Ermittlungen, die irgendwie in den Hintergrund rückten.
Die persönlichen Probleme der Ermittler hingegen nahmen einen recht großen Teil des Buches ein – einen zu großen, denn diese waren mannigfaltig. Das der leitende Ermittler so sein Päckchen zu tragen hat, kennt man ja schon, aber hier war es mit einfach zu viel und ich wurde mit den Charakteren nicht warm. Sei es Johann Rokka, Janna, die Kriminaltechnikerin, oder Mans, der trauernde Ehemann – keiner von ihnen war mir wirklich sympathisch.

Ein Krimi ohne Spannung, ist kein Krimi, weswegen ich wohl eher kein weiteres Buch der Autorin lesen werde. War einfach nicht meins.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Erinnerungen und die Gegenwart

Honolulu King
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Früher war Hardy der Steel-Gitarrist der Band Honululu King, doch die Zeiten sind schon lange vorbei. Heute steht er hinter der Theke seines Toko und denkt an vergangene Zeit, auch an seine Kindheit in ...

Früher war Hardy der Steel-Gitarrist der Band Honululu King, doch die Zeiten sind schon lange vorbei. Heute steht er hinter der Theke seines Toko und denkt an vergangene Zeit, auch an seine Kindheit in Indonesien, zur Zeit der japanischen Besatzung.

Das Cover könnte die Vermutung aufkommen lassen, das sich unter dem Buchdeckel eine fröhlich, unbeschwerte Geschichten verbergen könnte, die einem ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Aber dem ist nicht so.
Wenn man dieses Buch liest, muss man sich darauf einstellen mit viel Traurigkeit konfrontiert zu werden, in ihren verschiedensten Erscheinungsformen und einem Grundton, der quasi von dieser Traurigkeit durchdrungen ist und nur wenig Raum lässt für Fröhlichkeit. So erging es jedenfalls mir, beim Lesen von „Honululu King“, so dass es mir von Seite zu Seite schwerer fiel weiter zu lesen. Es war anstrengend sich durch diese so deprimierenden Zeilen zu kämpfen und mit so vielen Eindrücken konfrontiert zu werden.
Das auch die Charaktere die meiste Zeit eher düsteren Gedanken nachhängen ist da auch nicht hilfreich. Wie Hardy, der trotz seiner Liebe zur Musik und allem Guten was ihm widerfahren ist noch immer von den Schrecken des Krieges heimgesucht wird. Oder Synne, seine Enkeltochter, die auf der Suche nach sich selbst ist.

So nimmt einen dieses Buch mit auf eine Reise in die Vergangenheit, als auch Indonesien vom Krieg und seinen Nachwehen überrollt wurde, welche auch noch in der Gegenwart nachwirken. Es geht um Verlust, um Familie, tiefsitzendem Hass, die eigene Identität und um Vergänglichkeit. Und um Hawaiimusik, die versucht alles etwas weniger düster wirken zu lassen, auf mich aber eher den gegenteiligen Effekt hatte. Für mich hat diese fröhlich, bunte, unbeschwerte Musik, das Traurige nur noch deutlicher Hervortreten lassen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Man selbst sein

Über uns der Sternenhimmel
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Leah geht immer auf Nummer sicher. Ja nichts machen was auch nur Ansatzweise nach etwas verbotenem aussieht. Doch dann steht plötzlich Henry vor ihr, der ihr den Atem verschlägt.

Das Cover ist sehr stimmungsvoll ...

Leah geht immer auf Nummer sicher. Ja nichts machen was auch nur Ansatzweise nach etwas verbotenem aussieht. Doch dann steht plötzlich Henry vor ihr, der ihr den Atem verschlägt.

Das Cover ist sehr stimmungsvoll und passt sehr gut zum Titel und auch zu der Geschichte, die sich darunter verbirgt.

