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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2017

Abgründe

Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)
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Als ihre Tochter verschwindet, kontaktieren die Walsh' Nora Watts um von ihr Hilfe zu erhalten. Aber steckt hinter Bonnies Verschwinden vielleicht mehr, als es auf den ersten Blick scheint?

Das Cover ...

Als ihre Tochter verschwindet, kontaktieren die Walsh' Nora Watts um von ihr Hilfe zu erhalten. Aber steckt hinter Bonnies Verschwinden vielleicht mehr, als es auf den ersten Blick scheint?

Das Cover hat mich erst auf die falsche Fährte geführt, denn es wirkt auf mich nicht wie das typische Thrillercover. Hier hätte ich eher einen Schicksalsroman hinter vermutet.

Erzählt wird die Geschichte durch die Ich-Erzählerin Nora, die mit düsterer Selbstironie und Sarkasmus durchs Leben geht. Dadurch, dass man alles nur durch Noras Augen erlebt, bleiben die Nebencharaktere eher im Schatten. Man erfährt nur das Nötigste über sie, einfach weil es Nora nicht weiter interessiert. Trotzdem können sie für selbst stehen.
Dafür ist Nora selbst sehr präsent und hält mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Nora ist trotz aller Widrigkeiten ein starker Charakter, der sich nicht so schnell unterkriegen lässt.

Die Sprache des Buches gefällt mir sehr gut. Sie lässt sich flüssig lesen und ist auch setzt gerne auch mal etwas bildhaft in Szene. Auch erfährt man das ein oder andere über Kanadas Geschichte, was mir persönlich sehr zusagt.
Zudem ist das Buch spannend und kann mit der ein oder anderen Wendung aufwarten, die neues Licht ins Dunkel wirft.

Für mich ein gelunger Thriller mit einer starken und interessanten Hauptperson.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Auf der Suche

Wer ist B. Traven?
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Leon ist eigentlich Polizeireporter und hat mit den Stars und Sternchen eher wenig am Hut, und doch soll er sich mit der Suche nach B. Traven befassen.

Das Cover ist etwas monoton gestaltet und spricht ...

Leon ist eigentlich Polizeireporter und hat mit den Stars und Sternchen eher wenig am Hut, und doch soll er sich mit der Suche nach B. Traven befassen.

Das Cover ist etwas monoton gestaltet und spricht mich eigentlich nicht wirklich an, aber der Titel hat meine Aufmerksamkeit geweckt.

Erzählt wird durch einen übergeordneten Erzähler, der den Leser durch Leons Augen blicken lässt und ihn dadurch mitnimmt auf eine Reise in die Welt des Hollywood und Mexiko zum Ende der 40er Jahre.
So begegnet man in diesem Buch nicht nur fiktiven Charakteren, sondern auch dem ein oder anderen Star vergangener Zeit.
Die Charakter an sich finde ich sehr gut getroffen und in Szene gesetzt.

Dies trifft auch auf den Schreibstil zu. Nicht nur lässt sich da Buch überraschend modern lesen, bedenkt man den Handlungszeitpunkt, auch sind die einzelnen Handlungsorte so gekonnt beschrieben, das mein Kopfkino kein Problem damit hatte, die passenden Bilder entstehen zu lassen.
Allein schon der Anfang hat mich schnell in seinen Bann gezogen und auch wenn die Mitte für mich ein, zwei Längen aufweist, konnte mich das Buch doch im Gesamten überzeugen.

Somit eine gelungen Spurensuche, die den Flair alter Filme heraufbeschwören kann.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Vernetzt

Die Optimierer
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Samson Freitag fühlt sich wohl in seinem Leben, das er optimal an die Optimalwohlökonomie angepasst hat. Doch dann passiert etwas, was er nicht hat kommen sehen.

Das Cover ist in schwarz und gelb gehalten ...

Samson Freitag fühlt sich wohl in seinem Leben, das er optimal an die Optimalwohlökonomie angepasst hat. Doch dann passiert etwas, was er nicht hat kommen sehen.

Das Cover ist in schwarz und gelb gehalten und durch seine Gestaltung fällt es schnell ins Auge.

Der Leser wird durch die Augen Samsons mitgenommen in diese Welt, in der alles genauen Richtlinien unterliegt, die es einzuhalten gilt. Und Samson ist ein Paradebeispiel, wenn es darum geht sich an das System anzupassen.
Er geht in diesem System auf, und hält es für das Beste was den Menschen passieren konnte. Jeder Mensch bekommt den für ihn passenden Platz zugewiesen und dient dem Staat somit am besten.
Ich konnte mich gut in Samsons Gefühlswelt hineinversetzen, auch wenn ich mit seinen Ansichten nicht unbedingt übereinstimme.
Auch die anderen Charaktere sind alle gut gezeichnet und wissen auf ihre Art zu überzeugen.

