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Veröffentlicht am 25.03.2018

Wurzeln und Träume

Das Glück kurz hinter Graceland
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Cory soll ihrem Vater seine Watstiefel zuschicken. Als sie diese Sucht findet sie einen alten Wagen im Schuppen. Ein Wagen der aussieht wie der Blackhawk den Elvis seinerzeit fuhr. Cory beschließt in nach ...

Cory soll ihrem Vater seine Watstiefel zuschicken. Als sie diese Sucht findet sie einen alten Wagen im Schuppen. Ein Wagen der aussieht wie der Blackhawk den Elvis seinerzeit fuhr. Cory beschließt in nach Graceland zu bringen und dabei auch mehr über ihre Mutter herauszufinden.

Das Cover ist fröhlich und ansprechend. Es lädt einen gerade zu dazu ein im Buch zu schmökern und Cory auf ihre Reise zu begleiten.

Das Buch wird aus zwei Perspektiven und auf zwei Zeitebenen erzählt. Erzähler sind die beiden Ich-Erzähler Cory und Honey, die den Leser mitnehmen auf einen Roadtrip quer durch die Südstaaten, aber auch auf eine Suche. Eine Suche nach seinen Wurzeln, seiner Familie, aber auch eine Suche nach Träumen und ihrer Verwirklichung und das man machmal seinem Herzen folgen muss.
Cory, die sich mit kleinen Auftritten als Sängerin über Wasser zu halten versucht.
Honey, die ihrem Traum gefolgt ist und ein Jahr auf Graceland verbracht hat.
Sowohl Cory und Honey, aber auch alle anderen Charaktere fand ich sehr gut dargestellt und sich ihrer Rolle treu bleibent. Ob mir die einzelnen Charaktere dabei symapathisch waren oder nicht, die Autorin hat sie gut getroffen, gezeichnet, in Szene gesetzt und mit der Geschichte verflochten.

Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch ließ sich locker-leicht lesen und hat mich schnell mit auf die Reise genommen. Eine Reise sowohl durch mehrere Bundesstaaten als auch eine Reise zu sich selbst. Eine Reise auf der man den unterschiedlichsten Personen begegnet, neues kennenlernt, altes ablegt und alles verbunden mit Musik und dem Mythos von Elvis.

Ein Feelgood-Buch, aber auch ein Buch über Familie und Träume, das auch mal ernste Töne anschlägt. Es machte einfach spaß das Buch zu lesen und Cory und Honey auf ihren Wegen zu begleiten.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Beziehungen

Leinsee
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Seit einigen Jahren war Karl schon nicht mehr in seinem Elternhaus, doch der plötzliche Tod seines Vaters lässt ihn nach Leinsee zurückkehren. Hier wird er nicht nur mit seiner Vergangenheit konfrontiert, ...

Seit einigen Jahren war Karl schon nicht mehr in seinem Elternhaus, doch der plötzliche Tod seines Vaters lässt ihn nach Leinsee zurückkehren. Hier wird er nicht nur mit seiner Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit einem kleinen Mädchen, das eines Tages im Kirschbaum sitzt.

Das Cover ist typisch Diogenes. Also recht unspektakulär aber mit hohen Wiedererkennungswert.

Erzählt wird die Geschichte ausschließlich aus Karls Sicht. Seine Emfindungen, seine Erinnerungen, sein Blick auf die Welt und seine Mitmenschen. Karl hatte von Kindheit an ein distanziertes Verhältnis zu seinen Eltern, auch wenn er es gerne anders gehabt hätte. Dies prägt ihn auch noch im Erwachsenalter und somit auch sein ganzes Miteinander.
Natürlich ist Karl nicht der einzige Charakter in diesem Buch. Da sind noch Ada, seine Mutter. Seine Freundin Mara oder Torben, der langjährige Assistent seiner Eltern. Und natürlich Tanja, das Mädchen im Kirschbaum. Alle sind sie auf ihre eigene Art und Weise sehr gut gezeichnet.

Karls Sicht schlägt sich auch in der Sprache des Buches nieder, im Schreibstil, der sehr ansprechend und eindringlich ist. Denn was man hier liest sind zum Großteil Karls Gedanken, die eben nicht immer den geraden Weg wählen und gerne auch mal Kurven beschreiben und unerwartet in eine ganz andere Richtung abbiegen. Das Karl selbst auch Künstler ist, nimmt noch mal besonderen Einfluß auf seine Wahrnehmung. Und somit auch auf das Bild, das die Autorin von ihm gezeichnet hat.

In diesem Buch geht es um Beziehungen und wie und wohin sie sich entwickeln können. Entspringen sie jetzt aus familiären Banden, aus Freundschaft oder Liebe. Sie sind immer im Wandel und schlagen auch mal Haken, die vielleicht anders sind, als man es erwartet oder mehr als man sich erhofft hat.

„Leinsee“ ist ein Buch, das sich auf der einen Seite locker-leicht lesen lässt, aber einem auf der anderen Seite auch viel Stoff zum Nachdenken bietet.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Macht und Intrigen

Dein Leben gegen meins
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Amber will nicht mehr unsichtbar sein, sie möchte ein besseres Leben haben, eins das so ist wie sie es verdient. Und dafür würde sie alles tun.

Das Cover ist schlicht und doch anspechend. Schon durch ...

Amber will nicht mehr unsichtbar sein, sie möchte ein besseres Leben haben, eins das so ist wie sie es verdient. Und dafür würde sie alles tun.

Das Cover ist schlicht und doch anspechend. Schon durch das rote x fällt es einem schnell ins Auge.

