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Veröffentlicht am 27.01.2024

Kannst du jemanden lieben, dem du nicht vertrauen kannst?

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Aaaaaalsooooo: Ich liebe dieses Buch! Punkt!
Für mich definitiv eines meiner Jahreshighlights. Ich versuche euch im folgenden mal meine Meinung ohne zu spoilern darzustellen, wobei ich dadurch leider einige ...

Aaaaaalsooooo: Ich liebe dieses Buch! Punkt!
Für mich definitiv eines meiner Jahreshighlights. Ich versuche euch im folgenden mal meine Meinung ohne zu spoilern darzustellen, wobei ich dadurch leider einige besonders gute Punkte nicht erwähnen kann.

Zunächst war ich unsicher, ob ich das Buch wirklich lesen will, aber hin und her und bereits die teils heftige Kritik, die die englischsprachige Ausgabe im Internet hervorrief, machten mich neugierig und ich hatte schon sooo lange kein Buch mehr über Drachen gelesen… Dann sah ich den Farbschnitt und ähm ja ich, lief am Erscheinungstag in die Buchhandlung und hatte tatsächlich das Glück noch eine Ausgabe mit Farbschnitt zu ergattern.
Doch mit dem Release kamen eine Menge Wertungen, Meinungen und Fotos ins Internet und ich gestehe, ich hasse es Bücher zu lesen, die mir ständig über den Weg laufen lach.
Also stand es dann doch noch eine Weile im Regal, zumal ich so viel Negatives hörte und ich wollte mich einfach nicht beim Lesen beeinflussen lassen.
Irgendwann war es dann aber doch so weit und ich verschwand zwischen den Seiten und ich liebe es! Und ich bin wirklich froh, dass die Zeit bis zum Erscheinen des zweiten Bandes nun nicht mehr so lang hin ist (8.Dezember’23).

Aber nun erstmal zur Story:

Violet Sorrengail hat sich durch ihre doch schwache Konstitution ihr ganzes Leben lang darauf vorbereitet eine Ausbildung im Schreiberquadranten anzutreten und in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Doch kurz vor dem Tag der Einberufung beschließt ihre Mutter, sie solle das Familienerbe antreten und eine Drachenreiterin werden. Das Violets Körper dafür nicht geschaffen scheint, spielt für sie keine Rolle…
Ebenso die Tatsache, dass meist mindestens 50% aller Rekruten den Quadranten nicht lebend verlassen, scheint ihrer Mutter egal.
Mira hingegen sorgt sich um ihre kleine Schwester Violet und versucht ihr am Tag der Einberufung jede Menge hilfreiche Tipps zu geben, einer davon lautet, sich dringend von Xaden Riorson fernzuhalten, dem Sohn des Verräters schlechthin, der zwangsrekrutiert wurde und nun ein Drachenreiter ist. (Übrigens wird zwei Seiten weiter erzählt, es gäbe bei den Reitern nur freiwillige und keine rekrutierten Anwärter, aber reden wir nicht drüber. Dieser scheinbare Logikfehler wird später zwar durch das Unwissen der Protagonistin erklärt, stört zu diesem Moment jedoch schon etwas.)
Nach der ersten Begegnung mit Xaden ist klar, Violet muss ihm aus dem Weg gehen, denn aus Rache will er sie tot sehen. Schließlich war es ihre Mutter, die das Todesurteil seines Vaters besiegelte…

Schon klar, wie viel Spannung und Raum für Handlungen in dieser Storyline liegen kicher

Violet war eine wirklich tolle Protagonistin, körperlich zwar schwach, aber geistig und emotional dafür umso stärker! Sie ergibt sich zwar ihrem Schicksal und weiß, dass es ihr mehr als nur ein paar Knochen brechen kann, aber sie behauptet sich auch und steht für sich selbst ein.
Wenig hilfreich ist dabei zunächst ihr bester Freund aus Kindertagen Dain, der versuchen will, sie zurück in den Schreiberquadranten zu bringen. Auf der anderen Seite natürlich nachvollziehbar, dass er nicht möchte, dass seiner Freundin etwas passiert.

Xaden ist zu Beginn mehr als undurchsichtig und das ändert sich auch im Laufe der Geschichte nicht allzu schnell. Dennoch scheint er nicht so gefährlich zu sein, wie angenommen, was auch unter anderem daran liegt, dass Jack es vor ihm schafft Violet gefährlich nahe zu kommen.