Der Schreibstil ist flüssig und ansprechend und hatte mich schnell für sich eingenommen. Wenn man einmal angefangen hat zu lesen, kann man das Buch nicht so schnell wieder aus der Hand legen. Genau wie die Charaktere ist auch das gewählte Setting sehr überzeugent und man kann es bedenkenlos dem Kopfkino überlassen die passenden Bilder zur Verfügung zu stellen.

Das Buch beschwört das Schreckgespenst der totalen digitalen Überwachung herauf und präsentiert es dem Leser als Pageturner verpackt. Mich hat es vollkommen überzeugt.

Veröffentlicht am 30.10.2017

Unfrei im eigenen Land

Verlorene Welten
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Die alten Western zeigen eine Bild von der Besiedlung Amerikas, das die Pioniere als strahlende Helden darstehen lässt. Aber was wenn der Schein trügt? Dies wird in diesem Buch gnadenlos beleuchtet.

Vorweg ...

Die alten Western zeigen eine Bild von der Besiedlung Amerikas, das die Pioniere als strahlende Helden darstehen lässt. Aber was wenn der Schein trügt? Dies wird in diesem Buch gnadenlos beleuchtet.

Vorweg muss gesagt werden, dass das Buch sprachlich teilweise etwas kompliziert ist und nicht immer einfach zu verstehen. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt, findet unter diesen Buchdecken ein ganz neues Bild von der Besiedlung Amerikas.

Dieses Buch zeigt auf, mit welcher Selbstverständlichkeit die Neuankömmlinge in der neuen Welt von Anfang an Land für ich beansprucht haben, das ihnen nicht gehörte. Das hier schon Jemand wohnte war ohne Belang und Bedeutung, denn es waren nur Wilde, die nicht wussten wie sie Land zu ihrem Vorteil nutzen konnten.
Es zeigt auf mit welchen Versprechungen und Maßnahmen, die Indianernationen immer weiter in ihrem selbstbestimmten Leben und in ihrem eigenen Land, eingeschränkt wurden. Und welchen Stellenwert sie in den Überlegungen der ja so demokratischen Regierung hatten.
Es geht um die Zerstörung vieler Kulturen und Lebensräumen, um Übervorteilung, falsche Versprechungen, Vernachlässigung, Zwangsumsiedlungen, Umerziehung, Rassismus, Gewalt und vieles mehr.

Das Buch zeigt ein erschreckendes Bild vom Land of the free und seiner Besiedlung, die bis heute nachwirkt.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Vergessene Liebe

Irish Players - Keine Zeit für Spielchen
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Als Bryan auf Eilish trifft, ist er sofort von ihr fasziniert. Wenn er nur wüsste, warum sie ihm so bekannt vorkommt.

Das Cover zeigt einen gut gebauten Männerkörper, was soll ich dazu mehr sagen.

Erst ...

Als Bryan auf Eilish trifft, ist er sofort von ihr fasziniert. Wenn er nur wüsste, warum sie ihm so bekannt vorkommt.

Das Cover zeigt einen gut gebauten Männerkörper, was soll ich dazu mehr sagen.

Erst als ich das Ebook in Händen hielt, viel mir auf, dass es sich scheinbar um den dritten Band einer Reihe handelt. Aber ich merkte schnell, dass dies gar kein Problem war, den die Geschichte kann sehr gut für sich selbst gelesen werden - au meiner Sicht kein Vorwissen vonnöten.

Erzählt wird die Geschichte durch die beiden Ich-Erzähler Eilish und Bryan, die jeweils für sich versuchen, mit dem eigenen Leben klar zu kommen und sich mit ihren eigenen Problemen auseinanderzusetzen. Beide waren mir sehr sympathisch und ich konnte mich gut auf sie und ihre Geschichte einlassen.
Der Kreis der Charaktere in diesem Buch ist recht überschaubar, aber die die es gibt sind sehr gut gezeichnet und unverwechselbar in ihrer Art. Man kann mit ihnen lachen oder sich über die die Haare raufen.

Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich locker und leicht lesen, hat aber auch Tiefgang, wo es angebracht ist.
Der Unterton ist mal humorvoll, mal genervt oder auch ernst - also genau die richtige Mischung und Dosierung ohne aufgesetzt oder übertrieben zu wirken.

Mir hat es viel Spaß gemacht Eilish und Bryan auf ihrem Weg zu begleiten. Mir hart das Buch gefallen.