Erzählt wird die Geschichte aus Ambers Sicht und durch die Ich-Erzählerin Daphne. Beide haben ihre eigene Art mit ihrer Umwelt umzugehen.
Amber ist sehr ehrgeizig und berechenent, von Neid zerfressen und hat eigentlich für alle nur Verachtung über. Sie denkt, sie müsse über allen stehen, das sie es verdient hat ein glamoröses Leben zu führen.
Daphne hingegen befindet sich in einer Beziehung, aus der sie gerne ausbrechen würde, aber dies ist nicht so einfach.

Dieses Buch hat mir beim Lesen doch das ein oder andere Problem bereitet. Auf der einen Seite ist der Schreibstil wirklich sehr angenehm und flüssig zu lesen und nimmt einen schnell gefangen. Auf der anderen Seite konnte ich mich über diese Charaktere nur aufregen. Amber mit ihrer Verachtung und Überheblichkeit war irgendwann nur noch ermüdent zu lesen. Immer wieder die gleiche Laier, die gleiche Arglist die ihre Intrigen steuert.
Und Daphne war von Beginn an so vertrauensselig, dass man nicht glauben konnte wie jemand so viele Warnsignale übersehen konnte. Und von Jackson fange ich gar nicht erst an.
Zudem waren die Dialoge manchmal einfach nur platt, ohne Elan.

Auch steht vorne Thriller auf dem Buch, den Thrill habe ich allerdingt vergebens gesucht. Mit etwas guten Willen kann es vielleicht als Psychothriller durchgehen, aber es fehlt einfach was. Nicht nur der Schreibstil muss einen packen, auch die Geschichte muss einen gefangen nehmen, aber beim Lesen hab ich mich doch schon mal gefragt ob ich versehntlich in eine Soap geraten bin.

Wer seine Thriller gerne auch mal etwas seichter mag ist hier genau richtig, aber mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Gemeinschaft

Garten, Baby!
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Dübkestarße 13. Ein Haus, viele Geschichter, ein Garten. Und Doro mittendrin.

Das Cover mit dem großen Vogel, wirkt erst etwas schlicht, aber es fällt ins Auge. Mehr als das Cover hat mich hier der Titel ...

Dübkestarße 13. Ein Haus, viele Geschichter, ein Garten. Und Doro mittendrin.

Das Cover mit dem großen Vogel, wirkt erst etwas schlicht, aber es fällt ins Auge. Mehr als das Cover hat mich hier der Titel aufmerksam gemacht und meine Neugier geweckt.

Erzählt wird das Buch durch die Ich-Erzählerin Doro, durch deren Augen man einen Blick in das Leben und Miteinander in einem Mehrparteienhaus erhält und nebenbei auch einiges über das Bewirtschaften eines kleinen Urban Garden.
Die Bewohner des Hauses sind alle einzigartig und haben ihren eigenen Weg mit den anderen umzugehen. Sei es die Neugierige, der Zurückgezogene, die Alleinerziehende, das Päarchen, dieses Haus ist ein kleiner Mikrokosmos, der viele verschiedene Charaktere und Ansichten in sich vereint.

Der Fortlauf der Geschichte ist eher szenisch angelegt und hier und da auch mal voller Gedankensprünge, eben Doros Gedankengänge, ihre Sicht, ihre Empfindungen. Wie sie die Ereignisse im Haus und im Freundes- und Bekanntenkreis wahr nimmt. Mir hat dieser Erzählstil gefallen, auch wenn ich manchmal etwas überlegen musste, wie sie von dies auf jenes kam, aber so sind Gedanken nun mal, selten auf einer geraden Linie unterwegs.

In diesem Buch geht es um Zusammenleben, Zusammenhalt, Freunde, Veränderung, darum, dass das Leben seine eigenen Wege geht und sich selten an Pläne hält und darum, das Beste drauß zu machen.

Ein sehr schönes Buch, dass sich von den anderen abhebt. Hat mit gut gefallen.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Familie und Vergangenheit

Totenweg
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Nachdem ihr Vater niedergeschlagen wurde, kehrt Frida Paulsen zurück nach Deichgraben um sich um den Apfelhof zu kümmern. Und um herauszufinden wer ihrem Vater Böses wollte.

Das Cover zeigt einen idyllischen ...

Nachdem ihr Vater niedergeschlagen wurde, kehrt Frida Paulsen zurück nach Deichgraben um sich um den Apfelhof zu kümmern. Und um herauszufinden wer ihrem Vater Böses wollte.

Das Cover zeigt einen idyllischen Feldweg, der nichts schlimmes erahnen lässt. Aber der Schein kann bekanntlich trügen.

Erzählt wird der Krimi aus zwei Perspektiven. Kriminalhauptkommissar Bjarne Haverkorn war vor Jahren schon mal in Deichgraben und der damalige Fall ist immer noch offen und lässt ihm einfach keine Ruhe.
Frida Paulsen kehrt eher ungern in ihr Heimatdorf zurück, denn sie hat nicht nur gute Erinnerungen an ihre Kindheit.
Die Autorin präsentiert hier zwei problembeladene Hauptcharaktere, die neben der Ermittlungsarbeit auch mit ihren eigenen Problemen fertig werden müssen, oder es zumindest versuchen. Irgenswie war es mir nicht möglich mit den einzelnen Charakteren richtig warm zu werden. Sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere waren mir über lange Strecken mal mehr mal weniger unsympathisch. Und auch wankelmütig, denn oft konnte ich ihre Intentionen nicht nachvollziehen.

Der Schreibstil hat mir durchaus gut gefallen und es war auch spannend zu lesen welche Haken und Wendungen der rote Faden unterwegs gemacht hat. Die Autorin hat hier Vergangenheit und Gegenwart gut miteinander verknüft und einen durchaus vernüftigen Krimi hingelegt, auch wenn er mich nicht vollständig überzeugen konnte.