Das Unterscheiden zwischen Freund und Feind fällt an der Akademie nicht so leicht.

Kommen wir mal kurz zu ein paar Punkten, die mir nicht gefielen:

Fallen euch sprachliche Stilbrüche in Büchern eigentlich auch so stark auf oder lest ihr einfach darüber hinweg?
Ich war begeistert, als ich die ersten paar Seiten hinter mir gelassen hatte und es keine eingedeutschten Wörter oder Jugendbegriffe geschafft hatten meinen Leseweg zu kreuzen. Und dann kam dieser Satz: “Ich muss zugeben, dass die Klamotten ziemlich krass sind, […].”
Und /ich/ muss zugeben, dass mich dieser Satz ziemlich aus dem Lesefluss gerissen hat. Und das bereits nach 18 Seiten.

Desweiteren würde ich gerne erwähnen, dass zumindest in der gedruckten Farbschnittvariante sehr viele Schreibfehler, doppelte Wörter, falsche Zeiten etc. vorhanden sind. Hier müsste dringend noch einmal korrigiert werden. Stört dann den Lesefluss doch sehr.

Ebenfalls auffällig ist, der Einbau von nicht-binären Charakteren, dass wir hierbei aber keine vernünftige Übersetzung ins Deutsche hinbekommen, finde ich immer noch traurig. Ich weiß, dass es hier nicht am Buch und nicht an den Übersetzern liegt, sondern es einfach ein Fakt in der Deutschen Sprache ist, aber dennoch es reißt einen einfach extrem aus dem Lesefluss, wenn plötzlich englische Pronomen auftauchen. Wobei ich hiermit wirklich keine “they/them”-Debatte eröffnen möchte, es gibt weiterhin zu wenig Möglichkeiten im Deutschen repräsentative, geschlechtsneutrale Pronomen zu finden. Dennoch ist dies ein Punkt, an dem die deutsche Sprache weiter verloren geht und gerade bei einem mittelalterlich angehauchten Fantasy-Roman sticht diese Nutzung englischer Pronomen natürlich extrem heraus.


Aber das war es auch schon, was mich persönlich störte. Den Rest des Buches finde ich großartig. Das Fantasy Konzept, die Welt, die Politik und die Drachen sind einfach toll ausgearbeitet.
Und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Aber zum Verständnis weil es viele gibt, die dieser Punkt abgeschreckt hat:
Es gibt keinen Drachensex in direktem Sinne! Also ihr müsst nicht detailliert lesen, was da passiert… Ich liebe die Szene übrigens sehr!

Ich habe dieses Buch mit über 700 Seiten innerhalb von 4 Tagen gelesen, trotz realem Leben und sozialen Verpflichtungen. Das sagt eigentlich bereits alles über die Sogwirkung aus.
Und nur fürs Protokoll ich nehme Xaden, den wollt ihr eh alle nicht, weil er ja Violets Tod will.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Ewig hatte keine Buchreihe solch eine Sogwirkung auf mich!

DARK gleam CASTLE
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Also erstmal: Ich lese diese Genre eigentlich so gar nicht, aber ich las ein anderes Buch der Autorin, die wie einige wissen unter einem anderen Namen auch Fantasy schreibt, und dies gefiel mir sehr und ...

Also erstmal: Ich lese diese Genre eigentlich so gar nicht, aber ich las ein anderes Buch der Autorin, die wie einige wissen unter einem anderen Namen auch Fantasy schreibt, und dies gefiel mir sehr und als ich dann von Prime Reading vorgeschlagen bekam das eBook von “Dark gleam Castle” auf dem Kindle zu lesen, dachte ich, “hey wieso nicht?”. Also kurzer Hand zwischen die Seiten gesprungen.
Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet!
Der Begriff “reverse harem” war mir bisher nicht bekannt… Ich ging also völlig ahnungslos in diese Buchreihe…

Und ja was soll ich sagen… Ich glaube ich verliebe mich in diese Buchreihe!
Innerhalb eines Tages habe ich Band 1 beendet und auch der zweite Band ist bereits komplett in meinem Leserherz verschwunden. Band 3 wartet bereits auf mich und Band 4 ist im Buchhandel bereits reserviert und kann nächste Woche abgeholt werden.