Die Geschichte selbst wird durch die beiden Ich-Erzähler Leah und Henry vermittelt, die beide ganz eigenständige Persönlichkeiten sind (na gut, Leah arbeitet noch etwas an dem auf eigenen Beinen stehen, ist aber auf einem guten Weg) und jeweils ihre ganz eigene Art haben. Beide waren mir sehr sympathisch, auch wenn man sich an Leahs Redefluss vielleicht erst mal gewöhnen muss, denn auch wenn sie sogar um Schimpfworte einen großen Bogen macht, so mangelt es ihr nicht an Worten um Stille zu füllen.
Henry hingegen, möchte eigentlich einfach nur ganz neu anfangen und sein altes Leben hinter sich lassen, mit allem was dazugehört. Aber das ist nicht so einfach wie es klingt.
Die Geschichte ist sehr auf die Beiden Ich-Erzähler fokussiert, ihre Gefühle, Gedanken und Träume, aber trotzdem kommen auch die Nebencharaktere nicht zu kurz. Und die sind schon eine ganz eigene Marke, jeder auf seine Art.

Vom Schreibstil her lässt sich das Buch sehr flüssig und angenehm lesen, so dass die Seiten sich fast von allein umblättern und das Kopfkino die passenden Bilder liefert. „Über uns der Sternenhimmel“ ist eine Geschichte darüber sich selbst zu finden, sich etwas zu trauen, für sich selbst einzustehen und sich nicht von seiner Vergangenheit fertig machen zu lassen. Man kann sie nicht ungeschehen machen, aber man kann trotzdem nach Vorne blicken und das Leben genießen. Und natürlich spielt auch die Liebe eine große Rolle.

Diese Buch bietet locker-leichte Unterhaltung mit einer guten Portion Tiefgang, die sehr gut miteinander verflochten wurden und so eine gute, runde Geschichte bilden.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Verwirrend

Chicago
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Chicago in den 20er Jahren. Mittendrin der Reporter Mike, immer auf der Suche nach der nächsten Story. Etwas, was nicht immer ungefährlich ist.

Dieses Buch hat mich zwiespältig zurückgelassen und stellenweise ...

Chicago in den 20er Jahren. Mittendrin der Reporter Mike, immer auf der Suche nach der nächsten Story. Etwas, was nicht immer ungefährlich ist.

Dieses Buch hat mich zwiespältig zurückgelassen und stellenweise hat es mich auch immer wieder verwirrt. Um es genauer auszudrücken – vom Schreibstil her ließ sich das Buch einfach klasse lesen, flüssig und flott, so dass ich schnell mitgerissen wurde und ins Chicago der 1920er eintauchen konnte. Aber das, was geschrieben stand, war schon nicht mehr immer so ganz verständlich. So gab es verschlungene Satz- und Wortgebilde, die für mich gar nicht oder nur schwer verständlich waren und wiederholt stieß ich auf Dialoge, die auf mich wirkten, wie aus der Luft gegriffen, vollkommen losgelöst von der eigentlich gerade stattfindenden Handlung und somit quasi unverständlich und sehr verwirrend.

Dementsprechend dauerte es auch gefühlt ewig bis die Handlung auch nur den Ansatz eines roten Fadens erkennen ließ. Was nicht zuletzt damit zusammenhing, das die einzelnen Szenen und Schauplätze genau so sprunghaft waren wie die Dialoge. So das man bei A anfing und über Umwege über G und T wieder bei A landetet bevor es weiterging zu B – vielleicht.
Dies führte natürlich auch dazu, dass ich die Charaktere überhaupt nicht einschätzen konnte, sie waren einfach nicht greifbar.

Somit kann ich nur sagen, dass das Buch zwar ein gutes Grundgerüst aufweist, mit Flüsterkneipen, Prohibition, Verbrechen, Liebe, Reviergehabe und allem was dazugehört, und sich im Grunde auch gut lesen lässt, aber mich mit seiner recht verwirrenden Umsetzung nicht überzeugen konnte.