Auf Instagram bin ich schon von einigen verurteilt worden, weil ich nun diese Art von Büchern lese, ABER LEUTE Bücher und Realität sind immer noch verschiedene Dinge! Vergesst das bitte nicht… Ich stehe keines Falls positiv dazu, wenn Menschen benutzt oder vergewaltigt werden, erniedrigt etc. Im realen Leben würde ich das auch nicht wollen, aber hey Bücher und Fantasien sind etwas anderes! Ich selbst habe wie ihr wisst eine Vergangenheit mit sexuellem Missbrauch, Machtlosigkeit und Angst. Ihr werdet in diesem Buch fast jedes triggernde Thema finden, dass existiert! Wenn ihr damit nicht um könnt und nicht unterscheiden könnt, lasst die Finger davon! Ansonsten folgt mir gerne ins Schloss und lernt eine grausame und zugleich faszinierende Welt kennen.

Madison will ihrem Bruder helfen, der sich Geld geliehen hatte, um ihr zu helfen. Nun sind die Geldeintreiber der Gesellschaft der Lords hinter ihrem Bruder her und fordern horrende Zinsen, die dieser niemals leisten kann. Also fassen die Geschwister einen gewagten Plan! Sie schleichen sich auf eine geheime Party, wo Madison die geliehene Summe zurückgeben will, doch nichts läuft wie geplant.
Als sie Joaquim die Waffe ins Gesicht hält, begeht sie den größten Fehler ihres Lebens… oder doch nicht?
Schon bald findet sie sich selbst als sein Eigentum wieder und Kleidung gehört wohl der Vergangenheit an.

Die Seitenanzahl der Bücher ist nicht sehr hoch, aber diese Seiten haben es wirklich in sich. Die Story ist konstant spannend, was auch daran liegt, dass nicht nur jeder der fünf Lords an sich gefährlich ist, sondern auch noch ein Mörder auf der abgeschotteten Insel sein Unwesen treibt. Die zarten aufkommenden Gefühle von Madison für einen Mann, macht das Ganze noch interessanter.
Die Lords sind gefährlich, undurchschaubar, brutal und als Bad Boys der absolute Hammer… Ich bezweifle sehr stark, dass ich auch nur einen davon in der Realität kennen lernen wollen würde, aber im Buch… oh man!
Natürlich ist die Story, die mit einer Vergewaltigung beginnt, auch wenn Madison es auf einer bestimmten Ebene gut findet, toxisch, grausam und schmerzhaft. Sie ist das Spielzeug der fünf Männer und wird aufs grausamste erniedrigt, bedroht und verletzt. Aber da ist auch eine andere Seite des Buches. Und die Figuren haben alle andere Facetten und Seiten. Plötzlich steht sie unter dem Schutz der Männer, die sie hassen sollte… Es folgen viele weitere Sexszenen, mal mit nur einem der Lords, mal mit allen zusammen, alle mehr oder weniger unfreiwillig. Dennoch beginnt Madison es sogar zu genießen…

Zusätzliche Würze in das ganze bringt ein unbekannter Mörder auf der Insel, der Joaquim alles nehmen will, was ihm etwas bedeutet. Die Erzählweise und der Schreibstil, sowie der Wechsel zwischen verschiedenen Figuren macht die Sogwirkung der Geschichte noch intensiver. Es wird ein rundes Bild sämtlicher Personen gestaltet, obwohl vieles noch im Dunkeln ist. Auch den Namen des Mörders, sowie die echten Namen der Lords kennen wir nicht, und doch entwickelt sich eine engere Beziehungen beim Lesen, als bei so manch anderem Buch. Madison, Neptuno, Saturno, Urano, Plutáo… Joaquim… Díabo…
Zwischen diesen Seiten steckt so unglaublich viel, was ich nicht erwartet hatte und doch scheinbar gebraucht habe.

Ich kann es nicht großartig beschreiben ohne zu viel zu spoilern… Aber glaubt mir, wenn ihr solche Art von Literatur mögt, dann wird euch D.C. Odesza komplett in ihren Bann ziehen, ihre Worte werden die Klauen in euer Herz schlagen und nicht mehr loslassen!

Also los, es warten mindestens sechs Bände des Dark Castle auf euch!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Auch ein goldener Käfig ist immer noch ein Käfig …

The Darkest Gold – Die Gefangene
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Ich habe versucht Spoiler zu vermeiden, aber grob gefasst könnten einige Leute folgende Rezension und meine Meinung zur Diskussion, ob dieses Buch negativ zu bewerten sei, als Spoiler auffassen.

Das allererste ...

Ich habe versucht Spoiler zu vermeiden, aber grob gefasst könnten einige Leute folgende Rezension und meine Meinung zur Diskussion, ob dieses Buch negativ zu bewerten sei, als Spoiler auffassen.

Das allererste Mal wurde ich auf dieses Buch aufmerksam, als mir die Bücherbüchse ihren Newsletter schickte. Darin stand der selbstgeschriebene Klappentext zum neuen Büchsenbuch und ich dachte, puhh, ja klingt interessant an sich, weil es wenig Geschichten um den Mythos König Midas gibt, aber ich war unschlüssig. Da ich wusste, dass auf Instagram unter den Postings von anderen Lesern die Titel verraten werden in Form von ISBN, habe ichs mir dann doch genauer angeschaut und für mich entschieden, dass ich es nicht lesen möchte.
Es wurde des Öfteren erwähnt, wie triggernd das Buch sein kann und des Öfteren fiel, das Buch hätte ordentlich spice… Ich weiß immer noch nicht genau, warum man dafür keinen deutschen vernünftigen Ausdruck kennt scheinbar, aber gut.

Je näher das Erscheinungsdatum kam, umso öfter tauchte das Buch irgendwo in Diskussionen auf. Es wurde als frauenfeindlich, diskriminierend und absoluter Müll beschrieben, obwohl es noch gar nicht wirklich auf dem Markt war und ich bezweifle ernsthaft, dass all diese bösen Kommentare von englischen Lesern stammten. Als die ersten Rezensionen auftauchten, wurden Leser als antifeministisch, dumm, naiv und weltfremd bezeichnet. Ein Kommentar hat sich mir eingebrannt: Wer dieses Buch lesen und gut finden würde, soll bitte wieder zuhause an den Herd und sich von seinem Mann schlagen und missbrauchen lassen, weil diese Meinung ohnehin nichts wert sei.

Als ich dann auch noch sah, dass eine gute Bloggerfreundin von mir das Buch grade beendet hatte, dachte ich, okay, jetzt fragst du bei ihr einmal nach. Der Abend verlief in sehr angeregter Unterhaltung über den mir bis dato ja doch unbekannten Inhalt des Buches. Ich wusste bis dahin nur, dass es eine Vergewaltigungsszene geben soll, die Protagonistin als Stockholm-Syndrom-Opfer abgestempelt wurde und die Sprache auch noch sehr vulgär sein sollte.

So, ihr wisst, was jetzt kommt: Ich habe mir das Buch natürlich besorgt und gelesen und ACHTUNG!: Ich finde es gut!

Auren ist eine sensible, ängstliche junge Frau, die seit 10 Jahren im Schloss von König Midas lebt und seitdem in einem eigens für sie angefertigten Käfig lebt. Dieser Käfig erstreckt sich über mehrere Zimmer des Schlosses, sodass sie nicht nur in einem Zimmer sein muss. Sie kann bspw. in den Speisesaal und in die Bibliothek. Sie ist der Liebling von König Midas, er liebt sie. Doch sie ist nicht seine Frau…
Sie ist ein Sattel. Eine Mätresse könnte man sagen. Nur dass Midas davon einen ganzen Harem hat, aber sie ist der Wichtigste Sattel für ihn. Niemand sonst darf sie berühren.
Schnell wird klar, wie einsam Auren ist und dass sie schreckliche Dinge erlebt haben muss, um freiwillig in diesem Käfig leben zu wollen. Wir merken aber auch, dass ihr nicht alles daran gefällt. Es zeigen sich erste Risse in der friedlichen Welt innerhalb des Käfigs.

Ja, das Buch kann Kontroversen auslösen, aber davon sollte keine sein, was für Werte dieses Buch vermittelt, denn das dies keine Lektüre für Kinder oder Jugendliche ist, sollte einem deutlich bewusst sein.
Okay, gut, die Welt Orea ist eine von Männern regierte Welt! Unsere heutige ist dies in Teilen auch noch. Und wenn wir in die Geschichte und zu den Königshäusern gucken, dann sollte jedem bewusst sein, dass Frauenverachtung und Misshandlungen dort an der Tagesordnung waren. Die Magd konnte sich damals auch nicht wehren, wenn der König beschlossen hatte, sie sich zu nehmen. Frauen lebten nur für ihre Männer, sie hatten Ja und Amen zu sagen, wenn der Mann etwas wollte. Also ist das von Raven Kennedy gezeichnete Szenario hier wohl kaum etwas ungewöhnliches.

Und nur weil ich sowas lese, bin ich längst nicht antifeministisch… Diese Buchreihe hat mindestens 5 Bände… Wie sollte da bitte im ersten Band schon alles abgegolten sein?
Die Entwicklung der Charaktere dauert etwas, aber nicht länger als in anderen Büchern. Man könnte Aurens Verhalten teilweise mit dem Stockholm-Syndrom in Verbindung bringen und auch da weiß man, dass sich Betroffene nicht über Nacht davon erholen. Der gedankliche Wandel, grade wenn einem niemand dabei hilft, kommt langsam, wenn man es überhaupt selbst erkennt.

Auf die oben erwähnte Vergewaltigungsszene möchte ich nicht großartig weiter eingehen, warum, wieso, weshalb, aber ja es gibt sie und ich finde sie absolut passend ins Buch eingebaut und auch das Verhalten der Figuren in dieser Szene finde ich “normal”. Es wurde kritisiert, wie sich einige Figuren verhalten, dass nicht geholfen wird und dass die vergewaltigte Frau bewundert wird, für ihr Verhalten, es dem Mann recht machen zu wollen. Letzteres stimmt im gewissen Grad, doch es wird eingeschritten. Ich denke niemand von uns, der nicht schon einmal in solch einer Situation war, weiß, was er an dieser Stelle tut oder denkt und wenn man keine andere Wahl hat, ist es vielleicht nötig, sich so zu verhalten, um zu überleben… Vielleicht sollten da einige mal drüber nachdenken.

Ich für meinen Teil lese jedenfalls lieber ein Buch über nachvollziehbare Handlungen und Charaktere, die auch einen Charakter haben, als über eine Protagonistin, die durchgehend stark, fast überzeichnet ist… Was durch diesen übertriebenen Feminismus grade in Filmen ja zur Zeit extrem passiert. Es gibt niemanden, egal ob Mann oder Frau, der immer stark ist… Und auch diese Seiten sollten beleuchtet werden, und das hat nichts mit Antifeminismus zu tun! Im Gegenteil, wenn sich hier am Ende von Band 5 die Protagonistin ihren eigenen Weg gesucht hat und sich ihre Freiheit erkämpft haben sollte, dann ist das wohl ein super Beispiel, statt dagegen zu stehen…

Über die vulgäre Sprache kann man streiten, ja Frauen werden fast nur als Sättel bezeichnet, das weibliche Geschlechtsorgan herabwertend als Fotze, was aber zeitgleich als Stilmittel verwendet wird, um deutlich zu zeigen, worauf die Frauen hier reduziert werden. So wurde es die meiste Zeit nur im Sprachgebrauch der Figuren verwendet und nicht in den Gedanken der Protagonistin. Für mich fällt hier die Aussage, es werde generell eine vulgäre Sprache verwendet, schwer.
Vieles ist herber und derber, aber das zeigt nur umso deutlicher, dass wir Leser schneller als Auren verstanden haben, dass ihr Käfig nicht das Paradies ist, für das sie ihn anfangs hält. Und Midas nicht der Ritter in strahlender Rüstung, denn Ritter stecken ihre Prinzessinnen nicht ins Verlies, sondern retten sie daraus.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Magische Fantasy mit Anlehnung an Mulan

Ein Kleid aus Seide und Sternen (Ein Kleid aus Seide und Sternen 1)
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Als das Buch damals erschien, wollte ich die Story gerne kennen lernen, aber hatte trotz Corona rund herum leider keine Zeit zum Lesen… Arbeitswelt rief nach mir… Kurzer Hand hatte ich mich dann für Audible ...

Als das Buch damals erschien, wollte ich die Story gerne kennen lernen, aber hatte trotz Corona rund herum leider keine Zeit zum Lesen… Arbeitswelt rief nach mir… Kurzer Hand hatte ich mich dann für Audible und das Hörbuch entschieden. Leider konnte mich die Sprecherin aber nicht so überzeugen und die Arbeit wollte auch immer wieder stören… Daher kam ich nie weiter als die ersten zwei bis drei Kapitel.
Fand ich damals sehr schade, weil inhaltlich gefiel mir eigentlich schon, was ich gehört hatte.

Nun ist ,,Ein Kleid aus Seide und Sternen” als Taschenbuch erschienen und da es zeitlich wieder gut aussieht, wollte ich diese Gelegenheit nutzen, endlich Maias Geschichte zu erleben. Und ich bin begeistert!

In dem Buch geht es nicht nur um ein wunderbares Gewand, sondern das Buch kommt auch in solch einem daher. Das Kleid und das Cover an sich scheinen zu leuchten und zu glitzern, was es tatsächlich gar nicht tut. Rein optisch fasst es den Inhalt sehr klar zusammen: Magie und Schneiderei.

Beim Lesen konnte ich nun sofort in das märchenhafte Setting abtauchen und brauchte nicht lange um die Geschichte auch schon zu beenden. Dieses Mal habe ich das Buch einfach komplett in einem Rutsch beendet. Nach ca. vier Stunden war ich durch und verliebt.

Fesselnd und voller Poesie zieht uns Elizabeth Lim tief in ihre Geschichte voller Spannung, Magie und ein wenig Liebe. Die Grundidee das Maia sich als Junge ausgibt ist natürlich nichts neues, aber passt wunderbar ins Geschehen. Natürlich wird dieser Teil der Story viele an Mulan erinnern. Und auch das asiatische Setting passt natürlich gut zu diesem Gedanken. Der Rest der Story ist aber komplett anders.

Die 18-jährige Maia würde alles für ihre Familie tun. Als starke Protagonistin führt sie uns durch ihre Geschichte. Ihr Traum: Die größte Schneiderin von A’landi werden. Doch das Handwerk ist in ihrer Welt für Frauen verboten. Daraus ergibt sich ein Versteckspiel für die junge Frau und viele Gefahren auf ihrem Weg. Aber uns begegnet natürlich auch eine kraftvolle Persönlichkeit, die ihr Potential zeigen möchte und nicht bereit ist ihr Talent wegen ihres Geschlechts zu verbergen.

Später an ihrer Seite ist der Hofzauberer Edan. Er lässt sich nicht gerne in die Karten blicken und mit seinem Alter von über 500 Jahren weiß er genau, was er tut und man wird nicht ganz schlau aus ihm, da er genug Erfahrung darin hat, seine Gedanken und Motive zu verbergen. Ihr merkt schon, eine sehr interessante Persönlichkeit.

Vom inhaltlichen Aufbau ist das ganze wie bereits erwähnt nichts neues, aber die Verpackung des Bekannten macht den Reiz aus. Man fühlt gut mit den Figuren mit, ihre Handlungen sind im gewissen Rahmen nachvollziehbar und das asiatische Setting der Fantasywelt hat mich komplett in seinen Bann gezogen.
Elizabeth Lim schaffte es hier, eine Welt zu erschaffen, in der man sich wohlfühlen kann. Sie schafft den schmalen Grad zwischen zu viel und zu wenig Beschreibung genau zu treffen, sodass man sich die Palasträume und -gärten bildlich vorstellen kann. Und grade als man denkt, nun kennt man alles, schickt sie die Figuren auf eine Reise hinaus in die Welt.

Band zwei muss leider noch einziehen, aber das wird sicherlich nicht lange dauern. Ich bin nun doch sehr gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Gute Unterhaltung mit etwas Luft nach oben

Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
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„Air Awoken“ war meinerseits ein wirklich absoluter Spontankauf!
Eigentlich wollte ich an diesem Tag wegen eines anderen Buches in den Laden, doch als ich dort auf diese Schönheit aus Papier stieß, musste ...

„Air Awoken“ war meinerseits ein wirklich absoluter Spontankauf!
Eigentlich wollte ich an diesem Tag wegen eines anderen Buches in den Laden, doch als ich dort auf diese Schönheit aus Papier stieß, musste mein Leserherz einfach zugreifen, besonders bei dem Farbschnitt der Erstauflage!
Der leicht gummierte Einband und das Cover mit den verschnörkelten Naturgewalten und dem leicht hervorstehendem, goldenen Titel sind für sich schon echte Hingucker, aber der farbige Buchschnitt an allen drei Seiten macht das Buch zu einem wahr gewordenem Traum für jedes bibliophile Herz!

Innen geht es weiter mit einer detaillierten Karte, die in der Zeichenart zwar recht einfach gehalten ist, dadurch aber auch klar erkennbar und übersichtlich. Beim Lesen selbst brauchte ich diese allerdings nicht, weil sich selten außerhalb des Schlosses aufgehalten wird, doch ist sie beim Aufschlagen des Buches natürlich ein schöner Anblick. Ich denke auch sie wird im weiteren Verlauf der Geschichte einen wichtigeren Platz einnehmen.

Der Schreibstil war für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Ich stieß auf viele Wiederholungen, sowohl bei Wörtern als auch bei Erklärungen in der Geschichte und einige Handlungssprünge fand ich ziemlich schnell herbeigeführt. Aber nach einer kurzen Eingewöhnung zumindest was letzteres anging, fand ich den Weg in die Geschichte. Generell könnte man sagen, auch wenn man direkt in die Story geworfen wird, braucht das Buch ein paar Seiten um wirklich in Gang zu kommen.

Ein zwei Mal wurde ich durch Fehler im Text und fehlende Satzzeichen im Lesefluss gestört, aber ich denke mal, dass Lektorat war an diesen spannenden Stellen einfach selbst so von der Geschichte gefesselt! ;)

Vhalla habe ich zu Beginn recht schnell ins Herz geschlossen, liebt sie das geschriebene Wort doch so sehr und wünscht sich nicht viel mehr, als für immer in der riesigen Schlossbibliothek zu arbeiten.
Jedoch wunderte ich mich im Lauf der Geschichte teilweise über ihre Naivität bei absolut logischen Dingen. Grade weil ihr scharfer Intellekt des öfteren erwähnt und gelobt wird.

Prinz Aldrik fand ich von Beginn an sehr amüsant und liebenswürdig. Ich meine, uns als Lesern wird schnell klar, dass hinter der Arroganz und der harten Schale ein ganz anderer Mann steckt. Hier wurde ein wenig auf Klischees zurückgegriffen, was die Charakterentwicklung anging. Aber ich fand, es passte gut zur Geschichte und fiel dadurch nicht negativ auf.

Es gab allerdings auch eine Stelle im Buch, da wird im Schnelldurchlauf erzählt, was so vorgefallen ist in der letzten Woche. Hier fand ich es sehr schade, einige der doch wirklich interessant klingenden Stellen nicht direkt miterleben zu dürfen.
Auch die Magie Erklärungen und das politische System hätte für mich etwas stärker ausfallen können. Vhallas Magie soll ausgebildet werden und sie lernt einige Lektionen von denen wir aber immer nur das Ergebnis mitbekommen. Hier hätte ich doch gerne so einige Erklärungen mehr gehabt. Zumal es vorwiegend um sie als Windläuferin geht und um Aldrik als Feuerzähmer. Die übrigen zwei Elemente werden zwar erwähnt, doch wäre hier noch deutlich mehr Potential gewesen das magische System zu erklären.
Auch die Politik lässt einige Fragen offen. Es wird Krieg geführt im Land, aber zu den Umständen warum, was grade so vor sich geht und was die weitere Pläne sind erfährt man eher wenig.
Dies könnte sich natürlich im zweiten Band ändern. Zumindest deutet das Ende von Band eins daraufhin, dass Vhalla bald etwas mehr mit dem Krieg zu tun haben könnte.

Alles in allem hat mir „Air Awoken“ ausgesprochen gut gefallen, wenn auch noch etwas Spielraum nach oben gewesen wäre. Der Prinz ist definitiv mein Favorit unter den Charakteren und ich brenne darauf zu erfahren, wie die Verknüpfung zwischen ihm und Vhalla weitergeht.
Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung und hoffe, ich muss nicht zu lange darauf warten.

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